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    Zitat von Zocktan Beitrag anzeigen
    Ansonsten: als Buddhist weiß ich woher das Leiden kommt und die Ursachen kann man abstellen. Das gelingt mir mal besser und mal schlechter. Ich weiß, dass ich deswegen an mir arbeiten muss, aber das kann ich akzeptieren.
    Du weißt, woher das Leiden kommt? Sieh Dich um - Du kannst das Leiden nicht abstellen, wenn Du nur an Dir arbeitest.


    Mitleid ist eine schlechte Empfindung, weil zu leiden niemanden nützt und mit Deinem Leid solltest Du genug beschäftigt sein. Worum ich mich als Buddhist bemühe ist Mitgefühl.
    Dann meine ich Mitgefühl und man leidet doch mit anderen mit, wenn sie sich quälen. Das kann man doch nicht abstellen, und es würde auch niemandem nutzen, außer sich selbst.
    "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      Zitat von Zocktan Beitrag anzeigen
      Zuerst ein gute Nachricht für Dich: es wird Dich niemals jemand zwingen Buddhist zu werden, geschweige denn zu sein!
      Mein Problem ist nicht das "werden wollen" mein Problem ist das "sein"!
      Wer hat es denn geschafft?
      Nenne mir einen.


      Ansonsten: als Buddhist weiß ich woher das Leiden kommt und die Ursachen kann man abstellen. Das gelingt mir mal besser und mal schlechter. Ich weiß, dass ich deswegen an mir arbeiten muss, aber das kann ich akzeptieren.
      In dem du "an dir arbeitest" kannst du dein Leid abstellen?

      Was ist mit dem Leid das andere dir zufügen?
      Wie kannst du dieses abstellen?
      Ich meine...egal was du abstellst..dein Kind stirbt beim Autounfall! Deine Frau geht fremd, dein Hund beißt einen Menschen, man bricht in deine Wohnung ein, du überfährst einen Menschen...u.s.w.
      Das kann man abstellen in dem man "an sich arbeitet"?




      Mitleid ist eine schlechte Empfindung, weil zu leiden niemanden nützt und mit Deinem Leid solltest Du genug beschäftigt sein. Worum ich mich als Buddhist bemühe ist Mitgefühl.
      Das ist das science fiction-ierste was ich je gelesen habe!
      Dagegen ist Star Wars eine Realität!
      Ich, für meine Teil, versuche die Realität als solche zu erkennen. Sie so zu erleben wie es am besten ist und nicht über Utopien nachzudenken...
      Die Welt ist gut und schlecht, böse und lieb, mit Hass und Liebe erfüllt.
      Gerecht und ungerecht, in Ordnung und Chaos, in Frieden und im Krieg...
      Darüber sich Gedanken wie, was, warum es so ist, kann man sich machen, ist zwar Philosophisch diskutabel jedoch praktisch...gen Null!
      Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Das ist das science fiction-ierste was ich je gelesen habe!
        Dagegen ist Star Wars eine Realität!
        Schade daß Du das so siehst, ich finde diese Definition von Mitleid und Mitgefühl nämlich sehr passend und einen verdammt guten Ansatz im Miteinander von Menschen.
        Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
        Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

        Kommentar


          Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
          Schade daß Du das so siehst, ich finde diese Definition von Mitleid und Mitgefühl nämlich sehr passend und einen verdammt guten Ansatz im Miteinander von Menschen.
          Wie ich was sehe ist hier nicht die Frage.
          Die Frage ist:
          Solange keiner das Leid als solches abschaffen kann, brauch ich nicht dieses als "für mich nicht gegeben" anzusehen! Das ist Betrug an sich selbst!
          Und wer kein Mitleid empfindet der ist emotionell...tot!

          Haarspalterei über Wörter wie Mitleid und Mitgefühl helfen unsere Situation (auf der Welt) nicht weiter.
          Auch ein "an sich arbeiten" hilft nicht den Hunger und das Elend dieser Welt abzuschaffen!
          Problem erkennen bedeutet nicht automatisch dieses auch lösen zu können!
          Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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            Vielen Dank Zocktan,
            für Deine klaren Antworten. Ich freue mich, durch meine Frage eine interessante Diskussion angestoßen zu haben.
            Im zweiten Teil Deiner Antwort auf meine Frage hältst Du Ärzten und Pflegekräften gut den Spiegel vor das Gesicht. Den freien Willen bei klarem Bewußtsein zu akzeptieren ist oft sehr schwierig, allerdings auch rechtlich nicht nur moralisch eine Pflicht (Vorsorgevollmacht, Patiententestament usw. Siehe meinen Thread zu SAPV/Palliative Care). Durch eigens Mitleid, Empathie und Sympathie werden viele Menschen im Gesundheitsbereich durch das Helfersyndrom geknebelt und verlieren die professionelle Distanz. Gut gedacht ist leider oft schlecht gemacht.

