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    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Wenn das Universum nicht erschaffen wurde, ist es auch keine Schöpfung. Bin ich zu pingelig?
    Nö, nicht wirklich, aber es ist Auslegungssache (das mit dem Bezug zwischen Schöpfung und Gott).
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Meine Formulierung "alles was ist" war vielleicht etwas zu salopp und absolut formuliert. Als Universum wird allgemein die Gesamtheit aller Dinge bezeichnet. Damit wird allgemein unser Kosmos gemeint, welche AFAIK die "geistigen Himmel" nicht mit einschließen.
    Im religiösen Kontext wäre demnach meine Formulierung "alles was ist" falsch. Als Universum sehe ich die Gesamtheit aller Dinge an, die unseren Kosmos bilden. Dies schließt logischerweise auch unsere Existenz ein. Falls die Ursache für diese Existenz ein Schöpfungsakt war, könnte man das Universum zutreffend als Schöpfung ansehen.
    Das sehe ich auch so.
    Die Wahrheit entgeht dem, der nicht mit beiden Augen sieht. Wähle den Weg, der recht und wahr ist.
    Wenn Du erkennst, dass das Kerzenlicht Feuer ist, dann wurde das Mahl vor langer Zeit bereitet.
    Skylaterne vor der Haustür (Youtube Video) - ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi. Die USS Vergissmeinnicht nimmt wieder ihren Dienst auf und heißt alle interessierten Crewmitglieder willkommen.

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      Euer Bedürfnis nach diesen Phantasien ist psychologisch verständlich.

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        Zitat von J_T_Kirk2000 Beitrag anzeigen
        Nö, nicht wirklich, aber es ist Auslegungssache (das mit dem Bezug zwischen Schöpfung und Gott).
        Wenn das Universum eine Schöpfung ist, hat es dann nicht auch einen Schöpfer? Und wäre ein Schöpfer, der ein ganzes Universum erschaffen konnte, nicht zwangläufig ein Gott? Was denn sonst?


        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Euer Bedürfnis nach diesen Phantasien ist psychologisch verständlich.
        Du findest es phsychologisch verständlich, dass jemand aufgrund der Komplexität des Univerums, und insbesondere des Lebens, von einer Schöpfung ausgeht?
        Zuletzt geändert von Halman; 27.02.2011, 11:21. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Du findest es phsychologisch verständlich, dass jemand aufgrund der Komplexität des Univerums, und insbesondere des Lebens, von einer Schöpfung ausgeht?
          Für die tröstliche Annahme, das ein Gott/Schöpfer existiert, gibt es tatsächlich gute psychologische Motive. Das Problem mit der Komplexität des Universums, löst ein Schöpfer nicht, sondern lagert es nur auf die Frage woher dieser Schöpfer kommt, aus.
          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
          Dr. Sheldon Lee Cooper

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            Woher kommt die Komplexität des Universums?

            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
            Für die tröstliche Annahme, das ein Gott/Schöpfer existiert, gibt es tatsächlich gute psychologische Motive. Das Problem mit der Komplexität des Universums, löst ein Schöpfer nicht, sondern lagert es nur auf die Frage woher dieser Schöpfer kommt, aus.
            Deine Argumention ist natürlich logisch. Aber negiert man einen Schöpfer, haben wir das Problem mit dem Universum, welches entweder
            1. einen Anfang mit Anfangsbedingungen(en) hat, die man einfach unterstellen muss,
            2. oder einem Universum, welches selbst keinen Anfang hat, also bereits seit Ewigkeiten existiert.

            Dann käme noch das Problem mit der Komplexität hinzu, welches für mich nur durch das Universum nicht nachvollziehbar ist.
            Man könnte dies natürlich auf einen Mangel von Verständis und Bildung meinerseits zurückführen. Viele Menschen glauben dann einfach, was ihnen erzählt wird - aber ich bin nun mal zu sehr Zweifler, um etwas einfach zu glauben und stelle daher auch Lehrmeinungen (die ich durchaus ernst nehme) in Frage.
            Was für mich nicht nachvollziehbar ist, überzeugt mich nicht.

