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    Da ich keinen fundamentalistischen Glauben vertrete, kann ich darauf keine Antwort finden.
    Das müsstest du doch aber eigentlich.Wie kannst du zu einem Gott beten, wenn du dir nicht sicher bist, dass er ein gütiger Gott ist?
    Es gab eine zu der Zeit vorherrschende theologische Lehre. Und die Hiobgeschichte dient dazu diese Lehre zu entkräftigen. Meines Erachtens nicht mehr und nicht weniger. Der Teufel steht hier einfach für alles unverschuldete Leid.
    Ja immerhin damit räumt die Hioberzählung mit der menschenverachtenden und absurden Annahme auf, dass Menschen ihr Schicksal immer und unter allen Umständen verdienen.Das hat sie der neoliberalen Ideologie "Jeder ist seines Glückes Schmied" voraus.
    Die Antwort, dass Gottes Wege unergründlich sind genügen mir weder von Seiten der Gläubigen noch von Seiten der Atheisten.
    Aber Atheisten antworten doch gar nicht so.Sie sagen: Gott existiert nicht, was sie davon befreit unergründliche Motive für das Verhalten eines Gottes zu suchen, der nach menschlichen Moralvorstellungen ziemlich widerlich ist.
    Dann könnte ein Gläubiger einfach antworten: Es gibt einen höheren Sinn. Aber bin ich Gott? Nein. Darum kann ich ihn dir nicht nennen.
    Wenn ein Pharmakologe ein Medikament an einem Schimpansen testet, dann steckt auch ein "höherer" Sinn dahinter. Nur kann der Schimpanse diesen Sinn nicht verstehen, und er würde sein Leid auch ganz sicher nicht akzeptieren, nur weil es einem "höheren" Zweck dient.Wenn es einen Gott (der einen höheren Zweck verfolgt) gibt, dann verhält sich Gott ähnlich wie solche Pharmakologen. Und wir sind dann die Schimpansen im Labor seiner Evolution.
    Als Ökonom bin ich dazu programmiert immer zu fragen: Und was wäre die Alternative? Denn nichts ist kostenlos. Etwas mehr von dem einen bedeutet i.d.R etwas weniger von etwas anderem. Weniger Leid würde man m.E. z.B. durch weniger Dynamik erkaufen können. Denn das Leid entsteht im Grunde aus dem Dilemma, dass wir begrenzte Ressourcen haben und gleichzeitig einem Prozess aus Vermehrung und Vergehen ausgesetzt sind. Um Leid zu verhindern, müsste man m.E. die Fortpflanzung durch ewiges Leben ersetzen und dafür sorgen, dass die sich nie verändernde Ist-Population kleiner ist als die Ressourcen, welche sie verbraucht.
    Erzähl das mal der Mutter eines Kindes, das gerade an Leukämie stirbt: Der Tod ihres Kindes ist nützlich und gerechtfertig, weil die Schöpfung dynamischer sein muss.
    Dieses Leben dagegen hat der Mensch ohne Einmischung selbstständig zu führen und dreht sich im Grunde darum herauszufinden wer unter den Menschen unter Gott leben möchte und wer nicht.
    Der Sinn des Unversums, der Sinn der gesamten kosmischen und biologischen Evolution samt aller Leiden, soll darin bestehen herauszufinden, welche Menschen unter einem Gott leben möchte, der meistens durch Abwesenheit glänzt? Wie wahrscheinlich ist das?
    Das könnte der Mensch ja korrigieren. Indem er seine Gewehre einsetzt die Fleischfresser zu vernichten.
    Das könnte er nicht, es sei denn er will seine eigenen Existenzgrundlagen zerstören.Wir haben diese Welt nicht gemacht, und können sie deshalb nicht unbegrenzt verändern, ohne ihren und unseren Untergang herbeizuführen.Und Fleischfresser sind auch nicht böse( ich habe eine Katze. ) , sie können nichts dafür, dass sie die Nahrung brauchen, die sie nunmal brauchen.
    PS: Ich finde deine Punkte sehr gut. Ich denke man kann bedenkenlos zu deinen Schlussfolgerungen gelangen.
    Ich habe früher (ist schon eine Weile her) an Gott geglaubt.Dann habe ich angefangen darüber nachzudenken.Und je länger ich darüber nachgedacht habe (das war ein Prozess von ein paar Jahren) desto unwahrscheinlich erschien mir die Existenz eines solchen Gottes.Aber es lebt sich leichter mit der Annahme eines gütigen und fürsorglichen Vaters.Ich wäre lieber zu anderen Schlussfolgerungen gelangt.
    Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
    und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

    Kommentar


      Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
      Das müsstest du doch aber eigentlich.Wie kannst du zu einem Gott beten, wenn du dir nicht sicher bist, dass er ein gütiger Gott ist?
      Für mich ist subjektiv ja erst einmal nur relevant woran ich glaube und woran ich mein Leben orientiere. Stellt sich das als falsch heraus, dann habe ich halt Pech gehabt.

