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    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Aber verständlicherweise möchte ich, dass sie sich von dem einen Ende der Skala möglichst weit weg befinden, genauso wie andere Menschen dasselbe ja auch von mir möchten. Und ich glaube, die allermeisten Menschen (in Europa) finden sich dem gewaltfreien Ende doch ein Stück näher, zumindest was die Religion angeht.
    So etwas wie ein gewaltfreies Ende gibt es nicht. Es gibt nur zwei Extreme, an deren jeweiligen Ende die jeweiligen Fanatiker lauern.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Ich habe ja auch von totaler Gleichgültigkeit gegenüber Religion gesprochen (abgesehen von Lippenbekenntnissen) und nicht von totaler Gleichgültigkeit gegenüber allem.
    Das habe ich verstanden. Nur ist das eben auch ein Extrem, das man glücklicherweise fast nie antrifft. Extreme gibt es halt nur selten.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Enthält die Bibel nicht Grundsätze, die sich im täglichen Leben von gläubigen Christen wiederspiegeln sollten? Hiermit meine ich insbesondere das Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
    Sicher. Nur ist das eins der 10 Gebote. Das kennt sicher jeder Christ. Ist halt wie im Straßenverkehr. Die "Rechts-vor-Links" Regel kennt jeder. Aber wer studiert schon Tag und Nacht die komplette Straßenverkehrsordnung? Oder: Wir alle wissen, das man nicht stehlen darf (vom juristischen Standpunkt aus gesehen). Aber wer von uns hat schon Jura studiert? Wer von uns beschäftigt sich Tag und Nacht mit Jura?

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Um sich nach dem Sinn der Worte zu richten, ist aber IMHO eine Bibelauslegung notwendig - wie will dann denn sonst bestimmen, worin der Sinn liegt. Auch wenn die Bibel nicht mehr wörtlich ausgelegt wird, so hat sie dennoch eine alltägliche Bedeutung für einen Christen, z.B. wenn es um Treue in der Ehe oder um die Vergebung von Fehltritten anderer geht.
    Sicher hat das eine alltägliche Bedeutung. Aber nicht mehr wie für uns alle die Straßenverkehrsordnung oder die Gesetze des Staates. Es ist wichtig und spielt im Alltag eben doch keine übermässig große Rolle. Jedenfalls keine, die den Christen zwingt, die Bibel zu studieren (genauswenig wie wir Jura studieren müssen, nur weil es Gesetze gibt).
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503

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      Also, ich habe jetzt nicht alles gelesen... ist auch etwas viel, aber hier meine Ansichten:

      Ich bin Christ, das war schon immer so und das wird auch so bleiben.
      Ich denke, dass man, wenn man sich genauer mit den Texten der Bibel, des Korans bzw. der Tora befasst, so wird man erkennen, dass jeder dieser Texte gewisse Parallelen zu den anderen Texten aufweist. Es giebt bei jeder Religion ein gewisses Glaubensfundament, jedes dieser Fundamente enthällt meiner Meinung nach einen Teil der Wahrheit. Schafft man es, dieses miteinander in Bezug zu bringen, wird man deutlich mehr erkennen und verstehen. Allerdings nicht alles.
      Aufgrund des letzten Satzes möchte ich mich auf eines der 10 Gebote bezihen:
      Du sollst dir kein Bild von Gott machen!
      Daraus und aus anderem was ich noch nennen werde schließe ich, dass Gott für uns Menschen unbegreiflich groß ist, und dass wir, wenn wir versuchen in vollkommen mit unserem beschränkten Geist zu erfassen, nur Trugschlüsse bezüglich seiner Existenz ziehen. Das wird dadurch unterstützt, das Jesus auf die Erde gekommen ist,. Jesus ist in meinen Augen ein Abbild Gottes, welches auf das für Menschen verständliche Niveau reduziert wurde um den Menschen einen richtigen eindruck von Gott zu schaffen. Die Juden sehen Jesus beispielsweise eher als eine Art Prophet, und ja, dass war er. Er hat Menschen von Gott erzählt und nach dessen willen gehandelt. Jedoch lässt die Tatsache, dass Gott Jesu Geburt "veranlasst" hat um den Menschen ein weiteres Stück Verständniss zu schenken, die möglichkeit offen, Jesu als Gottes Sohn zu bezeichnen. Jesu ist von Gott "erzeugt/gezeugt" worden.