            @Taanae
            Ein Leiden, an das viele Menschen in der westlichen Welt gefesselt sind ist "pursuit of happiness". Jeder hat das Recht nach seinem Glück zu streben. Damit haben viele Menschen sich ein zu hohes Ziel gesteckt.
            Was ich an Buddhisten oder Menschen, die von der buddhistischen Weltanschauung oder auch von der antiken Stoa "angehaucht" sind, ist deren Gelassenheit ohne abgestumpft oder Gleichgültig (in einem negativen Sinne) zu sein. Gleichgültig kann ja auch bedeuten, andere Meinungen, Vorstellungen ... anderer Menschen Geltung und Wertschätzung zu geben.

            Ich denke, jemand der Buddhismus einigernaßen versteht, der akzeptiert auch gelassener, dass die Arbeit (wie Zocktan anführt) an seiner Lebenseinstellung auch immer wieder scheitert.
            Hier sehe ich in Demut als Charaktereigenschaft eine Parallele zu christlichem Verhalten. Seine Ziele zu erreichen ist trotz aufrichtigem Bemühen eine nicht erzwingbare Gnade (wer auch immer diese spendet oder wo auch immer sie her stammt).
            Slawa Ukrajini!

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              Ich glaube die Buddhisten verwechseln Mitgefühl mit egozentrisches Verhalten...
              Mitleid basiert auf die Gabe sich in den anderen hineinversetzen zu können.
              Zu fühlen was er fühlt und ihn daraus zu helfen.
              Mitgefühl ist dagegen ein Gefühl des auf Beobachtung basiert und auf eigene Erfahrungen.
              Diese (Erfahrungen) sind aber, wie gesagt, eigene. Sie müssen nicht unbedingt bei jeden Menschen gleich sein somit ist der Umgang damit auch nicht der selbe.

              Egozentrisches Verhalten basiert auf das "ICH".
              Ich muss besser werden...Ich muss mich mehr anstrengen, Ich muss es schaffen, Ich....ich...ich!
              Alles andere ist Nebensache!

              Nun kann aber ein "ICH" nicht lange überleben!
              Es sei denn man zieht um nach Tibet und lebt auf ein Berg...allein!
              Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Stellt sich jetzt die Frage: Wie wörtlich nimmst du den Begriff "Blut"? Bei Wirbeltieren ist Blut ja etwas anderes als bei Wirbellosen. Krabbenblut enthält Kupfer anstelle von Eisen und ist deshalb blau. Andere Tiere haben vollkommen andere Körperflüssigkeiten und wieder andere haben überhaupt keine Körperflüssigkeiten außer dem Zellsaft.
                Eine exakte Abgrenzung fällt mir zugebenermaßen schwer, zudem die theologische Definition nicht identisch mit der biologischen sein muss.

                Unter Blut verstehe ich die Körperflüssigkeit von Mehrzellern, in der Nährstoffe und Sauerstoff über Blutkörperchen transportiert werden. Blut besteht also im Wesendlichem aus Blutplasma und Blutzellen.
                Der Zellsaft innerhalb von Körperzellen ist nach meinem Verständnis kein Blut, ebenso auch der Pflanzensaft (heißt das so?) nicht. Da Einzeller, ähnlich den Körperzellen, Zellsaft enthalten, haben sie im biblischem Sinne imho kein Blut.

                In der Bibel wird der Verzehr von Blut übrigens verboten, aber dass Essen von Fleisch (inklusve dem Zellsaft) ist erlaubt. Blut ist also die Flüssigkeit, die man ausbluten lassen kann. Dies war im mosaischem Gesetz vorgeschrieben. Sicher enthalten alle koscheren Tiere Blut.

