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Gläubig? - Ansichten zu Religionen

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    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Versuchst du jetzt, das Rauchverbot monokausal auf Angst vor Krebs zu reduzieren?
    Nein, ich habe tatsächlich nur wissen wollen was da deiner Ansicht nach noch reinspielt. Dass bei komplexen Vorgängen monokausale Erklärungsversuche selten bis nie umfassend erklären können, ist mir bekannt. Ich wunderte mich nur, dass du gerade dieses Beispiel gewählt hast, weil es nach meiner Ansicht ein Paradebeispiel dafür ist wie Angst Einfluss auf Gesetzgebung und Gesellschaft nimmt.
    Generell ist bei Gesetzen, die restriktiv sind der Einfluss von Angst stärker als bei Gesetzen, die Freiheiten garantieren. Gerade Drogengesetzgebung ist sehr stark an Ängste und Vorurteile geknüpft. Cannabiskonsum wird zum Beispiel dämonisiert, Alkoholkonsum oft verherrlicht. Trotzdem spielen bei ges. Standing beider Rauschmitteln Angstgefühle eine Rolle. Beim Alkohol ist sie aber nicht ausschlaggebend.

    Ein passenderes Beispiel wäre etwa die mangelnde Akzeptanz in Deutschland für ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen. Hier ist bei der Willensbildung die Angst fast komplett ausgeblendet.

    Ich kann mir im Moment kein einschränkendes Gesetz vorstellen, das nicht ganz konkret und eng mit Angstgefühlen verbunden ist.

    Kommentar


      Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
      @endar: die Masse der Menschen lebt auch heute noch in den von dir beschriebenen, unfreien Systemen
      Solange nichts anderes ausdrücklich gesagt wird, gehe ich davon aus, dass hier vor dem Hintergrund der eigenen Lebensrealität diskutiert wird.

      Wer du dich z.B. mit "auch weltliche Gesetze funktionieren hauptsächlich durch Abschreckung und Angst vor Bestrafung" auf Nordkorea beziehst, dann musst dir schon die Mühe machen, das auch zu sagen.

      und zur Zeit der Entstehung der meisten religiösen Mythologien waren eben derartige Herrschaftssystem - oder noch früher: Stämme mit archaischer Struktur nach "Recht des Stärkeren" - ebenfalls vorherrschend.
      Erstmal freue ich mich darüber, dass du einschränkende Randbedingungen verwendest. "die meisten Religionen" erlaubt gegenüber "allen Religionen" auch Alternativen, was in diesem Thread schon einen Fortschritt darstellt.

      Ich weiß, im Internet ist jeder für alles Experte, aber ich habe meine Zweifel, dass die Teilnehmer dieses Threads tatsächlich substantielle Aussagen zur Frühgeschichte der "meisten religösen Mythologien" treffen könnten.

      Wenn ich jetzt nach den Grundlagen oder spezifischen Besonderheiten z.B. der Religionen Ozeaniens fragen würde, dann ist aber schnell Ende. Wenn ich jetzt nachfragen würde, wie die gesellschaftliche Rolle der Frau in Ozeanien aussah, könnte das mir das hier doch keiner ohne wikipedia "beantworten".

      Ich könnte dieselben Fragen für den Konfuzianismus, die Shinto-Religion oder den tibetischen Buddhismus stellen.

      Insofern habe ich doch die Befürchtung, dass solche Beurteilungen doch wohl eher Klischees reproduzieren, die wir noch aus der Kolonialzeit des 19. Jahrhundert mit uns herumschleppen.