      Fazit:
      Das was ihr hier versucht, nähmlich Gott und sein Handeln vollständig zu begreifen, ist nicht möglich. Einmal, auf Grund der oben genannten Dinge und einmal, weil es diesbezüglich viel zu viele unterschiedliche Persönliche Meinungen giebt!
      Ich lebe nicht um zu sein wie andere mich gerne hätten!

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        Zitat von Admiral Ahmose
        Das habe ich verstanden. Nur ist das eben auch ein Extrem, das man glücklicherweise fast nie antrifft. Extreme gibt es halt nur selten.
        Es ist ein Extrem, das man oft antrifft (in Westeuropa). Niemand, den ich kenne, geht in die Kirche, liest die Bibel, betet, feiert religiöse Feiertage als religiöse Feiertage und nicht als Vorwand von Konsumorgien, gibt irgendwas auf das, was Kirchenvertreter sagen. Auf dem Papier gehören solche Menschen zwar noch einer Religionsgemeinschaft an, de fakto sind sie aber von totaler Gleichgültigkeit gegenüber Religion geprägt. Das ist auch kein Extrem, weil Religion einfach jede praktische Bedeutung für unser Leben verloren hat und höchstens noch irgendwie Bestandteil unseres kulturellen Erbes ist, das sich in sozialen Ritualen wiederspiegelt, deren Wurzeln niemanden mehr interessieren.
        Zitat von Mortok
        Das was ihr hier versucht, nähmlich Gott und sein Handeln vollständig zu begreifen, ist nicht möglich. Einmal, auf Grund der oben genannten Dinge und einmal, weil es diesbezüglich viel zu viele unterschiedliche Persönliche Meinungen giebt!
        Ich versuche Gott nicht zu begreifen, weil es Gott nicht gibt und es daher verschwendete Zeit wäre. Wenn ich meine Zeit damit verbringen würde, mich mit Produkten der menschlichen Vorstellungskraft zu beschäftigen, würden mir da wesentlich interessantere einfallen als der biblische Gott,
        "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
        -Cpt. Jean-Luc Picard

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          Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
          Es ist ein Extrem, das man oft antrifft (in Westeuropa). Niemand, den ich kenne, geht in die Kirche, liest die Bibel, betet, feiert religiöse Feiertage als religiöse Feiertage und nicht als Vorwand von Konsumorgien, gibt irgendwas auf das, was Kirchenvertreter sagen.
          Ich erlebe dies anders. Aber egal, denn wir beide kennen ja nur einen winzigen Teil der Menschen Westeuropas. Unsere persönlichen Erfahrungen sind hier sicher nicht ausschlaggebend.

          Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
          Auf dem Papier gehören solche Menschen zwar noch einer Religionsgemeinschaft an, de fakto sind sie aber von totaler Gleichgültigkeit gegenüber Religion geprägt. Das ist auch kein Extrem, weil Religion einfach jede praktische Bedeutung für unser Leben verloren hat und höchstens noch irgendwie Bestandteil unseres kulturellen Erbes ist, das sich in sozialen Ritualen wiederspiegelt, deren Wurzeln niemanden mehr interessieren.
          Das sehe ich nicht so und kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Sicher besitzt Religion keine besonders große Bedeutung mehr. Aber gleich gar keine? Das ist sicher nicht so. Dazu engagieren sich auch noch zuviele Leute in den Gemeinden, in kirchl. Hilfsorganisationen, kirchl. Krankenhäusern oder sonstigen Einrichtungen.

          Und das kuturelle Erbe ist das kuturelle Erbe. Bei dir klingt das, als wenn das irgendein verstaubtes Buch in einem alten Schrank sei. Aber von der Kultur sind wir alle geprägt. Unsere Moralvorstellungen, unsere Werte, unsere Art und Weise die Welt zu begreifen und unsere Mitmenschen zu verstehen... usw... hängt doch an unserer Kultur. Das kuturelle Erbe ist äußerst lebendig und bedeutend, denn wir alle leben es ja jeden Tag.

          Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
          Ich versuche Gott nicht zu begreifen, weil es Gott nicht gibt und es daher verschwendete Zeit wäre. Wenn ich meine Zeit damit verbringen würde, mich mit Produkten der menschlichen Vorstellungskraft zu beschäftigen, würden mir da wesentlich interessantere einfallen als der biblische Gott,
          Aber natürlich stellen wir alle die Sinn- und Seinfrage. Wir alle suchen eine Antwort darauf. Der eine mehr, der andere weniger. Darum herum kommt niemand.
          "Vittoria agli Assassini!"

