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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Das ist nicht genau umgekehrt wie ich es darstelle. Ich sagte, dass in den zehn Geboten zum Teil die Gesinninung untersagt ist, über die Tat nichts gesagt wird.
    Wenn dir der Ausdruck "zum Teil" geläufig ist, musst du wissen, dass der impliziert, dass es auch andere Aussagen zu dem Thema gibt. Du sagst Dinge, die mir bekannt sind und keinesfalls meiner Ausführung widersprechen oder meine Frage beantworten.
    Letzteres machst du in diesem Thread eh nur ungern konkret.
    Ja, es gibt verschiedene Meinungen zu dem Thema.
    Und ich vertrete eine davon.
    Ich halte den Gedanken, das bloße Gedanken unethisch sein können für ausgemachten Unsinn und bin mit dieser Einschätzung in guter Gesellschaft.
    Entscheidend ist wie der Mensch handelt.

    Wobei es natürlich erstrebendwert ist ganz natürlich kein konkretes Begehren für vergebene Frauen und keine Gier nach anderer Leute Eigentum zu entwickeln.
    Ich glaube auch nicht, dass sich ein einigermaßen ethischer Mensch da groß anstrengen muss, abgesehen von Fällen wo ein Mensch den man selber gerne als Partner gehabt hätte sich für einen anderen Menschen entscheidet.
    Aber ansonsten sollte es einem in Fleisch und Blut übergegangen sein, dass man keinen missgünstigen Neid wegen des Wohlstands anderer entwickelt und dass verheiratete/ernsthaft vergebene Frauen tabu sind.
    Das ist doch wirklich kein Kunststück da im Frieden mit sich selbst und dem Glück des anderen jedem das seine zu gönnen.
    Wer Pläne entwickelt anderen ihren Besitz zu nehmen oder ihren Partner "auszuspannen" befindet sich sicher auf dem Holweg, aber erst wenn er diese Pläne umsetzt benimmt er sich wie ein Schwein und macht sich schuldig.

    Kommentar


      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Ja, es gibt verschiedene Meinungen zu dem Thema.
      Und ich vertrete eine davon.
      Ich halte den Gedanken, das bloße Gedanken unethisch sein können für ausgemachten Unsinn und bin mit dieser Einschätzung in guter Gesellschaft.
      Entscheidend ist wie der Mensch handelt.
      Meiner Ansicht nach ist beides allein blödsinnig. Natürlich spielen Motive bei der Bewertung einer Tat und des Charakters eines Menschen eine enorm wichtige Rolle.
      Wenn ich alle Moslems hasse und sie nur deshalb nicht töte, weil ich sie fürchte bin ich nicht wirklich besser als ein Mensch, der Moslems hasst und das Morden beginnt.
      Natürlich besteht auch ein Unterschied bei gleicher Tat: Wir beide töten unsere Mütter, ich weil ich ihr Erbe will, du weil du sie von ihrem Leid erlösen willst. Beide Mütter haben die selbe Krankheit und der Tod ist gleichermaßen schmerzhaft/-frei. Sind wir nun wirklich gleichermaßen gute/böse Menschen?
      Kira sagte das mal ähnlich wie du hier zu Ziyal. Das würde aber bedeuten, dass sie nicht besser ist als ihre Unterdrücker, den beide töteten Unschuldige.

      Kommentar


        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Meiner Ansicht nach ist beides allein blödsinnig. Natürlich spielen Motive bei der Bewertung einer Tat und des Charakters eines Menschen eine enorm wichtige Rolle.
        Wenn ich alle Moslems hasse und sie nur deshalb nicht töte, weil ich sie fürchte bin ich nicht wirklich besser als ein Mensch, der Moslems hasst und das Morden beginnt.
        Natürlich besteht auch ein Unterschied bei gleicher Tat: Wir beide töten unsere Mütter, ich weil ich ihr Erbe will, du weil du sie von ihrem Leid erlösen willst. Beide Mütter haben die selbe Krankheit und der Tod ist gleichermaßen schmerzhaft/-frei. Sind wir nun wirklich gleichermaßen gute/böse Menschen?
        Kira sagte das mal ähnlich wie du hier zu Ziyal. Das würde aber bedeuten, dass sie nicht besser ist als ihre Unterdrücker, den beide töteten Unschuldige.
        Du sprichst hier durchgehend von Motivationen für Taten die ausgeführt werden!
        Natürlich sind da neben den Hintergründen auch die Beweggründe wichtig.