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              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Dann käme noch das Problem mit der Komplexität hinzu, welches für mich nur durch das Universum nicht nachvollziehbar ist.
              Wieso ist Komplexität ein "Problem"? Ist die Entstehung komplexen Lebens nur möglich, indem das zielgerichtet eingeleitet wird? Diese Ansicht erschließt sich mir nicht wirklich. So wie ich das sehe ist die Erklärung, dass die Komplexität sich eben aus einem mehr oder minder zufälligen Prozess heraus entwickelt hat mindestens ebenso wahrscheinlich und auch Erklärung genug.

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                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                einen Anfang mit Anfangsbedingungen(en) hat, die man einfach unterstellen muss,
                Die Anfangsbedingungen die zu unseren heutigen Universum geführt haben, können reiner Zufall sein.

                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Dann käme noch das Problem mit der Komplexität hinzu, welches für mich nur durch das Universum nicht nachvollziehbar ist.
                Wieso, nur weil dieses Universum komplexes und intelligentes Leben erlaubt, können wir uns überhaupt diese Frage stellen. Daraus lässt sich nicht logisch zwingend ableiten, das diese Bedingungen zielgerichtet sind. In einen Universum in dem kein Leben möglich ist, gibt es Niemanden der diese Frage stellt.
                Wenn ein Prozess unter zufälligen Bedingungen unzählige Versuchsanordnungen (z.B. Universen) startet, und unter sehr vielen Nieten ein paar darunter sind, die komplexe Chemische Prozesse erlauben. Sind diese Paar noch lange nicht, das Ergebnis einer Schöpfung, deren Ziel die Erzeugung von Leben war. Auch wenn ein Einwohner solch eines Versuchsprozesses, aufgrund seiner beschränkten Beobachterperspektive, geneigt sein kann dies anzunehmen.
                Zuletzt geändert von Enas Yorl; 27.02.2011, 14:49.
                Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                Dr. Sheldon Lee Cooper

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                  Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                  So wie ich das sehe ist die Erklärung, dass die Komplexität sich eben aus einem mehr oder minder zufälligen Prozess heraus entwickelt hat mindestens ebenso wahrscheinlich und auch Erklärung genug.
                  Das sehe ich anders. Der zufällige Prozess erscheint mir so unwahrscheinlich, dass ich in anzweifle.

                  Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                  Die Anfangsbedingungen die zu unseren heutigen Universum geführt haben, können reiner Zufall sein.
                  Nein, können sie nicht. Mit mit dem Begriff Anfangsbedingungen beziehe ich mich auf Voraussetzungen, die man einer kosmologischen Theorie zwingend zugrunde legen muss, damit sie funktioniert, obwohl sie keine Ursache haben.
                  Nehme als Beispiel die vertraute Urknalltheorie. Dort gibt es zwei Anfangsbedingungen:
                  • Die Anfangssingularität (die kann nicht zufällig entstanden sein, da diese keine physikalische Ursache hat)
                  • die Expansion der Anfangssingularität (siehe Zitat von Agent Scullie)

                  Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                  Der Strahlungsdruck wirkt auf die Expansion des Universums nicht auf mechanischem Wege, sondern nur gravitativ, und die gravitative Wirkung von positivem Druck ist anziehend, d.h. es bremst die Expansion. Die zugehörige Formel lautet

                  S''(t) / S(t) = -4pi/3 G (rho + 3p)