                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Wo fängt für dich da die Seele an, respektive haben alle Tiere, Pflanzen und Bakterien eine Seele? Was ist mit Viren?
                Auch hier fällt mir eine Abgrenzung schwer. Da Viren Halblebewesen sind, sehe ich sie nicht als Seelen an. Auch Pflanzen werden in der Bibel nicht als Seelen bezeichnet, allerdings spricht die Bibel in der Genesis von einem Gewimmel von Seelen im Wasser. Tieren und Menschen sind néphesch (Atmende), also Seelen.
                Im ersten Schöpfungsbericht erscheinen die Pflanzen vor den Himmelslichtern und die Tiere danach. Dabei handelt es sich um eine theologische Reihenfolge, die mit dem Chaos, dem was Gott am fersten ist, beginnt, und mit dem abschließt, was Gott am Nächsten ist - der Mensch, in seinem Bilde (im metaphorischem Sinn).

                Da Pflanzen als Vielzeller höhere Lebenwesen als Einzeller sind, gehe ich mal davon aus, dass Einzeller damit nicht gemeint sind. In der Bibel geht es nur um Tiere, die auch mit bloßem Auge sichtbar sind.

                Der hebräische Begriff néphesch bezieht sich imho auf atmende Lebewesen, die Blut enthalten.

                Allerdings möchte ich hier noch einmal betonen, dass es sich hierbei lediglich um die Grundbedeutung handelt. Der Begriff Seele ist vieldeutig und kann sich anstelle des atmendem, bluterfüllten Lebewesens, auch auf das Leben selbst beziehen, oder aber auch auf die Person. Letzteres entspricht dann schon ziemlich der modernen Bedeutung von Psyche (Seele).
                Sogar bei Gott wird von seiner Seele gesprochen. Nach jüdischer Vorstellung ist Gott der Quell des Odems und damit der Quell des Lebens und selbst ein lebendiger Gott, mit Persönlichkeit. Insofern wird der Begriff Seele auch auf ihn angewandt, obgleich er weder Luft atmet, noch einen physischen Körper mit Blut besitz.

                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Was mich interessiert: In wieweit trifft das für dich auch auf Nichtmenschen-Tiere zu?
                Die Hoffnung auf eine Auferstehung wird nur Menschen verheißen.

                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Aber schon alleine: Warum soll Johannes der Lieblingsjünger sein und dann in der "Nachfolge" als Papst nicht vorkommen?
                Das Papsttum entspringt nicht dem Urchristentum und Petrus war nie Papst.

                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Mal zu was anderem, was ich gestern zufällig gesehen hab und hier auch ganz gut passt ist folgendes Zitat aus Babylon 5:
                Ich find das Zitat sehr schön.
                Gestern habe ich die letzte Folge von B5 geschaut und daher habe ich die Worte noch im Ohr. Dieses Zitat gefällt mir auch sehr gut und es lohnt sich sicher, darüber nachzudenken. OliverE hatte es ja bereits in Posting #7069 im Original gepostet.

                @OliverE
                Da fällt mir ein, dass ich ganz vergaß, die für das G'Kar-Zitat zu danken.



                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                Ich glaube die Buddhisten verwechseln Mitgefühl mit egozentrisches Verhalten...
                Mitleid basiert auf die Gabe sich in den anderen hineinversetzen zu können.
                Zu fühlen was er fühlt und ihn daraus zu helfen.
                Mitgefühl ist dagegen ein Gefühl des auf Beobachtung basiert und auf eigene Erfahrungen.
                Diese (Erfahrungen) sind aber, wie gesagt, eigene. Sie müssen nicht unbedingt bei jeden Menschen gleich sein somit ist der Umgang damit auch nicht der selbe.

                Egozentrisches Verhalten basiert auf das "ICH".
                Ich muss besser werden...Ich muss mich mehr anstrengen, Ich muss es schaffen, Ich....ich...ich!
                Alles andere ist Nebensache!

                Nun kann aber ein "ICH" nicht lange überleben!
                Es sei denn man zieht um nach Tibet und lebt auf ein Berg...allein!
                Im Tibet würdest Du vermutlich erfahren, dass das Ich nach buddistischer Vorstellung nur eine Illusion ist und in Wahrheit gar nicht existiert. Das Nicht-Ich ist eine zentrale buddhistische Lehre, das Ego ist nur eine Illusion. Daher ist es sinnlos, daran festhalten zu wollen. Der Buddhist versteht sich nicht als konstante Einheit, sondern als Prozess ständiger Veränderung.
                Folglich hast Du den Buddhistmus gründlich missverstanden. Es geht nicht darum, sich auf das Ich zu fokussieren, sondern darum, es zu überwinden. Genauer geht es darum, die Vorstellung zu überwinden, dass man losgelöst vom Ozean des Seins wäre. Der Buddhist versteht sich als Teil des Ganzen. Erst die Illusion der Trennung vom Sein führt zur Gier, Furcht und so zu Leid.

