Trump hatte eine sehr clevere Strategie und die Clinton-Kampagne hatte etliche Schwächen. Dazu hat vor einem halben Jahr jemand eine sehr gute Analyse gepostet und 1000 Dollar auf Trump gesetzt:
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US-Präsidentschaftswahl 2016
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Zitat von endar Beitrag anzeigenIch denke, viel zu dem Sieg hat beigetragen, dass die Trump-Wähler bei Umfragen entweder verschämt gelogen haben oder aus Lügenpresse-Gründen gar nicht teilgenommen haben. Und so konnte Hillary immer schön führen. So ähnlich war es ja auch beim Brexit.
Amüsant ist auch zu sehen, wie jetzt schon für die nächste Wahl geplant wird. Bis jetzt hat Trump noch überhaupt nichts gemacht, aber er muss auf jeden Fall nach 4 Jahren wieder weg.
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Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigenSo sieht unser moderne demokratische Gesellschaft doch aus. Alles was auch nur annähernd "rechts" oder gegen den propagierten Mainstream ausgelegt werden kann ist verpönt und kaum einer traut sich dazu zu stehen.
Naja, die frustrierten arbeitslosen Stahlarbeiter aus Wisconsin oder anderen Städten werden ja sehen, ob Trump ihnen ihre Jobs zurückbringt oder nicht.
Republicans hate ducklings!
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So jetzt hat Trump auch die US-Präsidentschaft erfolgreich gewonnen. Im Anhang eine Partei die überraschend von einem Außenseiter geentert wurde. Jetzt muss Trump das Schiff auch steuern, fragt sich nur wohin? Wahlversprechen und Aussagen hat es viele gegeben, manche davon waren recht widersprüchlich. Schlussendlich weiß aber nur Trump was er tatsächlich politisch will (wenn er es den selbst weiß).
Die Erwartungshaltung bei seinen Wähler ist so ungeheuer wie seine Versprechen, das er dabei eigentlich nur scheitern kann. Noch dazu so manches Versprechen, auch bei den Republikanern im Kongress auf Widerstand stoßen wird. Außenpolitisch ist er ein weißes Blatt, und momentan kaum einzuschätzen. Allerdings wird er wohl bald merken, das hier die Interessen der USA weit und kompliziert gestrickt sind. Diese Interessen wollen auch vertreten werden, da ist sich heraus halten, nicht so leicht.
Das Aufkündigen und Neuverhandeln von Handelsabkommen, ich wünsche ihm viel Spaß dabei. Das ist ein recht zeitraubendes Vorhaben, bei dem die Druckmittel der USA heute nicht mehr so groß sind, wie in den 90er Jahren.
Alles in allem, dürfte seinen Wählern wohl eine ziemliche Enttäuschung bevorstehen. Sie haben ihre Alternative zum Polit-Establishment bekommen, nur wird Trump wohl nicht der Retter werden, den sie sich versprochen haben.Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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Zitat von endar Beitrag anzeigen
Naja, die frustrierten arbeitslosen Stahlarbeiter aus Wisconsin oder anderen Städten werden ja sehen, ob Trump ihnen ihre Jobs zurückbringt oder nicht.
Pluto for Planet!
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Gast
Dass Trump nicht die Jobs zurückholen wird, die China (und andere Entwicklungsländer) in den letzten Jahrzehnten "gestohlen" haben, ist etwas, worauf ich mich glatt 1.000 Dollar würde wetten trauen.
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Zitat von endar Beitrag anzeigenClinton gewinnt vielleicht das "popular vote", d.h. sie hat die meisten Stimmen. Das veraltete Wahlsystem hat uns ja schonmal vier bzw. acht Jahre Bush verschafft.
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Zitat von Dax Beitrag anzeigenBei solchen Aussagen muss man allerdings aufpassen: Es spielen ja alle nach den Regeln des Systems so wie es ist, und bei einem anderen Wahlsystem würde man auch die Kampagnen anders führen und an anderen Orten versuchen Wähler zu mobilisieren. Das heißt nur weil jemand den bedeutungslosen popular vote nach dem Wahlmännersystem gewinnt heißt das nicht dass das auch bei einer Direktwahl passiert wäre.
Republicans hate ducklings!
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Gast
Jetzt mal wegen "veraltetes Wahlsystem". Das wird ja gerne als Erklärung vorgebracht, macht für mich aber keinen Sinn. Die Stimmen in den einzelnen Wahllokalen auszählen und das ganze dann nach Washington übermitteln hat früher vielleicht länger gedauert, aber der Prozess des Stimmenauszählens war derselbe wie heute. Da wird nix einfacher dadurch, dass man das Electoral College dazwischen schaltet.
Wesentlich mehr Sinn macht da für mich die Erklärung, dass man die ganze Sache doch nicht dem "Pöbel" alleine überlassen wollte und deswegen noch ein paar vermeintlich vernünftige Leute dazwischen geschaltet hat. Das war auch der Grund, warum für den kanadischen Senat nur Betuchte kandidieren durften. Da ist bis heute ein Vermögen von 4.000 Dollar die Voraussetzung.
Hat da also mal jemand eine belastbare Quelle, warum man das indirekte Wahlsystem tatsächlich eingeführt hat? Die Erklärung der langsameren Transportwege im 18. Jahrhundert ergibt nämlich wenig Sinn für mich.
