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    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Dir ist hoffentlich klar, dass diese Äußerungen grenzwertig sind.
    Passt aber zu deiner recht arroganten Behauptung.

    Du vereinfachst zu sehr. Die unterschiedlichen Ergebnisse sind nämlich keineswegs die Folge gründlichen Bibellesens.
    Ach komm, das ist eine billige Behauptung, die jeder tätigen kann.

    Hier spielen viele Jahrhunderte von gewachsenen Traditionen hinein und dann wird die Bibel eben durch diese "Brille" gelesen.
    Eben. und sobald du eine andere Brille trägst, kommst zu ganz anderen "eindeutigen Aussagen".

    Dass es einen Deutungsfreiraum für den Rezpienten gibts, habe ich übrigens nie negiert. Vielmehr machte ich darauf aufmerksam, dass der Interpretationspielraum eben seine Grenze an innertextlichen Aussagen findet. So mag es Auslegungssache sein, wer denn im Johannesevangelium mit dem sog. Lieblingsjünger gemeint ist, aber Petrus ist damit eindeutig nicht gemeint. Die Deutung ist nicht völlig beliebig. Was ist an dieser Aussage nicht zu verstehen?
    Das ist eine Trivialität und entspricht keineswegs mehr der von dir gemachten Aussage.


    Natürlich gibt es da einen Interpretationsspielraum, dies bedeutet aber nicht, dass alle Lehrmeinungen mit den innertextlichen Aussagen der Bibel vereinbar sind.
    Tja, nur welche das dann sind, verschiebt sich je nach Blickwinkel, eigener Einstellung, Wissensstand.



    Dass es übrigens einen Deutungspielraum gibts, ist keineswegs als Fehler oder Manko zu werten. Viele Texte zeichnen sich durch einen Freiraum für die Rezeption aus und dies ist auch so beabsichtigt.
    Ja, sag ich doch. Wenn die Bibel nicht ziemlich frei interpretierbar wäre, wäre sie schnell als nutzlos vergessen worden. So wie so viele andere Kulte, die vor 2000 Jahren um die Gunst der Menschen wetteiferten.
    Die anpassungsfähigste Idee setzt sich durch.

    Dadurch wird der Text für den Leser nämlich zu etwas Persönlichem. Daraus folgt aber nicht im Umkehrschluss, dass die Deutung derart beliebig wäre, dass es ganz egal ist, was man da lies - oder ob man überhaupt lies.
    Doch, das ist ziemlich egal.

    Dass die Lehre von der Nächstenliebe eine zentrale Lehre und ein Erfordernis für Christen ist, ist eben nicht weginterpretierbar.
    Aber ganz offensichtlich bis zur Unkenntlichkeit beugbar.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Dannyboy schrieb nach 2 Minuten und 31 Sekunden:

    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Geistige Beschränkung erkennt man daran, dass man keine Auslegung akzeptiert, sondern stattdessen ohne zu prüfen kategorisch ablehnt, nur weil es nicht in das eigene Denkmuster passt.
    So wie bei den Kreationisten, die die Evolutionstheorie ablehnen und dabei teleologische Denkmuster anwenden.


    Man kann vielfältig übersetzte Werke, die älteren Kulturen entsprangen, immer verschieden auslegen. Jesus ist aber nicht so missverständlich, da er auch Gleichnisse benutzte, die erklärt wurden. Wenn man ihn als Grundlage nimmt, wird auch manch andere verständlicher.
    Natürlich ist es verständlich.
    Zuletzt geändert von Dannyboy; 13.07.2012, 20:39. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

    Kommentar


      @Taane

      Geistige Beschränkung erkennt man daran, dass man keine Auslegung akzeptiert, sondern stattdessen ohne zu prüfen kategorisch ablehnt, nur weil es nicht in das eigene Denkmuster passt.
      Naja hoffen wir mal das deiN Gott damit ein verstanden ist neh?

      Man kann vielfältig übersetzte Werke, die älteren Kulturen entsprangen, immer verschieden auslegen. Jesus ist aber nicht so missverständlich, da er auch Gleichnisse benutzte, die erklärt wurden. Wenn man ihn als Grundlage nimmt, wird

      auch manch andere verständlicher.
      Hat dir das Jesus wieder gesagt oder war doch wieder Gott. Du musst dich mal entscheiden. Oder warst damals Live dabei?

      Kommentar


        Kann mir jemand erklären, wie die Schöpfungsgeschichte zu verstehen ist? Also was haben die Autoren damit aussagen wollen?
        Ich dachte immer es sei ein Bericht über die Entstehung der Welt auf der naturwissenschaftlichen Höhe der Zeit. Dass man da mit vielem falsch lag (die Reihenfolge meine ich stimmt in etwa) liegt auf der Hand.
        Mir kommt es vor als würde die moderne Exegese einfach etwas rauslesen damit man nich sagen muss das was in der Bibel über die Welt steht ist Mist, und die Geschichten über Moses und andere historische Personen im AT sind gelogen bzw. erfunden oder ausgeschmückt weil es eben auch zur Unterhaltung diente. Warum kann man das nicht zugeben und sich auf die wahren und wichtigen Erzählungen konzentrieren, die tatsächlich etwas mit Moral etc. zu tun haben?

        Kommentar


          Die Bibel enthält sehr viele Widersprüche, in der Kreuzigungsszene von Lukas (Lukas 23 ) wird zb. erwähnt, dass einer der beiden Räuber , die neben Jesus gekreuzigt worden, Jesus als den Messias erkennt und ihm Jesus daraufhin verspricht, dass er mit ihm ins Paradis kommt. Matthäus und Markus wissen davon aber nichts. In diesen beiden Evangelien beschimpfen beide Räuber Jesus in den Kreuzigungsszenen (Matthäus 27 und Markus 15), da aber nur eine der beiden Versionen (theoretisch) stimmen kann, muss die andere Version falsch sein.