      Gerade im Besitz"recht" überschätzt du mMn die heutige Menschheit stark; aber das ist Ansichts- und in vielen Punkten tatsächlich sogar Glaubenssache
      Ich bezog mich auf a) die philosophischen Grundlagen heutiger Demokratien (Gesellschaftsvertrag, Rousseau und Mill) und b) die Sozialisationsforschung, z.B. auf Pierre Bourdieu. Das kannst du gerne als Unsinn abtun, mir sei es gleich. Es ändert nichts daran, dass sich diese Ansichten bis heute bewährt und bestätigt haben. Das sieht man daran, dass unsere Gesellschaftsordnung nicht zusammenbricht. Du kannst beruhigt sein, sie werden immer wieder überprüft und modizifiert.

      Im religiösen Bereich allerdings kann eine kultivierte Angst mit strengen Glaubensauslegungen schlimme Folgen haben:
      Ja, "kann". Das wissen wir im übrigen alle. Aber genauso wie über Allaussagen (alle Religionen sind so und so) kann man über kann-Aussagen nicht vernünftig diskutieren.

      Um darüber eine Diskussion führen zu können, muss es schon etwas genauer sein. D.h. die Kann-Aussage muss eingeordnet werden.

      Wenn ich ein Haus baue, kann es abbrennen. Um entscheiden zu können, ob ich trotzdem das Haus baue, muss ich wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit das passieren wird.

      Mit welcher Wahrscheinlichkeit führt Religiosität zu den "schlimmen Folgen"? Oder anderes: Bei wievielen von 1000 Religiösen treten diese "schlimmen Folgen" tatsächlich ein? Folgt deine Aussage der Normalverteilung? Steht den schlimmen Folgen also ein Gegenstück an guten Folgen gegenüber? Und was sagt das nun über den Rest aus? Welche Weiterungen sind daraus zu ziehen?

      - - - Aktualisiert - - -

      [QUOTE=Tibo;2987529]
      Ich kann mir im Moment kein einschränkendes Gesetz vorstellen, das nicht ganz konkret und eng mit Angstgefühlen verbunden ist.
      Das liegt daran, dass Angst als Motivator argumentatorisch auf ALLES bezogen werden kann. Ich kann auch den Kinobesuch oder Urlaubsreise mit der "Angst, etwas zu verpassen" begründen.

      Damit wird der Begriff argumenatorisch sinnleer, unsauber und polemisch.

      Wenn ich den Begriff "Angst" verwende, dann muss ich mir schon die Mühe geben, zu sagen, wovor Angst besteht, wie stark diese Angst ist und welche Folgen das hat, d.h. welches Verhalten gezeigt wird.

      Angst ist empirisch nicht messbar. Ich muss sie also zu einem eingeordneten, empirisch messbaren Faktor machen. Nur über solche kann man sinnvoll diskutieren.
      Zuletzt geändert von endar; 09.10.2015, 13:48.
      Republicans hate ducklings!

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        @endar: Wie war das noch mit dem zerquoten? Wenn ich das mache, fühlst du dich fast persönlcih angegriffen, aber wenn du das machst, ist es OK?

        Deine Ansätze zur Faktualisierung der Folgen von Religion erscheint mir nicht sinnvoll - eine reine Mengenverteilung von "Religiösen" berücksichtigt doch nicht annähernd, daß Religionen eben unterschiedlich sind. Stellt sich die Frage, wie du das innerhalb weniger Absätze wieder verdrängen konntest, hattest du doch auf mögliche Facetten der Einzelaspekte für zB die Region Ozeanien selbst hingewiesen. Der Gebrauch des Präsens scheint ebenfalls sehr selektiv - und obendrein nicht sinnvoll, wenn das den Ausschluss bereits vergangener schlimmer Folgen von Religionen oder "ausgestorbene" Religionen wie bei meinem Beispiel auf den Osterinseln beinhaltet, da gerade Vergangenes doch leichter zu bewerten ist als im Verlauf befindliche Vorgänge, deren Endpunkt nicht immer absehbar ist. Obendrein scheinst du nur die Folgen für das Individuum bewerten zu wollen; die "schlimmen" Folgen können aber ebensogut für die ganze Religion - siehe Osterinseln - oder die Gesellschaft, in der die Religion sich eingenistet hat, entstehen. In der Angstdiskussion um eine Islamisierung Europas findet sich zB genau das wieder. In deinem Auswertungsansatz fänden all die "Ungläubigen", die von islamischen Selbstmordbombern getötet wurden, gar keine Berücksichtigung unter "schlimme Folgen"

