Gläubig? - Ansichten zu Religionen - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gläubig? - Ansichten zu Religionen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Das was heute ist, ist morgen gestern. Alles, was Du heute machst, hat nach Deinem Tod keine Relevanz ... erst recht nicht für Dich.
    o.O und wenn ich an einen Gott glauben würde, würden meine heutigen Taten mehr Relevanz haben?
    Außerdem ist es genau das, was ich mit meiner Aussage ansprechen wollte. Weil ich nicht an ein Leben nach dem Tod glaube, gewinnen für mich auch kleine Dinge im Leben viel mehr Wert, weil realistisch gesehen eben jeden Moment alles vorbei sein könnte.


    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Dein Leben ist jetzt keine Prüfung? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft! Wir rennen in diesem Leben vielen scheinbar wichtigen Dingen hinterher und akzeptieren den dazugehörigen Stress. Aber was hinterlässt Du? Erinnerungen und Materielles ... wiederholt sich bei jedem ... und was noch?
    Gegenfrage: Was hinterlässt du mehr als ich nur weil du an Gott glaubst und ich nicht?

    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Es gibt keine Werte ohne Religion, sondern nur Zufälligkeiten, die aufeinander aufbauen. Deine Werte sind Illusionen, Du passt Dich um Deiner Vorteile wegen irgendwelchen Regeln an und funktionierst (vielleicht). Was bewirkst Du?
    Da haben wir eben das unlösbare Problem einer solchen Diskussion. Für mich sind deine Werte Illusionen. Meiner Meinung nach träumst du von einem Himmel, den du nie sehen wirst.
    Was ist dabei das alles eine Kette von Zufällen war? Kann ich deswegen nicht trotzdem ein erfülltes Leben haben? Sind Werte wie Respekt, Nächstenliebe, Höflichkeit, Ehrlichkeit ohne einen Gott wertlos? Oder gar das Leben an sich?
    Genau wegen solcher Gedankengänge halte ich Religion nicht nur für sinnlos, sondern für extrem gefährlich, wenn nicht gar für einer der Samen des Übels auf der Welt.

    Kommentar


      Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
      Natürlich gibt es Werte ohne Religion, wenn ein Mensch für sich bestimmte Werte definiert, dann ist das ein Akt seines freien Willens. Ob ich nun einen anderen Menschen aufgrund meiner freien Entscheidung oder religiöser Vorgaben helfe, das Ergebnis ist das gleiche.
      Interessant. Also gestehst Du den Menschen Willensfreiheit zu. Ich spreche des deswegen an, weil dieser Aspekt unter Neurologen durchaus umstritten ist.

      Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
      o.O und wenn ich an einen Gott glauben würde, würden meine heutigen Taten mehr Relevanz haben?
      Außerdem ist es genau das, was ich mit meiner Aussage ansprechen wollte. Weil ich nicht an ein Leben nach dem Tod glaube, gewinnen für mich auch kleine Dinge im Leben viel mehr Wert, weil realistisch gesehen eben jeden Moment alles vorbei sein könnte.
      Ja, aber dennoch sind diese Dinge nicht mehr als ein "Windhauch".

      Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
      Da haben wir eben das unlösbare Problem einer solchen Diskussion. Für mich sind deine Werte Illusionen. Meiner Meinung nach träumst du von einem Himmel, den du nie sehen wirst.
      Was ist dabei das alles eine Kette von Zufällen war? Kann ich deswegen nicht trotzdem ein erfülltes Leben haben? Sind Werte wie Respekt, Nächstenliebe, Höflichkeit, Ehrlichkeit ohne einen Gott wertlos? Oder gar das Leben an sich?
      Genau wegen solcher Gedankengänge halte ich Religion nicht nur für sinnlos, sondern für extrem gefährlich, wenn nicht gar für einer der Samen des Übels auf der Welt.
      Nun, dass kommt doch ganz darauf an, welche ethischen und moralischen Werte durch den Glauben verittelt werden. Natürlich kann man sich für solche Dinge auch losgelöst vom Glauben einsetzen, doch bleiben wir der "Nichtigkeit der Vergänglichkeit" unterworfen. Das kann Menschen durchaus zur der Schlussfolgerung bringen, dass nichts Bedeutung hat.
      Religion bietet darüber hinaus eine Hoffnung und koppelt Werte an einer höheren Quelle und bietet daher eine zusätzliche Motivation.

