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Gläubig? - Ansichten zu Religionen

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    Es ist auch nicht so, dass etwas, das allen nutzt jedem einzelnen nutzt ...
    Das ist dem Spitzbuden, der eine Haftstrafe verbüßt, natürlich schwer zu vermitteln, warum das auch ihm nützt...

    Wenn gegenseitig respektvolles verhalten nicht mehr möglich ist, nur weil ich die Weltanschauung des anderen nicht teile, ist meine eigene Weltanschauung, die mich zu diesem Schluss bringt, den Gedanken nicht wert.
    Wieviel Respekt der Gläubige erwarten darf, hängt auch an seinem eigenen Verhalten. Wessen Religion dazu führt, dass er Ergebnisse von Wissenschaften ablehnt, kann keine unbegrenzte Rücksicht erwarten, weil er bereits durch seinen Glauben bedingt anderen Menschen, in diesem Fall der gesamten seriösen Wissenschaft mit prinzipieller Respektlosigkeit entgegentritt. Es ist da schon sehr viel verlangt, dass ein seriöser Wissenschaftler etwas derartiges "ernstnehmen" soll.
    Gleiches gilt für Gläubige, die ihrem Umfeld gute Ratschläge erteilen und z.B. Schwule und Lesben auf ihren unsittlichen Lebensstil hinweisen, der sie in die Hölle führe. Solchen Leuten die Meinung zu sagen, entwertet nicht die eigene "Weltanschauung".
    Republicans hate ducklings!

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      Zitat von newman Beitrag anzeigen
      Hier geht es nur gar nicht um abstraktes verhalten auf Gesellschaftsebene und ob ich einen kollektiven Nutzen habe. Es ist auch nicht so, dass etwas, das allen nutzt jedem einzelnen nutzt oder etwas, das nur einen nutzt, beseitigt werden muss. Eine Gesellschaft, die so urteilt kann nicht frei sein.

      aber was ist mit dem verhalten Individuum zu Individuum. Wenn gegenseitig respektvolles verhalten nicht mehr möglich ist, nur weil ich die Weltanschauung des anderen nit teile, ist meine eigene Weltanschauung, die mich zu diesem Schluss bringt, den Gedanken nicht wert. Ich kann überzeugter Nicht-Buddhist sein ohne mich vor einem buddhistischen Tempel zu stellen und jeden zu verhöhnen, der ihn betritt und den Buddhismus in seinem glauben ernst nehmen. Das muss möglich sein. Was ist denn die Alternative? Schauen wer den schlagkräftigeren Knüppel hat ? Was außer die ständige Schließung von Themen hat der unrespektvolle Umgang eingebracht?
      Und jetzt muss ich fragen, was der respektvolle Umgang miteinander mit dem Respekt vor Religion (oder jeder beliebigen Ideologie) zu tun hat. Selbstverständlich kann man mit einem Individuum höflich umgehen, und trotzdem die Meinung vertreten, dass das, an was derjenige glaubt, Unsinn ist. Ich kann sagen, dass ich einen Glauben, eine Ideologie für Unsinn halte, ohne den Gläubigen selbst zu beleidigen. Wenn derjenige sich dadurch beleidigt fühlt, dass ich mir das Recht "herausnehme", sein Gedankenkonstrukt abzulehnen und diese Meinung zu artikulieren, dann ist das schlicht und einfach nicht mein Problem. Und ein solches Gedankenkonstrukt abzulehnen und diese Meinung zu artikulieren, hat nun auch wirklich nichts damit zu tun, sich vor einen Tempel stellen und Gläubige zu verhöhnen.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Zitat von Noir Beitrag anzeigen
        Das geht bei mir so weit, dass ich z.B. niemals den Uluru besteigen würde, weil ich weiß, dass dieser Berg für die Aborigines heilig ist und sie es nur ungern sehen, dass 1000de von Menschen alljährlich auf ihm herumtrampeln und weiß der Kuckuck was darauf anstellen, Steine abhacken oder sonst was. Ich klettere ja auch nicht mit Steigeisen auf dem Petersdom rum.
        Die Aborigines haben, im Gegensatz zu den großen monotheistischen Religionen, allerdings Respekt verdient.

        Auf dem Petersdom würde ich gern mal rumkraxeln, nur darf man das leider nicht.