                Ein zentraler Text des Buddhismus ist das Herzsutra:
                Form ist nichts anderes als Leere, und Leere ist nichts anderes als Form.
                Form ist identisch mit Leere und Leere ist identisch mit Form.
                Und so ist es auch mit Empfindung,
                Wahrnehmung, geistiger Formkraft und Bewußtsein.


                Alle Dinge sind in Wahrheit leer.
                Nichts entsteht und nichts vergeht.
                Nichts ist unrein, nichts ist rein.
                Nichts vermehrt sich und nichts verringert sich.
                Es gibt in der Leere keine Form, keine Empfindung, Wahrnehmung, geistige Formkraft und kein Bewußtsein, keine Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper oder Geist; es gibt nichts zu sehen, hören, riechen,
                schmecken, fühlen oder denken, keine Unwissenheit und auch kein Ende der Unwissenheit,
                kein Altern und keinen Tod, noch deren Aufhebung, kein Leiden und keine Ursache des
                Leidens, kein Auslöschen und keinen Weg der Erlösung, keine Erkenntnis und auch kein Erreichen.
                Eine Zen-Buddhistin erklärte so:
                Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                ...
                Die buddhistische Formulierung lautet: "Dies ist die Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden, Trauer ist Leiden, Jammer ist Leiden, Schmerz ist Leiden und Gram und Verzweiflung sind Leiden. Ebenso mit Unlieben vereint und von Lieben getrennt sein ist Leiden, Begehrtes nicht erlangen können ist Leiden."

                Desto mehr wie begehren,desto unglücklicher werden wir.Zwangsläufig.Denn Begehrtes nicht erlangen macht unglücklich.Und je mehr wir begehren, deso sicherer ist, dass wir nicht erlangen,was wir begehren.

                Liebgewonnes verlieren macht noch unglücklicher.Je mehr also zu unserem Glück notwendig ist,desto fragiler ist unser Glück.Selbst wenn wir Heute besitzen,was wir meinen zu brauchen - alles in dieser Welt ist vergänglich.

                Sicher ist allein das Glück, dass wir in uns Selbst finden können.Und je mehr Glück wir (zb durch Meditation) in uns selbst finden können, desto weniger Gewalt haben die äußere Umstände über uns.

                Die Frage warum die Begierden so weit wir irgendmöglich zu reduzieren sind, ist aus buddhistischer Sicht, also primär keine moralische Frage, sondern eine Frage der Klugheit.Und der der Buddhismus bietet einen "Ersatz" für die flüchtigen und zerbrechlichen äußere Freuden an.Die weit sicheren (weil inneren) Freuden der Meditation.Buddhistische Texte gehen soweit zu behaupten, dass diese Freuden nicht nur sicherer sind, sondern auch weit größer als die äußeren Freuden und zb. besitzlose Asketen,welche rechte Versenkung üben,weit mehr Glück erleben,als Könige die Alles besitzen, was sich ein Mensch an materiellen Gütern nur wünschen kann.

                "Gewiß, Freund Gotama, wir äußerten jene Worte übereilt und ohne gründliche Betrachtung. Aber lassen wir das. Nun fragen wir den ehrwürdigen Gotama: Wer verweilt in größerem Glück, König Seniya Bimbisāra von Māgadha oder der ehrwürdige Gotama?'"

                "Dann, Freunde, werde ich euch eine Gegenfrage stellen.Antwortet nach Belieben.Was meint ihr, Freunde? Kann König Seniya Bimbisāra von Māgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei sieben Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?' - 'Nein, Freund.' - 'Kann König Seniya Bimbisāra von Māgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei sechs Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?' - 'Nein, Freund.' - 'Kann König Seniya Bimbisāra von Māgadha verweilen, ohne seinen Körper zu bewegen und ohne ein Wort zu sprechen, und dabei fünf Tage und Nächte lang höchstes Glück empfinden?" und so geht das weiter bis zu nur einen Tag und einer Nacht.