      Kommentar


        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
        Ja, aber dennoch sind diese Dinge nicht mehr als ein "Windhauch".
        Seltsam. Ist nicht sonst gerade das Seltene, nur begrenzt Verfügbare und Endliche von besonderen Wert?
        Schätzen wir nicht das am höchsten, was einmalig ist?


        Nun, dass kommt doch ganz darauf an, welche ethischen und moralischen Werte durch den Glauben vermittelt werden.
        Warum kommt es darauf an? Sollten die moralische Werte eines Religiösen nicht unhinterfragbar sein?


        Natürlich kann man sich für solche Dinge auch losgelöst vom Glauben einsetzen, doch bleiben wir der "Nichtigkeit der Vergänglichkeit" unterworfen. Das kann Menschen durchaus zur der Schlussfolgerung bringen, dass nichts Bedeutung hat.
        Das kann schon sein, ist aber ein Fehler.

        Religion bietet darüber hinaus eine Hoffnung und koppelt Werte an einer höheren Quelle und bietet daher eine zusätzliche Motivation.
        Kennst du die Kohlbergsche Stufentheorie moralischen Verhaltens?
        Die Kopplung von Werten an eine höhere Quelle, die Orientierung an Strafe und Belohnung, die Befolgung von Autorität ist die niedrigste Stufe moralischer Orientierung. Ein kindisches Verhalten. Nach Kohlberg sollte man mit 10 Jahren über dieses Stadium hinaus sein.

        Aber wir haben ja schon einmal festgestellt, das Religion letztlich der Selbstinfantilisierung dient. Der Vater gibt die Moral vor und verteilt Zuckerli.
        Gut sein aus Gründen des Opportunismus.

        Kommentar


          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Interessant. Also gestehst Du den Menschen Willensfreiheit zu. Ich spreche des deswegen an, weil dieser Aspekt unter Neurologen durchaus umstritten ist.
          In diesen Kontext meinte ich die Freiheit des Individuums sich unabhängig, von äußerer Lenkung zu entscheiden. An das Schicksal oder eine göttliche Lenkung glaube ich nicht.
          Welchen umstrittenen Aspekt unter Neurologen meinst du damit genau?
          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
          Dr. Sheldon Lee Cooper

          Kommentar


            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Interessant. Also gestehst Du den Menschen Willensfreiheit zu. Ich spreche des deswegen an, weil dieser Aspekt unter Neurologen durchaus umstritten ist.
            Wortklauberei.

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Religion bietet darüber hinaus eine Hoffnung und koppelt Werte an einer höheren Quelle und bietet daher eine zusätzliche Motivation.
            Das heißt, du glaubst nicht an etwas, weil es wahr ist, sondern weil du aus Unmündigkeit daran glauben willst?

            Wie Dannyboy sagte: mit mindestens 10 Jahren sollte man so einem Verhalten eigentlich entwachsen sein.

            Kommentar


              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Religion bietet darüber hinaus eine Hoffnung und koppelt Werte an einer höheren Quelle und bietet daher eine zusätzliche Motivation.
              Ich hätte den Satz an dieser Stelle beendet.
              Denn es ist letztlich die HOFFNUNG die sich an Werte "einer höheren Quelle" koppelt.
              Daraus resultiert die Motivation überhaupt erst daran zu glauben. Motivation ist immer die Grundlage, welche aus der Hoffnung geboren wird.
              Z.B. die schlichte Hoffnung zu Überleben (....z.B. nach den Gesetzen irgendwelcher Werte - nach denen man gut oder schlecht bewertet wird - irgend einer höheren Quelle....), wo es rational betrachtet keine "Überlebenschance" mehr gibt.

