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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Das macht natürlich Sinn, ist aber so in keiner Prophezeiung angekündigt worden.
    Braucht es auch gar nicht, eine prominente Abstammung verleiht einer Figur dramaturgische Bedeutung. Und ist so weitaus besser geeignet Jesus als Messias gegenüber Nichtchristen Bedeutung zu verleihen. Die frühen Christen befanden sich in einen aktiven theologischen Streit mit den Juden. Da nimmt man jeden Vorteil mit, den man konstruieren kann.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Da der Kindermord meines Wissens nur bei Matthäus vorkommt und der ja nicht gerade judenfreundlich geschrieben hat ist da die Intention gegenteilig. Der jüdische König ist der Kindermörder.
    Herodes der Große, war nach seinen Tod für die Juden eine absolute Negativfigur. Mit dem hat sich kein Jude identifiziert, ein Mordversuch an dem Messias einer jüdische Sekte, würde dessen Anspruch zusätzlich legitimieren.
    Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
    Dr. Sheldon Lee Cooper

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      Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
      Braucht es auch gar nicht, eine prominente Abstammung verleiht einer Figur dramaturgische Bedeutung. Und ist so weitaus besser geeignet Jesus als Messias gegenüber Nichtchristen Bedeutung zu verleihen. Die frühen Christen befanden sich in einen aktiven theologischen Streit mit den Juden. Da nimmt man jeden Vorteil mit, den man konstruieren kann.
      Schon klar. Wurde aber hier anders dargestellt. Hier wurde ja explizit gesagt es sei notwendig, um Prophezeihungen zu erfüllen. Das was du sagst kann ich voll und ganz nachvollziehen.



      Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
      Herodes der Große, war nach seinen Tod für die Juden eine absolute Negativfigur. Mit dem hat sich kein Jude identifiziert, ein Mordversuch an dem Messias einer jüdische Sekte, würde dessen Anspruch zusätzlich legitimieren.
      Es geht Matthäus auch weniger darum, womit sich die Juden identifizieren als darum was in das Bild deren Gegner passt. Bei Matthäus kommen die jüdischen Eliten eben ganz besonders schlecht weg. (z.B. die Verhandlung Pilatus etc. )

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        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        So viel ich weiß ist LG aber keine Konstante!
        Damit meinte ich die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Die ist in der SRT stehts konstant.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Im Vakuum ist das Licht schneller als in der Nähe großer Sterne oder schwarze Löcher.
        Ist es nicht so?
        Ich weiß natürlich nicht ob und wenn dieses Phänomen die ART beeinflussen kann!!!
        In der ART ist dies viel komplizierter:
        Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
        hier muss man zunächst festhalten, dass Geschwindigkeiten in einer gekrümmten Raumzeit nicht mehr eindeutig definiert sind. Das gilt auch für die Lichtgeschwindigkeit. Nur die von einem lokalen Beobachter gemessene Lichtgeschwindigkeit - also die Geschwindigkeit, die ein Beobachter misst, der mit dem Lichtsignal in das schwarze Loch fällt - ist wohldefiniert. Um Geschwindigkeiten allgemeiner als nur lokal angeben zu können, muss man ein Koordinatensystem konstruieren. Dieses ist jedoch beliebig, und damit auch die in diesem angegebene Geschwindigkeit.

        [...]
        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Wie kommt dabei die LG² ins Spiel?
        Ich meine wie hat Einstein entdeckt dass die LG (und diese auch noch im Quadrat) in die ART hinein muss?
        Anhand welcher Messungen ist ihm gelungen zu erkennen das LG² eine wichtige Rolle in der Formel spielt?
        Soweit ich weiß, war seine Herleitung theoretischer Art.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Gab es in der Zeit des Urknalls kein "echtes" Vakuum?
        Nein, dafür war die Dichte viel zu hoch - sie war genau in der Urknallsingularität gem. der Theorie sogar unendlich.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Wenn ich mich also in einen "echten" Vakuum befinde dann kann ich dort nicht die ART verwenden?
        Doch, natürlich. In so einem Fall wäre die Menge an Momenergy (Impuls und Energie) null und folglich die raumzeitliche Krümmung verschwindend (also flach).

