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    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Es wäre auch irritierend, wenn der vom Saulus zum Paulus Gewandelte Menschen, die sich zu dem einen Gott bekennen, von der Erlösung ausschließen würde.
    Moment - da fällt mir gerade ein, dass in einem Brief, der garantiert von Paulus stammt, davon die Rede ist, dass alle Menschen Gleiches zu erwarten haben. Bist Du bibelfest? Ich bin der Meinung, das steht im Römerbrief. Irgendwie im Zusammenhang mit Rom, wo Paulus war, da eine Rede hielt und ziemlich tolerant gegenüber denen war, die keine Christen sind. Diese Stelle hatte mich damals sehr verblüfft.

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      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
      Da gibt es schon Parallelen zwischen Luthers Forderungen der verschärften Barmherzigkeit und dem was die Nazis machten.
      Ich will überhaupt gar keine Detaildiskussion über Luther führen ich habe nur vor einer gewissen Oberflächlichkeit gewarnt, wie auch dieses Markieren von "Volk".
      "Volk" und "Staat" in mittelalterlichen Texten ist nicht "Nationalvolk" und "Nationalstaat" etc. pp. Da muss man aufpassen, dass man das nicht unbewusst durcheinanderwirft. Vor 500 Jahren hatte sowas auch schonmal eine andere Bedeutung und muss erst übersetzt werden.

      Wenn man das beachtet, kann man auch Luther mit der katholischen Kirche vergleichen, wenn man das möchte.

      Die Diskussion ist aber oben schon mehrfach zu ähnlichen Anlässen im Thread.
      Republicans hate ducklings!

      Kommentar


        Zitat von monadora Beitrag anzeigen
        Moment - da fällt mir gerade ein, dass in einem Brief, der garantiert von Paulus stammt, davon die Rede ist, dass alle Menschen Gleiches zu erwarten haben. Bist Du bibelfest? Ich bin der Meinung, das steht im Römerbrief. Irgendwie im Zusammenhang mit Rom, wo Paulus war, da eine Rede hielt und ziemlich tolerant gegenüber denen war, die keine Christen sind. Diese Stelle hatte mich damals sehr verblüfft.
        Du könntest evtl Kap 14 und 15 meinen, in denen es um das Verhältnis von Judenchristen und Heidenchristen geht und dann auch um das Verhältnis zur irdischen Staatsmacht. Einfach mal den wiki-Artikel des Römerbriefes googeln.

        Bibelfest, hm naja. Hatte zwar LK ev. Religion vor ewigen Zeiten, bin aber eher Agnostiker. Aber mit ein paar Stichworten findet man bibelmäßig vieles leicht im INet.
        Slawa Ukrajini!

        Kommentar


          Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
          Du könntest evtl Kap 14 und 15 meinen, in denen es um das Verhältnis von Judenchristen und Heidenchristen geht und dann auch um das Verhältnis zur irdischen Staatsmacht. Einfach mal den wiki-Artikel des Römerbriefes googeln.
          Danke. Ich war gestern Abend fast am Wegnicken am PC, wollte nicht mehr suchen. Auch fällt mir erst jetzt so nach und nach ein, wie die Situation war. Paulus hatte in Rom römische Götterstatuen gesehen und irgend etwas in der Richtung gemeint, was wie Toleranz aussah.

          Ich werde gelegentlich danach suchen, im Moment habe ich dafür die Ruhe nicht. Möglicherweise war es doch nicht im Römerbrief.

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            Vielleicht meint ihr die Begebenenheit, die in Apostelgeschichte 17,16-34 geschildert wird. Paulus interessierte sich offenbar für die Glaubenswelt der Griechen und anstatt eine gepfefferte Strafpredigt für ihren Götzendienst zu halten (als ehemaliger Pharisäer "wurde sein Geist in ihm erregt"), hielt er eine galante Rede und lobte sie erstmal mit den Worten: "... ich sehe, dass ihr in jeder Beziehung den Göttern sehr ergeben seid", und wurde so gewissermaßen denn Griechen ein Grieche.