          Es gibt sehr viele solcher Wiedersprüche, auch die Berichte über die Erscheinung des Auferstanden stimmen hinsichtlich der beteiligten Personen und des Ablaufs nicht überein. Korrekte, kritische Exegese dient auch dem Zweck solche Wiedersprüche aufzudecken.

          Und allein durch Wiedersprüche dieser Art ist klar, dass man die Bibel keinesfalls wortwörtlich nehmen kann, denn wie soll man solche Wiedersprüche erklären, wenn man daran glaubt, dass jedes Wort darin buchstäblich wahr ist?

          Es gibt aber noch weit grundsätzlichere Wiedersprüche: Obwohl die (älteren )Evangelien von Matthäus und Markus nichts von einer Präexistenz Jesu und einer Menschwerdung (im Sinne der Trinitätslehre ) wissen, bildet diese Lehre geradezu den Kern des Evangeliums nach Johannes. Erst Johannes machte aus Jesus einen quasi präexistenten Gott, der sich freiwillig als Mensch inkarnierte. In der älteren Textschicht von Markus ( 10.18 und ff ) lehnt es Jesus sogar ausdrücklich ab als Gott bezeichnet zu werden: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut, außer Gott dem Einen.

          Der Grund dafür ist nach Ansicht der meisten historisch, kritischen Exegeten einfach der, dass Matthäus und Markus von Judenchristen geschrieben worden sind, denen die Vorstellung von drei Göttern in einem Gott völlig fremd war. Das viel später verfasste Johannes Evangelium wurde dagegen von einem griechischen Christen geschrieben, der mit der Philosophie von Plato vertraut war, was sich schon im Prolog dieses Evangeliums niederschlägt.

          Die Dreifaltigkeitslehre, die heute von der RKK vertreten wird, stammt also nicht von Jesus oder von den ersten (jüdischen!) Christen, sondern ist eine rein hellenistische Spekulation des Johannes.

          Während für Paulus, Lukas, Matthäus und Markus Jesus das Objekt der Auferstehung ist, an dem Gott handelt, wird er bei Johannes zum Subjekt. Während Paulus, Lukas, Matthäus und Markus noch schreiben, dass Jesus von Gott auferweckt wurde, schreibt Johannes nun Jesus ist auferstanden. Das dieser Unterschied gewaltig ist sollte sofort auffallen.

          Die Bibel kann man auf viele Arten lesen und deuten. Dazu ein kleiner Ausflug in die frühe Kirchengeschichte:

          Die nächsten 400 Jahre bildete der Konflikt wie man um Vater,Sohn und Heiligen Geist einander zuordnen sollte, dann auch das zentrale Streitthema der Christen. Auf der einen Seite standen die Arianer, welche die Position der synoptischen Evangelisten Markus und Matthäus wiedergaben, auf der anderen Seite die Katholiken, welche die hellenistisch, mystische Trinitätslehre des Johannes verfochten. Zunächst sah es so aus, als ob die Arianer den siegen würden, aber auf dem Konzil von Nicää 325 wurden die Lehren des Arius verworfen und 379 stellte sich dann auch noch der weströmische Kaiser ( Theodosius ) auf die Seite der Katholiken. Was folgte waren Unterwerfung und Verfolgung oder Ermordung der nun ketzerischen Arianer, obwohl sie ganz sicher Matthäus, Markus, Lukas und auch den Apostel Paulus auf ihrer Seite gehabt hätten. Und so ging es die nächsten Jahrhunderte weiter. Auslegungsstreitigkeiten folgten immer weitere Auslegungsstreitigkeiten.Und jede Seite bezeichnete die andere Seite als Ketzer und verdammte sie schon im Diesseits

          Manchmal entschied sogar der Zufall darüber, welches Dogma angenommen wurde. Im fünften Jahrhundert entbrannte in der Christenheit der Streit darüber, ob man die Jungfrau Maria als Mutter Gottes bezeichnen solle oder nicht. Die Bischöfe waren gespalten, der Papst hatte damals noch nicht die Macht seine Position durchzusetzen. Die Bischöfe, die für die Bezeichnung Mutter Gottes waren, wurden vom ( heiligen ) Kyrillios angeführt - übrigens dergleiche Kyrillios, der befahl die bedeutende Philosophin Hypathia zu ermordern - , die Bischöfe, welche die Bezeichnung Mutter Gottes ablehnten von Nestor. Ein Konzil in Ephesus 431 sollte Klärung bringen. zufällig trafen die Anhänger von Kyrillios zuerst ein; dann verrammelten sie die Tür und sperrten die Nestorianer aus ............

          So kam es das Nestor ein Ketzer wurde, Kyrillios ein Heiliger und alle Katholiken zur Mutter Gottes beten.

          Um es kurz zu machen, die Bibel ist ein Buch, dass viele verschiedene Autoren, mit völlig unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen geschrieben haben; für verschieden Deutungen allerlei Coleur stehen deshalb Tür und Tor weit auf.

          Wenn die Christen miteinander in Frieden leben wollen, dann müssen sie wohl diesen Vers aus dem Koran beherzigen.

