Zitat von Thomas W. Riker
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Nach Paulus Theologie werden alle Christen in Christus zu Gottes Söhnen.
So schreibt Paulus im Römerbrief, dass alle Gläubigen den Geist der Sohnschaft empfingen.
Gottes Sohn würde damit bedeuten, dass jemand vom Geist Gottes erfüllt ist und durch Gottes Geist in sich Gottes Willen ausführt.
Jesus selbst vereint in seinen Aussagen verschiedene alttestamentliche Herrschaftstitel auf sich.
Den Titel des Gottessohns, den endzeitlichen Titel des Menschensohns (der Richter), er spielt auf Jesajas Gottesknecht an (der im Leiden die Sünde der Welt auf sich nimmt) und verknüpft in seinen "Ich bin"-Reden verschiedene Heilsverheißungen mit seiner eigenen Persönlichkeit.
Die historisch-kritische Forschung geht davon aus, dass Jesus diese Ansprüche auch tatsächlich getätigt hat oder mindestens von seinen unmittelbaren Nachfolgern und seinen Kritikern so verstanden wurde. So gilt z.B. das Schmähschild am Kreuz INRI (Jesus von Nazareth König der Juden) als historisch authentisch. D.h. zumindest seine Henker gingen davon aus, dass Jesus sich als Messias verstand und machten sich während seiner Hinrichtung über diesen Anspruch lustig. Viele der Ich-Aussagen Jesus in den Evangelien gehen vermutlich auf eine hypothetische Sprüchesammlung zurück, die nach seinem Tod kursierte.
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