          - Caterina Sforza, Rom, 1503

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            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
            Und oft sah er eben auch so aus, dass die "Ungläubigen" oder "Sünder" gnadenlos abgeschlachtet wurden...
            Ja, der Mensch kann sehr grausam sein. Leider.

            Haben Marx und all seine Anhänger denn nach dieser Logik ebenfalls ~70 Millionen Tode zu verantworten, weil Mao im Namen des Kommunismus zum Schlächter wurde?
            Habe ich die toten Zivilisten in Afghanistan zu verantworten, weil ich Deutscher bin und mit meinen Steuern den Krieg mitfinanziere (wenn ich Steuern zahlen würde )?

            Kriege haben doch meistens ihre Wurzeln ganz woanders. Der kleine Gläubige ist im besten Fall gern gesehenes Kanonenfutter. Wer tatsächlich Verantwortung trägt, wird aber eher machtpolitische Ziele, das Sichern oder Erlangen von Reichtum, Einfluss, Ruhm, .... im Sinn haben.

            Außerdem frage ich mich, was jetzt soviel besser daran sein soll, Menschen zu ermutigen, sich wegen eines wirren Aberglaubens wie Schafe abschlachten zu lassen, statt erstmal kritisch darüber nachzudenken, ob sich die Sache lohnt.
            Ja klar, am Ende sind die Juden und Christen noch selbst Schuld, dass man sie wegen ihres Glaubens abschlachtet. Sie hätten sich ja von ihren Überzeugungen trennen können und vor den derzeitigen Machthaber vor die Knie fallen

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              Zitat newman
              Ja, der Mensch kann sehr grausam sein. Leider.

              Haben Marx und all seine Anhänger denn nach dieser Logik ebenfalls ~70 Millionen Tode zu verantworten, weil Mao im Namen des Kommunismus zum Schlächter wurde?
              Die Frage kann ich dir beantworten, sobald ich mal "Das Kapital" gelesen habe. Wenn Marx die Abschlachtung von Nicht-Kommunisten in demselben Maße propagiert, wie in der Bibel die Abschlachtung von "Sündern" und "Ungläubigen" propagiert und gutgeheißen wird, dann selbstverständlich ja.

              Zitat von newman
              Ja klar, am Ende sind die Juden und Christen noch selbst Schuld, dass man sie wegen ihres Glaubens abschlachtet. Sie hätten sich ja von ihren Überzeugungen trennen können und vor den derzeitigen Machthaber vor die Knie fallen :aaaa.
              Mein Punkt ist nicht, dass sie daran schuld sind, sondern ich finde es einfach bedenklich, dass es als positives Ideal propagiert wird, sich ohne es zu hinterfragen für einen blinden und unkritischen Glauben abschlachten zu lassen.


              .
              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

              Valdorian schrieb nach 4 Minuten und 19 Sekunden:

              Zitat von Admiral Ahmose
              Ich erlebe dies anders. Aber egal, denn wir beide kennen ja nur einen winzigen Teil der Menschen Westeuropas. Unsere persönlichen Erfahrungen sind hier sicher nicht ausschlaggebend.
              Tja, gehe doch mal zu einem beliebigen Gottesdienst in die Kirsche und zähle die Leute, egal wo. Das sollte Antwort genug sein. Genau wie die Statistik. Mittlerweile zählen ein Drittel aller Menschen in Deutschland nicht mehr zu einer Religionsgemeinschaft. Da ist es sinnlos, von einem Extrem zu sprechen.

              Zitat von Admiral Ahmose
              Das sehe ich nicht so und kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Sicher besitzt Religion keine besonders große Bedeutung mehr. Aber gleich gar keine? Das ist sicher nicht so. Dazu engagieren sich auch noch zuviele Leute in den Gemeinden, in kirchl. Hilfsorganisationen, kirchl. Krankenhäusern oder sonstigen Einrichtungen.
              Sicher. Und machen diese Leute das, weil sie glauben, nach ihrem Tod von einem übernatürlichen Wesen gerichtet zu werden und eventuell an einen Ort geschickt zu werden, wo sie ewig brennen müssen, wenn sie nicht genug Gutes tun, oder machen sie es einfach, weil sie ihren Mitmenschen helfen wollen?