      Ja immerhin damit räumt die Hioberzählung mit der menschenverachtenden und absurden Annahme auf, dass Menschen ihr Schicksal immer und unter allen Umständen verdienen.Das hat sie der neoliberalen Ideologie "Jeder ist seines Glückes Schmied" voraus.
      Wobei ich mir nicht sicher bin wie Calvenisten diese Ansicht trotzdem rechtfertigen.

      Aber Atheisten antworten doch gar nicht so.Sie sagen: Gott existiert nicht, was sie davon befreit unergründliche Motive für das Verhalten eines Gottes zu suchen, der nach menschlichen Moralvorstellungen ziemlich widerlich ist.
      Es geht ja um das Gedankenmodell, ob es ein besseres Universum geben könnte. Das ist gerade für einen Atheisten doch toll, weil er eben nicht davon ausgeht in einem geplanten Universum zu leben und sich darin ergötzen kann wie wohl ein von ihm geplantes (besser) aussehen würde.

      Erzähl das mal der Mutter eines Kindes, das gerade an Leukämie stirbt: Der Tod ihres Kindes ist nützlich und gerechtfertig, weil die Schöpfung dynamischer sein muss.
      Von nützlich und gerechtfertigt war ja gar nicht die Rede. Lediglich ein bloßer Trade-Off.
      Die Alternative eines Lebens ohne Tod wäre m.E. ein Leben ganz ohne Kinder. Außer Raum und Ressourcen verdoppeln sich wunderhaft mit jeder Verdoppelung der Population

      Das ist nunmal auch das Problem mit dem Risiko. Nullrisiko existiert in jeder Lebenssituation stets nur bei Nichtaktivität. Komplette Risikovermeidung ließe sich nur durch Nichtstun bewerkstelligen.
      Nullleid wahrscheinlich sogar nur durch Nichtexistenz.
      Auf bestimmtes Leid wollen wir ja, wenn wir ehrlich sind, auch gar nicht verzichten. Denn ohne Risiko würde uns das Leben schnell trivial und reizlos vorkommen. Wir wollen genau genommen nur die "richtige" Dosis an Leid, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das ist allerdings wieder sehr subjektiv.

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        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Die Belege für die Evolutionstheorie sind alles andere als dürftig, sondern im Gegenteil, sehr sehr reichhaltig.
        Oh, Du kannst ja doch (fehl)interpretieren ... ich habe in diesem Text gar nichts von Evolution geschrieben. Es war allgemein gemeint.


        @Space Girl

        Die Hioberzählung ist in dem Zusammenhang serh interessant.Übertragen wir das Tun Gottes mal auf einen Vater. Der Vater(also Gott) wettet mit einem Nachbarn, dass sein Kind(Hiob) ihn auch dann noch liebt, wenn er es grundlos quält.
        Wer sagt denn, dass Gott Hiob gequält hat ... steht in der Bibel etwas anders. Gott hat zugelassen, dass Hiob als Beweis seiner Souveränität einem qualvollen Test unterzogen wurde und zwar durch Satan. Finde ich aber auch nicht okay.

        Nicht Gott hat die Menschen verlassen, sondern die Menschen Gott ... steht auch in der Bibel. Warum sollte er sich dann noch einmischen? Demnach haben wir die alleinige Verantwortung für alles.

        Ach ja, ich bin weder von der Evolutionstheorie überzeugt noch bin ich ein Kreationist (aber wirklich nicht). Ich schreibe hier nur meine Meinung, die auch falsch sein darf, denn ich kann nichts beweisen.