          Sure 5:48: „... Für jeden von euch (die ihr verschiedenen Bekenntnissen angehört) haben wir ein (eigenes) Brauchtum (?) und einen (eigenen) Weg bestimmt. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber er (teilte euch in verschiedene Gemeinschaften auf und) wollte euch (so) in dem was er euch (d.h. jeder Gruppe von euch) (von der Offenbarung) gegeben hat, auf die Probe stellen. Wetteifert nun nach den guten Dingen! Zu Gott werdet ihr (dereinst) allesamt zurückkehren. Und dann wird er euch Kunde geben über das, worüber ihr (im Diesseits) uneins waret."
          Zuletzt geändert von Sternenjagd; 13.07.2012, 22:01.
          ad astra incrementis

          Kommentar


            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
            Jesus ist aber nicht so missverständlich, da er auch Gleichnisse benutzte, die erklärt wurden. Wenn man ihn als Grundlage nimmt, wird auch manch andere verständlicher.

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            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Passt aber zu deiner recht arroganten Behauptung.
            Beziehst Du dich dabei auf diesen Satz: "So habe ich erkannt, dass die Bibel keineswegs beliebig auslegbar ist." Was daran arrogant ist, erkläre mir bitte.

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Ach komm, das ist eine billige Behauptung, die jeder tätigen kann.
            Warum meinst Du wohl, kritisierte Martin Luther die mittelalterliche katholische Kirche? Könnte es nicht damit zusammenhängen, dass diese Kirche Traditionen folgte und Lehrauffassungen vertrat, welche im Widerspruch zum biblischen Text standen?

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Eben. und sobald du eine andere Brille trägst, kommst zu ganz anderen "eindeutigen Aussagen".
            Oh, ich kann ohne Brille lesen.

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Das ist eine Trivialität und entspricht keineswegs mehr der von dir gemachten Aussage.
            Inwiefern?

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Tja, nur welche das dann sind, verschiebt sich je nach Blickwinkel, eigener Einstellung, Wissensstand.
            Innertextliche Aussagen gehen objektiv aus dem Text hervor.

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Ja, sag ich doch. Wenn die Bibel nicht ziemlich frei interpretierbar wäre, wäre sie schnell als nutzlos vergessen worden. So wie so viele andere Kulte, die vor 2000 Jahren um die Gunst der Menschen wetteiferten.
            Die anpassungsfähigste Idee setzt sich durch.
            In der ersten Jahrhunderten gab es in der Tat unterschiedliche christliche Strömungen, darunter auch die gnostischen Christen. Allerdings wurde auf den Konzil von Nicäa 325 n. Chr. eine Einigung verfügt und fortan war die alte Kirche recht konservativ bezüglich ihrer Theologie. Freilich führte dies zur Abspaltung der byzantinisch-orthodoxen Ostkirche und später zum Protestantismus, aber für lange Zeit hielt sich die starre Lehre der Alten Kirche und zwar bis ins Mittelalter.

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Doch, das ist ziemlich egal.
            Das ist Deine Meinung, aber zufällig nicht meine.

            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Aber ganz offensichtlich bis zur Unkenntlichkeit beugbar.
            Ja, aber offenkundig im Widerspruch zu jesuanischen Aussagen.
            _________________________________________________________________

            Zitat von Antiker 92 Beitrag anzeigen
            Hat dir das Jesus wieder gesagt oder war doch wieder Gott.
            Jesus war gem. christlichem Verständnis der höchste Vertreter Gottes und spiegelte seinen himmlischen Vater vollkommen wieder. Daher kann man seine Worte quasi als das Wort Gottes betrachten.

            Kommentar


              @ halman

              Was sagst du zu meinen Ausführungen?
              ad astra incrementis

              Kommentar


                Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                @ halman

                Was sagst du zu meinen Ausführungen?
                Sternenjagd, willkommen hier im Thread. Zu Deinen gut fundierten Ausführungen werde ich mich später äußern und zwar einfach deswegen, weil ich für eine qualifizierte Antwort länger brauchen werde (auch, um in der Bibel die Parallelberichte in den Evangelien nachzulesen).
                Aber auf jedenfall zeugt Dein kritisches Posting von sehr guten Kenntnissen, insbesondere bezüglich der Kirchengeschichte, die nun nicht gerade mein Gebiet ist.

                Kommentar


                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen

                  Oh, ich kann ohne Brille lesen.
                  Die metaphorische Brille in deinem Kopf kannst du nicht absetzen.

                  Innertextliche Aussagen gehen objektiv aus dem Text hervor.
                  Objektiv sind nur die Folgen der Buchtstabenmuster. Alles andere ist bereits eine Interpretation, die mehr oder weniger intersubjektiv sein kann.
                  Auch einen Text wörtlich zu nehmen, stellt eine Interpretation dar.


                  In der ersten Jahrhunderten gab es in der Tat unterschiedliche christliche Strömungen, darunter auch die gnostischen Christen. Allerdings wurde auf den Konzil von Nicäa 325 n. Chr. eine Einigung verfügt und fortan war die alte Kirche recht konservativ bezüglich ihrer Theologie. Freilich führte dies zur Abspaltung der byzantinisch-orthodoxen Ostkirche und später zum Protestantismus, aber für lange Zeit hielt sich die starre Lehre der Alten Kirche und zwar bis ins Mittelalter.
                  Dazwischen ist allerdings auch noch eine ganze Menge geschehen.

                  Ja, aber offenkundig im Widerspruch zu jesuanischen Aussagen.
                  Offenkundig in deiner Interpretation.