                  wobei S(t) der Skalenfaktor ist und S''(t) die Beschleunigung der Expansion. Solange rho + 3p > 0 ist (rho ist die Energiedichte), ist stets S''(t) < 0, die Expansion wird gebremst. In der klassischen Urknalltheorie ohne kosmologische Konstante oder Dunkle Energie gibt es nichts, was die Expansion antreiben könnte, es kann folglich keine Ursache dafür geben, dass das Universum überhaupt expandiert. Die Expansion muss daher als Anfangsbedingung gesetzt werden. Das gilt in allen Modellen mit Anfangssingularität, auch in solchen, wo zusätzliche eine kosmologische Konstante, ein Inflatonfeld oder eine Dunkle Energie auftreten: in frühen Zeiten kurz nach der Singularität dominiert stets Materie mit anziehender Gravitation, die die Expansion bremst, Beschleunigungseffekte zeigen sich immer erst in späteren Phasen.
                  Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                  Wieso, nur weil dieses Universum komplexes und intelligentes Leben erlaubt, können wir uns überhaupt diese Frage stellen. Daraus lässt sich nicht logisch zwingend ableiten, das diese Bedingungen zielgerichtet sind. In einen Universum in dem kein Leben möglich ist, gibt es Niemanden der diese Frage stellt.
                  Wenn ein Prozess unter zufälligen Bedingungen unzählige Versuchsanordnungen (z.B. Universen) startet, und unter sehr vielen Nieten ein paar darunter sind, die komplexe Chemische Prozesse erlauben. Sind diese Paar noch lange nicht, das Ergebnis einer Schöpfung, deren Ziel die Erzeugung von Leben war. Auch wenn ein Einwohner solch eines Versuchsprozesses, aufgrund seiner beschränkten Beobachterperspektive, geneigt sein kann dies anzunehmen.
                  Leider kann ich nur aus meiner "beschränkten Beobachterperspektive" heraus Schlüsse ziehen. Wenn man wirklich auf unzählige Universen zurückgreifen, um die Unwahrscheinlichkeiten der vielen Zufälle plausibel erkären zu können, verstärkt dies nur meine Zweifel am Atheismus?

                  Kommentar


                    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                    Nein, können sie nicht. Mit mit dem Begriff Anfangsbedingungen beziehe ich mich auf Voraussetzungen, die man einer kosmologischen Theorie zwingend zugrunde legen muss, damit sie funktioniert, obwohl sie keine Ursache haben.
                    Wieso? Nicht jeder Vorgang den wir Urknall nennen, muss am Ende tatsächlich ein funktionierendes Universum erzeugen, oder gar eines das Leben hervorbringen kann. Nur weil wir in einem Universum leben, auf das dies zutrifft, kann man daraus nicht zwingend schließen, das die dafür nötigen Anfangsbedingungen nicht zufällig waren.

                    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                    Die Anfangssingularität (die kann nicht zufällig entstanden sein, da diese keine physikalische Ursache hat)
                    Wir wissen nicht, was zur Anfangssingularität/Urknall führte, vermutlich werden dies niemals wissen. Genauso wenig, können wir wissen, ob es nicht Faktoren gab, die diese herbei führten.

                    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                    Leider kann ich nur aus meiner "beschränkten Beobachterperspektive" heraus Schlüsse ziehen. Wenn man wirklich auf unzählige Universen zurückgreifen, um die Unwahrscheinlichkeiten der vielen Zufälle plausibel erkären zu können, verstärkt dies nur meine Zweifel am Atheismus?
                    Wahrscheinlichkeit spielt keine Rolle, wenn nur in einem Universum das Leben ermöglicht, sich jemand diese Frage stellen kann. Aus der Sicht des Beobachters, muss er sich deswegen in einen der unwahrscheinlichen Universen befinden, die Leben ermöglichen.
                    Zuletzt geändert von Enas Yorl; 27.02.2011, 18:12.
                    Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                    Dr. Sheldon Lee Cooper

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                      Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                      Wahrscheinlichkeit spielt keine Rolle, wenn nur in einem Universum das Leben ermöglicht, sich jemand diese Frage stellen kann. Aus der Sicht des Beobachters, muss er sich deswegen in einen der unwahrscheinlichen Universen befinden, die Leben ermöglichen.
                      Sehe ich persönlich ähnlich. Das ist wie vor oder nach einem Lottogewinn:

                      Vorher denkt man sich wie unwahrscheinlich es ist und dass man eh niemals den Jackpot abräumen wird.
                      Hinterher kann man sich weiterhin sagen, wie unglaublich unwahrscheinlich das war, aber Fakt ist, dass es dann bereits passiert ist. Nur weil die Chancen mies sind heißt das nicht, dass man an der Zufälligkeit der Lottoziehung zweifeln muss und behaupten kann, dass jemand die Ziehung zu den Gunsten des Gewinners manipuliert hätte.