        Zum Gesellschaftsvertrag: darüber wollte ich mit dir gar nicht diskutieren, aber als Denkanstoss solltest du mal die Perspektive wechseln. Es gibt bestimmt irgendwo eine Umfrage dazu, wieviele Deutschen zB Rousseau überhaupt dem Namen nach kennen, und unter denen nochmal die Aufstellung, wie weit die Inhalte Rousseaus bekannt sind usw. Stell dir dann einfach die Frage, wodurch wohl die Leute in unserer Gesellschaft "in der Spur" gehalten werden, die vom Konzept "Gesellschaftsvertrag" so wenig wissen, daß sie kaum mündig in einen einwilligen könnten (Ich hoffe, wir meinen den gleichen Rousseau und du meinst nicht den 2014 verstorbenen, gleichnamigen belgischen Absurdisten....)
        Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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          Zitat von endar Beitrag anzeigen
          Das liegt daran, dass Angst als Motivator argumentatorisch auf ALLES bezogen werden kann. Ich kann auch den Kinobesuch oder Urlaubsreise mit der "Angst, etwas zu verpassen" begründen.

          Damit wird der Begriff argumenatorisch sinnleer, unsauber und polemisch.

          Wenn ich den Begriff "Angst" verwende, dann muss ich mir schon die Mühe geben, zu sagen, wovor Angst besteht, wie stark diese Angst ist und welche Folgen das hat, d.h. welches Verhalten gezeigt wird.
          Soweit bin ich deiner Meinung. Dannyboys Einwurf ist nicht fassbar, weil er alles und nix sagt.
          Scheinbar hat mich nur das Rauchbeispiel irritiert.


          Zitat von endar Beitrag anzeigen
          Angst ist empirisch nicht messbar. Ich muss sie also zu einem eingeordneten, empirisch messbaren Faktor machen. Nur über solche kann man sinnvoll diskutieren.
          Angst ist nicht direkt messbar, aber Furcht löst ja einige Körperreaktionen aus. Adrenalin wird ausgeschüttet, Blutdruck steigt, evtl. verändern sich Puls und Pupillen. Das ist schon alles messbar, aber es bringt einen in der Sache nicht weiter.

          Womit Dannyboy Recht hat, ist dass viele Religionen sich die Angst-, Scham-, Schuld- und Mindergefühle der Gläubigen zu nutzen machen. Das ist aber auch nix besonderes, also das ist auch kein Alleinstellungsmerkmal von Religionen. Das machen Gemeinschaften eigentlich immer. Religionen haben da vielleicht einen Vorsprung, weil da vieles bewusster abläuft. Und das ist ja auch genau der Punkt, an dem man ansetzen kann. Man muss sich halt bewusst machen, was man empfindet und sich dann damit auseinander setzen. Den Ansatz verwehren Religionen ihren Gläubigen oft.
          Zuletzt geändert von Tibo; 09.10.2015, 15:37.

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            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            @endar: Wie war das noch mit dem zerquoten? Wenn ich das mache, fühlst du dich fast persönlcih angegriffen, aber wenn du das machst, ist es OK?
            Das hatte es dir wirklich angetan, nicht wahr? Das ist ja nicht das erste Mal, dass du das erwähnst.

            Falls es da ein Missverständnis gegeben hat: Ich mag das übermäßige Zerquoten nicht, weil hier oft der Gesamtzusammenhang einer Argumentation verloren geht. "Übermäßig" sind für mich Beiträge, bei denen jeder oder jeder zweite Satz mit einem ebensolangen Kommentar bedacht wird.