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              Ja, diese Stelle meinte ich. So war es also nicht Rom, sondern Athen. Vielen Dank, Halman. Und es ist auf jeden Fall Paulus, keiner, der nur vorgibt, Paulus zu sein.

              Was mich damals aber daran verblüfft hatte, war doch noch etwas anderes gewesen, als ich mich erinnert hatte:
              nämlich, dass er sich auf griechische - also nicht-christliche - Poeten bezieht, die gesagt haben, dass die Menschen göttlichen Geschlechtes seien. Und dem gibt Paulus Recht.

              Was er mit "göttlich" meint in dem Zusammenhang, wird da auch umschrieben. Es sei etwas, das man erspüren könne, und dass jeder Mensch der Erde erspüren könne.
              Ausgangspunkt war, dass Paulus in Athen einen Altar gefunden hat, unter dem stand "Dem unbekannten Gott".
              Er schreibt, dass dieses Göttliche etwas ist, in dem wir alle praktisch sind und das man eben erspüren, ertasten könne.

              Ich selber würde statt "dem unbekannten Gott" wohl lieber sagen: "dem unbekannten Menschen". Es wäre nur ein anderer Begriff.

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                Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                Was ich nicht teilen kann. Entweder sind alle Menschen "Gottes Söhne" oder niemand.
                Warum wollen die Christen etwas exklusiv für sich? Sie sind genauso Menschen wie alle.
                Nicht umsonst akzeptieren viele - auch unter den Theologen - den Paulus nicht als Teil der Bibel.
                Ausschüttung des Heiligen Geistes (siehe Apostelgeschichte)?
                Die Sohnschaft kommt nicht von der menschlichen Natur. Der Mensch ist zwar als Ebenbild Gottes geschaffen, aber ein gefallenes Geschöpf.
                Paulus spricht vom Geist der Sohnschaft. Damit spricht er vom Heiligen Geist durch den man mit dem Vater verbunden wird, wie Jesus es gewesen ist.

                Dass Paulus nicht als Teil der Bibel akzeptiert wird ist bestenfalls eine winzige Minderheitenmeinung. Das Fundament der evangelischen Theologie (sola fide, sola gratia, sola christus, sola scriptura) leitet sich aus den Paulusbriefen ab. Luthers großer Aha-Moment - keine Werkgerechtigkeit sondern Rettung alleine aus Glauben - soll ja beim Römerbrief geschehen sein.

                Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                Luther gilt nach wie vor als Gründer der Reformation, als Übersetzer der Bibel. Er hatte großen Einfluss auf das, was man heute "Evangelische Kirche" nennt.
                Wenn also sogar Luther als Bibelübersetzer sich die Freiheit nimmt, die "Offenbarung" nicht als Kanon zu sehen, dann kann man bei eher fundamentalistischen oder evangelikalen Christen schon ein gewisses Nachdenken anregen.
                Luther hatte seine Probleme mit der Offenbarung. Deswegen wollte er sie aber noch nicht streichen.
                Luthers Problem mit der Offenbarung war die dort betonte Werkgerechtigkeit. Das stand für ihn im Widerspruch zu Paulus Theologie, welcher die Rechtfertigung alleine aus Glauben und durch die Gnade Gottes betonte, die auch Luther selbst predigte.

                Luther konnte auch mit verschiedenen Auslegungen der Offenbarung nichts anfangen, weil sie die Sache für seinen Geschmack zu kompliziert machten. (1000 jähriges Friedensreich z.B. - das setzte er schlicht mit der Kirchengeschichte gleich statt darin eine Zukunftsprophetie zu sehen)

                Luther konnte sich in späterer Zeit aber durchaus mit der Offenbarung anfreunden. Als es immer mehr zum Konflikt mit der katholischen Kirche kam projiziert er ganz offen einige Bilder der Offenbarung auf die Katholische Kirche. So sah er den Antichristen im Papsttum. Das täte er nicht, wenn er so gar nichts mit ihr anfangen könnte und sie am liebsten streichen würde.
                Man denke doch nur an seine Schrift "Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche"

                Auch ist es falsch, dass die Offenbarung Lieblingsbuch der Evangelikalen sei.
                Damit hast du ein stark verkürztes Bild der Evangelikalen. Es gibt eine Reihe Denominationen insbesondere amerikanischer Prägung, bei denen das in der Tat so ist. Aber die sind innerhalb der Evangelikalen eine kleine Minderheit, meist sehr sektiererisch, die sich stark von anderen christlichen Konfessionen, auch anderen evangelikalen Strömungen, isolieren.