                      Dass wir hier sind kann einmal eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu unzähligen Milliarden gehabt haben, aber der bloße Fakt dass wir trotzdem hier sind schließt trotzdem nicht aus, dass es einfach nur eine Verkettung unwahrscheinlicher, glücklicher Umstände gewesen sein kann.

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                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Wieso? Nicht jeder Vorgang den wir Urknall nennen, muss am Ende tatsächlich ein funktionierendes Universum erzeugen, oder gar eines das Leben hervorbringen kann. Nur weil wir in einem Universum leben, auf das dies zutrifft, kann man daraus nicht zwingend schließen, das die dafür nötigen Anfangsbedingungen nicht zufällig waren.
                        Sofern sie eine physikalische Ursache haben. An dieser Stelle räume ich einen Fehler meinerseits ein , eine kosmologische Theorie könnte sehr wohl eine physikalische Ursache für den Anfang beinhalten. Allerdings ist dies beim üblichen Big Bang nicht der Fall.

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Wir wissen nicht, was zur Anfangssingularität/Urknall führte, vermutlich werden dies niemals wissen. Genauso wenig, können wir wissen, ob es nicht Faktoren gab, die diese herbei führten.
                        Doch, dass wissen wir. Sofern wir über den Urknall sprechen, beziehen wir uns auf eine Theorie, die zwei mir bekannte Anfangsbedingungen enthält, die ohne physikalische Ursache postuliert werden, damit die Theorie überhaupt funktioniert.
                        An dieser Stelle verweise ich auf folgenden lehrreichen Absatz von Agent Scullie
                        Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                        bei kosmologischen Modellen, in denen das Universum schon ewig existiert, kommt man nicht darum herum, eine Anfangsbedingung zu setzen. Da lässt sich leider nicht dran ändern. Bei Modellen, wo das Universum einen Anfang hat, ist es zumindest prinzipiell möglich, dass sich der Anfangszustand als Naturgesetz erweist statt als Anfangsbedingung. Bei der Big Bang-Theorie trifft das allerdings nicht zu. Beim Hawking-Turok-Instanton oder bei Gotts geschlossenen zeitartigen Kurven wäre das schon eher denkbar.
                        (Es sei darauf hingewiesen, dass Agent Scullie ein völlig anderes Weltbild als ich vertritt.)

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Wahrscheinlichkeit spielt keine Rolle, wenn nur in einem Universum das Leben ermöglicht, sich jemand diese Frage stellen kann. Aus der Sicht des Beobachters, muss er sich deswegen in einen der unwahrscheinlichen Universen befinden, die Leben ermöglichen.
                        Setzt dies nicht voraus, viele Universen annehmen zu müssen? Und was wäre, wenn diese Annahme falsch ist und es nur dieses eine Universum existiert?

                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                        Sehe ich persönlich ähnlich. Das ist wie vor oder nach einem Lottogewinn:

                        Vorher denkt man sich wie unwahrscheinlich es ist und dass man eh niemals den Jackpot abräumen wird.
                        Hinterher kann man sich weiterhin sagen, wie unglaublich unwahrscheinlich das war, aber Fakt ist, dass es dann bereits passiert ist. Nur weil die Chancen mies sind heißt das nicht, dass man an der Zufälligkeit der Lottoziehung zweifeln muss und behaupten kann, dass jemand die Ziehung zu den Gunsten des Gewinners manipuliert hätte.
                        Beim Lottospiel ist es natürlich sehr wahrscheinlich, dass irgend jemand gewinnt. Ich gehe aber erstmal nur von unserem Universum aus (bin mir aber alles andere als sicher). Würde dies nicht einem Szenario mit nur einem Lottospieler entsprechen, der das Glück hat, zu gewinnen?
                        Wäre ich dieser Lottospieler, würde ich nicht an das Glück des Zufalls glauben.