              Zitat von Admiral Ahmose
              Und das kuturelle Erbe ist das kuturelle Erbe. Bei dir klingt das, als wenn das irgendein verstaubtes Buch in einem alten Schrank sei. Aber von der Kultur sind wir alle geprägt. Unsere Moralvorstellungen, unsere Werte, unsere Art und Weise die Welt zu begreifen und unsere Mitmenschen zu verstehen... usw... hängt doch an unserer Kultur. Das kuturelle Erbe ist äußerst lebendig und bedeutend, denn wir alle leben es ja jeden Tag.
              Ja sicher, nur spielen die religiösen Wurzeln eben keine Rolle mehr. Es ist Teil unserer Kultur, Weihnachten zu feiern, aber wir feiern nicht mehr wirklich den Geburtstag des Herrn, sondern ein Konsumfest. Wir heiraten kirchlich, glauben aber nicht mehr wirklich, dass Gott diese Verbindung geschaffen hat und der Mensch sie nicht trennen darf etc.

              Zitat von Admiral Ahmose
              Aber natürlich stellen wir alle die Sinn- und Seinfrage. Wir alle suchen eine Antwort darauf. Der eine mehr, der andere weniger. Darum herum kommt niemand.
              Sicher, nur kann man diese Frage auch ohne jeden Bezug zur Religion stellen und beantworten.
              Zuletzt geändert von Valdorian; 09.04.2010, 16:32. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
              "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
              -Cpt. Jean-Luc Picard

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                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Enthält die Bibel nicht Grundsätze, die sich im täglichen Leben von gläubigen Christen wiederspiegeln sollten? Hiermit meine ich insbesondere das Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
                Wenn man sich jedoch selbst hasst, hat der Nächste ein Problem.
                Ich glaube sowieso, dass es diesen Grundsatz selbst bei den gläubigsten nicht mehr gibt.
                Nur wer vergessen wird, ist tot.
                Du wirst leben.

                ---- RIP - mein Engel ----

                Kommentar


                  Zitat von Mortok Beitrag anzeigen
                  Also, ich habe jetzt nicht alles gelesen... ist auch etwas viel, aber hier meine Ansichten:

                  Ich bin Christ, das war schon immer so und das wird auch so bleiben.
                  Ich denke, dass man, wenn man sich genauer mit den Texten der Bibel, des Korans bzw. der Tora befasst, so wird man erkennen, dass jeder dieser Texte gewisse Parallelen zu den anderen Texten aufweist. Es giebt bei jeder Religion ein gewisses Glaubensfundament, jedes dieser Fundamente enthällt meiner Meinung nach einen Teil der Wahrheit. Schafft man es, dieses miteinander in Bezug zu bringen, wird man deutlich mehr erkennen und verstehen. Allerdings nicht alles.
                  Aufgrund des letzten Satzes möchte ich mich auf eines der 10 Gebote bezihen:
                  Du sollst dir kein Bild von Gott machen!
                  Daraus und aus anderem was ich noch nennen werde schließe ich, dass Gott für uns Menschen unbegreiflich groß ist, und dass wir, wenn wir versuchen in vollkommen mit unserem beschränkten Geist zu erfassen, nur Trugschlüsse bezüglich seiner Existenz ziehen.
                  [...]
                  Das was ihr hier versucht, nähmlich Gott und sein Handeln vollständig zu begreifen, ist nicht möglich.
                  du solltest dir einmal die Frage stellen, ob nicht die christliche Religion (und nicht nur die, auch andere Religionen) selbst einen solchen Versuch darstellt, Gott mit dem beschränkten menschlichen Geist zu erfassen. Und ob nicht schon die Prämisse, dass es überhaupt ein Handeln Gottes gibt, impliziert, dass du dir ein Bild machst (und sei es auch nur ein gedankliches) und Gott in menschliche Vorstellungen hineinzuzwängen versuchst.

                  Die 10 Gebote sind in diesem Sinne ein Widerspruch, denn sie selbst propagieren ein Bild von Gott, nämlich dass Gott so eine Art übernatürliches Wesen ist, das anderen Wesen Gebote erteilt.