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          Zitat von newman Beitrag anzeigen
          aber was ist mit dem verhalten Individuum zu Individuum. Wenn gegenseitig respektvolles verhalten nicht mehr möglich ist, nur weil ich die Weltanschauung des anderen nit teile, ist meine eigene Weltanschauung, die mich zu diesem Schluss bringt, den Gedanken nicht wert. Ich kann überzeugter Nicht-Buddhist sein ohne mich vor einem buddhistischen Tempel zu stellen und jeden zu verhöhnen, der ihn betritt und den Buddhismus in seinem glauben ernst nehmen. Das muss möglich sein. Was ist denn die Alternative? Schauen wer den schlagkräftigeren Knüppel hat ? Was außer die ständige Schließung von Themen hat der unrespektvolle Umgang eingebracht?
          Eben und dies ist so unnötig. Für eine sachlich-kritische Argumentation ist Respektlosigkeit völlig überflüssig.


          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
          Die Aborigines haben, im Gegensatz zu den großen monotheistischen Religionen, allerdings Respekt verdient.
          Eine seltsame Sichtweise.

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            Also ich habe mir jetzt erst mal auf Wikipedia die Definition von Respekt angesehen und da steht :
            Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“, auch respecto „zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.
            Gegenbegriffe sind Respektlosigkeit, Missachtung und gesteigert als Verachtung.
            Offenbar charakterisieren 3 Eigenschaften den Respekt :
            -Wertschätzung
            -Aufmerksamkeit
            -Ehrerbietung
            Und genau deshalb habe ich ein Problem, wenn jemand verlangt Respekt gegenüber einer Religion zu haben.
            Denn ich kann eine Religion weder wertschätzen noch Ehrerbietung engegenbringen, denn für mich ist das schlicht erfundener Blödsinn.
            Und wenn ich etwas für Blödsinn halte, wieso sollte ich das respektieren ?
            Natürlich sollte das dann nicht in Beschimpfungen oder Beleidigungen ausarten !
            Ich war schon immer der Meinung, das man sich Respekt verdienen muss und nicht einfach geschenkt bekommen sollte.
            Genauso bin ich der Ansicht, das man nur Individuen respektieren kann, Institutionen aber nicht.
            Life is the Emperor's currency - spend it well

            Ein Deutscher windet sich nicht in juristischen Formulierungen, sondern er spricht Fraktur ! (aus : "Er ist wieder da" von Timur Vermes)

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              Definition hin oder her, die Begriffe "Respekt", "Akzeptanz" und "Toleranz" verwendet jeder irgendwie ein bisschen anders. Ich finde die Defintion von Respekt bei wikipedia auch sehr eingeschränkt.

              "Respekt" vor anderen Lebensweisen heißt für mich nicht, dass ich diese wertschätze oder bewundere, sondern ganz einfach, dass ich anerkenne, dass anderen Menschen wichtig ist, was mir persönlich egal sein mag.
              Republicans hate ducklings!

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                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                "Respekt" vor anderen Lebensweisen heißt für mich nicht, dass ich diese wertschätze oder bewundere, sondern ganz einfach, dass ich anerkenne, dass anderen Menschen wichtig ist, was mir persönlich egal sein mag.
                Dem stimme ich zu.


                @OliverE
                Wenn Dir das Wort "Respekt" i. V. m. diesem Thema nicht behagt, wie wäre es mit einem anderem Begriff: Akzeptanz?

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                  Das müsste ja auf Gegenseitigkeit beruhen. Kann es aber nicht, weil Gläubige nicht dazu in der Lage sind. Sie müssen ja quasi glaubenshalber davon ausgehen, dass Ungläubige ein schlimmes Schicksal verdienen.

                  Kommentar


                    Zitat von endar Beitrag anzeigen
                    Definition hin oder her, die Begriffe "Respekt", "Akzeptanz" und "Toleranz" verwendet jeder irgendwie ein bisschen anders. Ich finde die Defintion von Respekt bei wikipedia auch sehr eingeschränkt.

                    "Respekt" vor anderen Lebensweisen heißt für mich nicht, dass ich diese wertschätze oder bewundere, sondern ganz einfach, dass ich anerkenne, dass anderen Menschen wichtig ist, was mir persönlich egal sein mag.
                    Dem stimme ich ebenfalls zu.