                Die große Mehrheit des evangelikalen Spektrums wird jedoch von offeneren Kirchen vertreten. So ist z.B. auch der klassische schwäbische Pietismus evangelikal, und der ist zum überwiegenden Teil sogar noch immer landeskirchlich organisiert und arbeitet auch offen mit anderen Konfessionen zusammen. Oder die ganzen Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts. International haben Baptisten oder Methodisten viele Mitglieder. Und die EMK hat hier in Deutschland ja sogar Kanzel- und Abendmahlgemeinschaft mit den Landeskirchen. Bei diesem Teil des evangelikalen Spektrums steht der Schwerpunkt ganz klar auf den Evangelien und Jesus (noch weit mehr als bei lutherischen Kirchen, die wie gesagt stark von Paulus Gnadenlehre geprägt sind). Im Pietismus geht es auch vor allem darum nicht nur theoretisch rumzutheologisieren (was man der "lutherischen Orthodoxie" vorwarf) sondern Glauben ganz einfach praktisch im Alltag umzusetzen.
                Zuletzt geändert von newman; 02.11.2014, 16:25.

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                  Der unbekannte Gott

                  Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                  Ja, diese Stelle meinte ich. So war es also nicht Rom, sondern Athen. Vielen Dank, Halman.
                  Gerne

                  Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                  Und es ist auf jeden Fall Paulus, keiner, der nur vorgibt, Paulus zu sein.
                  Du überrascht mich. Also gehst Du davon aus, dass "Lukas" an dieser Stelle zutreffend über Paulus berichtet?

                  Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                  Was mich damals aber daran verblüfft hatte, war doch noch etwas anderes gewesen, als ich mich erinnert hatte:
                  nämlich, dass er sich auf griechische - also nicht-christliche - Poeten bezieht, die gesagt haben, dass die Menschen göttlichen Geschlechtes seien. Und dem gibt Paulus Recht.
                  Danke, dass Du darauf hinweis. Dieser Punkt ist wirklich interessant. Paulus bezieht sich hier offenbar auf den griech. Dichter Aratus (3. Jh. v. Chr.) und den stoischen Philosophen Kleanthes.
                  Offenbar hatte sich Paulus mit der griechischen Philosophie und Religion vertraut gemacht und verwandte für seine Predigt ein Zitat, welches ursprünglich für Zeus formuliert wurde.

                  In 1. Kor. 15:33 zitiert Paulus ein geflügeltes Sprichwort des Athener Komödiendichters Menander (um 270 v. Chr.).

                  Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                  Was er mit "göttlich" meint in dem Zusammenhang, wird da auch umschrieben. Es sei etwas, das man erspüren könne, und dass jeder Mensch der Erde erspüren könne.
                  Ausgangspunkt war, dass Paulus in Athen einen Altar gefunden hat, unter dem stand "Dem unbekannten Gott".
                  Er schreibt, dass dieses Göttliche etwas ist, in dem wir alle praktisch sind und das man eben erspüren, ertasten könne.