                  Ich persönlich bin der Ansicht, dass es einen Gott, im Sinne eines pesonifiziert gedachten höheren Wesens, nicht gibt, sondern eine impersonale höchste Wahrheit, die dem Menschen prinzipiell durch mystische Erfahrung zugänglich ist. Viele Menschen, die einen solchen Zugang erlangt haben, vermochten die höchste Wahrheit aber nicht vollständig zu erfassen, weil sie, um ein Zitat aus der Bibel zu bemühen, im Geiste nicht arm genug waren (arm an vorgefassten Vorstellungen), und ihre Erfahrungen deswegen in die Enge ihrer vorgefertigten Weltsicht hineingezwängt haben. Auf diese Weise ist dann die Vorstellung eines oder mehrerer personaler Götter entstanden. Wäre gut möglich, dass Jesus einer von solchen Menschen war.

                  Zitat von Mortok Beitrag anzeigen
                  Das wird dadurch unterstützt, das Jesus auf die Erde gekommen ist,. Jesus ist in meinen Augen ein Abbild Gottes, welches auf das für Menschen verständliche Niveau reduziert wurde um den Menschen einen richtigen eindruck von Gott zu schaffen.
                  ist das nicht ebenfalls ein Bild, das du dir machst, im Widerspruch zum von dir propagierten Bilderverbot?

                  Zitat von Mortok Beitrag anzeigen
                  Die Juden sehen Jesus beispielsweise eher als eine Art Prophet, und ja, dass war er. Er hat Menschen von Gott erzählt und nach dessen willen gehandelt. Jedoch lässt die Tatsache, dass Gott Jesu Geburt "veranlasst" hat um den Menschen ein weiteres Stück Verständniss zu schenken, die möglichkeit offen, Jesu als Gottes Sohn zu bezeichnen. Jesu ist von Gott "erzeugt/gezeugt" worden.
                  du schreibst Gott einen Willen zu, glaubst Gott würde Dinge veranlassen und erzeugen. Mit viel Liebe zum Detail gegossen, dein goldenes Kalb

                  Zitat von Mortok Beitrag anzeigen
                  Das was ihr hier versucht, nähmlich Gott und sein Handeln vollständig zu begreifen, ist nicht möglich. Einmal, auf Grund der oben genannten Dinge und einmal, weil es diesbezüglich viel zu viele unterschiedliche Persönliche Meinungen giebt!
                  wie soll denn die Vielzahl unterschiedliche persönlicher Meinungen dabei hinderlich sein?

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                    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                    ... Tja, gehe doch mal zu einem beliebigen Gottesdienst in die Kirsche und zähle die Leute, egal wo. Das sollte Antwort genug sein. Genau wie die Statistik. Mittlerweile zählen ein Drittel aller Menschen in Deutschland nicht mehr zu einer Religionsgemeinschaft. Da ist es sinnlos, von einem Extrem zu sprechen. ...
                    Deswegen stehen all diese Leute dem Glauben aber nicht völlig gleichgültig gegenüber, wie du geschrieben hast. Sie sehen das nur wesentlich entspannter und lockerer als du. Ich sehe auch keinen Sinn darin etwas zu ignorieren, das mich, alle meine Mitmenschen, meinen Staat, meine Kultur, meine Geschichte und die Geschichte aller meiner Vorfahren so stark geprägt hat.

                    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                    ... Sicher. Und machen diese Leute das, weil sie glauben, nach ihrem Tod von einem übernatürlichen Wesen gerichtet zu werden und eventuell an einen Ort geschickt zu werden, wo sie ewig brennen müssen, wenn sie nicht genug Gutes tun, oder machen sie es einfach, weil sie ihren Mitmenschen helfen wollen? ...
                    Na ja, das mit Himmel und Hölle sind mittelalterliche Vorstellungen, die es so nicht mehr gibt. Wenigstens hier in Europa nicht mehr. Bei den Protestanten seit Jahrhunderten nicht mehr.

                    Aber mal im größeren Zusammenhang gesagt:

                    Jeder Mensch hat doch eine Motivation. Wenn also ein Mensch völlig selbstlos ist, und das nicht wegen seines Glaubens tut, dann hat er halt eine andere, aber nicht minder starke Motivation dafür.

                    Ich persönlich glaube nicht, das solche Menschen normal sind (egal ob gläubig oder nicht). Das sind auch Fanatiker. Mir wäre es nicht recht, wenn alle Menschen so wären. Aber zum Glück ist das ja nicht so.