        @Dannyboy
        Ich glaube an den Strom ... bin ich jetzt religiös?
        "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

        Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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          Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
          Ich habe früher (ist schon eine Weile her) an Gott geglaubt.Dann habe ich angefangen darüber nachzudenken.Und je länger ich darüber nachgedacht habe (das war ein Prozess von ein paar Jahren) desto unwahrscheinlich erschien mir die Existenz eines solchen Gottes.Aber es lebt sich leichter mit der Annahme eines gütigen und fürsorglichen Vaters.Ich wäre lieber zu anderen Schlussfolgerungen gelangt.
          Ich kann mich newman nur anschließen: Deine Überlegungen erscheinen mir sinnvoll und nachvollziehbar. Darum bin ich ja auch keineswegs frei von Zweifeln, die mich leider plagen.
          Dennoch halte ich an meinen Glauben fest, weil mMn einfach zu viel dafür spricht, dass etwas doch Göttliches hinter dem Universum und dem Leben steht. Es ist bei mir eher eine Herzensangelegenheit.
          Daher erlaube ich mir eine gewissen "Dualität", die ich mal scherzhaft so veranschauliche: | Ψ > = a | religiös > + b | wissenschaftlich >.

          Aus Deinen Postings (auch im Philosophie-Thread) vermute ich mal, dass Du dem Buddhismus zugeneigt bist. Bist Du Buddhistin? Magst Du darüber diskutieren?

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            @ newman

            Der Calvinismus ist aufgrund der Prädestinationslehre zumindest für mich absolut inakzeptabel.
            In dem folgenden Wiki-Artikel bieten sich aber sehr viele Ansatzpunkte für harte Diskussionen:

            Calvinismus ? Wikipedia
            Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 13.12.2011, 17:10.
            Slawa Ukrajini!

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              Für mich ist subjektiv ja erst einmal nur relevant woran ich glaube und woran ich mein Leben orientiere. Stellt sich das als falsch heraus, dann habe ich halt Pech gehabt.
              Hast du nichtmal. Wenn du dein Leben lang an einen gütigen Gott glaubst,den es nicht gibt, dann hast du dennoch nichts verloren, wenn es ihn nicht gibt. Diese Abwandlung der Pascalschen Wette macht Sinn, und ist meiner Ansicht nach, das stärkste logisch gültige Argument, für den Glauben an einen gütigen Gott.
              Wobei ich mir nicht sicher bin wie Calvenisten diese Ansicht trotzdem rechtfertigen.
              Die Bibel ist ein so widersprüchliches Buch, dass sich damit beinahe Alles rechtfertigen lässt, wenn man sie nicht auf ihre Mitte hin liest. Was die Calvinisten betrifft: Meiner Ansicht nach wäre der Welt viel Elend erspart geblieben, wenn es diese Gruppierung niemals gegeben hätte.Der Kapitalismus made in USA hat da seine Wurzeln.Ich bin in einer evangelikal geprägten Familie aufgewachsen.Und desto älter ich wurde, desto absurder erschien mir die Vorstellung, das ein Gott der Glück und Unglück willkürlich nach seiner Gnade verteilt gerecht sein kann.Gleichzeitig wurde mir immer klarer wie blinder Glaube funktioniert.Alles was ins Bild passt wird übernommen, Alles was nicht passt verdrängt.Motto: Was nicht sein darf, ist auch nicht.
              Es geht ja um das Gedankenmodell, ob es ein besseres Universum geben könnte. Das ist gerade für einen Atheisten doch toll, weil er eben nicht davon ausgeht in einem geplanten Universum zu leben und sich darin ergötzen kann wie wohl ein von ihm geplantes (besser) aussehen würde.
              Da könnte man sehr lange darüber nachdenken.Ich befürchte nur, dass der Versuch (auch nur theoretisch) ein funktionierendes und besseres Universum zu entwerfen den menschlichen Verstand überfordern würde.Aber für einen Gott, hätte es kein Problem sein sollen.
              Die Alternative eines Lebens ohne Tod wäre m.E. ein Leben ganz ohne Kinder. Außer Raum und Ressourcen verdoppeln sich wunderhaft mit jeder Verdoppelung der Population
              Gut, nehmen wir mal an das stimmt so, dann bleibt immer noch die Frage, warum es so ein Übermaß an Leid in dieser Welt gibt.Warum muss der Tod für viele Geschöpfe so ein langer und oft schmerzhafter Prozess sein? Warum können wir zb. nicht friedvoll verwehen?Hast du schonmal das Sichtum eines Krebskranken erlebt?
              Auf bestimmtes Leid wollen wir ja, wenn wir ehrlich sind, auch gar nicht verzichten. Denn ohne Risiko würde uns das Leben schnell trivial und reizlos vorkommen. Wir wollen genau genommen nur die "richtige" Dosis an Leid, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das ist allerdings wieder sehr subjektiv.
              Alle theoretischen/theologischen Rechtfertigungen des Leids erlöschen, wenn man ihm in größeren Dimensionen gegenübersteht.Jedem der versucht das Leid in dieser Welt mit einem höheren Sinn zu rechtfertigen (damit meine ich jetzt nicht euch) oder gar zu relativieren würde ich einen Besuch in einer Klinik für krebskranke Kinder vorschlagen.
              Nicht Gott hat die Menschen verlassen, sondern die Menschen Gott ... steht auch in der Bibel. Warum sollte er sich dann noch einmischen? Demnach haben wir die alleinige Verantwortung für alles.
              Bitte begründe diese Behauptung ausführlicher.Die junge Mutter deren Kind an Leukämie stirbt ist also selbst daran schuld?
              Aus Deinen Postings (auch im Philosophie-Thread) vermute ich mal, dass Du dem Buddhismus zugeneigt bist. Bist Du Buddhistin? Magst Du darüber diskutieren?
              Können wir machen.Allerdings bin ich keine "reine" Buddhistin. Ich glaube zb. nicht an die Wiedergeburt.
              Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
              und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                Jedem der versucht das Leid in dieser Welt mit einem höheren Sinn zu rechtfertigen (damit meine ich jetzt nicht euch) oder gar zu relativieren würde ich einen Besuch in einer Klinik für krebskranke Kinder vorschlagen.
                Tatsächlich tun das ja viele Gläubige. Und bleiben dann da, arbeiten als ehrenamtliche Sterbebegleiter, helfen, trösten, kümmern sich um die Angehörigen (oder versuchen es zumindest)... Das kann jetzt ja meine verzerrte Wahrnehmung sein, aber in diesem Umfeld findet man wenige Atheisten.