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Denn dann wäre ja keine Energiemenge zu messen!
        Oder? Also könnte die Formel E=m*c² nicht auf E lösbar. Vor allem weil m fehlen würde.
        Doch, in so einem Fall müsste man m auf 0 setzen. 0 * c2 ergibt für E = 0.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Ja das meine ich. Obwohl für mich die Gleichung Kraft (wenn nicht in Ruhestand)=Energie bedeutet.
        Energie ist doch die Manifestation einer Kraft, oder?
        Was ist der Zusammenhang zwischen Kraft und Energie

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        In wie fern könnte man die ART in ein "negative" Gravitation anwenden?
        Wenn dabei das E auch negativ sein müsste..
        geschweige das m...
        Hypothetisch könnte es exotische Materie mit negativen Energiedichten geben. Astronomische Mengen davon könnten bei entsprechender Verteilung und Strömung Wurmlöcher oder Warpblasen erzeugen. Ein SciFi-Traum.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Masse ist doch immer positiv, oder?
        Ja.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Und da Masse immer eine Kraft besitzt (z.B. Gravitation) kann aus E kein -E raus kommen....oder?
        Masse kann als Eigenschaft massebeafteter Energie angesehen werden und diese ist positiv. Positive Energie kürmmt die Raumzeit und dies ist Gravitation.
        Negative Energie würde Antigravitatin erzeugen.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Dann gibt es auch Gegner der ART...hier ein . auf die Schnelle gefundener Artikel:

        Der Verriß - Wissenschaftler behaupten Einsteins Relativitätstheorie ist falsch! - Physik | PM Online
        In dem Link wird ja u.a. behauptet, dass die Messbelege für die SRT fehlerhaft seien. Als Beispiel wird der Myonenzerfall genannt. Diazu habe ich Dir mal einen Link rausgesucht: http://www.relativitätsprinzip.info/...bensdauer.html

        Die physikalischen Experimente im LHC (CERN) bestätigen die SRT. Außerdem gehören die Quantenelektrodynamik (QED) und die Quantenchromodynamik (QCD) AFAIK zu den am Besten bestätigten Theorien überhaupt und diese sind Threorien der Quantenfeldtheorie (QFT). In der QFT wiederrum wird SRT und Quantenmechanik vereinigt.

        Ferner wird in der P.M. behauptet:
        Und 1920 sagte der große Denker den folgenschweren Satz: »Ein Raum ohne Äther ist undenkbar.« Damit hatte Einstein sich selbst widersprochen!
        Einstein sollte man schon im Kontext lesen, ansonsten kann es schnell zu Fehlinterpretationen kommen:
        „Indessen lehrt ein genaueres Nachdenken, daß diese Leugnung des Äthers nicht notwendig durch das spezielle Relativitätsprinzip gefordert wird. […] Nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Raum mit physikalischen Qualitäten ausgestattet; es existiert also in diesem Sinne ein Äther. Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist ein Raum ohne Äther undenkbar; denn in einem solchen gäbe es nicht nur keine Lichtfortpflanzung, sondern auch keine Existenzmöglichkeit von Maßstäben und Uhren, also auch keine räumlich-zeitlichen Entfernungen im Sinne der Physik. Dieser Äther darf aber nicht mit der für ponderable Medien charakteristischen Eigenschaft ausgestattet gedacht werden, aus durch die Zeit verfolgbaren Teilen zu bestehen; der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden.“
        Zitatquelle Äther (Physik) ? Wikipedia

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          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
          Es geht Matthäus auch weniger darum, womit sich die Juden identifizieren als darum was in das Bild deren Gegner passt. Bei Matthäus kommen die jüdischen Eliten eben ganz besonders schlecht weg. (z.B. die Verhandlung Pilatus etc. )
          Die jüdische Priesterschaft wollte Matthäus ja auch nicht überzeugen, seine Schriften galten ja den frühen christlichen Gemeinden. Das ist Stoff zur eigenen Identitätsbindung, und um interessierte Juden zu überzeugen.
          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
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            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
            Die jüdische Priesterschaft wollte Matthäus ja auch nicht überzeugen, seine Schriften galten ja den frühen christlichen Gemeinden. Das ist Stoff zur eigenen Identitätsbindung, und um interessierte Juden zu überzeugen.
            Ich bin da anderer Ansicht, Matthäus ist der jüngste unter den Synoptikern. Er richtet sich an die Judenchristen, diskriminiert die Juden und stärkt damit die eigene Gruppe.