                    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                    ... Ja sicher, nur spielen die religiösen Wurzeln eben keine Rolle mehr. Es ist Teil unserer Kultur, Weihnachten zu feiern, aber wir feiern nicht mehr wirklich den Geburtstag des Herrn, sondern ein Konsumfest. Wir heiraten kirchlich, glauben aber nicht mehr wirklich, dass Gott diese Verbindung geschaffen hat und der Mensch sie nicht trennen darf etc.
                    Na ja, wenn du es auf so einfache Beispiele reduzierst, dann hast du recht. Aber die kuturellen Wurzeln gehen viel tiefer. Das es Heiraten und Konsum überhaupt in dieser Form gibt, ist doch auch ein Teil des kuturellen Erbes. Alles, was wir tun oder eben nicht tun, ist davon beeinflusst. Und dieses kuturelle Erbe ist nun einmal massiv christlich geprägt.

                    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                    ... Sicher, nur kann man diese Frage auch ohne jeden Bezug zur Religion stellen und beantworten.
                    Nein, niemand kann das beantworten. Die Menschheit versucht es aber immer wieder und wieder. Und wird dabei auch immer wieder bei Gott landen. Das ist unvermeidlich.
                    "Vittoria agli Assassini!"

                    - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                      Zitat von Admiral Ahmose
                      Deswegen stehen all diese Leute dem Glauben aber nicht völlig gleichgültig gegenüber, wie du geschrieben hast. Sie sehen das nur wesentlich entspannter und lockerer als du. Ich sehe auch keinen Sinn darin etwas zu ignorieren, das mich, alle meine Mitmenschen, meinen Staat, meine Kultur, meine Geschichte und die Geschichte aller meiner Vorfahren so stark geprägt hat.
                      Was denn sonst? Wenn man sich nichtmal eine Sekunde am Tag mit einer Sache beschäftigt, steht man dieser mit totaler Gleichgültigkeit gegenüber.

                      Na ja, das mit Himmel und Hölle sind mittelalterliche Vorstellungen, die es so nicht mehr gibt. Wenigstens hier in Europa nicht mehr. Bei den Protestanten seit Jahrhunderten nicht mehr.
                      Oh doch. Die Hölle ist offizieller Bestandteil der katholischen Lehre.

                      Jeder Mensch hat doch eine Motivation. Wenn also ein Mensch völlig selbstlos ist, und das nicht wegen seines Glaubens tut, dann hat er halt eine andere, aber nicht minder starke Motivation dafür.

                      Ich persönlich glaube nicht, das solche Menschen normal sind (egal ob gläubig oder nicht). Das sind auch Fanatiker. Mir wäre es nicht recht, wenn alle Menschen so wären. Aber zum Glück ist das ja nicht so.
                      Von totaler Selbstlosigkeit habe ich nie gesprochen, geschweige denn behauptet, dass es sie gibt. Meine Aussage war, dass es genug andere Motivationen für Menschen gibt, Gutes zu tun als Religion.

                      Na ja, wenn du es auf so einfache Beispiele reduzierst, dann hast du recht. Aber die kuturellen Wurzeln gehen viel tiefer. Das es Heiraten und Konsum überhaupt in dieser Form gibt, ist doch auch ein Teil des kuturellen Erbes. Alles, was wir tun oder eben nicht tun, ist davon beeinflusst. Und dieses kuturelle Erbe ist nun einmal massiv christlich geprägt.
                      Habe ich ja auch nie geleugnet. Aber mehr ist es eben nicht mehr. Religion ist weitgehend tot, am Leben erhalten in Form eines kulturellen Erbes, dessen religiöse Wurzeln jede Bedeutung verloren haben.

                      Nein, niemand kann das beantworten. Die Menschheit versucht es aber immer wieder und wieder. Und wird dabei auch immer wieder bei Gott landen. Das ist unvermeidlich.
                      Selbstverständlich kann man diese Frage beantworten. Aber eben nur jeder für sich selbst. Und Religion brauchen nur die Menschen dafür, die sonst nichts haben.
                      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                      -Cpt. Jean-Luc Picard

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                        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                        Meine Aussage war, dass es genug andere Motivationen für Menschen gibt, Gutes zu tun als Religion.
                        Vorallem, da Menschen auch öfter einmal für die Religion töten. Eine Studie zeigt schließlich, dass die meisten Kriege durch Religionen zustande kamen. Gäbe es keine Religionen, hätte es viele Kriege erst gar net gegeben.