                ...
                Es gibt sogar Benediktiner, Franziskaner und Jesuiten, die sich neben christlicher Kontemplation, im Za-Zen üben. Ziel ist es, durch Za-Zen still zu werden, um so hören zu können.
                Meditation im Kloster ? Meditieren im Kloster | Kloster auf Zeit ? Klosterurlaub

                Space Girl kann dies aber viel besser erklären:
                Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                Die Gefühle werden aber nicht außen vor gelassen.Ganz im Gegenteil, sie werden achtsam betrachtet.Ihre Ursachen ebenso wie ihr Entstehen und ihr Vergehen.Und im Gegensatz zur Technik der Affirmation wird nicht versucht sie zu verändern Und genau deshalb führt diese Methode (auf lange Sicht) zur weitreichenden Veränderungen in der Persönlichkeit des Meditierenden.Selbstbeobachtung.
                "Da erkennt ihr:das begehrliche Bewusstsein als begehrlich und das begehrlose Bewusstsein als begehrlos, das gehässige Bewusstsein als gehässig und das haßlose Bewusstsein als haßlos, das irrende Bewusstsein als irrend und das irrlose Bewusstsein als irrlos, das gesammelte Bewusstsein als gesammelt und das zerstreute Bewusstsein als zerstreut, das hochstrebende Bewusstsein als hochstrebend und das niedrig gesinnte Bewusstsein als niedrig gesinnt, das edle Bewusstsein als edel und das gemeine Bewusstsein als gemein, das beruhigte Bewusstsein als beruhigt und das ruhelose Bewusstsein als ruhelos, das erlöste Bewusstsein kennt er als erlöst und das gefesselte Bewusstsein als gefesselt." Mahāsatipatthāna Sutta 22

                ... Selbstbeobachtung(Achtsamkeit) ist die Methode.Oder genauer:eine von mehreren Methoden.Loslassen aber ist das Ziel.Warum? Wenn wir anhaften,dann klammern wir uns an Objekte, Ansichten und eigenen Meinungen.Weil aber alle Erscheinungen vergänglich sind führt es zu Leid,an ihnen zu haften,und nicht loslassen zu können.
                Der Buddhismus ist übrigens mitnichten egoistisch, sondern mitfühlend. Die Vier Großen Gelübde lauten:
                Die Zahl der Wesen ist unendlich; ich gelobe, sie alle zu erlösen
                Gier, Hass und Unwissenheit entstehen unaufhörlich; ich gelobe, sie zu überwinden
                Die Tore des Dharmas sind zahllos; ich gelobe, sie alle zu durchschreiten
                Der Weg des Buddha ist unvergleichlich; ich gelobe, ihn zu verwirklichen


                Der Buddhist ist bestrebt, kein Leid zu verursachen, sondern es zu vermindern, sowohl für sich selbst, wie auch für sein Umfeld - denn aus seiner Sicht ist er Teil des Ganzen.

                Wer mehr über den Buddhismus erfahren möchte, dem empfehle ich die drei verlinkten Postings von Space Girl, die mMn lesenswert sind:

                Kommentar


                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Im Tibet würdest Du vermutlich erfahren, dass das Ich nach buddistischer Vorstellung nur eine Illusion ist und in Wahrheit gar nicht existiert. Das Nicht-Ich ist eine zentrale buddhistische Lehre, das Ego ist nur eine Illusion. Daher ist es sinnlos, daran festhalten zu wollen. Der Buddhist versteht sich nicht als konstante Einheit, sondern als Prozess ständiger Veränderung.
                  Folglich hast Du den Buddhistmus gründlich missverstanden. Es geht nicht darum, sich auf das Ich zu fokussieren, sondern darum, es zu überwinden. Genauer geht es darum, die Vorstellung zu überwinden, dass man losgelöst vom Ozean des Seins wäre. Der Buddhist versteht sich als Teil des Ganzen. Erst die Illusion der Trennung vom Sein führt zur Gier, Furcht und so zu Leid.
                  Der Buddhist lebt und fühlt dann im Kollektiv optimal? Ist das Ziel: keine Individualität mehr?
                  "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

                  Kommentar


                    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                    Der Buddhist lebt und fühlt dann im Kollektiv optimal? Ist das Ziel: keine Individualität mehr?
                    Da alles permanent in Veränderung ist (Heraklit lässt grüßen), ist Individualität eigentlich eine Selbsttäuschung.
                    Viele Fragen kannst Du Dir über Nicht-Ich im link zu den Buddha-Teens beantworten lassen. So weit ich über Buddhismus informiert bin, sind die Texte gut verständlich und qualitativ als Eingangslektüre geeignet.