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              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
              Ich bin da anderer Ansicht, Matthäus ist der jüngste unter den Synoptikern. Er richtet sich an die Judenchristen, diskriminiert die Juden und stärkt damit die eigene Gruppe.
              Die Gewichtung in den verschiedenen Teilen des Matthäus-Evangeliums ist hier aber nicht gleichmäßig. Die Kindheitsgeschichte konzentriert sich sehr auf die Legitimierung von Jesus als Messias. Während die Passion zur Abrechnung mit der jüdischen Priesterschaft genutzt wird.
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                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                Die Gewichtung in den verschiedenen Teilen des Matthäus-Evangeliums ist hier aber nicht gleichmäßig. Die Kindheitsgeschichte konzentriert sich sehr auf die Legitimierung von Jesus als Messias. Während die Passion zur Abrechnung mit der jüdischen Priesterschaft genutzt wird.
                Das sind beides Elemente, die den frühen Judenchristen gefallen haben dürften und es stärkt die Einheit der neuen Sekte.

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                  Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                  Ich halte dies für einleuchtend. Jesus musste über Joseph und Maria von David abstammen, um u. a. als der Christus erkennbar zu sein. Daher ist es sinnvoll, beide Stammbäume festzuhalten.
                  Wenn das wirklich Sinn machen würde hätten beide beide Listen festhalten müssen und nicht jeder eine andere, denn beide konnten nicht wissen, dass ihre Werke mal zu einem Buch zusammengefasst werden.

                  @ Halman: Ich antworte darauf mal, wenn ich nicht kurz vorm Einschlafen bin, dazu ist mir das ganze jetzt zu ausführlich
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Die jüdische Priesterschaft wollte Matthäus ja auch nicht überzeugen, seine Schriften galten ja den frühen christlichen Gemeinden. Das ist Stoff zur eigenen Identitätsbindung, und um interessierte Juden zu überzeugen.
                    Ja, bezüglich der Zielgruppen stimme ich mit Dir überein. Bereits in der Einleitung wird m. E. der "jüdische Charakter" des Matthäusevangeliums deutlich, welches sich im Unterschied zu den anderen Evangelien vorwiegend an Juden richtete. Matthäus verwandte an dieser Stelle das griechische Wort Genéseós (γενέσεως), das in seiner Bedeutung dem hebräischen Ausdruck Tóle-dhód entspricht.

                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Ich bin da anderer Ansicht, Matthäus ist der jüngste unter den Synoptikern. Er richtet sich an die Judenchristen, diskriminiert die Juden und stärkt damit die eigene Gruppe.
                    Ja, diese Zielgruppe hatte "Matthäus" sicher im Sinn, als er sein Evangelium verfasste. Laut dem Werk De viris illustribus Hieronymus aus dem 4. Jh. schrieb "Matthäus" sein sein Evangelium zuerst in Hebräisch. Wie auch immer, jedenfalls enthält das Evangelium einen hebräisch-aramäischen Satz (möglicherweise authentische Jesu-Worte).

                    Allerdings sehe ich es nicht so, dass "Matthäus" die Juden diskriminieren würde, schließlich war der Evangelist mit großer Wahrscheinlichkeit selbst Jude. Seine Kritik an den Juden ist eine innerjüdische Kritik.
                    Ähnliches kennen wir Deutschen aus unserer Reflektion der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Wenn wir selbstkritisch sind, sind wir damit ja auch nicht deutschfeindlich.
                    Bereits die jüddischen Propheten gebrauchten häuifg scharfe und deutliche Worte. Diese Selbstkritik ist für die alten Juden ein typisches und mMn löbliches Merkmal.


                    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                    Wenn das wirklich Sinn machen würde hätten beide beide Listen festhalten müssen und nicht jeder eine andere, denn beide konnten nicht wissen, dass ihre Werke mal zu einem Buch zusammengefasst werden.
                    Nicht unbedingt. "Matthäus" schrieb aus jüdischer Sicht; der Heidenchrist "Lukas" richtete sein Evangelium an den Heidenchristen Theophilus und im weiterem Sinne wandte er sich damit an den hellenistischen Leserkreis. Die Evangelisten setzten verschiedene Schwerpunkte und hatten unterschiedliche Sichtweisen.