        Aber ein bloßer Gedanke ohne Tat, und wenn es der Gedanke ist die eigene Mutter zu töten oder andere Abscheulichkeiten, ist noch kein Vergehen.
        Die Gedanken sind frei.
        Die Taten entscheiden.

        Für Gedanken kann man sich später schämen, aber man kann sich durch sie nicht schuldig machen.

        Kommentar


          Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
          Du sprichst hier durchgehend von Motivationen für Taten die ausgeführt werden!
          Nein, ich spreche nicht durchgehend von Motivationen für Taten, die ausgeführt werden. Ich spreche explizit auch von Geisteshaltungen, die mal umgesetzt werden mal nicht, den Taten selbst und den Unterschieden bei der Bewertung gleichen Vorgehens und den Ähnlichkeiten bei unterschiedlichem Handeln.
          Liest du die eh schon sehr kurzen Texte von mir wirklich ganz?
          Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
          Natürlich sind da neben den Hintergründen auch die Beweggründe wichtig.

          Aber ein bloßer Gedanke ohne Tat, und wenn es der Gedanke ist die eigene Mutter zu töten oder andere Abscheulichkeiten, ist noch kein Vergehen.
          Die Gedanken sind frei.
          Die Taten entscheiden.

          Für Gedanken kann man sich später schämen, aber man kann sich durch sie nicht schuldig machen.
          Was nun? Sind Gedanken nun relevant für die Schuld eines Menschen oder gilt dein Satz:
          Entscheidend ist wie der Mensch handelt.
          ?
          Ähnliche Taten sind oft allein wegen der Beweggründe dazu unterschiedlich zu bewerten. Entscheidend ist eben nicht nur wie der Mensch handelt.

          Kommentar


            @ Tibo:

            Ganz einfach:
            Gedanken sind relevant für die Schuld eines Menschen in Form von Motivationen für ausgeführte Handlungen!
            Sie sind es nicht als bloße Gedanken ohne Verbindung mit einer in die Tat umgesetzten verwerflichen Handlung.

            Die Schuld entsteht hier durch die Tat!
            Die Tat ist das Vergehen.
            Und erst dadurch werden die Beweggründe für das Maß der Schuld relevant, weil eine Tat ja immer konkret ist.

            Wer daran denkt seine Mutter aus Habgier zu töten macht sich in meinen Augen nicht schuldig.
            Wer sie aber aus Habgier tötet oder es versucht, der macht sich schwer schuldig.
            Zuletzt geändert von C.Baer; 18.11.2014, 21:01.

            Kommentar


              Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
              @ Tibo:

              Ganz einfach:
              Gedanken sind relevant für die Schuld eines Menschen in Form von Motivationen für ausgeführte Handlungen!
              Sie sind es nicht als bloße Gedanken ohne Verbindung mit einer in die Tat umgesetzten verwerflichen Handlung.

              Die Schuld entsteht hier durch die Tat!
              Die Tat ist das Vergehen.
              Der Unterschied zwischen Notwehr und Mord ist zu allererst nicht die Tat sondern das Motiv.
              Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
              Wer daran denkt seine Mutter aus Habgier zu töten macht sich in meinen Augen nicht schuldig.
              Wer sie aber aus Habgier tötet oder es versucht, der macht sich schwer schuldig.
              Auch, wenn sie ihn währenddessen mit ner Waffe bedroht oder sie leidvoll im Sterben liegt?