                  Ich selber würde statt "dem unbekannten Gott" wohl lieber sagen: "dem unbekannten Menschen". Es wäre nur ein anderer Begriff.
                  Karl Barth bezog sich auch auf die paulinische Rede und dem unbekannten Gott.
                  Zitat von Barth - Der Römerbrief 1922:
                  Alle Göttlichkeiten, die diesseits der durch die Auferstehung gezogenen Linie bleiben, die in Tempeln wohnen, welche von Händen gemacht sind, und die von Menschenhänden bedient werden, alle Göttlichkeiten, die "jemandes bedürfen", nämlich des Menschen, der sie zu kennen meint (Apg 17, 24 - 25), sind nicht Gott. Gott ist der unbekannte Gott. Als solcher gibt er Allen Leben und Odem und alles. Und so ist seine Kraft weder Naturkraft, noch eine Seelenkraft, noch irgendeine von den höheren oder höchsten Kräften, von denen wir wissen oder möglicherweise wissen könnten, weder ihre oberste, noch ihre Summe, noch ihr Born, sondern die Krisis aller Kräfte, das ganz andere, an dem gemessen sie etwas sind und nichts, nichts und etwas, ihr erstes Bewegendes und ihre letzte Ruhe, ihr sie alle aufhebender Ursprung und ihr sie alle begründetes Ziel. Rein und überlegen steht die Kraft Gottes nicht neben und nicht ("supranatural") über, sondern jenseits aller bedingt-bedingenden Kräfte, nicht mit ihnen zu verwechseln, nicht an sie anzureihen, nur mit äußerster Vorsicht mit ihnen zu vergleichen. Die Kraft Gottes, die Einsetzung Jesu zum Christu, ist im strengsten Sinn Voraus-Setzung, frei von allem greifbaren Inhalt.
                  Das Zitat ist dem verlinktem Buch Barth - Der Römerbrief 1922 entnommen.

                  Barth verstehe ich so, dass der transzendente Schöpfergott, den Paulus verkündigte, jenseits unserer naturalistisch-physikalisch beschreibbaren Welt liegt - entrückter als es Begriffe wie supernaturalund supranatural beschreiben. Wenn ich hierfür ein Wort erfinden sollte, so würde ich dies als transnatural bezeichnen.

                  Kommentar


                    Ohne jetzt missverstanden zu werden...

                    Die Frage ist nicht wie Luther die Juden angesehen hat sondern wie die Juden wirklich waren...
                    Ist das historisch heraus zu finden?

                    1. Ferner möchte ich darauf hinweisen dass Juden nicht unbedingt an Jesus geglaubt haben. Jedenfalls nicht die offizielle Kirche derer.
                    2. Jesus war kein Jude...er war Aramäischer Abstammung.
                    3. Jesus war der erste der über ALLE Menschen als "gleich vor Gott" gesprochen hat.
                    4. Jesus hat seine Apostel in die Welt geschickt

                    Wenn also Luther etwas gegen Juden hatte...wäre er, aus Christlicher Sicht gesehen, nicht so falsch!
                    Er mag an der Umsetzung seiner Gedanken falsch verstanden sein. Seine Sichtweise aber ist, wenn man die vier Punkte oben mit einbezieht...richtig!
                    Oder?

                    Zu 1.
                    In der Bibel steht dass Jesus verurteilt ist nicht weil ihn Pilatus verurteilen wollte sondern weil die Menge ihn gegen Barabas ausgetauscht hat.
                    Nun weiß ich nicht ob die Bibel schon imer etwas gegen die Juden hatte oder ob es die Apostel waren die die Juden nicht so gemocht haben....wegen der Verurteilung ihres Meisters...durch die offizielle Kirche derer!

                    Zu 2.
                    Ich weiß nicht ob Aramäisch auch Judisch ist...Aber in der Bibel wird das betont. Dazu wurde ich auch die griechische Aussage mit einbeziehen: Nicht der Ort der Geburt macht aus jemandem einen Hellenen sondern seine Bildung (παιδία)!

                    Zu3.
                    Juden dachten/denken immer noch sie sind das auserwählte Volk!
                    Jesus hat dem widersprochen in dem er sagte: Wir alle sind Kinder Gottes!
                    JHW war der Gott der Hebräer...Jesus nannte ihn Vater, Allmächtig, überall gleichzeitig existierenden...
                    Dies war nicht im Sinne der offiziellen Kirche der Hebräer!