                  Kommentar


                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Kann mir jemand erklären, wie die Schöpfungsgeschichte zu verstehen ist? Also was haben die Autoren damit aussagen wollen?
                    Ich dachte immer es sei ein Bericht über die Entstehung der Welt auf der naturwissenschaftlichen Höhe der Zeit. Dass man da mit vielem falsch lag (die Reihenfolge meine ich stimmt in etwa) liegt auf der Hand.?
                    Zuerst sollte man sich klarmachen wann die Bibel geschrieben wurde und welche Kenntnisse die damaligen Autoren hatten. Die Schöpfungsgeschichte geht bis auf 1000 - 900 vor Christus zurück, fällt also in die frühe Eisenzeit. Sie wurde aber ( so wie alle Texte des Alten Testaments) dutzende Male überarbeitet. Die Endfassung wird für 500 v. Christus angenommen. Die Autoren dieser Schriften lebten also ( verglichen mit Heute ) in einer sehr kleinen und überschaubaren Welt. Es gab die Erde ( die eine Scheibe war ) darüber ein Himmelgewölbe an dem die Sterne hafteten und weiter nichts. Sie wußten nichts von der Evolutionstheorie, nichts von der gewaltigen räumlichen und zeitlichen Ausdehnung des Universums, nichts von der deduktiven Methode der Logik, nichts von der induktiven Methode der naturwissenschaftlichen Beobachtung, also nichts vom Aufbau der Materie, nichts von den Gesetzmäßigkeiten der Physik, nichts von der Geologie..................

                    Aber dennoch versuchten sich diese Menschen die Entstehung dieser Welt zu erklären, und wenn man bedenkt, wie wenig sie wussten, dann haben sie ihre Sache ganz gut gemacht. Andere Schöpfungsmythen der damaligen Zeit waren oft noch weit weniger plausibel und auch die hoch geschätzten griechischen Philosophen der Antike wie Plato hatten keine sinnvollere Erklärung dafür anzubieten, wie die Welt entstanden ist. Dasselbe trifft auf östliche Denker wie Buddha oder Konfuzius zu.........

                    Erst die modernen Naturwissenschaften ( beginnend mit I. Newton und Galileo Galilei ) machten es möglich immer genauere Hypothesen über die Entstehung der Welt zu liefern. Vor allem die Astromonie die Geologie und die Biologie trugen im 18/19 Jahrhundert dazu bei die wirkliche Geschichte des Universums, der Erde und des Lebens auf der Erde zu entdecken.

                    Wir sollten die damaligen Autoren also nicht mit Arroganz betrachten, nur weil wir ihnen 3000 Jahre Wissen voraus haben, wir hätten es an ihrer Stelle auch nicht besser gewußt! Wer heute aber noch an der wortwörtlichen Wahrheit der Schöpfungsgeschichte festhält ist ( ich kann es leider nicht anders nennen) ein Narr. Die RKK tut das aber zb. nicht mehr. Sie sagt deshalb: Die Autoren wollten keine exakte Beschreibung des Wie geben sondern nur ein klares Bekenntis dafür ablegen, dass Gott der Schöpfer dieses Universums ist, und darim fühlt sie sich durch die Urknall- Theorie bestätigt.

                    Mir kommt es vor als würde die moderne Exegese einfach etwas rauslesen damit man nich sagen muss das was in der Bibel über die Welt steht ist Mist, und die Geschichten über Moses und andere historische Personen im AT sind gelogen bzw. erfunden oder ausgeschmückt weil es eben auch zur Unterhaltung diente. Warum kann man das nicht zugeben und sich auf die wahren und wichtigen Erzählungen konzentrieren, die tatsächlich etwas mit Moral etc. zu tun haben?
                    Die moderne Exegese ist sehr vielfältig. Sie reicht von totalen Unsinn bis hin zu ernsthafter Arbeit mittels der historisch/kritischen Methode.

                    Um zwei bekanntere Exegeten zu nennen: Es ist ein großer Unterschied ob J.Ratzinger Exegese treibt oder. H. Küng. Und wieso ist Mist was in der Bibel steht? Weil Vieles darin nicht wahr ist? Die Ilias ist auch voller Mythen und erfundener Götter, dennoch ist sie ein lesenswertes Buch und - wichtiger - H.Schlieman hat aufgrund ihrer Angaben Troja ausgraben können. Genauso ist auch die Bibel eine Fundgrube für Historiker gewesen, viele Ereignisse, die im AT beschrieben werden, haben einen realen Kern, der zwar mythologisch überhöht und verfremdet wurde, aber dennoch vorhanden ist. Viel Wissen über die Eroberungen und die Geschichte der Assyrer, der Babylonier, der Phönizer hat die Geschichtswissenschaft aus der Bibel ableiten können. Natürlich nur zusammen mit der Archologie. Und lesenswert finde ich die Geschichten des AT auch. Sie sind tiefenpsychologisch ebenso interessante Mythen, wie die Mythen der alten Griechen auch.

                    Hast du im Kino Kampf der Götter gesehen? Oder Zorn der Titanen? War doch klasse Unterhaltung, auch wenn es Zeus und Ares wohl nie gegeben hat.

                    Beim NT liegt der Fall etwas anders, da Jesus mit Sicherheit gelebt hat und man davon ausgehen kann, dass zumindestens die Paulus Briefe und das Markus Evangelium nur wenige Jahre nach seinem Tod verfasst worden sind. Von seiner Verkündigung ( nicht von seiner Person ) kann man sich schon ein halbwegs genaues Bild machen.