                        Religion ist weitgehend tot, am Leben erhalten in Form eines kulturellen Erbes, dessen religiöse Wurzeln jede Bedeutung verloren haben.
                        Irgendwann wird die Religionen so oder so aussterben. Es glaubt keiner mehr so an Gott wie früher. Was auch logisch ist. Wieso sollte es Gott geben? Es passiert so viel schlimmes auf der Welt. Da kann man gar nicht mehr glauben.

                        Selbstverständlich kann man diese Frage beantworten. Aber eben nur jeder für sich selbst. Und Religion brauchen nur die Menschen dafür, die sonst nichts haben.
                        Da hast du recht. Menschen, die Arm sind, glauben mehr an gott, als reiche Menschen. Arme Menschen brauchen meist ein Wunder. Reichen hingegen brauchen gar nichts mehr. Viele Leute, die vorher nicht an gott geglaubt haben, glauben in einer heiklen Situation auf einmal.

                        Ich persönlich glaube weiterhin an Nichts. Außer an die Aliens.
                        Nur wer vergessen wird, ist tot.
                        Du wirst leben.

                        ---- RIP - mein Engel ----

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                          Zitat von black hole
                          Irgendwann wird die Religionen so oder so aussterben.
                          Ich hoffe, da hast du recht. Sicher wird nicht der Weltfrieden ausbrechen, wenn Religion irgendwann vollkommen bedeutungslos geworden ist, aber eine wichtige Quelle für Gewalt, Intoleranz, Fanatismus und Hass wird dann verschwunden sein.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

                          Kommentar


                            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                            Was denn sonst? Wenn man sich nichtmal eine Sekunde am Tag mit einer Sache beschäftigt, steht man dieser mit totaler Gleichgültigkeit gegenüber. ...
                            Aber solche Menschen gibt es ja nicht. Nicht einmal hier in Europa. Gerade hier nicht. Das Christentum ist Teil unseres alltäglichen Lebens. Auch das der Atheisten. Und gerade du beschäftigst dich ja ziemlich intensiv damit. Von totaler Gleichgültigkeit kann also keine Rede sein.

                            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                            Oh doch. Die Hölle ist offizieller Bestandteil der katholischen Lehre.
                            Nicht alle Christen sind Katholiken, gerade in Europa nicht. Außerdem steht das mit der Hölle auch bei den Katholiken schon längst zur Diskussion. Auch die Christen leben in modernen Zeiten. Ihnen Weltbilder von vor tausend Jahren vorzuhalten wird deine Argumentation nicht stärken.

                            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                            Von totaler Selbstlosigkeit habe ich nie gesprochen, geschweige denn behauptet, dass es sie gibt. Meine Aussage war, dass es genug andere Motivationen für Menschen gibt, Gutes zu tun als Religion.
                            Die meisten Menschen sind weder besonders hilfsbereit noch besonders gütig. Es gibt nicht viele Motivationen für Selbstlosigkeit. Außer du siehst schon den normalen Umgang als besonders selbstlos oder als irgendwie positiv zu erwähnend an.

                            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                            Habe ich ja auch nie geleugnet. Aber mehr ist es eben nicht mehr. Religion ist weitgehend tot, am Leben erhalten in Form eines kulturellen Erbes, dessen religiöse Wurzeln jede Bedeutung verloren haben.
                            Eben nicht. Die Kultur baut darauf auf. Das kann man doch nicht voneinander trennen. Eine Brücke ruht ja auch auf allen ihren Pfeilern und nicht nur auf dem, auf dem du gerade stehst.

                            Außerdem sind immer noch mehr als die Hälfte der Menschen Christen. Sicher keine besonders eifrigen oder fanatischen Christen. Aber eben doch Gläubige, wenn auch schwachgläubig (ich nenne das normal).

                            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                            Selbstverständlich kann man diese Frage beantworten. Aber eben nur jeder für sich selbst. Und Religion brauchen nur die Menschen dafür, die sonst nichts haben.
                            Nein, niemand kann diese Frage beantworten. Auch nicht für sich selbst. Aber du kannst an etwas glauben, das muss keine Religion sein, und dies dann als deine persönliche Wahrheit hinstellen. Mehr geht aber nicht.
                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                              Ich hoffe, da hast du recht. Sicher wird nicht der Weltfrieden ausbrechen, wenn Religion irgendwann vollkommen bedeutungslos geworden ist, aber eine wichtige Quelle für Gewalt, Intoleranz, Fanatismus und Hass wird dann verschwunden sein.
                              Da war jetzt Ironie drin, oder?
                              Ich denke schon, dass dann viel Gewalt verschwinden würde. Es gibt einfach zu viele Religionen auf dieser Welt. Gäbe es nur eine, wäre es ja in Ordnung. Aber so ist das nunmal nicht. Und es gibt immerwieder solche Är****, die denken, dass sie in Gottes Namen handeln.
                              Ich hoffe, dass alle Religionen bald aussterben werden.
                              Nur wer vergessen wird, ist tot.
                              Du wirst leben.