              Kommentar


                @ Tibo:

                Irgendwie scheinst du Schwierigkeiten zu haben zwischen Gedanken und Handlungen zu unterscheiden.

                Der Unterschied zwischen Notwehr und Mord ist zu allererst nicht die Tat sondern das Motiv.
                Das ist nicht richtig.
                Die Tat ist ja mehr als die Tötungshandlung.
                Eine Tötung in Abwehr eines Angriffs ist etwas anderes als eine heimtückische Tötung.
                Alles was außerhalb der Gedanken passiert oder existiert ist "Tat" oder "Umstand der Tat", aber nicht mehr "Gedanke".

                Auch, wenn sie ihn währenddessen mit ner Waffe bedroht oder sie leidvoll im Sterben liegt?
                Wenn die eigene Mutter einen mit einer Waffe bedroht sind die Umstände einer möglichen Tötung der Mutter durch ihren Sohn wieder ganz andere.
                Umstände sind keine Gedanken, sondern objektive Begebenheiten die eine Tat erst moralisch definieren.
                Das scheinst du irgendwie überhaupt nicht differenzieren zu können.

                Und es geht auch völlig an der grundlegenden Fragestellung vorbei:
                Jede Handlung ist ein Einzelfall, der sich aus seinen Umständen ergibt und wird als Einzelfall gerichtet.
                Aber Gedanken sind erst dann Merkmale die entschuldigen oder Schuld vertiefen können, wenn sie in Taten umgesetzt wurden.
                Gedanken die Gedanken bleiben sind frei von Schuld und entschuldigen anders herum auch keine schlechten Taten.
                Zum "Motiv" wird ein Gedanke erst, wenn aus ihm eine Handung erwächst.

                So sehe ich das und darum ging es mir.

                Kommentar


                  Wenn eine Tat gedanklich umgesetzt und nur an der Abwicklung am Ende behindert wird, ist es schon eine strafbare Handlung, so wie ein versuchter Mord.

                  - - - Aktualisiert - - -

                  Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                  Aber wer bin ich anderen Leuten ihren Glauben als falsch vorzuwerfen, so lange sie auf seiner Basis ethisch leben und mir nichts tun?
                  Meinst Du, dass man die Religion anderer als ethisch akzeptabel empfinden und tolerant sein kann?
                  "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

                  Kommentar


                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    @ Tibo:

                    Irgendwie scheinst du Schwierigkeiten zu haben zwischen Gedanken und Handlungen zu unterscheiden.
                    Der Schein trügt. Eventuell projizierst du was.


                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    Die Tat ist ja mehr als die Tötungshandlung.
                    Nein.