                    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                    Sternenjagd, willkommen hier im Thread. Zu Deinen gut fundierten Ausführungen werde ich mich später äußern und zwar einfach deswegen, weil ich für eine qualifizierte Antwort länger brauchen werde (auch, um in der Bibel die Parallelberichte in den Evangelien nachzulesen).
                    Aber auf jedenfall zeugt Dein kritisches Posting von sehr guten Kenntnissen, insbesondere bezüglich der Kirchengeschichte, die nun nicht gerade mein Gebiet ist.
                    Danke für die nette Begrüßung. Die Kirchengeschichte ist sehr sehr interessant. Allerdings desillusionierend für manch gläubige Christen, siehe mein Beispiel der Debatte um den Begriff Mutter Gottes.
                    ad astra incrementis

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                      Und wieder stelle ich etwas fest, was mir schon das schreiben in "Star Wars" "Wissenschaft und Technik" und ähnlichem die Motivation nimmt, es wird in schon fachlichen Tönen kommuniziert und mit Belegen gearbeitet, da nur aufgrund eigener Ansichten und Meinungen zu arbeiten ist fast nicht mehr möglich weil man gleich mit Fakten, Zeilen und Daten beworfen wird. ^^ Aber versuchen wir es mal:

                      Thema Homosexualität: Grade als "Gläubiger" ist es doch grade merkwürdig wenn man bei sachen wie künstlicher Befruchtung oder Homosexualität mit Begriffen wie "unnormal" im Sinne von "unnatürlich" arbeiten. Je nach dem wie Kirch und Bibel-konform ich denkt und lebt hat der Mensch doch sowieso eine sonderstellung in der Welt, fern ab vom Tier als "Abbild" Gottes. Wo soll man da "natürliche" Massstäbe gesetzt werden? Der Mensch ist für den Boden ausgelegt, Baut aber Flugzeuge und Boote, sogar Uboote und Raumschiffe. Müsste dann das alles nicht auch als unnatürlich von gläubigen Christen abgelehnt werden? Und für moderner denkende Christen die den Mensch als Tier anerkennen, so dürfte da auch kein Problem liegen, Homosexualität kommt vor in der Natur und der Mensch entwickelt sich ja auch immer weiter, wenn er schon so seine Natur dominiert, seine Werkzeuge optimiert, warum nicht auch wege gehen die weiter von der Natur abweichen. Vielleicht liegt der Weg zu Gott ja grade in der Erschließung aller Möglichkeiten.
                      Selbstverständlich ist in dem Sinne Homosexualität nicht normal, wenn sie es wäre würden wir aussterben, "normal" ist doch nur definiert als Durchschnitt der Mehrheit, die Mehrheit der Menschen ist nun mal Hetero und pflanzt sich fort, aber unnormal muss nicht automatisch schlecht sein.

                      Thema Zeitgemäße Kirche: Also darf sich die Menschheit ab dem punkt wo sie einer Religion folgt in in dem Moment damit zufrieden ist nicht verändern und die Kirche ebenso wenig? Stillstand pur? Wie unnatürlich die Welt verändet sich stänig (oder gibt es hier auch noch Kreationisten die denken das Universum sei 6000 Jahre alt und Evolution gibt es nicht?)
                      You should have known the price of evil -And it hurts to know that you belong here - No one to call, everybody to fear
                      Your tragic fate is looking so clear - It's your fuckin' nightmare

                      Now look at the world and see how the humans bleed, As I sit up here and wonder 'bout how you sold your mind, body and soul
                      >>Hades Kriegsschiff ist gelandet<<

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                        Das ich hier eines Tages sitzen werde und einen Deutschen Deutsch beibringen werde ist echt amüsant!

                        @Dannyboy...

                        Natürlich ist es auch, so wie du es meinst, das ein Mörder dir die Kehle durchschneidet...weil es in der Natur vorkommt!
                        Auch das du nicht Kinder kriegen kannst...weil es in der Natur vorkommt.
                        Auch das du als Chef morgen einen Schizophrenen haben sollst..weil es in der Natur vorkommt!

                        Ich frage mich wieso wir eigentlich Mörder einsperren?..Ist doch die natürlichste Sache der Welt!
                        Kommt in den besten Familien vor!
                        ...FAIL!

                        Etwas aus subjektiven Gründen als "krank" oder "unnatürlich" zu brandmarken, ist eine Verurteilung.
                        Sobald es sich um einen Virus oder Bakterie handelt..schon...bin kein Arzt.

                        Aber bei der Homosexualität kann man nicht sagen: Husten sie drei mal bitte!
                        Ach ja..ja! Sie sind wahrscheinlich Homosexuell!

                        Also bleibt NUR die Subjektive Art damit umzugehen.
                        Objektiv habe ich VERDEUTLICHT genug gesagt: Ich habe NICHTS gegen Homosexuelle als Menschen...Welchen Teil dieses Satzes hast du nicht verstanden? Bitte im Lexikon...du gucken
                        Ich darf doch wohl meine Meinung gegenüber eine Gruppe Menschen haben...oder?

                        So wie "blaue Augen" und "braune Augen".
                        Selten so gelacht!
                        Wenn du Blaue/Braune Augen gleichstellst mit einen Homosexuellen und ihn als "natürlich" einstufen tust weil es in der Natur vorkommt so wie ein Mörder...dann gute Nacht!

                        Vielleicht sollte man den "Verein der Blauäugigen" gründen und mehr Toleranz für diese Menschen fördern!
                        Arme Säue!!!

                        Inwiefern ist das denn "Aufgabe"?
                        Für dich eher nicht...
                        Aber eine Spezies hat nun mal für Nachwuchs zu sorgen...sonst stirbt diese aus!
                        Naturgesetz, Realität, Kampfinstinkt...nenne es wie du willst.
                        Schau auch ein bisschen bei der Evolution der Arten vorbei...Ch. Darvin...sehr gutes Buch!!
                        Aber für dich werden wahrscheinlich "andere" dies tun...
                        Jedoch bedenke!!!!!!!!!
                        Auch Homosexuelle sind für zumindest einen "normalen" Beischlaf" sehr sehr froh...
                        Rate mal welchen?