                    Zu 4.
                    Jesus beauftragte seine Apostel seinen Gott überall zu verkünden...
                    Als einen gerechten Gott. Der alle Menschen in sich aufnehmen kann....auch Römer und Heiden und nicht Gläubige. Der weg ist die Liebe und die Reue...
                    Dies wurde aber bedeuten dass JHW, nach den Hebräer, nicht nur SIE als das "auserwählte Volk" anerkennt....

                    Ohne missverstanden werden zu wollen....
                    Zuletzt geändert von Area51 1/2; 04.11.2014, 10:53.
                    Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                    Kommentar


                      Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen

                      Zu 2.
                      Ich weiß nicht ob Aramäisch auch Judisch ist...Aber in der Bibel wird das betont. Dazu wurde ich auch die griechische Aussage mit einbeziehen: Nicht der Ort der Geburt macht aus jemandem einen Hellenen sondern seine Bildung (παιδία)!
                      Jesus sprach aramäisch. Ansonsten kannst du dich gern in der Bibel deiner Wahl über Jesus vermeintliche Abstammung informieren.

                      Kommentar


                        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                        1. Ferner möchte ich darauf hinweisen dass Juden nicht unbedingt an Jesus geglaubt haben. Jedenfalls nicht die offizielle Kirche derer.
                        Logisch, sonst wären es ja Christen.

                        2. Jesus war kein Jude...er war Aramäischer Abstammung.
                        Das wäre in etwa so, als würde man behaupten, du seist kein Christ, da du ja griechischer Abstammung bist.


                        3. Jesus war der erste der über ALLE Menschen als "gleich vor Gott" gesprochen hat.
                        Jesus war nicht der erste, das gabs schon vorher.


                        4. Jesus hat seine Apostel in die Welt geschickt
                        Ich habs nicht auswendig im Kopf, vielleicht können da Halman oder newman weiterhelfen, aber steht nicht irgendwo in der Bibel was davon, dass sich die Jünger beim Missionieren auf die Städte der Juden beschränken sollen?
                        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                        endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                        Klickt für Bananen!
                        Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                          Logisch, sonst wären es ja Christen.
                          Sind sie doch bei Area eh. Sie sind ja in ner Kirche organisiert, wenn man ihm glauben darf.

                          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                          Das wäre in etwa so, als würde man behaupten, du seist kein Christ, da du ja griechischer Abstammung bist.
                          Nein das wäre eher so als würde man behaupten er sei kein Christ, weil er ägyptischer Abstammung sei.
                          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen

                          Ich habs nicht auswendig im Kopf, vielleicht können da Halman oder newman weiterhelfen, aber steht nicht irgendwo in der Bibel was davon, dass sich die Jünger beim Missionieren auf die Städte der Juden beschränken sollen?
                          "Ihr seid das Licht der Welt." ist schon recht eindeutig.

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                            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                            ... steht nicht irgendwo in der Bibel was davon, dass sich die Jünger beim Missionieren auf die Städte der Juden beschränken sollen?
                            "Alle Völker, alle Menschen" zumindest bei Matthäus, es gibt aber auch Stellen bei den anderen 3 Evangelisten und der Apostelgeschichte.

                            Missionsbefehl ? Wikipedia
                            Slawa Ukrajini!

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                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Du überrascht mich. Also gehst Du davon aus, dass "Lukas" an dieser Stelle zutreffend über Paulus berichtet?
                              öm, öm, öm -
                              Bin so lange raus aus der Materie, dass ich das nicht mal bemerkt habe. Sorry. Das war Quark. Die Apostelgeschichte ist nicht von Paulus geschrieben.
                              Wie weit Lukas nun die Rede des Paulus objektiv wiedergegeben hat - das wäre für mich dann wichtig. Da müsste man wieder Kommentare wälzen.

                              Karl Barth ist mir im Eigentlichen nicht sehr bekannt; er hat mich nie groß angezogen, ob zu Recht oder Unrecht. Auch was Du zitierst, klingt mir zu - ich weiß nicht wie. Jedenfalls ganz anders als in dem Paulus-Zitat, wo Dinge erspürt werden können. Bei Barth klingt es ungemütlich, radikal, das, was der Mensch nie erfahren kann.