                    Zu den vier großen Gelübden am Ende des letzten Beitrags von Halman:
                    Da dies unendliche Aufgaben sind, ist sich jeder Buddhist bewußt, dass die Ziele nicht erreichbar sind. Auf dem Weg zum Ziel zu sein führt selber zur Gelassenheit als Prinzip der Lebensführung.
                    Slawa Ukrajini!

                    Kommentar


                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Eine exakte Abgrenzung fällt mir zugebenermaßen schwer, zudem die theologische Definition nicht identisch mit der biologischen sein muss.
                      Warum nicht? Würde doch mehr Sinn machen, wenn beides gleich eingerichtet wäre.

                      Unter Blut verstehe ich die Körperflüssigkeit von Mehrzellern, in der Nährstoffe und Sauerstoff über Blutkörperchen transportiert werden. Blut besteht also im Wesendlichem aus Blutplasma und Blutzellen.
                      Der Zellsaft innerhalb von Körperzellen ist nach meinem Verständnis kein Blut, ebenso auch der Pflanzensaft (heißt das so?) nicht. Da Einzeller, ähnlich den Körperzellen, Zellsaft enthalten, haben sie im biblischem Sinne imho kein Blut.
                      Pflanzensaft ist der Oberbegriff für alle Säfte, die eine Pflanze produziert, also auch die Zellsäfte. Mir ist zumindest kein Begriff bekannt, der das exakt beschreibt, was unserem Blut am ehesten entspricht, aber ich hatte ja auch nicht Botanik im Nebenfach sondern Zoologie

                      Bei Insekten als Tracheenatmer fungiert das Blut auch nicht als Sauerstofftransporteur sondern dient nur zur Versorgung der inneren Organe in einem offenen Blutkreislauf (ohne Adern). Wie sieht das bei denen aus?


                      In der Bibel wird der Verzehr von Blut übrigens verboten, aber dass Essen von Fleisch (inklusve dem Zellsaft) ist erlaubt. Blut ist also die Flüssigkeit, die man ausbluten lassen kann. Dies war im mosaischem Gesetz vorgeschrieben. Sicher enthalten alle koscheren Tiere Blut.
                      Das ist mir bekannt, allerdings werden Hasen und/oder Kaninchen als Wiederkäuer bezeichnet, was biologisch unsinnig ist.

                      Das Problem mit dem Blut in den koscheren Tieren führt zu der problematischen Tötungsart des Schächtens...


                      Auch hier fällt mir eine Abgrenzung schwer. Da Viren Halblebewesen sind, sehe ich sie nicht als Seelen an. Auch Pflanzen werden in der Bibel nicht als Seelen bezeichnet, allerdings spricht die Bibel in der Genesis von einem Gewimmel von Seelen im Wasser. Tieren und Menschen sind néphesch (Atmende), also Seelen.
                      Im ersten Schöpfungsbericht erscheinen die Pflanzen vor den Himmelslichtern und die Tiere danach. Dabei handelt es sich um eine theologische Reihenfolge, die mit dem Chaos, dem was Gott am fersten ist, beginnt, und mit dem abschließt, was Gott am Nächsten ist - der Mensch, in seinem Bilde (im metaphorischem Sinn).
                      Da eine Schöpfung, wie sie in der Bibel beschrieben ist, ausgeschlossen ist, in wieweit macht es da noch Sinn, dass ausgerechnet wir Menschen Gott am nächsten kommen?

                      Da Pflanzen als Vielzeller höhere Lebenwesen als Einzeller sind, gehe ich mal davon aus, dass Einzeller damit nicht gemeint sind. In der Bibel geht es nur um Tiere, die auch mit bloßem Auge sichtbar sind.
                      Es gibt auch recht große Einzeller...


                      Der hebräische Begriff néphesch bezieht sich imho auf atmende Lebewesen, die Blut enthalten.

                      Allerdings möchte ich hier noch einmal betonen, dass es sich hierbei lediglich um die Grundbedeutung handelt. Der Begriff Seele ist vieldeutig und kann sich anstelle des atmendem, bluterfüllten Lebewesens, auch auf das Leben selbst beziehen, oder aber auch auf die Person. Letzteres entspricht dann schon ziemlich der modernen Bedeutung von Psyche (Seele).
                      Sogar bei Gott wird von seiner Seele gesprochen. Nach jüdischer Vorstellung ist Gott der Quell des Odems und damit der Quell des Lebens und selbst ein lebendiger Gott, mit Persönlichkeit. Insofern wird der Begriff Seele auch auf ihn angewandt, obgleich er weder Luft atmet, noch einen physischen Körper mit Blut besitz.
                      Eine Psyche ist mit Sicherheit auch bei Tieren vorhanden. Es gibt sogar Tierpsychologen.