                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                        Dass wir hier sind kann einmal eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu unzähligen Milliarden gehabt haben, aber der bloße Fakt dass wir trotzdem hier sind schließt trotzdem nicht aus, dass es einfach nur eine Verkettung unwahrscheinlicher, glücklicher Umstände gewesen sein kann.
                        Eine solche Unwahrscheinlichkeit lässt mich aber an das atheistisches Weltbild stark zweifeln. Ich bin einfach kein Lotto-Spieler.

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                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen

                          Du findest es phsychologisch verständlich, dass jemand aufgrund der Komplexität des Univerums, und insbesondere des Lebens, von einer Schöpfung ausgeht?
                          Ja, absolut. Unser Gehirn ist evolutionär dahin optimiert, in soziale Kategorien zu denken und über Absichten zu spekulieren. Daher neigen wir auch dazu, komplexe Naturprozesse in soziale Kategorien zu bringen. Es fällt uns einfach leicht, daran zu glauben. Nicht jeder kann sich von dieser geistigen Neigung emanzipieren.


                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          Dannyboy schrieb nach 8 Minuten und 29 Sekunden:

                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          Deine Argumention ist natürlich logisch. Aber negiert man einen Schöpfer, haben wir das Problem mit dem Universum, welches entweder[LIST=1][*]einen Anfang mit Anfangsbedingungen(en) hat, die man einfach unterstellen muss,
                          Moment. Unterstellst du einen Schöpfer, nimmst du ebenfalls Anfangsbedingungen ohne Ursache an.

                          Dann käme noch das Problem mit der Komplexität hinzu, welches für mich nur durch das Universum nicht nachvollziehbar ist.
                          Das ist ein dummes Argument. Das klassische Argumentum ad Ignorantiam.

                          Man könnte dies natürlich auf einen Mangel von Verständis und Bildung meinerseits zurückführen.
                          Das kann man in der Tat. Trifft aber natürlich auf uns alle zu. Ich jedenfalls habe keine Probleme damit anzuerkennen, das da noch viele viele Fragen zu lösen sind, bevor ich darüber entscheiden könnte, ob die Komplexität des Universums eine triviale Angelegenheit ist.

                          Viele Menschen glauben dann einfach, was ihnen erzählt wird - aber ich bin nun mal zu sehr Zweifler, um etwas einfach zu glauben und stelle daher auch Lehrmeinungen (die ich durchaus ernst nehme) in Frage.
                          Was für mich nicht nachvollziehbar ist, überzeugt mich nicht.
                          Das ist der größte Unsinn, den ich je von dir gelesen habe. Du kannst doch nicht ernsthaft von dir in Anspruch nehmen, ein Zweifler zu sein nachdem du diesen ganzen religiösen Sermon von dir gegeben hast.
                          Zuletzt geändert von Dannyboy; 27.02.2011, 20:27. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Doch, dass wissen wir. Sofern wir über den Urknall sprechen, beziehen wir uns auf eine Theorie, die zwei mir bekannte Anfangsbedingungen enthält, die ohne physikalische Ursache postuliert werden, damit die Theorie überhaupt funktioniert.
                            An dieser Stelle verweise ich auf folgenden lehrreichen Absatz von Agent Scullie
                            Ich glaube du verwechselst hier etwas. Das funktioniert nur, wenn man ein Universum beschreiben will, das unserem gleicht. Durch die Tatsache das ein bestimmtes Endergebnis feststeht (unser Universum), sind natürlich bestimmte Anfangsbedingungen vorgegeben, sonst würde das ganze ja keinen Sinn machen.
                            Für ein Universum das anders ist, können andere Anfangsbedingungen gelten, oder möglicherweise scheitert so ein Urknall auch.
                            Der Punkt dabei ist nur, das wir nicht daraus schließen können, das bei unseren Universum kein Zufall im Spiel war. Wir wissen nur, das bestimmte Bedingungen nötig waren, damit unseres dabei herauskommt.