                    Wie dem auch sei, der von Matthäus erwähnte Jakob (Josephs Vater) ist gem. Mat 1:16 i.V.m. der matthäischen "Weihnachtsgeschichte" nicht Jesu leiblicher Großvater.
                    16 Jakob aber zeugte Josef, den Mann Marias, von welcher Jesus geboren wurde, der Christus5 genannt wird.
                    Anders in Luk 3:23. Demnach ist Jesus der leibliche Enkelsohn des Eli.
                    23 Und er selbst, Jesus, war ungefähr dreißig Jahre alt, als er auftrat, und war, wie man meinte, ein Sohn des Josef, des Eli,
                    Wäre Eli Josephs leiblicher Vater, würde dies im krassen Widerspruch zur lukanischen "Weihnachtsgeschichte" stehen. Doch insbesondere bei Lukas sind Details sehr wichtig. Seine Formulierung "wie man meinte" erinnert den Leser m. E. an die vorangestellte Weihnachtsgeschichte, gem. der Joseph nicht Jesu leiblicher Vater ist. Den Schwiegersohn anstelle der angeheirateten Frau als "Sohn" im Geschlechtsregister auszuführen, entspricht nach meiner Kenntnis der damaligen Sitte.

                    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                    @ Halman: Ich antworte darauf mal, wenn ich nicht kurz vorm Einschlafen bin, dazu ist mir das ganze jetzt zu ausführlich
                    Das verstehe ich.

                    Mir ist schon bewusst, dass ich hier eine recht einsame Position vertrete, der sicherlich vehement widersprochen wird. Dies wird mich aber nicht schrecken.

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                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Ja, diese Zielgruppe hatte "Matthäus" sicher im Sinn, als er sein Evangelium verfasste. Laut dem Werk De viris illustribus Hieronymus aus dem 4. Jh. schrieb "Matthäus" sein sein Evangelium zuerst in Hebräisch. Wie auch immer, jedenfalls enthält das Evangelium einen hebräisch-aramäischen Satz (möglicherweise authentische Jesu-Worte).

                      Allerdings sehe ich es nicht so, dass "Matthäus" die Juden diskriminieren würde, schließlich war der Evangelist mit großer Wahrscheinlichkeit selbst Jude. Seine Kritik an den Juden ist eine innerjüdische Kritik.
                      Ähnliches kennen wir Deutschen aus unserer Reflektion der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Wenn wir selbstkritisch sind, sind wir damit ja auch nicht deutschfeindlich.
                      Bereits die jüddischen Propheten gebrauchten häuifg scharfe und deutliche Worte. Diese Selbstkritik ist für die alten Juden ein typisches und mMn löbliches Merkmal.
                      Die Judenchristen galten den Juden seit Vespasian als Ketzer und wurden verantwortlich für die Zerstörung des Tempels und letztlich auch die Diaspora gemacht. Gerade die Pharisäer gelangten nach der Zerstörung des Tempels zu mehr Macht und warfen den Judenchristen nun das Aussetzen diverser Glaubensregeln vor. Es ist kein Zufall, dass in den Evangelien gerade gegen sie gewettert wird und natürlich erfordern diese Angriffe Gegegangriffe. Die formuliert Matthäus in hebräisch und beginnt sie damit, dass Israel sich gegen den Messias stellt und ihn ermorden will, während weise Nichtjuden den Messias erkennen und ihn verehren. Als er dann am Ende Pilatus seine Hände in Unschuld waschen lässt, macht er klar, dass die Juden den Messias hinrichten ließen und sich selbst des Heils beraubten, ab jetzt ist nur noch die Taufe heilsbringend. Ab jetzt bist du Christ oder Jude (Substitutionstheologie) und da sah sich Matthäus eben nicht mehr als Jude.
                      Zuletzt geändert von Tibo; 05.09.2014, 09:27.

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                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        Diese Meinung kann man m. E. nur dann vertreten, wenn man den soziokulturellen Kontext der Spätantike außer Acht lässt.