            Das heißt aber nicht, dass ich deshalb grundsätzlich keine Zitate mehr verwenden würde, denn die Betonung liegt auf "übermäßig". Deshalb kannst du daraus nur die Erwartung ableiten, weniger Zitate zu finden, nicht die Erwartung, gar keine Zitate mehr zu finden.

            Unten - du darfst dich freuen - habe ich auch zusammengefasst.

            Deine Ansätze zur Faktualisierung der Folgen von Religion erscheint mir nicht sinnvoll - eine reine Mengenverteilung von "Religiösen" berücksichtigt doch nicht annähernd, daß Religionen eben unterschiedlich sind. (...) Obendrein scheinst du nur die Folgen für das Individuum bewerten zu wollen; die "schlimmen" Folgen können aber ebensogut für die ganze Religion - siehe Osterinseln - oder die Gesellschaft, in der die Religion sich eingenistet hat, entstehen.
            So macht man das aber.

            Religiösität ist ein empirisches Phänomen. Deswegen muss ich ihr, wenn ich sie analysieren möchte, mit den Werkzeugen der empirschen Erkenntnisgewinnung beikommen. Alles andere ist dann doch nur eine Meinung bzw. Stammtisch.

            Empirische Erkenntnis basiert auf Messung/Beobachtung. Und beobachtet werden eben nunmal immer Menschen, also Individuen. Betrachte das mal aus dem Blickwinkel der Mengenlehre. Mehrere Individuen bilden Gruppen: wie Familien, Stadtbewohner, Katholiken oder Kindergartenkinder. (Unter "Beobachtung" fällt übrigens auch die Arbeit von Archäologen etc. ).

            Insofern trügt der Schein, wenn du meinst, ich hätte mich auf "Individuen" beschränkt. Zu welchen Gruppen nun 1000 ausgewählte Individuen gehören, hängt von der Auswahl ab.

            Und in der Tat würde ich sinnvollerweise nicht damit beginnen, Religionen zu vergleichen, sondern sie ersteinmal für sich betrachten und erst dann vergleichen.

            Meine Aussagen sind jedoch reine Metaaussagen, die sich mit der Form der Kommunikation dieses Threads beschäftigen, nicht aber mit dem Thema des Threads. Über Religion als Phänomen habe ich weder eine Meinung, noch eine Beurteilung abgegeben.

            Es ist ja nun so - und bitte fühle dich nicht angesprochen! - :
            Hier in diesem Thread haben einige Teilnehmer anderen Teilnehmern wiederholt unwissenschaftliches Denken oder mangelndes wissenschaftliches Verständnis vorgeworfen.

            Es gibt zwei Möglichkeiten der Argumentation bzw. der Realitätsbetrachtung: deduktive Argumente (vom Allgemeinen zum Speziellen) oder induktive Argumente (vom Speziellen zum Allgemeinen). (grob vereinfacht).

            Deduktiv - also rein der Gedankenwelt verpflichtet - sind die Philosophie und die Mathematik. Der Rest betrifft die beobachtbare Welt. Das betrifft auch die empirischen Wissenschaften.

            "Alle Religionen sind..." ist ein absolutes (logisch immer richtig), deduktives Argument. Es ist a) aus logischen Gründen empirisch nicht zu bestätigen. b) Wer dieses Argument verwendet, der suggeriert, dass er über sämtliche Einzelfälle Bescheid wüsste. Das stelle ich in Frage.

            In der Wissenschaft verwendet man eingeschränkte absolute Aussagen: "In den drei großen Weltreligionen war in den letzten drei Jahrhunderten das und das beobachtbar... (induktiv) ... und deswegen ziehe ich daraus den Schluss, dass so und so (deduktiv)"

            "Die meisten Religionen sind..." ist ein Zwischending. Deswegen habe ich gesagt, dass das ein Fortschritt ist (vor dem Hintergrund, dass die Wissenschaftlichkeit gern eingefordert wird). Ist mir allerdings immer noch zu allgemein, um wirklich inhaltlich darauf einzusteigen.