                      Die Hoffnung auf eine Auferstehung wird nur Menschen verheißen.
                      Warum?


                      Das Papsttum entspringt nicht dem Urchristentum und Petrus war nie Papst.
                      Darin stimme ich mit dir 100% überein.
                      Zuletzt geändert von Spocky; 25.04.2013, 05:11.
                      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                      endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                      Klickt für Bananen!
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                        Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                        Das ist mir bekannt, allerdings werden Hasen und/oder Kaninchen als Wiederkäuer bezeichnet, was biologisch unsinnig ist.
                        Das stimmt so nicht ganz. So viel ich weiß, wurden diese Tiere durch einen Übersetzungsfehler oder durch eine allgemeine Bezeichnung als Wiederkäuer bezeichnet. Sehr wahrscheinlich wird den Menschen das Fressverhalten damals bekannt gewesen sein - wäre logisch. Man kann aber überall Widersprüche konstruieren.
                        "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                        Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                          Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                          Das stimmt so nicht ganz. So viel ich weiß, wurden diese Tiere durch einen Übersetzungsfehler oder durch eine allgemeine Bezeichnung als Wiederkäuer bezeichnet. Sehr wahrscheinlich wird den Menschen das Fressverhalten damals bekannt gewesen sein - wäre logisch. Man kann aber überall Widersprüche konstruieren.
                          Ob die Bibel nun von vornherein nicht die Wahrheit wiedergab oder erst durch Übertragungsfehler macht keinen Unterschied, wenn es um die Verlässlichkeit des Werkes angeht. Man kann der Bibel nicht glauben. Wenn Spocky recht hat lügen die Autoren oder hatten von Tuten und Blasen keine Ahnung oder du hast Recht, dann lügen die Übersetzer oder sie haben von Tuten und Blasen keine Ahnung.

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                            Wie Tibo schon sagt, ist das vollkommen egal. wahrscheinlich hatten sowohl Autoren als auch Übersetzer von beidem keine Ahnung.

                            Wie ich schon öfter gezeigt habe, sind einfach zu große Hämmer in der Bibel, als dass man sie als verlässliche Quelle bezeichnen könnte.
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                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Wie ich schon öfter gezeigt habe, sind einfach zu große Hämmer in der Bibel, als dass man sie als verlässliche Quelle bezeichnen könnte.
                              Die Bibel ist kein wissenschaftliches Werk und wurde von "Laien" geschrieben. Es sind alte Schriften aus einer anderen Zeit, fremder Kultur und übersetzt aus mehreren Sprachen. Dazu ist sie oft in einer gewissen, vielleicht damals üblichen Symbolik wiedergegeben worden und nicht immer wörtlich zu verstehen - sie ist oft nur verständlich im Zusammenhang. Die Bibel kann gar nicht vollständig auf die heutige Zeit übertragen werden, nur als Grundlage dienen, um Jesus oder Gott zu verstehen. Manche Widersprüche entstehen nur durch Unkenntnis. Das heißt nicht, dass ich keine Widersprüche sehe. Ich finde auch so manches unerklärlich, brutal, ungerecht und unnötig.

                              Es geht mir nicht darum, die Bibel als wahr hinzustellen - aber sie ist so etwas wie ein Zeitzeuge aus einer vergangenen Epoche. Wenn ich andere historische, wissenschaftlich orientierte Bücher auf die heutige Zeit übertragen wollte, würde ich damit nicht weit kommen. Man baut doch auf das Wissen von damals auf, aber würde doch niemals die falschen "Daten" streichen.
                              "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

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                                Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                                Es geht mir nicht darum, die Bibel als wahr hinzustellen - aber sie ist so etwas wie ein Zeitzeuge aus einer vergangenen Epoche.
                                Ist das nicht ein Widerspruch?
                                Was bringt ein Zeuge, von dem ich weiss, daß er nicht die Wahrheit wiedergibt?
                                Zuletzt geändert von xanrof; 25.04.2013, 08:50.
                                .

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