              Kommentar


                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                Seltsam. Ist nicht sonst gerade das Seltene, nur begrenzt Verfügbare und Endliche von besonderen Wert?
                Schätzen wir nicht das am höchsten, was einmalig ist?
                Ja, in der Verbindung denke ich an Konzerte. Jedes ist einmahliges Erlebnis. Dennoch sind es flüchtige Momente. Von größeren Wert scheinen mir Dinge von höherer Beständigkeit zu sein.

                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                Warum kommt es darauf an? Sollten die moralische Werte eines Religiösen nicht unhinterfragbar sein?
                Natürlich wird in vielen Teilen der Welt der Glaube den Kindern mehr oder weniger aufgezwungen und das Hinterfragen gilt als verboten, aber dies ist keine Form der Religiösität, welche ich vertrete. Idealerweise sollte ein Mensch nicht einfach gedankenlos einer Religion folgen, sondern sich dafür (oder dagegen) bewusst eintscheiden.
                Zudem stellte ich lediglich fest, dass es darauf ankommt, welche Werte vertreten werden, sei es in Religionen oder Ideologien.

                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                Das kann schon sein, ist aber ein Fehler.
                Welche Bedeutung haben Dinge, die keinen Bestand haben und doch nur flüchtig sind?

                In Prediger 2 zählt Salomo auf, welche Freuden und welchen Reichtum er sich göhnte und fasste es in dem Worten zusammen: 10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe.
                Doch kam er zu dem Schluss: 11 ... Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. ...

                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                Kennst du die Kohlbergsche Stufentheorie moralischen Verhaltens?
                Die Kopplung von Werten an eine höhere Quelle, die Orientierung an Strafe und Belohnung, die Befolgung von Autorität ist die niedrigste Stufe moralischer Orientierung. Ein kindisches Verhalten. Nach Kohlberg sollte man mit 10 Jahren über dieses Stadium hinaus sein.
                Die ersten Worte der Präambel des Grundgesetzes lauten: Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, ...

                Kennst Du den Film Hurricane (1999) mit Denzel Washington? Dort spielte er den Boxer Rubin „Hurricane“ Carter, welcher 29 Jahre zu unrecht im Gefängnis verbrachte.
                Im Film hatte Rubin Carter nur noch eine Chance freigelassen zu werden: Er berief sich auf das "höhere Prinzip der Gerechtigkeit" - das Fundament der Verfassung.

                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                Aber wir haben ja schon einmal festgestellt, das Religion letztlich der Selbstinfantilisierung dient. Der Vater gibt die Moral vor und verteilt Zuckerli.
                Gut sein aus Gründen des Opportunismus.
                Dergleichen habe ich sicher nicht festgestellt. Allenfalls hast Du diese Meinung vertreten.
                _________________________________________________________________

                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                In diesen Kontext meinte ich die Freiheit des Individuums sich unabhängig, von äußerer Lenkung zu entscheiden. An das Schicksal oder eine göttliche Lenkung glaube ich nicht.
                Welchen umstrittenen Aspekt unter Neurologen meinst du damit genau?
                Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich glaube an die Willensfreiheit des Menschen und koppelte es in meiner Frage an Dich auch nicht an Religion.

                Allerdings ist die Willensfreiheit unter Neurologen durchaus umstritten. So hält z.B. Gerhard Roth den freien Willen für eine Illusion, aber Reinhard Werth u.a. halten diese Deutung für unzulässig.

                In Wikipedia findest Du hierzu Informationen unter den Themabschnitten:
                • Hirnforschung
                • Experimente zur Willensfreiheit
                • Deutung des erreichten Erkenntnisstandes

                Freier Wille ? Wikipedia
                _________________________________________________________________

                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                Wortklauberei.
                Nun, ich bin ein Vertreter der Willensfreiheit. Bezüglich unseres Mesokosmos, zu dem [, nachdem was ich von Dannyboy gelernt habe], auch unser Gehirn zählt, bin ich ein weicher Determinist.
                D.h., ich bin ein ...
                Kompatibilist, der der Meinung ist, dass es Freiheit gibt und dass die Tatsache, dass der Determinismus wahr ist, daran nichts ändert.
                Quelle Philosophie verstndlich : Willensfreiheit : Haben wir einen freien Willen?