                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Setzt dies nicht voraus, viele Universen annehmen zu müssen? Und was wäre, wenn diese Annahme falsch ist und es nur dieses eine Universum existiert?
                            Wir leben in einen unwahrscheinlichen Szenario, so oder so. Ob nun andere Universen existieren oder nicht. Der Punkt ist, das wir uns nur durch diese Tatsache überhaupt diese Frage stellen können.
                            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                            Dr. Sheldon Lee Cooper

                            Kommentar


                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Das sehe ich anders. Der zufällige Prozess erscheint mir so unwahrscheinlich, dass ich in anzweifle.
                              Ja, unser Gehirn kann nur sehr schlecht mit dem Konzept des Zufalls umgehen. Es versucht stets, Absichten zu entdecken.

                              Natürlich ist deine Aussage absolut lächerlich, da du ja als Alternative noch wesentlich unwahrscheinlichere Prozesse (ewige Gottheit blabla) voraussetzt.



                              Nein, können sie nicht. Mit mit dem Begriff Anfangsbedingungen beziehe ich mich auf Voraussetzungen, die man einer kosmologischen Theorie zwingend zugrunde legen muss, damit sie funktioniert, obwohl sie keine Ursache haben.
                              Welche Ursache hat Gott?



                              [LIST][*]Die Anfangssingularität (die kann nicht zufällig entstanden sein, da diese keine physikalische Ursache hat)
                              Eine unsinnige Aussage. Eine zufällige Anfangssingularität braucht keine Ursache, denn ein echter Zufall ist Ursachenfrei.



                              Leider kann ich nur aus meiner "beschränkten Beobachterperspektive" heraus Schlüsse ziehen. Wenn man wirklich auf unzählige Universen zurückgreifen, um die Unwahrscheinlichkeiten der vielen Zufälle plausibel erkären zu können, verstärkt dies nur meine Zweifel am Atheismus?
                              Warum? Wir kennen ähnliche Prozesse im kleinen im Reich der Quantenmechanik. Ständig entstehen und vergehen virtuelle Teilchen ohne eine Ursache.

                              Aber eigentlich wissen wir noch gar nicht genug, um Urteilen zu können, ob diese Unwahrscheinlichkeiten nicht tatsächlich zwingende Ursache-Wirkungs-Prozesse sind.


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              Dannyboy schrieb nach 8 Minuten und 36 Sekunden:

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Setzt dies nicht voraus, viele Universen annehmen zu müssen? Und was wäre, wenn diese Annahme falsch ist und es nur dieses eine Universum existiert?
                              Dann würden wir uns eben irren. Macht nichts.



                              Beim Lottospiel ist es natürlich sehr wahrscheinlich, dass irgend jemand gewinnt. Ich gehe aber erstmal nur von unserem Universum aus (bin mir aber alles andere als sicher). Würde dies nicht einem Szenario mit nur einem Lottospieler entsprechen, der das Glück hat, zu gewinnen?
                              Wäre ich dieser Lottospieler, würde ich nicht an das Glück des Zufalls glauben.
                              Natürlich. Das ist psychologisch klar. Mit dem Konzept des Zufalls haben wir so unsere Probleme.
                              Du bist eher bereit, fantastische, total unwahrscheinliche Geschichten zu glauben, solange da der Zufall keine Rolle spielt. So funktioniert unser Gehirn.

                              Es ist schon eine ziemliche Ironie in deinen Aussagen zu finden. Du argumentierst doch glatt mit Unwahrscheinlichkeit, um deine Religiösität zu erklären.
                              Zuletzt geändert von Dannyboy; 27.02.2011, 20:45. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                              Kommentar


                                Über Zufall, Zweifel und Anfangsbedingungen ...

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Ja, absolut. Unser Gehirn ist evolutionär dahin optimiert, in soziale Kategorien zu denken und über Absichten zu spekulieren. Daher neigen wir auch dazu, komplexe Naturprozesse in soziale Kategorien zu bringen. Es fällt uns einfach leicht, daran zu glauben. Nicht jeder kann sich von dieser geistigen Neigung emanzipieren.
                                Ja, es liegt in der Natur des Menschen, religiös zu sein. Warum ist das so?

