Zitat von Atiya
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Falls Du mal eine Bibel in der Hand bekommst, mache doch mal - wenn Du magst - Folgendes: Schlage sie beim Ende von Kapitel Genesis 11 auf und halte die Blätter von Genesis 1 bis 11 in der Linken zwischen Deinen Fingern. Das sind dann etwa die ersten zwei Tausend Jahre Menschheitsgeschichte. Dann nehme die zweiten zwei Tausend Jahre in die rechte Hand und zwar von Genesis 12 bis Offenbarung 22. Dann dürfte Dir die krasse Unverältnismäßigkeit der Textumfänge zu vergleichbar langen Zeitabschnitten fühlbar auffallen.
In der Bibel geht es primär um die theologischen Botschaften. Die historischen Bezüge sind sekundär. Die Bibel kennt auch keine Helden im üblichem Sinn, sondern vielmehr theologische Sinnträger.
Dies gilt insbesondere für die ersten Kapitel der Genesis, die als Urgeschichte ein theologisches Fundament vermitteln.
Adam repräsentiert das Versagen der Menschheit, im Einklang mit Gott zu leben. Jesus ist gekommen, um uns zu Gott zurückzuführen.
Heute mag es näher liegen, Adam und Eva symbolisch zu deuten. Ähnliches gilt für Kain und Abel.
Nach heutigen Erkenntissen lebte der Mensch in prähistorischer Zeit als Jäger und Sammler. Um ein riesiges Mammut zu erlegen, mussten die Männer in Gruppen zusammenarbeiten und Jagderfolge waren vermutlich Anlässe großer Freude. Die Menschen verstanden sich imho in einer Art Symbiose mit den Tieren - so deute ich jedenfalls die Höhlenzeichnungen.
Auch vermieden es die Menschen, großen Besitz anzuheufen, da dies für Nomaden nur hinderlich wäre. Vielleicht war ihnen diese Vorstellung auch gänzlich fremd.
Doch schließlich wurden aus den Jägern Bauern und die Menschen wurden sesshaft. Die Landwirtschaft war eine langweilige und mühseelige Arbeit. Vielleicht erzählte man sich die aufregenden Geschichten der alten Jäger, wie ihre Vorväter heldenhaft Mammuts und andere Tiere gejagt hatten. Doch nun nahmen die Menschen Land in besitz und begannen, materielle Besitztümer anzuhäufen. Ich hörte mal die These, dass dies die Wurzel für Krieg war: Es ging um Land, Reichtum und Macht über andere Menschen. Und was hat sich daran bis heute geändert? Gilt diesbezüglich nicht das, was schon in Prediger 1:9 steht: Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne.
In der Bibel werden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben, als sie ihre Unschult verlieren. Bei ihren Kindern wird dies noch deutlicher: Abel, der die Tiere hütete, wurde von seinem Bruder Kain, dem Bauern, niedergeschlagen. Daraufhin wurde Kain vertrieben (ähnlich, wie seine Eltern vor ihm) und errichte im Land Nod (bed. »umherschweifend / flüchtig«) die Stadt Henoch (benannt nach seinem Sohn), vermutlich ein befestigtes Dorf. Bemerkenswerk finde ich folgende Schilderung der menschliche Frühgeschichte, angefangen bei Kains Ururenkel Lamech:
Zitat aus Genesis 4:
19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der Name der andern Zilla. 20 Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen. 21 Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen. 22 Und Zilla, auch sie gebar, und zwar den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden.
19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der Name der andern Zilla. 20 Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen. 21 Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen. 22 Und Zilla, auch sie gebar, und zwar den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden.
Hier mal ein mesopotanisches Schriftzeugnis, welches ca. 5000 Jahre alt ist und sozusagen aus der Zeit stammte, die in der Bibel in wenigen Worten geschildert wird.
QUELLE
Gemäß der Fussnote aus "Hoffnung für alle" bedeutet Nod "Land des ruhelosen Lebens". Und tatsächlich fanden die Menschen keine Ruhe mehr. Sie erschlugen einander aus Eifersucht und Zorn (wie Kain es getan hatte). Die Begierde, der Eva nachgab, verführte die Menschen und nahm ihn ihren Frieden von Anfang an.
Und leiden mussten darunter oftmals die Unschuldigen, wie Abel. Aber Anstatt unseren Bruder und Mitmenschen als Feind zu sehen, sollten wir für ihn da sein.
Kain fragte Gott: "Bin ich meines Bruders Hüter?" Allgemein würden Menschen diese Frage wohl mit nein beantworten, aber ich denke, dass die Bibel uns etwas anderes sagen will:
Zitat aus Jakobus 2:
14 Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? 15 Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester dürftig gekleidet ist und der täglichen Nahrung entbehrt, 16 aber jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige, was nützt es? 17 So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.
14 Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? 15 Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester dürftig gekleidet ist und der täglichen Nahrung entbehrt, 16 aber jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige, was nützt es? 17 So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.
Interessant ist, dass Gandhi zum gleichen Schluss kam wie Jakobus, denn er soll gesagt haben: "Was ist der Glaube wert, wenn er nicht in die Tat umgesetzt wird?"
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Zitat von Noir
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Wer nur deswegen ein Christ ist, weil er von Gott Belohnung erhofft, wird dies mMn schwerlich durchhalten können. Das Konkrete, mit dem wir in dieser Welt konfrontiert werden, überwiegt doch schnell, wenn man nicht wirklich von Liebe erfüllt ist.
Gewiß sind Christen auch in größer Not nicht hoffnungslos, aber die eigentliche treibene Kraft ist die Liebe. Ohne ihr fehlt es dem Glauben schnell an der nötigen Kraft. Beim christlichen Glauben werden Egoismus und Nächstenliebe ausbalanciert und begünstigen einander, anstatt einander zu widersprechen.
Zitat von Noir
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Der Glaube kann einen Helfen, die Angst zu überwinden und einem trösten. Doch ohne Liebe und Nächstenliebe dürfte es sehr schwer fallen, wirklich die nötige Kraft zu finden, auch konkrete Nachteile für seine Überzeugung zu ertragen.
Mohandas Karamchand Gandhi soll zu seinem Titel gesagt haben: «Ich bin kein Mahatma.»
Quelle Zitate von Mahatma Gandhi (Seite 2/3) | Zitate * Aphorismen * Lebensweisheiten
Zitat von Noir
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Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, seine eingenen Interessen zu vertreten, aber dabei sollte man nicht die Interessen seiner Mitmenschen aus dem Auge verlieren.
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