                Und falls Du noch mehr lesen magst: Philosophie verstndlich : Willensfreiheit : Die Libet-Experimente (Aber dies ist natürlich Deinem Willen frei gestellt )

                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                Das heißt, du glaubst nicht an etwas, weil es wahr ist, sondern weil du aus Unmündigkeit daran glauben willst?
                Da hast Du mich missverstanden.

                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                Wie Dannyboy sagte: mit mindestens 10 Jahren sollte man so einem Verhalten eigentlich entwachsen sein.
                Schön, dass Du in seinem Fahrwasser schwimmst.
                _________________________________________________________________

                Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                Ich hätte den Satz an dieser Stelle beendet.
                Denn es ist letztlich die HOFFNUNG die sich an Werte "einer höheren Quelle" koppelt.
                Daraus resultiert die Motivation überhaupt erst daran zu glauben. Motivation ist immer die Grundlage, welche aus der Hoffnung geboren wird.
                Z.B. die schlichte Hoffnung zu Überleben (....z.B. nach den Gesetzen irgendwelcher Werte - nach denen man gut oder schlecht bewertet wird - irgend einer höheren Quelle....), wo es rational betrachtet keine "Überlebenschance" mehr gibt.
                Natürlich kommt der Hoffnung besondere Bedeutung zu, aber ich denke, dass die Überzeugung, dass gewisse Grundwerte einfach richtig sind, auch losgelöst von einer Hoffnung als richtig erkannt werden können.

                Kommentar


                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Ja, in der Verbindung denke ich an Konzerte. Jedes ist einmahliges Erlebnis. Dennoch sind es flüchtige Momente. Von größeren Wert scheinen mir Dinge von höherer Beständigkeit zu sein.
                  Dummheit hat eine ziemlich große Beständigkeit

                  Oder ernsthafter vertrittst du also die Meinung, das ein Proton wertvoller ist, als ein Mensch, denn das Proton ist so ziemlich das Beständigste mit einer Halbwertzeit von nicht unter 10^35 Jahren.


                  Natürlich wird in vielen Teilen der Welt der Glaube den Kindern mehr oder weniger aufgezwungen und das Hinterfragen gilt als verboten, aber dies ist keine Form der Religiösität, welche ich vertrete. Idealerweise sollte ein Mensch nicht einfach gedankenlos einer Religion folgen, sondern sich dafür (oder dagegen) bewusst eintscheiden.
                  Das respektiere ich und wenn es nicht so wäre, würde ich gar nicht mit dir diskutieren.

                  Zudem stellte ich lediglich fest, dass es darauf ankommt, welche Werte vertreten werden, sei es in Religionen oder Ideologien.
                  Woher weiß man, auf welche Werte es ankommt?
                  Und wenn ich schon weiß, auf welche Werte es ankommt, wozu brauche in dann noch die Religion?

                  Welche Bedeutung haben Dinge, die keinen Bestand haben und doch nur flüchtig sind?
                  Sie können entscheidend sein.

                  In Prediger 2 zählt Salomo auf, welche Freuden und welchen Reichtum er sich göhnte und fasste es in dem Worten zusammen: 10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe.
                  Doch kam er zu dem Schluss: 11 ... Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. ...
                  Das ist doch eine nette Werbestrategie.

                  Die ersten Worte der Präambel des Grundgesetzes lauten: Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, ...
                  Bei der Verfassung der Präambel waren ja auch lauter religiöse Narren am Werk.

                  Kennst Du den Film Hurricane (1999) mit Denzel Washington? Dort spielte er den Boxer Rubin „Hurricane“ Carter, welcher 29 Jahre zu unrecht im Gefängnis verbrachte.
                  Im Film hatte Rubin Carter nur noch eine Chance freigelassen zu werden: Er berief sich auf das "höhere Prinzip der Gerechtigkeit" - das Fundament der Verfassung.
                  Ja und weiter?