                        Der natürliche Verkehr besteht aus verschiedene Zusammenhänge.

                        1. Dieser muss einen Zweck erfüllen.
                        2. Muss von den beiden Parteien gewollt sein.
                        3. Muss auch Spaß machen.
                        4. Vorsicht bewahren wegen Infektionen.

                        Ich persönlich kenne keinen Menschen der etwas tut ohne Zweck (Motiv...sehe Psychologie).
                        Der höhere Zweck des Beischlafs ist Nachwuchs zu erhalten.
                        Nebenbei muss es Spaß machen sonst wären viele nicht geneigt dies zu tun....Mutter Natur hat da vorgesorgt.
                        So, finden im Körper gewisse hormonelle Bewegungen statt um die Lust und das "Wollen" unbewusst zu steigern.
                        Z.B. steuerst du nicht das "härter" werden eines gewissen Teils deines Körpers...oder das Rasen des Herzens.

                        All das ist "normal"..oder?
                        Nun doch nicht so ganz. Manche Menschen können da nichts tun...es passiert absolut nichts.
                        Sind diese Menschen (als Menschen) UN-normal?
                        Nöööö....völlig "normal"...was das Mensch sein angeht....was jedoch des "weich bleiben" dieser gewisser Körperteile angeht spricht man von eine Krankheit-Syndrom-Phänomen.
                        Kurz gesagt: Ist ein Mörder als Mensch (biologisch betrachtet) nicht normal?
                        Gegenüber jedoch einer Gesellschaft ist er sehr oft mit "Krank im Kopf" beschimpft und abgestempelt worden.

                        Ich weiß nicht ob du es jetzt geschnallt hast aber sei´s drum...Ich werde homosexuelle trotzdem mögen und akzeptieren...als Menschen.
                        ----------------------------------

                        Da schreibt @Schwalbe:

                        @Area51 1/2: ich meine auch hauptsächlich, dass die bibelstellen erklärt werden müssten, da einige stellen etwas undurchsichtig geschrieben sind und man beim zuhören überhaupt nicht versteht, was eigentlich gemeint ist.
                        Und als eine Antwort bekommt er:

                        Nein, das ist so beabsichtigt. Hat den Vorteil, das jeder hinein interpretieren kann, was ihm gefällt.
                        Er hat dabei vergessen zu erwähnen das damit auch Erklärungen und Interpretationen akzeptiert werden können, auch irgendwie verständlich sein müssen. Wenn jeder hinein interpretieren kann was er will hätte keine Religion so lange halten können. Ich wurde sagen höchstens ein paar Jahre und das auch regional (je nach Bildung der Zuhörer).

                        @schwalbe...
                        Um dir eine Antwort geben zu können muss ich erst wissen was du mit "nicht verständlich" meinst.
                        Für mich ist z.B ein Physik Buch auch manchmal "nicht verständlich" aber für einen Physiker nicht.#
                        Gib mir ein Beispiel dafür und ich werde dir antworten.


                        Ich spreche über Homosexuelle Männer.
                        Was Homosexuelle Frauen angeht habe ich "Keine Ahnung".
                        Weil ich nicht sicher bin was diese letztendlich wollen..eine andere Frau jedoch mit einen Penis?
                        Wie gesagt...keine Ahnung!


                        Zitat von Tibo
                        Kann mir jemand erklären, wie die Schöpfungsgeschichte zu verstehen ist? Also was haben die Autoren damit aussagen wollen?
                        Ich dachte immer es sei ein Bericht über die Entstehung der Welt auf der naturwissenschaftlichen Höhe der Zeit. Dass man da mit vielem falsch lag (die Reihenfolge meine ich stimmt in etwa) liegt auf der Hand.?
                        Zeit ist das magische Wort dabei.

                        Kurz erst eine Anekdote:

                        Ein Typ fragte einen Priester wie denn Gott die Welt in nur 6 Tage schaffen konnte und das es Schwachsinn ist an so etwas zu glauben!
                        Der Priester sah ihn an und sagte: Ja doch!...Aber sage mir du Wissender...wie lange ist den ein Tag für Gott?

                        Ich sehe das Ganze so...
                        Die Wissenschaft hat in allem Recht! Zeit und Raum, Elementarteilchen, Atome, Materie, Planeten und Sonnen, Flora und Fauna, der Mensch!

                        Aber was sagt uns die Kreation?

                        Alles was uns die Wissenschaft sagt jedoch in 6 Tagen anstatt in 14 Milliarden Jahren.
                        Und etwas poetischer noch dazu.

                        Also wie gesagt...wie lange ist die Dauer eines Tages für Gott?
                        Zuletzt geändert von Area51 1/2; 14.07.2012, 01:31. Grund: Damit es keine Missverständnisse gibt+ Zusammnefügung
                        Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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                          Genesis

                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Kann mir jemand erklären, wie die Schöpfungsgeschichte zu verstehen ist? Also was haben die Autoren damit aussagen wollen?
                          Diese Frage ist in der Tat schwerlich zu beantworten. Aber was man bei genauerer Betrachtung feststellen kann, ist, dass in der Genesis zwei Schöpfungsgeschichten aufeinander folgen. Exegeten gehen davon aus, dass der zweite Schöpfungsbericht, der auf Genesis 2:4 folgt, der ältere ist.

                          Über die Struktur des Buches Genesis findest Du mehr in meinem Posting #4413. Dazu brauchst Du nur bist zur Überschrift Pentateuch scrollen.

