Zitat von newman
Beitrag anzeigen
Das Oldenburger Münsterland gehört zu den katholischsten Gegenden Deutschlands. Es sicher noch katholischer als Münster selbst. Da ist Bayern säkular dagegen und da war es zumindest bis vor zehn, zwanzig Jahren Sitte, dass der Pastor bei den Leuten klingelte, wenn deren Kinder nicht in den Gottesdienst gegangen sind.
Und es gibt durchaus Christen, die religiöse Frömmigkeit nicht nur als eigene Tugend praktizieren, sondern die diese auch als Maßstab zur Bewertung des Verhaltens Dritter heranziehen. Das ist das, was man so generell Pharisäertum nennt. Da gibt es dann sehr wohl Eingriffe in die Freiheit von anderen, die man dann auf die Einhaltung der Fastenzeit hinweist oder sein Christentum so inszeniert, dass es möglichst viele Menschen mitbekommen.
Und wenn man dort in diesen Dörfern nicht dem konservativen Ideal entspricht, also z.B. schwul ist oder unverheiratet zusammenlebt, kommt es durchaus zu mobbinghaften Vorgängen. Vor 15 Jahren wurde ein Freund von mir, der sich in einem südoldenburgischen Dorf geoutet hatte, von seinem christlich-frommen Umfeld in den Selbstmord getrieben. Das wäre in einem säkularen Umfeld sicherlich nicht passiert.
Und wenn ich mich mal auf diesen Thread hier beziehe, das, was ich hier ausgeführt habe, sind alles alte Hüte und stand schon vor fünfzig Jahren in theologischen(!) Fachbüchern. Trotzdem muss ich mich fragen lassen, was ich "gegen Gott" hätte, obwohl ich mich zu diesem Punkt nicht ein einziges Mal geäußert habe, sondern Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung referiere.
Kommentar