                  Wir sind uns doch wohl einig, das ein Mensch, der nur aus Angst vor Gottes Strafgericht das Böse unterlässt, kein guter Mensch ist, oder?
                  Zuletzt geändert von Dannyboy; 07.02.2012, 16:50.

                  Kommentar


                    Zitat von Halman
                    Natürlich wird in vielen Teilen der Welt der Glaube den Kindern mehr oder weniger aufgezwungen und das Hinterfragen gilt als verboten, aber dies ist keine Form der Religiösität, welche ich vertrete. Idealerweise sollte ein Mensch nicht einfach gedankenlos einer Religion folgen, sondern sich dafür (oder dagegen) bewusst eintscheiden.
                    Stimmt!
                    Jedoch...fehlt da ein Schlusssatz der vieles auffasst und einbezieht.

                    ...und dabei die anderen die danach (negative bewusste Entscheidung) immer noch glauben, respektiert und ihren Glauben an sich, nicht wortwörtlich in den Dreck zieht.

                    Zitat von Dannyboy
                    Wir sind uns doch wohl einig, das ein Mensch, der nur aus Angst vor Gottes Strafgericht das Böse unterlässt, kein guter Mensch ist, oder?

                    Nicht automatisch noch nicht mal im Gesetz ist es so.
                    Geschweige denn in den Augen Gottes. Gedanken sind zwar frei können auch Schmutzig sein.
                    Und allein der Versuch aus diesen eine Wirklichkeit zu machen kann u.U. zu eine Straftat werden.

                    StGB: Wenn jemand von der Planung einer Straftat Kenntnis bekommt MUSS er diese anzeigen. Ansonsten macht er sich (wenn es raus kommt) auch Strafbar.

                    Und auch wenn das was du sagst wahr ist...ist es immer noch besser als das Gegenteil.
                    Ich nehme mal die Straßendamen als Beispiel.
                    Sie tun ihren "Job" um Geld zu verdienen...das mag jeder so sehen wie er will.
                    Ich versuche mir vorzustellen wie die Welt aussehen würde gäbe es diesen "Beruf" nicht...kannst du es dir vorstellen?
                    Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                    Kommentar


                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich glaube an die Willensfreiheit des Menschen und koppelte es in meiner Frage an Dich auch nicht an Religion.

                      Allerdings ist die Willensfreiheit unter Neurologen durchaus umstritten. So hält z.B. Gerhard Roth den freien Willen für eine Illusion, aber Reinhard Werth u.a. halten diese Deutung für unzulässig.
                      Falls du damit die Experimente zur Willensfreiheit meinst, in der Regionen des Gehirns bereits handeln, bevor einem Menschen dies bewusst wird? So sehe ich darin keine Einschränkung der Willensfreiheit, eher eine Modernisierung der Ich-Definition.
                      Alles was wir denken, entsteht durch die Arbeit der Nervenzellen. Ich finde es nur logisch, das die verschiedenen Regionen des Gehirns zu Ergebnissen kommen, bevor dies im Bewusstsein reflektiert wird. Am Ende ist die Summe aller Teile des Denkprozesses im Gehirn, immer langsamer als die einzelnen Komponenten. Das geht meiner Meinung nach, auch gar nicht anders.
                      Wenn also eine oder mehrere Regionen meines Gehirns, aufgrund der vorliegenden Erfahrung zu einer Entscheidung kommt, dann sehe ich darin keine Fremdbestimmung. Ist ja schließlich mein Gehirn, dessen Teile da handeln.
                      Ich glaube wir sollten die mittelalterliche Vorstellung, dass das Ich irgendwo als ganzes existiert, und der Körper nur ein zeitweiliges Anhängsel ist, ad Acta legen. Das menschliche Ich setzt sich aus vielen Komponenten zusammen, von dem unser Bewusstsein nur ein Teil ist, der es uns erlaubt Uns selbst und unsere Umwelt zu reflektieren.
                      Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                      Dr. Sheldon Lee Cooper