                        Zitatquelle Mary: A Woman Favored by God
                        Ich hab mal gegoogelt, der exakte Titel des Buches lautet "McClintock & Strong's Cyclopedia - Biblical, Theological and Ecclesiastical Literature"

                        Das heißt, das Werk vertritt kirchliche Ansichten und denen ist natürlich sehr daran gelegen, dass man passend macht, was nicht unbedingt passend ist. Wenn du Bibelkritikern wie Kreationisten vorwirfst, alles zu wörtlich zu nehmen, dann würde ich solche Quellen als zu anpassungsfixiert bezeichnen. Die passen ihre Argumente nämlich daran an, was sie aussagen wollen und nicht ihre Aussage an die Argumente

                        Meine Aussage: Der Fehler, den Bibelkritiker mit Kreationisten gemeinsam haben, ist das "am-Wort-kleben", welches zu irrigen und z.T. auch infantilen Interpretationen führen kann, war allgemeiner Art. Damit sagte ich aus, dass zu wörtliches Bibellesen zu Irrtümern (irrigen Interpretationen) führen kann. Dem fügte ich hinzu, dass dies teilweise auch zu infantilen Deutungen führen kann (ein Beispiel wäre 144 Stunden Schöpfung). Damit wolte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass Deine Interpretation zu dieser Kategorie gehört.
                        Im Grunde möchte ich nur dazu enregen, nicht auf eine allzu wörtliche Textinterpretation der Bibel zu beharren.
                        Die Sache ist die: Wenn das ganze Werk auch nur einen Hauch göttlich inspiriert wäre, dann sollten solche Fehlinterpretationen, wegen der sich auch schon die Köpfe eingeschlagen wurden, gar nicht erst möglich sein, es sei denn, dies sei die göttliche Intention gewesen. Wenn dies aber Intention war, dann ist dieser Gott erst Recht nicht anbetungswürdig.

                        - - - Aktualisiert - - -

                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        Nicht unbedingt. "Matthäus" schrieb aus jüdischer Sicht; der Heidenchrist "Lukas" richtete sein Evangelium an den Heidenchristen Theophilus und im weiterem Sinne wandte er sich damit an den hellenistischen Leserkreis. Die Evangelisten setzten verschiedene Schwerpunkte und hatten unterschiedliche Sichtweisen.
                        Die Sicht aus der sie schreiben, ob judenchristlich oder heidenchristlich ist für die Sache doch vollkommen unerheblich. Wenn es wichtig ist, beide Linien zu erfassen, dann sollte man das sowohl für die Judenchristen als auch für die Heidenchristen tun, oder nicht?

                        Wie dem auch sei, der von Matthäus erwähnte Jakob (Josephs Vater) ist gem. Mat 1:16 i.V.m. der matthäischen "Weihnachtsgeschichte" nicht Jesu leiblicher Großvater.


                        Anders in Luk 3:23. Demnach ist Jesus der leibliche Enkelsohn des Eli.

                        Wäre Eli Josephs leiblicher Vater, würde dies im krassen Widerspruch zur lukanischen "Weihnachtsgeschichte" stehen. Doch insbesondere bei Lukas sind Details sehr wichtig. Seine Formulierung "wie man meinte" erinnert den Leser m. E. an die vorangestellte Weihnachtsgeschichte, gem. der Joseph nicht Jesu leiblicher Vater ist. Den Schwiegersohn anstelle der angeheirateten Frau als "Sohn" im Geschlechtsregister auszuführen, entspricht nach meiner Kenntnis der damaligen Sitte.
                        Also ich sehe da weiterhin mich bestätigt. Das "wie man meinte" bezieht sich ja auf die Vaterschaft Josefs gegenüber Jesus. Eli war demnach Josefs Vater und das ohne sonst irgendeine verunreinigende Meinung.

                        Es steht auch nicht im Gegensatz zur lukasischen Weihnachtsgeschichte, denn da heißt es nur, dass Josef nicht der Vater von Jesus ist und nicht, dass Eli nicht der Vater von Josef ist, oder sehe ich das falsch?


                        Das verstehe ich.