                              - - - Aktualisiert - - -

                              Zitat von newman Beitrag anzeigen
                              Die Sohnschaft kommt nicht von der menschlichen Natur. Der Mensch ist zwar als Ebenbild Gottes geschaffen, aber ein gefallenes Geschöpf.
                              Das sagst Du. Ich nehme das nicht so wahr.

                              Paulus spricht vom Geist der Sohnschaft. Damit spricht er vom Heiligen Geist durch den man mit dem Vater verbunden wird, wie Jesus es gewesen ist.
                              Nun ja, das sind Bilder, ist eine literarische Sprache. Aber was heißt das konkret? Wie wirkt sich das in meinem Leben aus?

                              Kommentar


                                Israel

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Ohne jetzt missverstanden zu werden...

                                Die Frage ist nicht wie Luther die Juden angesehen hat sondern wie die Juden wirklich waren...
                                Ist das historisch heraus zu finden?
                                Laut der Bibel waren die Juden "Abrahams Kinder" und wurden am Berg Sinai als Gottes Volk erwählt. Dabei nahmen sie die Tōráh, welche den Dekalog beinhaltete, an. Nach ihrem Erzvater Jakob wurden die Hebräer Israel genannt und waren aufgeteilt in 13 Stämme (die 12 Stämme mit Stammesgebieten und der Priesterstamm Levi). Im Link kannst Du die Aufteilung der Zwölf Stämme Israels sehen. Es fällt auf, dass die Leviten kein Stammesgebiet hatten.

                                Israel wird auf der „Israelstele“ des Pharaos Merenptah (um 1210 v. Chr.) erstmals erwähnt (lt. biblischer Chronologie wäre dies etwa zurzeit der Richter).

                                Laut der Bibel wurde Israel unmittelbar nach Salomo in zwei Teile geteilt: Dem Nordreich, welches zehn Stämme umfasste, und dem Südreich Juda, zu dem auch der Stamm Benjamin gehörte. Als das Nordreich im 8. Jh. v. Chr. v. d. Assyrern erobert wurde, verblieb das Südreich Juda. Da der Stamm Juda führend war, leitete sich davon mit der Zeit die Bezeichnung Juden ab, welches schließlich allgemein für alle Israeliten gebraucht wurde.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                1. Ferner möchte ich darauf hinweisen dass Juden nicht unbedingt an Jesus geglaubt haben. Jedenfalls nicht die offizielle Kirche derer.
                                Der Begriff "Kirche" i.V.m. den Juden befremdet mich ein bisschen. Sie bildeten nachtürlich eine jüdische Gemeinschaft und ihre "Kirchen" waren Synagogen.

                                Viele Juden erwarteten im 1. Jh. einen Messias und einige von ihnen erkannten diesen in Jesus. Die Mehrheit hatte allerdings eher einen "David" erwartet.
                                Unter den Juden gab es einige, die philosophischen Schulen (religiös-politische Gruppierungen) angehörten, wie den Sadduzäern, Pharisäern und Essenern. Manche gehörten auch der Widerstandsgruppe der Zeloten an, zu denen auch die militanten Sikarier gehörten.

                                Im heiligen Tempel in Jerusalem dominierten zurzeit Jesu die elitären Sadduzäer innerhalb der Priesteraristokratie und hatten daher bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. einen hohen Einfluss. Sie stammten möglicherweise von den Zadokiden (s. Hes 40:46) ab, die vermutlich nach dem Hohenpriester Sadduk (o. Zadok) benannt wurden.
                                Die Schriften von Josephus (Jüdische Altertümer) lassen darauf schließen, dass sie sich im 2. Jh. v. Chr. herausbildeten.

