Zitat von SöhnleinFrost
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Zitat von Mister Cavit
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Wie stark sich die Geschichte des Gartens von Eden an tatsächlich geschehenes hält ist schwer zu beurteilen, aber zumindest, sofern man einiges als symbolisch akzeptiert, ist da wohl kaum eine böse Absicht zu einer Lüge dahinter.
Der Begriff "falsche Schlange" rührt vermutlich von der Schlange im Garten Eden her, doch was versteht man unter einer Schlange?
Im Allgemeinen ist es ein Wirbeltier, welches sich in der Art sehr von anderen Variationen unterscheiden kann, aber dass sie keine Gliedmaßen haben, haben sie gemeinsam.
Erstaunlicherweise findet sich dazu in Genesis 3:14-15 der Grund, denn der Satan hatte im Garten von Eden offenbar noch Gliedmaßen, oder eben diese symbolische Schlange.
Erst als Gott diese symbolische Schlange für die Verführung Evas (und somit letztlich auch Adams) bestraft hatte, säte er Feindschaft zwischen Mensch und Schlange, ebenso wie er sie dazu verurteilte, auf dem Bauch zu kriechen, also ohne Gliedmaßen.
Die Symbolik der Schlange, die vermutlich auf die Hinterlist oder Falschheit abzielt, steht für die Methodik der Verführung, durch das in der Bibel personifizierte Böse, nämlich den Satan, Teufel oder wie immer man ihn nennen mag.
So wie man eine starke Verführung erleben kann, kann man sicher annehmen, dass diese uns anspricht, doch das muss keine wirkliche Stimme sein, die von jemandem tatsächlich gesprochen wird, sondern es kann schon ausreichen, dass man - möglicherweise aus Neugier - an etwas so interessiert, dass man sich davon angezogen fühlt.
Die Frucht der Erkenntnis war nicht wirklich verboten, sondern es ging darum, dass sich Adam und Eva zwischen ewigem Leben in Stagnation und irdischem Dasein in charakterlicher Entwicklung durch Erkenntnis entscheiden mussten.
Symbolisch standen dafür der Baum des Lebens und die Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse zum Gegensatz.
Ihnen wurden zwei Gebote gegeben, die ebenfalls im Widerspruch zueinander standen.
Einerseits wurde ihnen Geboten, sich zu mehren und andererseits wurde ihnen unter Androhung, sie würden sterben, verboten, vom Baum der Erkenntnis zu essen, aber mit dem Zusatz, dass es ihrer Entscheidung obliegt, dem letzteren Gebot zu entsprechen.
Nun mag man in dem Fall Adams und Evas eine Strafe sehen, und folglich im Essen der Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse eine Sünde, denn immerhin wurden Adam und Eva aus dem Garten von Eden vertrieben und somit aus Gottes direkter Gegenwart, doch dies war erforderlich wegen ihrer Erkenntnis, damit sie aus ihrem Glauben und ihrer Glaubenstreue sich für das Gute entscheiden konnten und nicht aufgrund des Wissens um Konsequenzen bei Fehlverhalten.
Die Unsterblichkeit musste ihnen aus dem Grunde genommen werden, damit sie nach der irdischen Bewährungszeit zu Gott zurückkehren konnten.
Die Frucht des Lebens gewährte ihnen diese Unsterblichkeit und ihnen wurde gewährt, davon so lange zu essen, bis sie aus dem Garten von Eden verstoßen wurden, also so lange, wie sie sich noch nicht dazu entschieden hatten, von der Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen und so die Entwicklung durch Erkenntnis in Gang zu setzen.
Sicherlich ist all das sehr symbolisch, aber es steckt auch viel Wahrheit darin, so wie man in vermutlich sehr vielen Fabeln eine grundlegende Botschaft erkennen kann, wenn man sich nicht daran stört, dass darin menschlich handelnde Tiere vorkommen.
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