            Zum Gesellschaftsvertrag: darüber wollte ich mit dir gar nicht diskutieren, aber als Denkanstoss solltest du mal die Perspektive wechseln.
            Das ist ein lieb gemeinter Vorschlag. Allerdings: Leute müssen Newton nicht kennen, um der Schwerkraft zu unterliegen und Leute müssen Bourdieu nicht kennen, um einen Sozialisationsprozess zu durchlaufen.

            Es ist nicht so, dass Herr Bourdieu oder Herr Rousseau die Dinge, die sie beschrieben haben, erfunden hätten und dass man sie deshalb kennen muss, damit sie eine Wirkung entfalten können (wie z.B. ein Musikstück).

            Ihre intellektuellen Leistungen bestanden darin, dass sie die Realität analysiert und ihre Entdeckungen zu Papier gebracht und mit Schlussfolgerungen versehen haben. Ihre Erkenntnisse flossen und fließen dann in einen wissenschaftlich-philosophischen Diskurs ein, aus dem (Rousseau) dann eine Demokratiethorie entstanden ist. Diese hat sich gegenüber anderen Theorien durchgesetzt, weil sie von den meisten Menschen, die sich mit ihr befassen, als die glaubwürdigste betrachtet wird, die die Realität am besten beschreibt.

            Demzufolge ist es nicht so, dass "weltliche Gesetze hauptsächlich durch Abschreckung und Angst vor Bestrafung" funktionieren, sondern weil die Menschen die gesellschaftliche Ordnung tragen. Der "Vertrag" ist nur eine Metapher.

            Irgendwann mag jemand kommen, der die Dinge besser erklären kann. Dann gibt es einen neuen Namen, den die Bundesbürger nicht kennen und nach dessen "Gesetzen" sie sich trotzdem verhalten.
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              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
              (Ich hoffe, wir meinen den gleichen Rousseau und du meinst nicht den 2014 verstorbenen, gleichnamigen belgischen Absurdisten....)
              Geht es um den 1910 verstorbenen Maler?
              Aber Spaß bei Seite. Den, den ihr meint kennen die meisten (die ihn kennen) wohl hauptsächlich als Philosophen und Staatstheortiker. Für mich ist vor allem seine Pädagogik interessant.
              Und da kriege ich dann auch die Kurve zum Thema. In "Emile oder über die Erziehung
              " geht es Roussau eben auch um Religion und das was er da als natürliche Religion entwickelt ist frei von Angst.
              Er sagt explizit, dass Religion bewusst reflektiert werden muss und daher auch erst ab einem bestimmten Alter unterrichtet werden darf. Er ist gegen dogmatische Religionspädagogik für ihn gilt im Prinzip nur: "Es gibt Gott, Gott will und fordert Nächstenliebe und Gott offenbart sich im Guten und im Natürlichen."
              Zuletzt geändert von Tibo; 09.10.2015, 15:30.

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                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Womit Dannyboy Recht hat, ist dass viele Religionen sich die Angst-, Scham-, Schuld- und Mindergefühle der Gläubigen zu nutzen machen.
                Gegen eine solche Aussage hätte ich auch nichts gesagt. Dem kann ich inhaltlich durchaus zustimmen.
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                  Zitat von endar Beitrag anzeigen
                  ....So macht man das aber....
                  Meine Kritik bezog sich hauptsächlich darauf, in welchem Bereich du im Beispiel die Untersuchung oder vorher Erfassung der "schlimmen Folgen" einschränken wolltest. In dem Fall würde die "Objektivität" deiner Technik eben doch verloren gehen. Da es in der Diskussion zu dem Zeitpunkt mMn um "schlimme Folgen" allgemein ging, fand ich die Einschränkung auf "schlimme Folgen für den Religiösen" falsch; einen großen Teil der Diskussion - bzw. Meinungsäusserungen - hier im Thread hätten wir gar nicht, wenn religiöse Handlungen eben nicht immer wieder "Ungläubige" - also an der jeweiligen Religion unbeteiligte - in Mitleidenschaft (bei Attentaten durch Fanatiker bis zum Tod) gezogen würden.
                  "Alle Religionen sind..." ist ein absolutes (logisch immer richtig), deduktives Argument. Es ist a) aus logischen Gründen empirisch nicht zu bestätigen. b) Wer dieses Argument verwendet, der suggeriert, dass er über sämtliche Einzelfälle Bescheid wüsste. Das stelle ich in Frage.