                      Kommentar


                        Zitat von Enas Yorl
                        Ich finde es nur logisch, das die verschiedenen Regionen des Gehirns zu Ergebnissen kommen, bevor dies im Bewusstsein reflektiert wird.
                        Zudem noch gibt es viele Entscheidungen die das Gehirn sich erdenkt..jedoch wird aus diesen vielen Entscheidungen die eine ausgesucht die am besten passt. Wenn das nicht ein Pro für den freien Willen ist!
                        Da wie gesagt alle diese Entscheidungen greifbar sind wir jedoch nicht immer mit der selben Reaktion kommen.
                        Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                        Kommentar


                          Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
                          o.O und wenn ich an einen Gott glauben würde, würden meine heutigen Taten mehr Relevanz haben?
                          Nur, wenn es ihn gibt.

                          Gegenfrage: Was hinterlässt du mehr als ich nur weil du an Gott glaubst und ich nicht?
                          Nichts, da ich nicht an Gott glaube ... ich beziehe nur die Möglichkeit mit ein, dass er evtl. doch existiert, denn beweisen kann man seine (Nicht)existenz ja nicht.

                          Meiner Meinung nach träumst du von einem Himmel, den du nie sehen wirst.
                          Niemand kommt in den Himmel. Was soll ich da ... ist im Moment nicht viel los.

                          Kann ich deswegen nicht trotzdem ein erfülltes Leben haben? Sind Werte wie Respekt, Nächstenliebe, Höflichkeit, Ehrlichkeit ohne einen Gott wertlos? Oder gar das Leben an sich?
                          Natürlich kannst Du ein erfülltes Leben haben, aber es bedeutet nichts im Nachhinein, da es vergeht und relativ wenig hinterlassen wird. Alles, was Menschen hinterlassen, führt zu irgendwelchen Reaktionen und Geschehnissen. Und am Ende stirbt der Mensch aus und dann ist es irrelevant, was vorher war.
                          "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

                          Kommentar


                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Dummheit hat eine ziemlich große Beständigkeit
                            Nun, Dummheit ist ja etwas Negatives. Beständige Dummheit ist schlimmer, als flüchtige, so wie beständige Weisheit besser ist, als flüchtige.

                            Albert Einstein sagte einmal: „Gleichungen sind wichtiger für mich, weil die Politik für die Gegenwart ist, aber eine Gleichung etwas für die Ewigkeit.“

                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Oder ernsthafter vertrittst du also die Meinung, das ein Proton wertvoller ist, als ein Mensch, denn das Proton ist so ziemlich das Beständigste mit einer Halbwertzeit von nicht unter 10^35 Jahren.
                            Nun, ich würde ein Proton auch nicht mit einen Menschen vergleichen. Aber wären die Protonen so flüchtig wie freie Neutronen, sehe es ziemlich schlecht für uns aus.

                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Woher weiß man, auf welche Werte es ankommt?
                            Das ist eine sehr wichtige Frage. Ich denke, es hängt davon ab, darüber nachzudenken. So erkannte ich die Wahrheit der Goldenen Regel, als ich diese kennenlernte.

                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Und wenn ich schon weiß, auf welche Werte es ankommt, wozu brauche in dann noch die Religion?
                            In Deiner scharfsinnigen Fragestellung könnte ich das Wort Religion durch den Begriff Philosophie ersetzen. Daraus würde ich aber nicht ableiten, dass Humanismus und andere Werte, welche Philosophen gedanklich erarbeitet haben, unnütz wären.
                            Die Wahrheit einer Lehre zu erkennen ist das eine, aber von selbst drauf zu kommen ist schon viel schwieriger. In der Verbindung denke ich an Gandhi, dessen Gedanken ist äußerst inspirierend finde.
                            Zumal man i. V. m. der Bibel in Betracht ziehen sollte, dass der aufmerksame Leser hier eine moralische Entwicklung entdecken kann, wie newman mal vor längerer Zeit ausführte. Dinge, die uns heute selbstverständlich erscheinen, waren im Altertum keineswegs selbstverständlich.
                            Außerdem enthält die Bibel m. E. viel wertvolle Gedankengänge, auf die ich so von alleine nicht unbedingt gekommen wäre. Da denke ich bspw. an Jakobus 1:14 u. 15 und an 1 .Johannes 4:20.