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Moment. Unterstellst du einen Schöpfer, nimmst du ebenfalls Anfangsbedingungen ohne Ursache an.
                                Ich denke, wir kommen an Anfangsbedingungen ohne Ursache nicht vorbei. Dabei mag es mehr von der persönlichen Sichtweise abhängen, welche man vorzieht.
                                In der Jugend orientierte ich mich religiös christlich und vertiefte dies in meinen Twents. Dann kamen die Zweifel, aber eben nur Zweifel - keine Gewissheit. Nun lebe ich mit einem inneren Konflikt und wünsche mir in der Tat, dass die Zweifel zugunsten des christlichen Glaubens ausgeräumt würden.
                                Ergänzend verweise ich auf einen älteren Beitrag von mir: Der Widerspruch in mir

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Das ist ein dummes Argument. Das klassische Argumentum ad Ignorantiam.
                                Warum?

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Das ist der größte Unsinn, den ich je von dir gelesen habe. Du kannst doch nicht ernsthaft von dir in Anspruch nehmen, ein Zweifler zu sein nachdem du diesen ganzen religiösen Sermon von dir gegeben hast.
                                Das mag tatsächlich widersprüchlich erscheinen. Dies liegt an meinen inneren Widerspruch.
                                Wenn ich auf die Bibel bezug nehme, nehme ich mir die Freiheit, ein Buch zu interpretieren. Das ich Zweifel habe, bedeuet, dass ich es weiterin in betracht ziehe. Wenn ich dies tue, lese ich den Text und deute ihn gemäß dem, was da steht.
                                Zu glauben, die Bibel lehrt dies und dies und nicht jenes, bedeutet noch lange nicht: Ich glaube zweifelsfrei das dies und dies der Wahrheit entspricht. Ich ziehe nur in betracht, dass da was drann ist.

                                BTW könnte auch ein atheistischer Forscher den Text der Bibel deuten und z.B. die Auffassung vertreten, dass die Bibel Wunder als reale Ereignisse erzählt, was aber nicht bedeutet, dass er dies glaubt.
                                Man kann über einen Glauben sprechen (ohne ihn zwingend zu haben), oder aus seinem Glauben heraus sprechen.

                                In einem Beitrag verwies ich mal auf eine Diskussion zwischen Prof. Harald Lesch und Dr. Thomas Schwartz, wo es um den Begriff der Wahrheit ging. Dort sprach der Theologe von etwas, was ich hier mal als "Lebens-Experiment des Glaubens" umschreiben möchte. Salopp gesagt: Man probiert quasi eine "Theorie des Glaubens" aus und wenn diese sich in der Erfahrung bestätigt, wird der Glaube befestigt.
                                Wenn man z.B. J_T_Kirk2000 sagen würde: Schau mal, es gibt doch keinen Grund, an einen Gott zu glauben ...
                                Müsste er da nicht widersprechen und auf seine Erfahrung und Erinnerung verweisen? Diese kann er in einem atheistischen Weltbild nicht unterbringen, also muss er annehmen, dass da mehr sein muss.

                                Erfahrungen diese Art habe ich nicht gemacht, daher kann ich sie auf mich auch nicht anwenden. Aber in meinem "Lebensexperiment" gibt es durchaus ein paar Erfahrungen, die für den christlichen Glauben sprechen. Ohne diese wäre ich vermutlich schwacher Atheist oder Agnostiker.
                                Posten werde ich das aber nicht, da es zum einen zu persönlich ist, zum anderen auch schwer zu erklären ist. (Es handelt sich nicht um übenatürliche Erscheinungen und dgl. Spektakuläres - dann müsste ich ja tief gläubig sein.)
                                Darum vergibt mir bitte, wenn ich Dich und andere nur mit dem lutherischen Ausspruch abspeise: Ich stehe hier - ich kann nicht anders.