                    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                    Das müsste ja auf Gegenseitigkeit beruhen. Kann es aber nicht, weil Gläubige nicht dazu in der Lage sind. Sie müssen ja quasi glaubenshalber davon ausgehen, dass Ungläubige ein schlimmes Schicksal verdienen.
                    Ach was, ein Gläubiger weiß doch gar nicht, was wahr ist, er kann es nur annehmen oder hoffen. Du verallgemeinerst da und ich kann selber durchaus einen Atheisten akzeptieren oder respektieren, ist nämlich wichtig für die Allgemeinbildung und das Hinterfragen bestehender Irrtümer.
                    "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                      Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                      Das müsste ja auf Gegenseitigkeit beruhen. Kann es aber nicht, weil Gläubige nicht dazu in der Lage sind. Sie müssen ja quasi glaubenshalber davon ausgehen, dass Ungläubige ein schlimmes Schicksal verdienen.
                      Nicht unbedingt!!!
                      Ich meine, im Buddhismus wirst du auch als Ungläubiger so lange wieder geboren bis du's kapiert hast und im Christentum kommste ja auch als Ungläubiger erstmal zwar ins Fegefeuer, hast dabei aber immernoch die Chance ins Himmelreich einzukehren. Irgendwann...
                      Das Leben ist lebensgefährlich.
                      Erich Kästner
                      Habt keine Angst. Niemals!
                      JPII

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                        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                        Das müsste ja auf Gegenseitigkeit beruhen. Kann es aber nicht, weil Gläubige nicht dazu in der Lage sind. Sie müssen ja quasi glaubenshalber davon ausgehen, dass Ungläubige ein schlimmes Schicksal verdienen.
                        Deine Sichtweise von Gläubigen mutet ja geradezu mittelalterlich an. Du fokussierst hier eine extreme Randgruppe unter den Gläubigen, die wirklich nicht repräsentativ ist - jedenfalls finde ich mich da nicht wieder.

                        Kommentar


                          Woher willst Du wissen, ob das repräsentativ ist oder nicht? Hast Du eine repräsentative Umfrage gemacht? Zu der offiziellen Lehre der katholischen Kirche gehört die Hölle jedenfalls sehr wohl, und der geschätzte "Heilige Vater" hat auch ziemlich deutlich gemacht, dass Ungläubige nicht damit rechnen sollten, in den Himmel zu kommen. Bei Moslems ist das vermutlich ebenfalls Usus, sicher auch bei den üblichen evangelikalen Christen.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

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                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Deine Sichtweise von Gläubigen mutet ja geradezu mittelalterlich an. Du fokussierst hier eine extreme Randgruppe unter den Gläubigen, die wirklich nicht repräsentativ ist - jedenfalls finde ich mich da nicht wieder.
                            Was Dannyboy schreibt ist doch richtig. Glaube und Religion geht immer mit Heilsversprechen einher. Die werden den Gläubigen zu Teil den nichtgläubigen jedoch nicht. Ein guter Mensch will aber nicht, dass geliebte Menschen von diesen Heilsversprechen ausgeschlossen werden, also hat er auch ein gewisses Sendebewusstsein. Hierdurch verliert er die Akzeptanz und kann maximal noch tolerieren. Ein gläubiger Christ wird kaum sagen der Glaube der Moslems oder Juden sei genauso wertvoll wie der eigene. Dadurch würde dieser ja austauschbar.


                            .
                            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                            Tibo schrieb nach 1 Minute und 52 Sekunden:

                            Zitat von ViJay Beitrag anzeigen
                            Nicht unbedingt!!!
                            Ich meine, im Buddhismus wirst du auch als Ungläubiger so lange wieder geboren bis du's kapiert hast und im Christentum kommste ja auch als Ungläubiger erstmal zwar ins Fegefeuer, hast dabei aber immernoch die Chance ins Himmelreich einzukehren. Irgendwann...
                            Das dumme ist nur im Buddhismus bedeutet Leben Leiden. Auch das Fegefeuer ist mehr als intergalaktische Bratwurstanstalt, das muss wohl auch mit Leid einhergehen.
                            Zuletzt geändert von Tibo; 20.12.2012, 19:40. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                              Das Fegefeuer (Purgatorium) dient nicht dem Zweck, Ungläubigen den Weg in den Himmel zu ermöglichen, sondern den Gläubigen. In der früher Christenheit haben sich die Gläubigen gesagt "hhhm, wenn keiner außer den Heiligen ohne Sünde ist und es nur Himmel und Hölle gibt, kommen nur die Heiligen in den Himmel und ich in die Hölle." Das Purgatorium bietet einen Ausweg. Eine Weile zu schmoren ist immer noch besser als für alle Ewigkeit.