                Kommentar


                  Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                  Tatsächlich tun das ja viele Gläubige. Und bleiben dann da, arbeiten als ehrenamtliche Sterbebegleiter, helfen, trösten, kümmern sich um die Angehörigen (oder versuchen es zumindest)... Das kann jetzt ja meine verzerrte Wahrnehmung sein, aber in diesem Umfeld findet man wenige Atheisten.
                  Buddhisten sind zb. Atheisten. Und die Buddhisten die ich kenne sind sehr bemüht anderen Menschen zu helfen.Aber auch viele (im philosophischen Sinne) reine Materialisten bemühen sich das Leid auf dieser Welt zu lindern.Kurz: Ich glaube nicht, dass Theisten moralisch besser sind als Atheisten.Gibt es dazu seriöse Untersuchungen?
                  Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                  und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

                  Kommentar


                    Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                    Buddhisten sind zb. Atheisten. Und die Buddhisten die ich kenne sind sehr bemüht anderen Menschen zu helfen. ...
                    Soweit ich gehört habe, entspricht dies auch der buddhistischen Glaubensphilosophie.
                    Interessant, dass Du erwähnst, dass Buddhisten Atheisten sind. Häufig begeht man den Fehler, Buddha für einen Gott zu halten.
                    Aber wird er von vielen Buddhisten nicht als "Quasi-Gott" verehrt? Dies ist natürlich einfacher, als seinem anspruchsvollen Weg ins Nirvana zu folgen.

                    Könnte man sagen, dass der Buddhisumus eine philosopische Religion ist? Und ist sie verwandt mit dem Hinduismus/Brahmanismus?
                    Das Streben nach dem Erkennen des Atman scheint mir Ähnlichkeiten mit dem Streben nach dem Nirvana zu haben.


                    BTW, die höchste Statur ist der Spring Temple Buddha mit 153 Metern!

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                      @ Halman
                      Man kann durchaus zurecht diskutieren, ob Buddhismus eine Religion oder eine Philosophie oder eine philosophische Religion ist.
                      Allerdings ist schon der Begriff Religion nicht eindeutig definiert, außerdem tun wir uns ja auch im anderen Thread mit dem Begriff Philosophie schwer.

                      Buddhistische Ethik ? Wikipedia
                      Slawa Ukrajini!