                        Mir ist schon bewusst, dass ich hier eine recht einsame Position vertrete, der sicherlich vehement widersprochen wird. Dies wird mich aber nicht schrecken.
                        Mir ging es mehr darum, dass du eine mir unbekannte Quelle genannt hast und ich nehm mir bei sowas gerne Zeit, diese etwas näher zu beleuchten um zu entscheiden, ob sie 100 % vertrauenswürdig ist, oder ob man sagen muss, dass die Chance besteht, dass sie in irgendeiner Form abhängig oder parteiisch ist.
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                          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                          Das heißt, das Werk vertritt kirchliche Ansichten und denen ist natürlich sehr daran gelegen, dass man passend macht, was nicht unbedingt passend ist. Wenn du Bibelkritikern wie Kreationisten vorwirfst, alles zu wörtlich zu nehmen, dann würde ich solche Quellen als zu anpassungsfixiert bezeichnen. Die passen ihre Argumente nämlich daran an, was sie aussagen wollen und nicht ihre Aussage an die Argumente
                          Auch wenn kirchliche Ansichten vertreten werden sollten, muss man nicht unbedingt davon ausgehen, dass alles nur angepasst wurde. Wer außer religiösorientierter Gruppen/Personen sollte auch näher nachforschen? Bibelkritiker werden alles immer aus einer anderen Position betrachten und müssten daher wegen ihrer Voreingenommenheit auch teilweise unglaubwürdig sein.
                          "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                            Auch wenn kirchliche Ansichten vertreten werden sollten, muss man nicht unbedingt davon ausgehen, dass alles nur angepasst wurde. Wer außer religiösorientierter Gruppen/Personen sollte auch näher nachforschen? Bibelkritiker werden alles immer aus einer anderen Position betrachten und müssten daher wegen ihrer Voreingenommenheit auch teilweise unglaubwürdig sein.
                            Wieso muss ein Kritiker denn voreingenommen sein? ->Duden | Kritik | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft Vielleicht hilft das ja beim Finden einer gemeinsamen sprachlichen Grundlage. Aber selbst ein voreingenommener Kritiker muss doch nicht unglaubwürdig sein. Wenn er seine Logik darlegt und sie in sich stimmig ist, muss sie doch nicht teilweise unglaubwürdig sein.

                            Kommentar


                              Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                              Auch wenn kirchliche Ansichten vertreten werden sollten, muss man nicht unbedingt davon ausgehen, dass alles nur angepasst wurde. Wer außer religiösorientierter Gruppen/Personen sollte auch näher nachforschen? Bibelkritiker werden alles immer aus einer anderen Position betrachten und müssten daher wegen ihrer Voreingenommenheit auch teilweise unglaubwürdig sein.
                              Wenn man sich ein klein wenig mit Kirchengeschichte befasst hat oder auch nur heute beobachtet, wie zumindest die KK die Geschichte immer noch fälschen will (Stichwort Aufklärung und Menschenrechte), dann muss man einfach schlicht und ergreifend alles kritisch sehen, was von denen abhängig ist.

                              Auch die sachliche Bibelkritik selbst von religiösen Menschen hat ergeben, dass Teile der Bibel der Unwahrheit entsprechen und einige Teile sich auch widersprechen. Wenn dann ständig jemand versucht, diese Widersprüche nur als Scheinwidersprüche abzutun und fadenscheinige Erklärungen hervorkramt, wie man diese Widersprüche ausräumen kann, dann macht er sich nicht nur in meinen Augen unglaubwürdig.
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                              Klickt für Bananen!
                              Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                                Auch die sachliche Bibelkritik selbst von religiösen Menschen hat ergeben, dass Teile der Bibel der Unwahrheit entsprechen und einige Teile sich auch widersprechen. Wenn dann ständig jemand versucht, diese Widersprüche nur als Scheinwidersprüche abzutun und fadenscheinige Erklärungen hervorkramt, wie man diese Widersprüche ausräumen kann, dann macht er sich nicht nur in meinen Augen unglaubwürdig.
                                Ich bin mir ganz sicher, dass ich nichts Unglaubwürdiges glaube - dafür bin ich viel zu kritisch. Allerdings versuche ich Wege zu finden, die Bibel zu verstehen, ohne mir dabei etwas vorzumachen. Noch nie hat mich jemand in eine Religion hineinmanövriert, eben weil einiges unverständlich ist. Theologen sind nicht grundsätzlich voreingenommen, und dabei denke ich auch an Logan5. Ich bin kritisch genug, um Wahrheit erkennen zu können und würde mich und andere nie belügen hinsichtlich Gott und Bibel.
                                "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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