                              Wo die Ungläubigen nach alter Vorstellung landen sollten, weiß ich nicht. Sicherlich nicht im Fegerfeuer, das ihnen irgendwann den Zugang zum Himmel erlaubt, sondern gleich in der Hölle. Kinder, die vor ihrer Taufe verstarben, kamen ja auch nicht ins Fegefeuer oder den Himmel, sondern in den sog. Limbus, das einen Ort ohne Freude oder Leid darstellen sollte. Die katholische Kirche hat den Limbus glaub ich vor kurzem abgeschafft.

                              Die christliche Jenseitsvorstellung ist ohnehin widersprüchlich, wie ich schonmal ausgeführt habe:

                              Nein, für Widersprüche im christlichen Weltbild muss man schon etwas tiefer in die Materie eindringen. Z.B. bei den Jenseitsvorstellungen. Die widersprechen sich nämlich.
                              In Lk 16 wird von "Abrahams Schoß" gesprochen. Jemand stirbt und wird unmittelbar nach seinem Tod gerichtet. Das ist das das sog. Partikulargericht. Die guten in Töpfchen und die schlechten ins Kröpfchen.
                              In Mt 25 wird dagegen von einem Weltgericht gesprochen. Am Ende der Zeit werden alle Toten auferstehen und gerichtet werden. Schafe nach links, Böcke nach rechts, ist vielleicht bekannt.

                              Daraus ergibt sich natürlich die Frage, was mit den denen geschieht, die im Partikulargericht bereits gerichtet worden sind. Müssen die wieder vom Himmel auf die Erde, um dann wieder in den Himmel zu kommen? Erhalten die also gewissermaßen eine Revisions- oder Berufungsverhandlung?

                              Das Mittelalter hat schwer mit diesen Dingen gerungen. Weil ja jeder Mensch (bis auf die Heiligen) sündig ist, musste ja jeder Mensch in die Hölle. Das fanden die mittelalterlichen Gläubigen aber scheiße (pardon)! Also hat man nochmal genau in der Bibel nachgelesen und irgendwo (wohl eher zwischen den Zeilen) "entdeckt", dass es noch das Fegefeuer gibt. Dann müssen die Sünder nur ein bisschen büßen oder nur eine Weile und kommen dann in den Himmel. Das fanden die mittelalterlichen Gläubigen schon besser.
                              Aber auch andere Fragen wurden durch sorgfältiges Nachlesen geklärt. Kinder, die vor ihrer Taufe verstorben sind, können nämlich auch nicht in den Himmel, weil das irgendwo (zwischen den Zeilen) in der Bibel steht. Die mittelalterlichen Gläubigen fanden es aber scheiße (pardon), dass ihre Kinder, nur weil sie vor der Taufe starben, nicht in den Himmel dürfen. Auch hier enthielt die Bibel (zwischen den Zeilen freilich) eine Antwort: Der Limbus! Das ist ein Ort ohne Gefühl, also weder Strafe, noch Freude. Dort sitzen die ungetauften toten Kinder. Ob die nun allerdings ein Partikulargericht durchlaufen haben, ist mir nicht bekannt.
                              Republicans hate ducklings!

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                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Die katholische Kirche hat den Limbus glaub ich vor kurzem abgeschafft.
                                Das zeigt den kompletten Unsinn der christlichen Versprechungen auf. Wenn man Sachen abschaffen kann, heißt, dass sie auch erfunden wurden (denn ich denke nicht, dass dem Papst der Engel im Traum erschienen ist und es ihm gesagt hat), was uns zum ganzen Konstrukt weiterführt: wenn man da einfach so herumpfuschen kann, bedeutet das ergo, dass das gesamte Zeugs nur ein wirres Konstrukt einer besoffenen Seele ist, und mehr nicht.

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