                          Der zweite und ältere Schöpfungsbericht betrachtet es aus der menschlichen Warte; die Schöpfung bildet hier gewissermaßen eine Art "Prolog" zur Tóle-dhód ("Erzeugnisse" oder "Geschichte") Adams. Hier geht es um die Beziehung des Menschen zu Gott, also darum, dass er unser Schöpfer ist und uns in seinem Bilde erschuf. Darauf beruf sich Gott später gegenüber Noah, als er uns noch vor den Zehn Geboten verbat, das Blut anderer Menschen zu vergießen (vgl. das 6. Gebot im Dekalog).

                          Der erste und vermtl. jüngere Schöpfungsbericht hat hingegen einen ganz anderen Stil. Anstelle einer einfachen Erzählung, wird uns hier die Schöpfung in einem strophenhaften Aufbau verkündet. Dabei bildet die Bere'schíth (בראשית, s. Genesis 1:1-2) gewissermaßen den Prolog, da dieser eine Urzeit beschreibt, welcher vor den sechs Schöpfungsstrophen eingeordnet werden kann. (Der Deutung, den ersten Satz der Bibel als Überschrift zu interpretieren, folge ich nicht, da nach der Schöpfung von Himmel und Erde die nun geschaffene Erde beschrieben wird und offenkundig darauf die sechs Schöpfungakte folgen, welche schrittweise Veränderungen gegenüber dem in Vers 2 beschriebenden Urzustand aufzeigen.)
                          Hier die Schöpfungsgeschichte nach der Menge-Bibel.

                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Ich dachte immer es sei ein Bericht über die Entstehung der Welt auf der naturwissenschaftlichen Höhe der Zeit. Dass man da mit vielem falsch lag (die Reihenfolge meine ich stimmt in etwa) liegt auf der Hand.
                          Hierbei sollte man bedenken, dass das Denken der Menschen des Altertums mythologisch geprägt war ...
                          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                          Für ihn ist der Glaube an höhere Mächte Realität und wenn er über sie und seine Rolle in einem solchen Weltbild spricht, redet er in Symbolen. Das Besondere an einem Symbol ist, dass es zwar etwas Greifbares bezeichnet, aber gleichzeitig weit darüber hinaus weist, ohne die Bindung an das Greifbare zu verlieren.
                          Wir haben es bei den Schöpfungsberichten also nicht mit modernen Sachtexten zu tun, wie man sie heute, bezogen auf die Thematik der Weltentstehung (Kosmologie und Evolution), erwarten würde. Vielmehr vermittelt uns die Bibel die Schöpfung in einer altertümlichen, orientalen Symbolsprache. Hier einen modernen Sachtext zu erwarten, muss daher zu Irritation führen. Der strophenhafte Aufbau der Schöpfungsgeschichte der Himmel und Erde erinnert mehr an eine Dichtung oder einem Lied, denn an einem Sachtext.
                          In jeder Strophe wird ein symbolhafter Tag beschrieben, der ein bestimmtes Thema behandelt, sei es Licht und Finsternis, Meer und Erde, die Pflanzen, das Leben im Wasser oder am Land.
                          Bemerkenswert hierbei ist, dass die altertümlichen Götter Sonne, Mond und Sterne hier zu etwas Sächlichem werden - dies war in der damaligen Zeit durchaus ein Paradigmenwechsel. Vielmehr wird alles auf Elohim, dem einzig wahren Schöpfergott zurückgeführt.

                          Die Schöpfung gehört zu den zentralen Lehren der Bibel und bedient sich typischerweise einer Symbolsprache, so auch im Buch Hiob. Zwar sind Prolog und Epilog des Buches in Prosa verfasst, aber die Reden entfalten eine schöne, althebräische Poesie, so auch die Gottesreden. Ein Beispiel hierfür habe ich Hiob 38:14 ausgewählt, wo es bezogen auf das Morgenlicht heiß: Sie (die Erde) verwandelt sich alsdann wie Wachs unter dem Siegel, und alles stellt sich dar wie ein Prachtgewand; ...

                          In diesen Reden konfrontierte Gott Hiob mit Fragen bezüglich der Schöpfung. Eine dieser Fragen lautet in Hiob 38:33 Kennst du die für den Himmel gültigen Gesetze, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? Hiob erkannte, dass er außerstande war, diese zu beantworten.
                          Da das Buch Hiob zu den "Büchern der Weisheit" zählt, welche Lehren für die Gegenwart der Gläubigen enthält, gehe ich davon aus, dass die Juden sich, wie Hiob, außerstande sahen, Gott dies zu beantworten und zwar trotz Kenntnis über die Schöpfungsberichte der Genesis.
                          Der Sinn dieser Geschichten liegt auch gar nicht darin, uns Aufschluss darüber zu geben, wie denn alles ins Dasein kam. Es sind keine naturwissenschaftlichen Abhandlungen. Vielmehr liefern sie in bildhafter Symbolsprache eine Erklärung für die Welt und leiten uns von einem einzigen Schöpfergott her und begründen damit den Monotheismus, gewissermaßen als Gegenentwurf zum damals üblichen Polytheismus.

                          Falls es Dich interessisert, kannst Du in meinen Postings #3595 (bei Interesse brauchts Du nur zu scrollen, bist Du farbig makierten Text siehst) und #3612 (bei Interesse brauchts Du nur zu scrollen, bist Du fett makierten Text siehst) mehr zur Schöpfung finden.

                          Aber vielleicht bevorzugst Du die Interpretation eines theologisch gebildeten Agnostikers. Dann empfehle ich Posting #117 auf dem Nachbar-Thread.