                                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                                Der Punkt dabei ist nur, das wir nicht daraus schließen können, das bei unseren Universum kein Zufall im Spiel war. Wir wissen nur, das bestimmte Bedingungen nötig waren, damit unseres dabei herauskommt.
                                Und diese Anfangsbedingungen werden einfach vorausgesetz. Zufällige Prozesse erklären nicht, warum die Anfangsbedingungen bestanden. Würde man aussagen, da ist zufällig eine Anfangssingularität, die sich entgegen ihre Natur zufällig ausdehnt, wäre dies mMn geradezu absurd.
                                Eine Anfangsbedingung in der Kosmologie ist AFAIK mitnichten zufällig, sie ist einfach da. Daraus ergeben sich erst Prozesse, die man als zufällig bezeichnen kann (oder eben determiniert).

                                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                                Wir leben in einen unwahrscheinlichen Szenario, so oder so. Ob nun andere Universen existieren oder nicht. Der Punkt ist, das wir uns nur durch diese Tatsache überhaupt diese Frage stellen können.
                                Dem anthropischen Prinzip liegt natürlich eine Logik zugrunde, aber es überzeugt mich nicht. Drückt man sich da nicht um die Antwort, wie es sein kann, dass wir hier sind?

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Ja, unser Gehirn kann nur sehr schlecht mit dem Konzept des Zufalls umgehen. Es versucht stets, Absichten zu entdecken.
                                Oder Ursachen.

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Natürlich ist deine Aussage absolut lächerlich, da du ja als Alternative noch wesentlich unwahrscheinlichere Prozesse (ewige Gottheit blabla) voraussetzt.
                                Ich ziehe sie in Erwägung, warum auch nicht?

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Welche Ursache hat Gott?
                                Wir könnten natürlich in einer ewige Kette von Ursachen und Wirkungen enden. Letztendlich landet man bei der Ewigkeit. Gott könnte ohne Anfang seit Ewigkeiten existieren (eine Strukur, die keinen zeitlichen Anfang oder Endpunkt besitzt).
                                Negiert man dies, braucht man einen Anfang mit physikalischen Ursachen oder postulierten Anfangsbedingung(en), oder ein Universum, welches selbst seit Ewigkeiten besteht - ebenfalls eine Anfangsbedingung, die postuliert wird.

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Eine unsinnige Aussage. Eine zufällige Anfangssingularität braucht keine Ursache, denn ein echter Zufall ist Ursachenfrei.
                                In der Urknalltheorie wird die Anfangssingularität einfach als gegeben vorausgesetzt. Darin vermag ich keinen Zufall zu erkennen. Diese mit dem objektiven Zufall der Quantenmechanik zu erklären, halte ich für sehr gewagt.

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Warum? Wir kennen ähnliche Prozesse im kleinen im Reich der Quantenmechanik. Ständig entstehen und vergehen virtuelle Teilchen ohne eine Ursache.
                                Interessanterweise entsteht aus diesem Chaos eine geordnete Welt. Mir mir scheint, durch Wechselwirkung. Liegt hier das schöpferische Prinzip des Universums zugrunde?

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Aber eigentlich wissen wir noch gar nicht genug, um Urteilen zu können, ob diese Unwahrscheinlichkeiten nicht tatsächlich zwingende Ursache-Wirkungs-Prozesse sind.
                                Ja, das ist wirklich rätselhaft, aber faszinierend.

                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Natürlich. Das ist psychologisch klar. Mit dem Konzept des Zufalls haben wir so unsere Probleme.
                                Du bist eher bereit, fantastische, total unwahrscheinliche Geschichten zu glauben, solange da der Zufall keine Rolle spielt. So funktioniert unser Gehirn.
                                Ich bin bereit, sie in betracht zu ziehen und zu untersuchen, was sie bedeuten, warum auch nicht? Eine der unglaublichsten Geschichten ist wohl der Sintflutbericht. Erstaunlicherweise spricht vieles dafür, dass sie wirklich statt fand - interessant, nicht?

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