                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    Eine Tötung in Abwehr eines Angriffs ist etwas anderes als eine heimtückische Tötung.
                    Alles was außerhalb der Gedanken passiert oder existiert ist "Tat" oder "Umstand der Tat", aber nicht mehr "Gedanke".
                    Also wenn ich jemandem von hinten in den Kopf schieße um einen dritten zu schützen ist das exakt die selbe Handlung wie wenn ich den selben Schuss in den Kopf zum Spaß abgebe.
                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    Wenn die eigene Mutter einen mit einer Waffe bedroht sind die Umstände einer möglichen Tötung der Mutter durch ihren Sohn wieder ganz andere.
                    Umstände sind keine Gedanken, sondern objektive Begebenheiten die eine Tat erst moralisch definieren.
                    Das scheinst du irgendwie überhaupt nicht differenzieren zu können.
                    Natürlich sind das andere Umstände. Ich hatte das auch erwähnt. Anstatt deine eigenen Defizite mit unterzujubeln mag es sinnvoller sein sorgfältiger zu lesen.
                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    Und es geht auch völlig an der grundlegenden Fragestellung vorbei:
                    Jede Handlung ist ein Einzelfall, der sich aus seinen Umständen ergibt und wird als Einzelfall gerichtet.
                    Aber Gedanken sind erst dann Merkmale die entschuldigen oder Schuld vertiefen können, wenn sie in Taten umgesetzt wurden.
                    Also ist es Gott egal, wenn man alle Menschen hasst und sie anlügt und immer freundlich ist? Das findet Gott genauso gut wie wenn jemand ehrlich freundlich ist?
                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    Gedanken die Gedanken bleiben sind frei von Schuld und entschuldigen anders herum auch keine schlechten Taten.
                    Natürlich kann man sich auch seiner bloßen Gedanken wegen schuldig fühlen.
                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    Zum "Motiv" wird ein Gedanke erst, wenn aus ihm eine Handung erwächst.
                    Blödsinn! Ich bin Alleinerbe meiner Mutter, du weißt das nicht und bringst sie um. Hatte ich ein Motiv für den Mord? Ich sage "Ja". Nach deiner Ausführung aber nicht, denn aus dem Gedanken erwuchs keine Handlung.
                    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                    So sehe ich das und darum ging es mir.
                    Worum es dir ging ist übrigens völlig irrelevant wenn dir ein anderer eine Frage stellt. Diese hast du natürlich nicht beantwortet. Du schreibst lieber über was völlig anderes. Schließlich ging es dir nie darum die Frage zu beantworten.

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                      Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                      Zitat von C.Baer
                      Gegen Atheisten will ich gar nichts sagen, nur gegen die atheistisch-wissenschaftsgläubige Ultraorthodoxie die mit der Sendung "Gehet hin und vermiest allen Menschen ihre Religion!" unterwegs ist.
                      Strohpuppen. Wo begegnet man denn solchen Menschen?
                      In Internetforen. Da werden Gläubige psychisch fertig gemacht, dass es nur so kracht. Sobald ein Gläubiger um die Ecke kommt, wird er - immer gleich von mehreren - ins "Verhör" genommen. Sie müssen nur sagen, dass sie an Gott glauben - schon werden sie in die Zange genommen.

                      Es ist ihr erstrebtes Ziel, die Gläubigen auf der Erde zu verringern - damit die Erde besser wird - oder - ebenfalls nicht selten formuliert -, sie für krank zu erklären und sozusagen auszusondern. Oder zumindest deren "Gehirn zu operieren".

                      Zweifellos ist das nicht das Wesen des Atheismus - aber in dessen Namen sind diese "militanten Atheisten" unterwegs, damit es irgendwann eine glaubensfreie Erde gibt.

                      Es gibt Foren, die extra aus diesem Grund gegründet wurden, und es gibt Foren, wo diese Leute gesperrt werden, weil sie, kaum dass sie da sind, die Gläubigen angreifen.

                      Ich bin wahrlich allergisch gegen fundamentalistische Christen - aber was diese selbsternannten "Bekehrer von Christen" sich leisten - davor habe ich sehr viel mehr Angst. Weil sie im Namen der Wissenschaft den Glauben ausrotten wollen. Und die Wissenschaft verwandelt sich leicht in Ideologie, für die es "zu kämpfen gilt".
                      Sehen manche als ihre Lebensaufgabe an.

                      Kommentar


                        @ Taanae:

                        Meinst Du, dass man die Religion anderer als ethisch akzeptabel empfinden und tolerant sein kann?
                        In sehr vielen Fällen sicherlich.
                        Da würde ich sogar nicht nur von "kann", sondern bis zu einem gewissen Grad sogar von "muss" sprechen.
                        Entsprechende ethische Schnittmengen sehe ich z.B. zwischen dem Judentum, dem Christentum, dem Islam, dem Bahai, den Yeziden und dem Buddhismus.