                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Mir kommt es vor als würde die moderne Exegese einfach etwas rauslesen damit man nich sagen muss das was in der Bibel über die Welt steht ist Mist, und die Geschichten über Moses und andere historische Personen im AT sind gelogen bzw. erfunden oder ausgeschmückt weil es eben auch zur Unterhaltung diente. Warum kann man das nicht zugeben und sich auf die wahren und wichtigen Erzählungen konzentrieren, die tatsächlich etwas mit Moral etc. zu tun haben?
                          Eine mögliche Antwort findest Du in Posting #111 im Nachbarthread.

                          Wobei die Thora auf mich recht autenthisch wirkt. So scheint die Erzählung über Joseph (Genesis 37:2-50:26) von jemanden niedergeschrieben worden zu sein, der mit den Leben im alten Ägypthen bestens vertraut war. Bemerkenswert ist auch, dass der größte Prophet der Juden einen ägyptischen Namen trägt, denn der Name Moses entstammt dem selben Wortstamm wie Ramses.

                          BTW, ich habe gar nichts dagegen, den Fokus auf die Moral zu legen.

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                            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                            Mir kommt es vor als würde die moderne Exegese einfach etwas rauslesen damit man nich sagen muss das was in der Bibel über die Welt steht ist Mist, und die Geschichten über Moses und andere historische Personen im AT sind gelogen bzw. erfunden oder ausgeschmückt weil es eben auch zur Unterhaltung diente. Warum kann man das nicht zugeben und sich auf die wahren und wichtigen Erzählungen konzentrieren, die tatsächlich etwas mit Moral etc. zu tun haben?
                            Das ist ja auch so. Die Geschichten dienen natürlich nicht nur der Unterhaltung, sondern sollen auch Ideologie transportieren, aber wörtlich nimmt das kaum noch einer. Das gilt übrigens auch für evangelische Pfarrer, die ich im Religionsunterricht hatte.

                            Für die institutionalisierte Kriche wird das natürlich aber irgendwann zu ein riesen Problem. Denn auch wenn in Umfragen immer noch 2/3 der Deutschen angeben an "Gott" zu glauben, liegt der Anteil derer, die an einen personalen Gott glauben, der sich mit der christlichen Lehre verträgt, vielleicht noch bei 10 oder 15%. Die Hölle ist (zumindest in der evangelischen Kirche) effektiv auch abgeschafft, denn laut Bischof Huber ist die Hölle leer, sofern sie existiert, und die Bibelgeschichten nimmt auch niemand mehr wörtlich.
                            Was bleibt dann noch?
                            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                            - George Lucas

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                              Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                              Also wie gesagt...wie lange ist die Dauer eines Tages für Gott?
                              24 Stunden!
                              @ Halman und alle anderen Antworter: Vielen Dank für Eure Antworten ich beantworte sie im Laufe des Tages bzw. hab ich auch noch Fragen dazu.

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                                Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                                Natürlich ist es auch, so wie du es meinst, das ein Mörder dir die Kehle durchschneidet...weil es in der Natur vorkommt!
                                Auch das du nicht Kinder kriegen kannst...weil es in der Natur vorkommt.
                                Auch das du als Chef morgen einen Schizophrenen haben sollst..weil es in der Natur vorkommt!

                                Ich frage mich wieso wir eigentlich Mörder einsperren?..Ist doch die natürlichste Sache der Welt!
                                Weißt du, es kommt einfach nicht darauf an, ob es "natürlich" ist.
                                Die Gleichung "natürlich" = "gut" ist falsch.

                                Siehe auch
                                Naturalistischer Fehlschluss ? Wikipedia



                                Objektiv habe ich VERDEUTLICHT genug gesagt: Ich habe NICHTS gegen Homosexuelle als Menschen...Welchen Teil dieses Satzes hast du nicht verstanden? Bitte im Lexikon...du gucken
                                Und was ist mit Homosexuelle als Tiere?
                                Elternglück: Schwule Pinguine adoptieren Küken - SPIEGEL ONLINE

                                Ich darf doch wohl meine Meinung gegenüber eine Gruppe Menschen haben...oder?
                                Sicher. Ich habe auch Meinungen über Griechen.

                                Selten so gelacht!
                                Wenn du Blaue/Braune Augen gleichstellst mit einen Homosexuellen und ihn als "natürlich" einstufen tust weil es in der Natur vorkommt so wie ein Mörder...dann gute Nacht!
                                Ach, warum?
                                Ich habe weder blaue Augen noch bin ich homosexuell. Aber ich akzeptiere beides bei dir.

                                Vielleicht sollte man den "Verein der Blauäugigen" gründen und mehr Toleranz für diese Menschen fördern!
                                Arme Säue!!!
                                Oder für Rothaarige. Die wurden lange diskriminiert.

                                Aber eine Spezies hat nun mal für Nachwuchs zu sorgen...sonst stirbt diese aus!
                                Naturgesetz, Realität, Kampfinstinkt...nenne es wie du willst.
                                Ich nenne es Blödsinn. So sieht es auch die Verhaltensbiologie.


                                Schau auch ein bisschen bei der Evolution der Arten vorbei...Ch. Darvin...sehr gutes Buch!!
                                Der Mann hieß Darwin, nicht Darvin.
                                Ich habe "Origin of Species" gelesen. Du sicher nicht.


                                was jedoch des "weich bleiben" dieser gewisser Körperteile angeht spricht man von eine Krankheit-Syndrom-Phänomen.
                                Nein, man spricht von Impotenz. Dieses seltsame Kompositum Krankheit-Syndrom-Phänomen existiert als Wort nicht.

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