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                        @Space Girl

                        Bitte begründe diese Behauptung ausführlicher.Die junge Mutter deren Kind an Leukämie stirbt ist also selbst daran schuld?
                        Quatsch, nein, so meinte ich das nicht. Ich gebe uns nicht die Schuld an unseren Krankheiten usw. Immer vorausgesetzt, es gibt einen Gott: durch den Sündenfall wurden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben und haben sich dadurch für Eigenregie und somit gegen Gott entschieden. Wer etwas verschuldet, trägt die Folgen. Wir sind die Erben, leider. Ich sehe uns aber im Falle dessen, das es einen Gott gibt, nicht als Schuldige, nur als Mitverantwortliche. Wir haben demnach eine schwere Aufgabe übernommen ... alles besser zu machen und uns Gott wieder zu nähern, falls dies überhaupt möglich ist.

                        Bitte mich nicht wieder zum Kreationisten machen, nur weil ich versuche, Religion in mein Denken mit einzubeziehen. Tatsächlich habe ich noch nie an Gott geglaubt und bin auch nicht realitätsfremd, was die Evolution angeht.
                        "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                        Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                          Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                          Buddhisten sind zb. Atheisten.
                          Das würde ich so nicht unterschreiben. Klar der Buddhismus verehrt nicht zentral einen Gott oder Götter, sondern strebt die individuelle Überwindung des leidhaften Daseins an.
                          Allerdings negiert der Buddhismus auch nicht die Existenz von Göttern oder übernatürlichen Wesen. Der im hinduistischen Kulturraum entstandene Buddhismus, kennt den Kreislauf der Wiedergeburten, Geister, Dämonen und zahlreiche andere übernatürliche Wesen. Zum Beispiel, die transzendenten Bodhisattvas, das sind überirdische Wesenheiten, die den Suchenden beistehen und ihnen auf dem Pfad der Befreiung behilflich sind. Man kann hier durchaus von einem buddhistischen Pantheon sprechen, der in der Religionspraxis auch verehrt wird (allerdings mit lokalen Unterschieden).
                          In vielen buddhistischen Ländern, haben auch die Gottheiten lokaler Religionen, als Schutzgottheiten Einzug in die dortige buddhistische Praxis gefunden. Oder umgekehrt, wird recht häufig die „Bodhisattva des Mitgefühls“ (Guanyin in China oder Kannon in Japan) im einfachen Volksglauben als Göttin verehrt.
                          Ich würde zwar nicht ausschließen das es atheistische Buddhisten gibt (solange man den Begriff hier nicht in einem naturalistischen Sinne eng auslegt), per se würde ich jedoch diese Eigenschaft nicht allen Buddhisten unterstellen. Nach meinen persönlichen Eindruck, dürften Buddhisten welche für sich die Existenz von Göttern negieren, wohl eher in der Minderheit sein.
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

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                            @Enas Yorl

                            Danke für die Richtigstellung. Du hast natürlich recht, der Buddhismus beinhaltet keine Negation des Theismus. Im Grunde scheint diese Religion hierzu einen neutralen Stanpunkt zu vertreten.

                            Der Atheistmus positioniert sich hingegen klar bezüglich der Negation des Theistmus.

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                              Quatsch, nein, so meinte ich das nicht. Ich gebe uns nicht die Schuld an unseren Krankheiten usw. Immer vorausgesetzt, es gibt einen Gott: durch den Sündenfall wurden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben und haben sich dadurch für Eigenregie und somit gegen Gott entschieden. Wer etwas verschuldet, trägt die Folgen. Wir sind die Erben, leider. Ich sehe uns aber im Falle dessen, das es einen Gott gibt, nicht als Schuldige, nur als Mitverantwortliche. Wir haben demnach eine schwere Aufgabe übernommen ... alles besser zu machen und uns Gott wieder zu nähern, falls dies überhaupt möglich ist.
                              Merkst du was? Du begibst dich in die Rolle eines Sünders.Warum? Warum willst du die Schuld für etwas tragen das du nicht zu verantworten hast? Nehmen wir einmal an die Sündenfallgeschichte wäre war: Was hast du damit zu tun? Hast du dich gegen Gott aufgelehnt? Warum wirst du für etwas bestraft was Eva getan hat?
                              Bitte mich nicht wieder zum Kreationisten machen, nur weil ich versuche, Religion in mein Denken mit einzubeziehen. Tatsächlich habe ich noch nie an Gott geglaubt und bin auch nicht realitätsfremd, was die Evolution angeht.
                              Ich mache dich zu nichts. Lass uns einfach über unsere Weltanschauung reden.Vielleicht können wir ja etwas voneinander lernen.
                              Das würde ich so nicht unterschreiben. Klar der Buddhismus verehrt nicht zentral einen Gott oder Götter, sondern strebt die individuelle Überwindung des leidhaften Daseins an. Allerdings negiert der Buddhismus auch nicht die Existenz von Göttern oder übernatürlichen Wesen. Der im hinduistischen Kulturraum entstandene Buddhismus, kennt den Kreislauf der Wiedergeburten, Geister, Dämonen und zahlreiche andere übernatürliche Wesen.
                              Das mag in der Praxis (in asiatischen Ländern) so sein.Dennoch hat der Glaube an Götter nachweislich nichts mit dem Buddha zu tun.Er war apathischer Agnostiker.Auch im Buddhismus gibt es eine historische Forschung.Was sie mit Sicherheit herausgefunden hat: Ob es Götter gibt oder nicht, das hat den Buddha nicht interessiert.Das Einzigste was er verkündete, war die Verminderung/Vernichtung des Leids.Wiedergeburten, Dämonen,Götter - das sind Alles nur spätere Zugeständnisse an das hinduistisch geprägte Indien.