                        @ Tibo:

                        Erst mal sollten wir 2 Sachen klar trennen: wir sprechen hier nicht von deutschem Strafrecht, sondern von religiösen Moralvorstellungen.
                        Ich tue das zumindest durchgehend.
                        Nur damit uns da keine Ebenen die nicht zusammen gehörten ineinander fließen, auch wenn es selbstverständlich auch im Strafrecht keine Strafbarkeit von Gedanken gibt.

                        Also wenn ich jemandem von hinten in den Kopf schieße um einen dritten zu schützen ist das exakt die selbe Handlung wie wenn ich den selben Schuss in den Kopf zum Spaß abgebe.
                        Ist es nicht, weil diese Handlung von anderen Handlungen anders eingrahmt wird.
                        Mit deiner Logik könnte man auch behaupten, es wäre die selbe Handlung wenn ich den Knopf einer Mikrowelle oder denjenigen einer ICBM-Startplattform bediene, weil du die Umstände ausblendest.
                        Die Tötung von Kombattanten in einem gerechten Krieg oder eben die Tötung eines Verbrechers in einem Akt der Notwehr sind in der Regel von Beginn an rechtschaffene Taten ohne Schuld oder sogar mit moralischem Verdienst.
                        Wenn ein amerikanischer GI im 2. Weltkrieg Soldaten der Wehrmacht getötet hat um den Terror des Dritten Reiches zu beenden, dann war das eine gerechte Handlung auch wenn er es einfach nur aus Hass getan hat und nach Hause wollte.
                        Die Umstände definieren Richtig und Falsch viel stärker als es Gedanken hier tun.

                        Also ist es Gott egal, wenn man alle Menschen hasst und sie anlügt und immer freundlich ist? Das findet Gott genauso gut wie wenn jemand ehrlich freundlich ist?
                        Sicher nicht: der Kern von Gottes Botschaft ist die "Goldene Regel".
                        Aber durch Hass allein wird man nicht schuldig, man tut ja kein schlechtes Werk.
                        Mit der Lüge ist es genauso: wenn die "Lüge" darin besteht Menschen freundlich zu behandeln obwohl man schlecht drauf ist oder sogar Menschen vor Unrecht zu schützen, ist sie nichts verwerfliches.
                        Erst wenn sie gegen andere Menschen gerichtet ist, wird sie verwerflich.
                        Ganz davon abgesehen, dass eine Lüge ja schon wieder eine Tat ist.

                        Zum 9. Gebot gibt es verschiedene Auslegungen.
                        Die richtige Übersetzung ist: "Du sollst wider deinen Nächsten nicht aussagen als ein falscher Zeuge."
                        Da steht "Zeuge" und NICHT "Zeugnis".
                        Die Interpretationen gehen von "Du sollst nicht Lügen!", über "Du sollst vor Gericht nicht falsch aussagen!" bis hin zu "Falschaussagen vor Gericht sind hierdurch gar nicht abgedeckt, das Gebot verbietet es falsche Tatsachenbehauptungen über Gott und die Schöpfung zu verbreiten."

                        Natürlich kann man sich auch seiner bloßen Gedanken wegen schuldig fühlen.
                        Ich wüsste nicht warum.
                        Ich kann meine Gedanken falsch finden, aber schuldig kann ich mich nur durch Taten machen.

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                          Wenn es darum geht, Taten zu bewerten, ist der Sachverhalt ganz entscheidend, in denen die Taten vollbracht werden. Im Recht werden Sachverhalte bewertet, dazu gehören selbstverständlich die Umstände der Tat.


                          Kurz zum Atheismus
                          Der Atheimus ist im Grunde lediglich die Negation von Göttern und nicht notwendig offensiv oder gar aggressiv. Anders verhält es sich mit den Neuen Atheismus, bei dem es sich im Grunde um Antitheismus handelt. In den USA nennen sie sich selbst "Brights" (hell, klar, intelligent, aufgeweckt). Sie verneinen jede Form von Übernatürlichem, dies ist begrifflich also umfassender als Atheismus und setzt die Richtigkeit des naturalistischen Weltbildes voraus.
                          Ihre Kritik ist offensiv. Sie treten dafür ein auf die ihrer Meinung nach "falsche Rücksichtnahme" gegenüber Religionen zu verzichten, wodurch der Ton schärfer wird. Der Buchtitel "Gotteswahn" ist hierfür ein Paradebeispiel.