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Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigenHat da also mal jemand eine belastbare Quelle, warum man das indirekte Wahlsystem tatsächlich eingeführt hat? Die Erklärung der langsameren Transportwege im 18. Jahrhundert ergibt nämlich wenig Sinn für mich.
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Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigenJetzt mal wegen "veraltetes Wahlsystem". Das wird ja gerne als Erklärung vorgebracht, macht für mich aber keinen Sinn. Die Stimmen in den einzelnen Wahllokalen auszählen und das ganze dann nach Washington übermitteln hat früher vielleicht länger gedauert, aber der Prozess des Stimmenauszählens war derselbe wie heute. Da wird nix einfacher dadurch, dass man das Electoral College dazwischen schaltet.
Wesentlich mehr Sinn macht da für mich die Erklärung, dass man die ganze Sache doch nicht dem "Pöbel" alleine überlassen wollte und deswegen noch ein paar vermeintlich vernünftige Leute dazwischen geschaltet hat. Das war auch der Grund, warum für den kanadischen Senat nur Betuchte kandidieren durften. Da ist bis heute ein Vermögen von 4.000 Dollar die Voraussetzung.
Hat da also mal jemand eine belastbare Quelle, warum man das indirekte Wahlsystem tatsächlich eingeführt hat? Die Erklärung der langsameren Transportwege im 18. Jahrhundert ergibt nämlich wenig Sinn für mich.
Da war die Wahl für eine junge wachsende Demokratie bzw. Staatenbund nicht nur ein technischer Akt, den man irgendwie absolvieren musste. Das Delegiertensystem ist repräsentativ, identitätsstiftend, legitmierend und ich gehe davon aus, dass man die Gelegenheit auch noch zu anderen inoffiziellen Sachen nutzen konne. Gemälde wurden auch gemalt. Man war ja wer. Zudem wollten die Einzelstaaten das auch kontrollieren, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Das Wahlmännersystem bevorzugt(e) zudem die kleinen Staaten/solche mit wenigen Einwohnern, weswegen das wohl auch immer so bleiben wird, wie es ist.
Welcher Aspekt jetzt aber wichtig und weniger wichtig war, weiß ich auch nicht.Republicans hate ducklings!
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Gast
Zitat von Seether Beitrag anzeigenÜberhaupt ein interessantes Thema. Würde mich mal interessieren, wie denn damals so rein praktisch "Demokratie funktioniert" hat.
U.a. waren um 1800 gerade mal vier Prozent der US-Bevölkerung wahlberechtigt. Das zeigt sehr exemplarisch, dass man das, was wir uns heute unter eine westlich-liberalen Demokratie vorstellen, nicht einfach auf das 18. oder 19. Jahrhundert übertragen kann.
Zitat von endar Beitrag anzeigenDa war die Wahl für eine junge wachsende Demokratie bzw. Staatenbund nicht nur ein technischer Akt, den man irgendwie absolvieren musste. Das Delegiertensystem ist repräsentativ, identitätsstiftend, legitmierend und ich gehe davon aus, dass man die Gelegenheit auch noch zu anderen inoffiziellen Sachen nutzen konne. Gemälde wurden auch gemalt. Man war ja wer. Zudem wollten die Einzelstaaten das auch kontrollieren, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Das Wahlmännersystem bevorzugt(e) zudem die kleinen Staaten oder solche mit wenigen Einwohnern, weswegen das wohl auch immer so bleiben wird, wie es ist.
Der Senat wurde übrigens auch bis 1910 oder so nicht vom Volk direkt gewählt, sondern von den Parlamenten der Bundesstaaten.
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Anders kann ich es aber auch nicht ausdrückien: Die haben die Wahl nicht als zweckrationales Problem betrachtet, so wie wir das heute tun. Und wenn du das verstehen möchtest, dann musst das ein bisschen abstellen. Das wurde nicht als "zusätzlicher Aufwand" betrachtet. Du musst das umdrehen: Diese Form war bekannt und erprobt und die Frage ergibt eher umgekehrt einen zeitgenössischen Sinn: Die hätten sich eher gefragt, was gegen die Wahlmänner spricht und nicht, was dafür spricht.
Pomp und Circumstance sind auch ein Mehrwert in der politischen Denke des 19. Jahrunderts (nicht nur dort). In den Monarchien wurden die Kaiser und Könige gekrönt, teilweise gewählt und sowas wollte man eben auch gerne haben, vor allen Dingen als junge Demokratie ist das unbezahlbar. Repräsentation, Legitimation und das reine Zelebrieren sind einfach identitätsstiftend und mehr wert als die Spesen für die paar Leute.
Republicans hate ducklings!
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Auf PHOENIX wurde vorhin noch folgender Aspekt des Wahlmännersystem genannt: es hilft kleineren Staaten, relevant zu bleiben. Vermont mag z.B. nur 3 Wahlmänner haben, aber hier vertritt jeder Wahlmann nur ca. 200.000 Wähler. In Kalifornien sind es über 600.000 Wähler pro Wahlmann. Für die gleichen Wählerstimmen, die man braucht um in Kalifornien nur eine Stimme zu bekommen, gewinnt man Vermont mit seinen ganzen drei Stimmen. In der Gesamtheit ist das natürlich immer noch wenig aber es gibt den Bürgern von Vermont ein gutes Gefühl wenn sie sagen können, dass ihre Meinung 3x so viel Wert ist wie die der Kalifornier.
LG
Whyme"Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
-Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten
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