                                Die Pharisäer bildeten sich vermutlich im 2. Jh. v. Chr., zurzeit des griechischen Seleukidenherrschers Antiochos IV. Epiphanes, aus der antihellenistischen Bewegung der Chassidim („die Frommen“) heraus und traten in Opposition zu den Sadduzäern. Obgleich ihre Zahl mit schätzungsweise 6000 relativ klein war, waren sie als fromme Elite hoch angesehen. Als der Einfluss der Sadduzäer nach der Zerstörung des Tempels versiegte, wurde der Pharisäer Jochanan ben Sakkai zum jüdischen Patriarchen ernannt. Aus der daraus resultierenden pharisäischen Dominanz entwickelte sich das rabbinische Judentum.

                                Noch kleiner als die Gruppe der Pharisäer waren die asketischen Essener. Laut Prof. Ruth Lapide waren es vermutlich nur um die 500, die sich in der Wüste abgesondert hatten. Laut älteren Spekulationen waren sie die Schreiber der Qumran-Texte. Philo von Alexandrien berichtete von 4000 Essäern in Syrien.
                                Vermutlich traten sie etwa Parallel zu den anderen philosophischen Schulen in Erscheinung. Seit der Zerstörung des Tempels verlieren sich ihre Spuren im Sande.
                                Dies ist auch die Zeitspanne, in der in Israel die Qumran-Schriften entstanden und in Alexandrien [laut der Überlieferung] der Tanach von 72 jüdischen Schriftgelehrten in Κοινή (Koinē, altgrichisch) übersetzt wurde und so die Septuaginta (LXX) entstand.

                                Die hochgeachteten Schriftgelehrten (Sopherim) traten in den Tages Esras als Schreiber der Heiligen Schriften des Tanach (AT) in Erscheinung. Sie entstammten vermutlich dem Stamm Levi oder den oben genannten religiösen Strömungen der Juden. Ihnen verdanken wir die Qumran-Handschriften.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                2. Jesus war kein Jude...er war Aramäischer Abstammung.
                                Laut den Genalogien von Matthäus und Lukas stammte er aus dem "Hause Davids" und war eindeutig Jude.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                3. Jesus war der erste der über ALLE Menschen als "gleich vor Gott" gesprochen hat.
                                4. Jesus hat seine Apostel in die Welt geschickt
                                Ja, diesen Auftrag gab er seinen Aposteln unmittelbar vor seiner Himmelfahrt.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Wenn also Luther etwas gegen Juden hatte...wäre er, aus Christlicher Sicht gesehen, nicht so falsch!
                                Er mag an der Umsetzung seiner Gedanken falsch verstanden sein. Seine Sichtweise aber ist, wenn man die vier Punkte oben mit einbezieht...richtig!
                                Oder?
                                Leider entwickelte Luther einen extremen Antijudaismus, der mMn mit dem christlichen Geist der Nächstenliebe in dieser Form völlig unvereinbar ist. Zudem sollte man bedenken, dass die Bibel größtenteils von Juden geschrieben wurde. Der Tanach (AT) bildet den größten Teil der biblischen Textsammlung und ist jüdischer Herkunft. Im NT bilden vermutlich nur die lukanischen Schriften eine Ausnahme (da "Lukas" wahrscheinlich ein Heidenchrist war). Wie man auf Basis jüdischer Schriften eine andijudaistische Einstellung rechtfertigen will, erschließt sich mir nicht. Das Heil kommt nach christlichen Verständnis durch (o. aus) die Juden.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Zu 1.
                                In der Bibel steht dass Jesus verurteilt ist nicht weil ihn Pilatus verurteilen wollte sondern weil die Menge ihn gegen Barabas ausgetauscht hat.
                                Nun weiß ich nicht ob die Bibel schon imer etwas gegen die Juden hatte oder ob es die Apostel waren die die Juden nicht so gemocht haben....wegen der Verurteilung ihres Meisters...durch die offizielle Kirche derer!
                                Offengestanden verstehe ich nicht, wieso immer so viele Leute folgern, die Bibel hätte etwas gegen die Juden. Bereits im Tanach gebrauchen die jüdischen Propheten scharfe Worte. Dies ist ehrliche innerjüdische Kritik und keineswegs mit außerjüdischer Judenfeindlichkeit zu verwechseln. Diese Tradition wird im NT konsequent fortgesetzt.
                                Alle Apostel waren Juden. Jesus war Jude. Wenn Paulus feststellt, dass beschnittene Juden und unbeschnittene Heiden gleichermaßen vor Gott stehen, so wertet dies die Juden keinesfalls ab.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Zu 2.
                                Ich weiß nicht ob Aramäisch auch Judisch ist...Aber in der Bibel wird das betont. Dazu wurde ich auch die griechische Aussage mit einbeziehen: Nicht der Ort der Geburt macht aus jemandem einen Hellenen sondern seine Bildung (παιδία)!
                                Aramäisch ist eine semitische Sprache, welche mit Hebräisch eng verwandt ist. Beide stehen auch dem Arabischen nahe, wobei ich vermute, dass Aramäisch von der sprachlichen Verwandschaft irgendwo zwischen Hebräisch und Arabisch eigeordnet werden kann.
                                Hierzu ein Beispiel:
                                Das hebräische Wort עבד (āvad) für "Knecht" oder "Diener" leitet sich vom Begriff עובד (ôbêd, dt. Arbeit) ab und bedeutet so viel wie Arbeiter (wie @Tibo mal sehr schön erklärte). Laut dem Prophetentargum entspricht dies dem aramäischem Wort abda. Das arabische Wort lautet Abd (‏عبد‎).