                  In der Wissenschaft verwendet man eingeschränkte absolute Aussagen: "In den drei großen Weltreligionen war in den letzten drei Jahrhunderten das und das beobachtbar... (induktiv) ... und deswegen ziehe ich daraus den Schluss, dass so und so (deduktiv)"

                  "Die meisten Religionen sind..." ist ein Zwischending. Deswegen habe ich gesagt, dass das ein Fortschritt ist (vor dem Hintergrund, dass die Wissenschaftlichkeit gern eingefordert wird). Ist mir allerdings immer noch zu allgemein, um wirklich inhaltlich darauf einzusteigen.
                  Ich hätte es aufzählen können, fand das aber für den Fortlauf wenig sinnvoll. Auch hab ich bewusst "religiöse Mythologien" verwendet, da sich für viele "eingetragenen Religionen" aus der gleichen (evangelische und katholische Christen zB) entwickelt haben oder auf sehr ähnlicher Mythologie beruhen (wie zB der griechische und der römische Polytheismus). Ein Beispiel von "neuer" Mythologie, die innerhalb unserer jetzigen, freieren Systeme des Westens entstanden ist, wäre Scientology (denen natürlich die intoleranten Eiferer hier im Thread den religiösen Stand absprechen würden/werden)

                  Wenn dir dann eine Vereinfachung dieser Art die Aussage zu allgemein macht, um sie als Argument gelten zu lassen - sei's drum. Bei Diskussionen zwischen uns beiden kommt eh nix raus
                  Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                  "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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                    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                    Deine Diagnose trifft nicht zu. Deine Wahrnehmung ist begrenzt. Auch in der Wissenschaft darf man sich nicht nur mit bekannten Fakten zufrieden geben - man wird deshalb aber nicht gleich IRRE.
                    Nein, man ist nicht Irre, wenn man sich nicht nur mit bekannten Fakten abgibt und mehr herausfinden will, aber wenn man sich im Kopf etwas zusammenspinnt, um die Lücken zu füllen und dann glaubt, dass sie unumstößlich richtig und Wissenschaft falsch ist, DANN ist man Irre.

                    Immerhin ... nur ein Glauben ... oder ein Gott ... Du hast es erfasst.
                    Lies doch mal richtig. Über 99 % aller Götter sind mit Sicherheit falsch. Das bedeutet nicht, dass überhaupt einer richtig ist, das ergibt sich schlicht und ergreifend aus den Widersprüchen, die sich ergeben würden. Im Gegenteil, wie groß ist denn überhaupt noch die Wahrscheinlichkeit, dass dein Gott der Richtige ist, selbst unter der Prämisse, dass eine Religion Recht hätte? Das ist verschwindend gering und wenn du siehst, wie viele Götter definitiv von Menschen geschaffen wurden, warum soll es dann überhaupt einen geben, der nicht menschgemacht ist?

                    Die Realität interessiert sich auch nicht für Deine begrenzte Denkweise - sie ist mehr als das.
                    Nein, ich kann mehr erdenken, als die Realität bieten kann.

