Zitat von Halman
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Du vereinfachst zu sehr. Die unterschiedlichen Ergebnisse sind nämlich keineswegs die Folge gründlichen Bibellesens.
Hier spielen viele Jahrhunderte von gewachsenen Traditionen hinein und dann wird die Bibel eben durch diese "Brille" gelesen.
Dass es einen Deutungsfreiraum für den Rezpienten gibts, habe ich übrigens nie negiert. Vielmehr machte ich darauf aufmerksam, dass der Interpretationspielraum eben seine Grenze an innertextlichen Aussagen findet. So mag es Auslegungssache sein, wer denn im Johannesevangelium mit dem sog. Lieblingsjünger gemeint ist, aber Petrus ist damit eindeutig nicht gemeint. Die Deutung ist nicht völlig beliebig. Was ist an dieser Aussage nicht zu verstehen?
Natürlich gibt es da einen Interpretationsspielraum, dies bedeutet aber nicht, dass alle Lehrmeinungen mit den innertextlichen Aussagen der Bibel vereinbar sind.
Dass es übrigens einen Deutungspielraum gibts, ist keineswegs als Fehler oder Manko zu werten. Viele Texte zeichnen sich durch einen Freiraum für die Rezeption aus und dies ist auch so beabsichtigt.
Die anpassungsfähigste Idee setzt sich durch.
Dadurch wird der Text für den Leser nämlich zu etwas Persönlichem. Daraus folgt aber nicht im Umkehrschluss, dass die Deutung derart beliebig wäre, dass es ganz egal ist, was man da lies - oder ob man überhaupt lies.
Dass die Lehre von der Nächstenliebe eine zentrale Lehre und ein Erfordernis für Christen ist, ist eben nicht weginterpretierbar.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Dannyboy schrieb nach 2 Minuten und 31 Sekunden:
Zitat von Taanae
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Man kann vielfältig übersetzte Werke, die älteren Kulturen entsprangen, immer verschieden auslegen. Jesus ist aber nicht so missverständlich, da er auch Gleichnisse benutzte, die erklärt wurden. Wenn man ihn als Grundlage nimmt, wird auch manch andere verständlicher.
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