                          Wie erfrischend ist doch den alten Atheisten Joachim Kahl zu lesen.
                          http://www.kahl-marburg.privat.t-onl...kinskritik.pdf

                          Kommentar


                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            In Internetforen. Da werden Gläubige psychisch fertig gemacht, dass es nur so kracht. Sobald ein Gläubiger um die Ecke kommt, wird er - immer gleich von mehreren - ins "Verhör" genommen. Sie müssen nur sagen, dass sie an Gott glauben - schon werden sie in die Zange genommen.
                            Da muss ich Dir recht geben. Dies ist mir auch in einigen Foren passiert. Man braucht noch nicht mal einer Religion angehören.

                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            Ich bin wahrlich allergisch gegen fundamentalistische Christen - aber was diese selbsternannten "Bekehrer von Christen" sich leisten - davor habe ich sehr viel mehr Angst. Weil sie im Namen der Wissenschaft den Glauben ausrotten wollen. Und die Wissenschaft verwandelt sich leicht in Ideologie, für die es "zu kämpfen gilt".
                            Sehen manche als ihre Lebensaufgabe an.
                            Egal, ob fundamentalistische Gläubige oder Antitheisten - sie sind alle gleich: sie hetzen, beleidigen, lügen sogar und sind verblendet.

                            Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                            Entsprechende ethische Schnittmengen sehe ich z.B. zwischen dem Judentum, dem Christentum, dem Islam, dem Bahai, den Yeziden und dem Buddhismus.
                            Schnittmengen vielleicht, aber m. E. haben die Religionsgesellschaften die Neigung zum Fundamentalismus, wenn man sie lässt und sie verharmlost.

                            Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                            Aber durch Hass allein wird man nicht schuldig, man tut ja kein schlechtes Werk.
                            Das sehe ich ein wenig anders. Wenn eine Religionsgesellschaft etwas vorgibt, Dir also etwas verbietet - z. B. den Kontakt zu anders denkenden Eltern oder Kindern - kannst Du durchaus schuldig werden, weil Du hasst. Hass bedeutet dann ja auch, dass man jemanden in Stich lässt oder ignoriert, selbst wenn er Hilfe braucht.
                            "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

                            Kommentar


                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Wie erfrischend ist doch den alten Atheisten Joachim Kahl zu lesen.
                              http://www.kahl-marburg.privat.t-onl...kinskritik.pdf
                              Vielen Dank für diesen Link!

                              Kahls Beurteilung des "Neuen Atheismus" scheint mir ziemlich zutreffend zu sein.
                              Ich glaube, es ist immer am besten, wenn die Kritik an Fanatismen aus den Reihen derer kommt, deren Bereich fanatisiert wurde:
                              bei den fanatischen Christen von den liberalen Christen, bei den fanatischen Atheisten von den liberalen Atheisten, bei den fanatischen Naturwissenschaftlern von den wissenschaftlichen Naturwissenschaftlern.

                              Die Fanatiker selber sind zwar durch Kritik nicht erreichbar, aber sie werden auf diese Weise dann doch als das entlarvt, was sie sind, und das wird von anderen - Vernünftigen - zum Glück zur Kenntnis genommen.