                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Bei der Verfassung der Präambel waren ja auch lauter religiöse Narren am Werk.
                            Das sehe ich anders.

                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Ja und weiter?

                            Wir sind uns doch wohl einig, das ein Mensch, der nur aus Angst vor Gottes Strafgericht das Böse unterlässt, kein guter Mensch ist, oder?
                            Natürlich ist es möglich, dass ein Mensch einen reinen Angstglauben entwickelt. I. d. V. bin ich geneigt, Area51 1/2 zuzustimmen und frage einmal: Warum sind wir gesetzestreu? Aus Überzeugung oder aus Angst vor Strafe? Vermutlich sind wir nicht von allen Gesetzen überzeugt, halten sie aber trotzdem, um Nachteile zu vermeiden.

                            Die Bibel betont hingegen, dass ein Jude/Christ die Gerechtigkeit lieben und nach dem Gebot der Liebe leben sollte. Aus reiner Angst heraus lässt sich dies m. E. schwerlich praktizieren.

                            Außerdem wollte ich mit dem Verweis auf das "höhere Prinzip der Gerechtigkeit" gar nicht zwingend auf Gott hinaus. Sollte ein moralischer Mensch nicht gewisse Grundwerte vertreten, quasi als "Quelle" dessen, was er als Recht empfindet und diese "Quelle" einer größeren Bedeutung beimessen, als persönliche Begierden?

                            Zudem berichtet die Bibel viel von bösen Menschen, die davon überzeugt sind, dass ihnen keine Strafe widerfährt. Tatsächlich erscheint es ihnen gut, Böses zu tun, da es vorteilhaft für sie erscheint. Ihr Fehler ist, dass sie die Güte nicht lieben, so wie es in Micha 6:8 heißt: "Man hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu gehen mit deinem Gott?"
                            _________________________________________________________________

                            Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                            StGB: Wenn jemand von der Planung einer Straftat Kenntnis bekommt MUSS er diese anzeigen. Ansonsten macht er sich (wenn es raus kommt) auch Strafbar.
                            Es ist sicher gut, wenn jemand aus Furcht vor Strafe eine Straftat einzeigt, aber besser scheint es mir zu sein, wenn jemand dies aus innerer Überzeugung tut. Denn was ist, wenn die Furcht angesichts der Begierde verblasst?
                            _________________________________________________________________

                            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                            Falls du damit die Experimente zur Willensfreiheit meinst, in der Regionen des Gehirns bereits handeln, bevor einem Menschen dies bewusst wird? So sehe ich darin keine Einschränkung der Willensfreiheit, eher eine Modernisierung der Ich-Definition.
                            Alles was wir denken, entsteht durch die Arbeit der Nervenzellen. Ich finde es nur logisch, das die verschiedenen Regionen des Gehirns zu Ergebnissen kommen, bevor dies im Bewusstsein reflektiert wird. Am Ende ist die Summe aller Teile des Denkprozesses im Gehirn, immer langsamer als die einzelnen Komponenten. Das geht meiner Meinung nach, auch gar nicht anders.
                            Wenn also eine oder mehrere Regionen meines Gehirns, aufgrund der vorliegenden Erfahrung zu einer Entscheidung kommt, dann sehe ich darin keine Fremdbestimmung. Ist ja schließlich mein Gehirn, dessen Teile da handeln.
                            Ich glaube wir sollten die mittelalterliche Vorstellung, dass das Ich irgendwo als ganzes existiert, und der Körper nur ein zeitweiliges Anhängsel ist, ad Acta legen. Das menschliche Ich setzt sich aus vielen Komponenten zusammen, von dem unser Bewusstsein nur ein Teil ist, der es uns erlaubt Uns selbst und unsere Umwelt zu reflektieren.
                            Dies ist ein sehr schöner Beitrag und gerade der Schlusssatz gefällt mir sehr gut. Daraus folgere ich, dass wir auch das Unbewusste als natürlichen Teil von uns akzeptieren sollten (anstatt es als etwas "Fremdes" in uns" anzusehen).