                                Aramäisch wurde die übliche Verkehrssprache im Großreich Assyrien und war IMHO Amtsprache in Babylon. Auch im persischen Großreich blieb es weiterhin die Amtsprache im mesopotamischen Raum.
                                Im 8. Jh. v. Chr. deportieren die Assyrer viele Israeliten des Nordreiches, doch vermutlich blieben einige Angehörige der zehn Stämme Israels im Land und mischten sich mit dem Völkergemisch aus dem Osten, welches von den Assyrern in Samaria angesiedelt wurde. Darauf bildeten sich die Samarither und sie sprachen Aramäisch.

                                Möglicherweise sprach Jesus einen galiläisch-hebräischen Dialekt, welcher vom Aramäischen beeinflußt wurde. Mattäus zitiert ihn in Mat 27:46 mit dem Ausruf: "Elí, Elí, lamá sabachtháni?"
                                Der erste Teil (grün) ist hebräisch und der zweite Teil (blau) ist aramäisch. Vielleicht ist die matthäische Wiedergabe authentischer als die markinische.
                                Hebräisch oder Aramäisch?

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Zu3.
                                Juden dachten/denken immer noch sie sind das auserwählte Volk!
                                Jesus hat dem widersprochen in dem er sagte: Wir alle sind Kinder Gottes!
                                JHW war der Gott der Hebräer...Jesus nannte ihn Vater, Allmächtig, überall gleichzeitig existierenden...
                                Dies war nicht im Sinne der offiziellen Kirche der Hebräer!
                                Zunächst war Jesus nur zu den "Kindern Israels" gesandt. Erst kurz vor seiner Himmelfahrt beauftragte der seine Jünger, das Evanglium allen Menschen zu verkünden, wie Du im Punkt 4 angeführt hast.

                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Zu 4.
                                Jesus beauftragte seine Apostel seinen Gott überall zu verkünden...
                                Als einen gerechten Gott. Der alle Menschen in sich aufnehmen kann....auch Römer und Heiden und nicht Gläubige. Der weg ist die Liebe und die Reue...
                                Dies wurde aber bedeuten dass JHW, nach den Hebräer, nicht nur SIE als das "auserwählte Volk" anerkennt....

                                Ohne missverstanden werden zu wollen....
                                Sofern ich mich recht entsinne, verkündete Petrus erst den Juden, dann den Samarithern und schließlich, angefangen mit Kornelius und seiner Hausgemeinschaft, den Heiden.
                                Wenn Du es in Pauli Sinne meinst, wie er es im Römerbrief aufgeführt hat, stimmen wir überrein (s. bitte Rö 3:1-2, Römer 3:9, Römer 3:22-23 u. Römer 3:29-31).

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