                              ---- RIP - mein Engel ----

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                                Zitat von Admiral Ahmose
                                Aber solche Menschen gibt es ja nicht. Nicht einmal hier in Europa. Gerade hier nicht. Das Christentum ist Teil unseres alltäglichen Lebens. Auch das der Atheisten. Und gerade du beschäftigst dich ja ziemlich intensiv damit. Von totaler Gleichgültigkeit kann also keine Rede sein.
                                Weißt du, die meisten Menschen die ich kenne, stehen dem Christentum genau mit totaler Gleichgültigkeit gegenüber. Das sind ganz normale Menschen, seien es Studenten, die ich noch von der Uni kenne, oder die Leute, die ich jetzt im Büro treffe. Niemand von denen beschäftigt sich auch nur eine Sekunde am Tag mit Religion. Religion ist für diese Menschen einfach vollkommen egal. Sie empfinden sie nichtmal als Bedrohung, so wie ich Das nenne ich totale Gleichgültigkeit und werde es auch weiter so nennen. Du kannst es gerne anders nennen, das steht dir absolut frei, und ich wüsste nicht, was es sonst noch dazu zu sagen gibt.

                                Nicht alle Christen sind Katholiken, gerade in Europa nicht. Außerdem steht das mit der Hölle auch bei den Katholiken schon längst zur Diskussion. Auch die Christen leben in modernen Zeiten. Ihnen Weltbilder von vor tausend Jahren vorzuhalten wird deine Argumentation nicht stärken.
                                Ich halte der katholischen Kirche nur ihre eigene offizielle Lehre vor, das werde ich doch noch dürfen. Die Protestanten sind zumindest in Deutschland wesentlich weniger dogmatisch und gefährlich, das ist schon richtig.

                                Die meisten Menschen sind weder besonders hilfsbereit noch besonders gütig. Es gibt nicht viele Motivationen für Selbstlosigkeit. Außer du siehst schon den normalen Umgang als besonders selbstlos oder als irgendwie positiv zu erwähnend an.
                                Ok, also nochmal: Von Selbstlosigkeit habe ich nicht geredet. Du redest die ganze Zeit davon.

                                Eben nicht. Die Kultur baut darauf auf. Das kann man doch nicht voneinander trennen. Eine Brücke ruht ja auch auf allen ihren Pfeilern und nicht nur auf dem, auf dem du gerade stehst.
                                Selbstverständlich kann man das trennen. Um bei deinem Beispiel zu bleiben, die Pfeiler gibt es noch, aber die Menschen sehen sie nicht, wenn sie über die Brücke laufen. Und wenn die Pfeiler wegstürzen würden, würde die Brücke in diesem Fall sogar stehen bleiben, genauso, wie die Menschen noch Weihnachten feiern und Heiraten würden, wenn irgendwann 90% aller Menschen kein Mitglied einer Religionsgemeinschaft mehr sind.
                                Außerdem sind immer noch mehr als die Hälfte der Menschen Christen. Sicher keine besonders eifrigen oder fanatischen Christen. Aber eben doch Gläubige, wenn auch schwachgläubig (ich nenne das normal).
                                Also sogut wie alle Christen, die ich kenne, sind eben keine Gläubigen. Das mag nicht statistisch repräsentativ sein, aber ich glaube kaum, das es sonst sehr anders ist. Nur meine Meinung.

                                Nein, niemand kann diese Frage beantworten. Auch nicht für sich selbst. Aber du kannst an etwas glauben, das muss keine Religion sein, und dies dann als deine persönliche Wahrheit hinstellen. Mehr geht aber nicht.
                                Wir reden hier doch von der Sinn- und Seinfrage? Wenn ja, dann ist deine Aussage einfach falsch, weil ich für mich die Antwort darauf längst gefunden habe, ohne jede Religion. Vielleicht bin ich damit ja der einzige Mensch auf der Welt, bei dem das so ist, aber das bezweilfe ich.
                                "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                                -Cpt. Jean-Luc Picard

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