                            Kommentar


                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Dies ist ein sehr schöner Beitrag und gerade der Schlusssatz gefällt mir sehr gut. Daraus folgere ich, dass wir auch das Unbewusste als natürlichen Teil von uns akzeptieren sollten (anstatt es als etwas "Fremdes" in uns" anzusehen).
                              Wenn es um unsere motorischen Fähigkeiten geht, akzeptieren Menschen tagtäglich vollkommen selbstverständlich, das Gehirnregionen unbewusst das Feintuning übernehmen.
                              Menschen sind in der Lage viele Dinge gleichzeitig zu tun, würden wir diese Dinge alle bewusst steuern, wäre unser Bewusstsein wohl ziemlich überfordert. Darum lernen wir durch Übung, sich wiederholende Aufgabenstellungen zunehmend unbewusst zu erledigen.
                              Das schließt aber noch lange nicht die Fähigkeit aus, bewusst Entscheidungen zu treffen. Ich kann immer noch frei Entscheiden, ob ich zu Mittag bei Yoshinoya oder nebenan beim Inder essen will.
                              Aus der Sicht von Neurologen kann es natürlich Sinn machen, zwischen bewussten und unbewussten Entscheidungsprozessen zu unterscheiden. Bezogen aber auf die Willensfreiheit des Individuum gegenüber seiner Umwelt, macht es keinen Unterschied ob der jeweilige Entscheidungsprozess nun bewusst oder unbewusst getroffen wurde, am Ende war es meine Entscheidung.
                              Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                              Dr. Sheldon Lee Cooper

                              Kommentar


                                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                                Natürlich kommt der Hoffnung besondere Bedeutung zu, aber ich denke, dass die Überzeugung, dass gewisse Grundwerte einfach richtig sind, auch losgelöst von einer Hoffnung als richtig erkannt werden können.
                                Meinst du das so:
                                "die Überzeugung kann auch losgelöst von einer Hoffnung als richtig erkannt werden"?
                                Das ist aber nicht das was ich meine, denn ich habe mich ganz gezielt auf die Kernaussage "Religion bietet darüber hinaus eine Hoffnung" konzentriert.

                                Zunächst einmal glaubst du an die Wertigkeit (Gut und Böse) "einer höheren Quelle". Gerätst du in eine Notlage, so nährst du zunächst deine Hoffnung aus jener Wertigkeit bzw. aus der "höheren Quelle" - beides ist ja im Prinzip das selbe - und KOPPELST/klammerst dich letztlich auch an diese Hoffnung.
                                Letztere entspricht deiner Motivation die Situation/Notlage zu meistern/zu überstehen (was auch immer).
                                Erst wenn ALLE Gedanken, die mit dieser Wertigkeit/höheren Quelle zusammen hängen, KEINE Hoffnung/Trost/Frieden (was auch immer) spenden - sondern vielleicht sogar genau das Gegenteil -, DANN "stirbt" damit die Hoffnung, der Trost, der Friede...was auch immer.

                                Sobald die Hoffnung stirbt stirbt man selber ein bischen, je nach dem wie stark man (an erstere Wertigkeit) geglaubt hat.
                                Und wenn es einmal so weit gekommen ist, dann gibt es im Prinzip nur noch zwei Möglichkeiten:
                                "hinlegen und sterben" oder "aufstehen und kämpfen".
                                Geschieht letzteres kann es sein, daß ALLE Wertigkeit - an die man zuerst geglaubt hat - über Bord geworfen und durch eine neue erstetzt wurde.
                                Das geschieht sowohl bewußt als auch unbewußt.

                                Aus dem Grund fängt m.E. der Glaube erst da an, wo man sich nicht mehr erklären kann "von wo die Kraft gekommen ist". Denn diese definiert sich dann nicht mehr aus einer Wertigkeit (welche man ja über Bord werfen mußte um wieder aufstehen zu können) bzw. aus einer klar zu erkennenden "höheren Quelle". Die Kraft war einfach da. Nicht mehr und nicht weniger.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X