                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Das ist doch Unsinn. Religion A sagt : Du sollst deine Eltern ehren.
                    Religion B sagt: Du sollst deine Eltern achten.
                    Religion C sagt: Du sollst deine Eltern respektieren.
                    Religion D sagt: Du sollst deine Eltern lieben und achten.
                    Religion W sagt: Du sollst deine Eltern ausbeuten.
                    Nach deiner Logik kann höchstens Religion W richtig liegen.
                    So ein Krampf!

                    Erstens lassen sich Religionen nicht auf so einen einzelnen Satz reduzieren und zweitens meine ich richtige Unterschiede.

                    Selbst Christen sind nicht gleich Christen, da gibt es welche, die sagen Jesus ist Gott und welche, die sagen, Jesus ist nicht Gott. Es können nicht beide Recht haben. Wenn man dann noch den HeiGei ins Spiel bringt, gibts noch eine Variable mehr.

                    Dann gibts welche, die die Bibel wörtlich nehmen als Gottes unverfälschtes Wort und welche, die es als Leitfaden von Menschen für Menschen ansehen. Wieder können nicht beide Recht haben.

                    Und wenn du für einzelne Religionen schon tausende Unterschiede findest - und das ist keine Übertreibung, denn alleine die Zahl der christlichen Sekten spricht dafür, die alle nicht völlig miteinander vereinbar sind und für viele Varianzen gibts noch nicht mal eine eigene Sekte - dann wirst du mir glauben, dass die 99 % falschen Gottesvorstellungen, von denen ich sprach noch bei weitem untertrieben sind.
                    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                      Dann habe ich dich falsch verstanden. Nicht 99% der Aussagen von Religion sind falsch sondern höchstens ein Prozent aller Religionen haben mit allem was ihre Anhänger oder Vertreter sagen Recht. Soll das deine Aussage sein?

                      Kommentar


                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Dann habe ich dich falsch verstanden. Nicht 99% der Aussagen von Religion sind falsch sondern höchstens ein Prozent aller Religionen haben mit allem was ihre Anhänger oder Vertreter sagen Recht. Soll das deine Aussage sein?
                        Es geht mit um die grundlegenden Dinge der Religionen. Es macht einen gewaltigen unterschied, ob man sich nur um einen Wortlaut streitet, oder einen wichtigen charakterisierenden Inhalt.

                        Ob da jetzt steht "von den Toten erwachter" oder "Zombie" macht den Käse nicht fett. Ob man jemanden für einen Gott hält, einen Halbgott, oder einfach nur für einen Propheten, das macht einen gewaltigen Unterschied.
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                        endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                          Es geht mit um die grundlegenden Dinge der Religionen. Es macht einen gewaltigen unterschied, ob man sich nur um einen Wortlaut streitet, oder einen wichtigen charakterisierenden Inhalt.
                          Aber als Gesamtheit, verstehe ich dich da richtig? Bei vielen grundlegenden Dingen wie "Tut Gutes!" können auch mehr als ein Prozent der Religionen richtig liegen. Du siehst nur in der Gesamtheit aller grundlegenden Aussagen einer Religion diese < 1%?
                          Dem würde ich zustimmen.

                          Ob jemand ein Gott, Halbgott oder Prophet ist, macht aber für mich deutlich weniger Unterschied als die Frage ob er von den Toten (als Mensch zurückkehrt) oder ob er ein Zombie ist.
                          Nehmen wir mal Herakles. Der ist ja in der Story ein Halbgott. Die Story würde genauso funktionieren, wenn er ein Gott wäre. Sie würde auch genauso funktionieren wenn die Prophezeiungen der Story nicht von Orakeln etc. kommen sondern von ihm selbst. Also könnte er auch ein Prophet sein, die Story kann genauso weiter erzählt werden, man muss die Begriffe Gott, Halbgott und Prophet nicht verbiegen es passt.
                          Aber wenn Herakles am Ende der 12. Aufgabe als Zombie aus der Unterwelt zurückkommt, hast du ne komplett andere Geschichte.