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                                @ Taanae:
                                Schnittmengen vielleicht, aber m. E. haben die Religionsgesellschaften die Neigung zum Fundamentalismus, wenn man sie lässt und sie verharmlost.
                                Nein, es gibt keine allgemeine Neigung zum Fudamentalismus oder zur extremen Orthodoxie die sich gegen Weiterentwicklungen stemmt.
                                Gerade Christentum und Judentum sind auch auf der progressiven Seite sehr, sehr stark aufgestellt.
                                In vielen Regionen der Erde stärker als auf der fundamentalisitischen/orthodoxen Seite.
                                Und diese progressive Seite hat einen genau so tiefen und ehrlichen Glauben wie die Fundamentalisten, allerdings hat sie auf dem Weg mit Gott dazu gelernt anstatt auf ihm stehen zu bleiben.

                                Das sehe ich ein wenig anders. Wenn eine Religionsgesellschaft etwas vorgibt, Dir also etwas verbietet - z. B. den Kontakt zu anders denkenden Eltern oder Kindern - kannst Du durchaus schuldig werden, weil Du hasst. Hass bedeutet dann ja auch, dass man jemanden in Stich lässt oder ignoriert, selbst wenn er Hilfe braucht.
                                1.) Wenn man aus dem Hass heraus schlechte Handlungen begeht macht man sich durch diese Handlungen schuldig, aber durch Hass allein als Gefühl und Gedanke ohne schlechte Handlungen macht man sich nicht schuldig.
                                Es ist erst mal nur ein normales menschliches Gefühl, das vorkommen kann.
                                Schuldig wird man durch ungerechte und unethische Handlungen, für die Hass ein Motiv sein kann, aber genausogut auch Gier, Angst und sogar Liebe.
                                Da sollte man trennen zwischen freien Gedanken auf der einen Seite und Taten die sich vom ersten gesprochenen Wort an einer moralischen Beurteilung stellen müssen auf der anderen Seite.
                                Das also noch mal zu der Grundfrage von Gedanken und Taten.

                                2.) Schuld ist ohnehin ein sehr ernsthafter Terminus.
                                Nicht jeder der mal jemand anderen vor den Kopf stößt und sich wie ein A****loch benimmt läd direkt wirkliche Schuld auf sich.
                                Das sind ernsthafte Vergehen bei denen wir von Schuld sprechen; Vergehen gegen die 10 Gebote und andere wichtige moralische Pflichten in der Gemeinschaft und Gesellschaft.

                                3) Wenn man seine Eltern nicht ehrt, nur weil diese eine andere Weltanschauung haben ist das natürlich ein schweres Vergehen. Eltern sind nach und zusammen mit Gott deine Schöpfer; ohne ihren Bund wärst du nicht; ihnen schuldest du deine Existenz. Und wenn sie dich als Kind gut versorgt haben mit allem nötigen und dich liebevoll großgezogen haben schuldest du ihnen noch viel mehr. Aber wie gesagt: wenn man sich von seinen Eltern abwendet ist das ja eine Tat und kein Gedanke. Wenn man aber seine Eltern für etwas, dass sie getan haben hasst, aber sie weiter ehrt und im Alter unterhält so macht man sich doch nicht schuldig. Ich glaube jedes Kind "hasst" irgendwann mal seine Eltern oder ihre Strenge und liebt und ehrt sie im Herzen trotzdem.

                                4) Es gibt auch einen gerechten Zorn, der dem Hass nicht unähnlich ist gegen Menschen die ihn durch ihre Ungerechtigkeiten und Verbrechen verdienen.
                                Es heißt "Liebe deinen Nächsten.", nicht "Liebe deinen Feind."
                                Letzteres lehrt Jesus, aber das ist ja nun nicht für jedermann Maßstab.
                                Ich habe das Beispiel schon gebracht: ein Soldat der in einem gerechten Krieg Kombattanten tötet die für eine ungerechte, verbrecherische Sache kämpfen erwirbt sich einen Verdienst und läd nicht etwa Schuld auf sich.
                                Da sieht man in welch verschiedenen Kontexten Gefühle auftauchen können.
                                Wichtig sind die Taten eines Menschen, und zwar jeweils betrachtet und beurteilt in ihrem gesamten Kontext.

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