                              Hören wir den Buddha selbst:"Eines Tages besuchte ein einflussreicher Brahmane den Buddha. «Herr Gotama», sagte der Brahmane, «da gibt es Weise, die lehren, am Anfang sei Brahma, der Schöpfer der Welt, aufgetreten und habe Himmel und Erde erschaffen. Da gibt es andere Weise, Herr Gotama, die sagen, es habe keinen Schöpfer gegeben, Himmel und Erde seien ohne Anfang und Ende schon immer existent gewesen." Und was antwortete der Buddha? "Das Leben der Menschen ist nur von kurzer Dauer, aber es bietet die Chance, die ernste Krankheit der Menschen zu heilen, das Gift von Gier, Hass und Verblendung zu entfernen und die Wunden, die Gier, Hass und Verblendung verursacht haben, zu versorgen. Alle anderen Fragen lösen zu wollen, über welche sich Weise seit Jahrtausenden den Kopf zerbrachen, ohne je zu einer befriedigenden, das heißt verifizierbaren Antwort gekommen zu sein, ist verfehlt."

                              Gebetsmühlen? Dämonenglauben? Magische Praktiken wie wundersame Wirkungen von Mantras und Mandalas erhoffen? Das hat nichts mit dem zu tun, was der Buddha verkündet hat. Worum es dem Buddha ging, das ist hier schön zusammengefasst: Die vier edlen WahrheitenNatürlich gibt es einen Unterschied zwischen westlichen Buddhisten und asiatischen Buddhisten.In asiatischen Ländern dominiert (außerhalb der Klöster) oft ein volkstümlicher Buddhismus, in dem Buddha vergöttlicht wird, was manchmal sogar zu der merkwürdigen Praxis führt, dass (zum Buddha) um materiellen Wohlstand gebetet wird.Die westlichen Buddhisten dagegen sind mehrheitlich Agnostiger/Atheisten und damit (eigentlich paradox) näher an der Lehre, die der Buddha wirklich verkündet hat, als viele asiatische Buddhisten.
                              Zuletzt geändert von Space Girl; 14.12.2011, 15:41.
                              Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                              und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                                Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                                Merkst du was? Du begibst dich in die Rolle eines Sünders.Warum? Warum willst du die Schuld für etwas tragen das du nicht zu verantworten hast? Nehmen wir einmal an die Sündenfallgeschichte wäre war: Was hast du damit zu tun? Hast du dich gegen Gott aufgelehnt? Warum wirst du für etwas bestraft was Eva getan hat?
                                Ja, ich weiß ... Du hast ja recht, aber nicht ich mach mich zum Schuldigen oder Sünder, sondern wir werden in diese Rolle hineingeboren lt. Bibel. Außerdem sind wir dazu verdammt, Fehler zu begehen, weil wir nicht die gleichen Ausgangsvoraussetzungen wie Adam und Eva haben. Das Leid lassen wir selber zu ... wir lassen uns verleiten (durch Angst, Egoismus, Selbsterhaltungstrieb). => immer vorausgesetzt es gäbe einen Gott

                                Auch ich selber habe ein Problem damit, eine Schuld anzuerkennen, und auch der Tod von Jesus könnte uns nicht davon befreien ... man kann doch Schuld nicht übertragen. Für mich ist Gott eine personifizierte Macht, die so lieblos und furchterregend nicht sein kann und einfach falsch dargestellt wird ... falls er überhaupt existiert.
                                "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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