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                            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                            Es geht mit um die grundlegenden Dinge der Religionen. Es macht einen gewaltigen unterschied, ob man sich nur um einen Wortlaut streitet, oder einen wichtigen charakterisierenden Inhalt.

                            Ob da jetzt steht "von den Toten erwachter" oder "Zombie" macht den Käse nicht fett. Ob man jemanden für einen Gott hält, einen Halbgott, oder einfach nur für einen Propheten, das macht einen gewaltigen Unterschied.
                            Will dir jetzt nicht in den Rücken fallen, aber wenn in all diesen Fällen die Person hinter der Bezeichnung in der Realität nur ein Spinner war, dem andere Spinner folgten, sind auch diese Unterschiede nur rhetorisch....
                            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Und auf welchen der 3.800 Götter der Menschheitsgeschichte beziehst du dich da ganz genau?
                              Auf einen kleinen hebräischen Hirtengott.

                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Natürlich kann man bestimmte Götter widerlegen. Auf dem Olymp wohnt beispielsweise kein Gott.
                              Weiß ich. Apoll klärt uns in der TOS-Episode ›Who Mourns for Adonais?‹/›Der Tempel des Apoll‹ ja diesbezüglich auf.

                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Jesus ist nicht Gott, das verneint er selbst in der Bibel. Die Genesis ist falsch, das leugnest du selbst nicht.
                              Ich verneine die wortwörtliche Auslegung. Und was hat Jesus mit der Genesis zu schaffen?

                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Nur weil man nicht beweisen kann, dass es überhaupt keine Götter gibt, heißt das nicht, dass man deinen Gott nicht widerlegen kann. Den unterschied solltest du kennen.
                              Was Dir trotz diverser Anstrengungen bisher nicht gelungen ist.

                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Du selbst hast dich über Menschen aufgeregt, die an die Genesis glauben, wie sie in der Bibel steht […]
                              Habe ich das?

                              Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                              Da gibt es nichts zu lachen, weil diese Ideen Hand in Hand gehen. Mit dem Unterschied, dass ich Erstgenanntes nicht als Degeneration bezeichne, sondern wertfrei als psychische Konstitution.
                              … Du solltest Dein semantisches Sensorium noch ein wenig auf Vordermann bringen.

                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              […] Was bleibt noch von deinem Gott?
                              Von MEINEM Gott? Viel.
                              »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                                Zitat von Viola
                                Auf einen kleinen hebräischen Hirtengott.
                                Woher weist du eigentlich das ausgerechnet der kleine hebräische Hirtengott existiert ? Was ist wenn die römischen Götter tatsächlich existieren oder die der Ägypter oder oder oder... . Das wurde mir noch nie von einem Gläubigen befriedigend beantwortet.
                                Zitat von Viola
                                Ich verneine die wortwörtliche Auslegung.
                                Also kann man sich aussuchen an welchen Teile der Bibel man glaubt ? Ist das nicht ein bisschen beliebig ? Nach welchen Kriterien kann man sich das aussuchen ?
                                Zitat von Viola
                                Was Dir trotz diverser Anstrengungen bisher nicht gelungen ist.
                                Dann widerlege bitte die Existenz des Maschinengottes. Ich wette das kannst du nicht. Warum ? Weil man die Nichtexistenz von etwas nicht beweisen kann...die Existenz hingegen schon.
                                Also bitte leg mal los...alternativ kannst du mir auch die Existenz deines Gottes beweisen.
                                Zitat von Viola
                                Von MEINEM Gott? Viel.
                                OK, was denn ? Alles was wir über Gott wissen kommt aus der Bibel und da sagst du selbst das man sich heraussuchen kann an was man glaubt. Also steht alles zur Disposition.
                                Ja was bleibt denn dann übrig ?
                                Life is the Emperor's currency - spend it well

                                Ein Deutscher windet sich nicht in juristischen Formulierungen, sondern er spricht Fraktur ! (aus : "Er ist wieder da" von Timur Vermes)

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