US-Präsidentschaftswahl 2016

[Spocky]

Jeb Bush, Rick Santorum...

[quest]

Wie läuft das eigentlich mit den Vorwahlen, wer wählt dort den Kandidaten? Nur Mitglieder der jeweiligen Partei oder die gesamte Bevölkerung?

[Tibo]

Das ist von Staat zu Staat unterschiedlich. Formal wählt man eh nicht den Kandidaten sondern Delegierte für die nationa convention gewählt. Die wählen dann den Kandidaten.
Grob gibt es vier Modi: a) Jeder Wahlberechtigte darf in jeder Partei wählen, b) nur wahlberechtigte Mitglieder der eigenen Partei (bzw. Leute, die sich in Listen als deren Wähler registriert haben lassen) dürfen wählen, c) jeder Wahlberechtigte, der in keiner anderen Partei ist darf wählen (hier können dann parteilose Wähler mehrmals wählen), d) jeder Wahlberechtigte darf wählen aber nur in einer der beiden Parteien.
Bei a ist keine Registrierung erforderlich, bei d muss man sich öffentlich (durch Liste, Parteimitgliedschaft, öffentliche Wahl selbst) zu seiner Wahl bekennen.

[Alius]

Wobei ein Trump-Sanders-Duell gewiss seinen Reiz hätte.

Das wäre wenigstens unterhaltsam und großes Kino.

[quest]

Das ist von Staat zu Staat unterschiedlich. Formal wählt man eh nicht den Kandidaten sondern Delegierte für die nationa convention gewählt. Die wählen dann den Kandidaten.
Grob gibt es vier Modi: a) Jeder Wahlberechtigte darf in jeder Partei wählen, b) nur wahlberechtigte Mitglieder der eigenen Partei (bzw. Leute, die sich in Listen als deren Wähler registriert haben lassen) dürfen wählen, c) jeder Wahlberechtigte, der in keiner anderen Partei ist darf wählen (hier können dann parteilose Wähler mehrmals wählen), d) jeder Wahlberechtigte darf wählen aber nur in einer der beiden Parteien.
Bei a ist keine Registrierung erforderlich, bei d muss man sich öffentlich (durch Liste, Parteimitgliedschaft, öffentliche Wahl selbst) zu seiner Wahl bekennen.

Vielen Dank!

Oh man...immer wenn man glaubt, das US-Wahlsystem könnte nicht noch komplizierter werden, wird man erneut eines besseren belehrt

[Alius]

Vielen Dank!

Oh man...immer wenn man glaubt, das US-Wahlsystem könnte nicht noch komplizierter werden, wird man erneut eines besseren belehrt

Es geht noch komplizierter.

Iowa Caucus

Republikaner
Wähler bekommt ein leeres Blatt und hört sich die Argumente
von Vertretern der Kandidaten an und schreibt seine Entscheidung nieder.
(Manchmal precincts benutzen Wahlzettel oder Handzeichen)
Die Delegierten, die von Republican Iowa State Convention gewählt werden,
wählen entsprechend dem unverbindlichen Wahlergebnis.

Demokraten

Die Teilnehmer versammeln sich an vorbestimmten Plätzen im Raum,
werden gezählt, dann gibts 30 Min Zeit, die Nachbarn von eigenen Kandidaten zu überzeugen.
Dann wird noch gezählt. Alle Kandidaten über 15% bleiben im Rennen.
Dann gibts wieder 30 Minuten, andere Personen vom eigenen Kandidaten zu überzeugen.
Dann wird zu letzen Mal gezählt und die Delegierten proportional aufgeteilt.
Die meisten gehen jetzt nachhause.Die noch Anwesenden wählen
die Delegierte und danach die lokalen Parteivorstände.
Diese Delegierte wählen auf dem Caucus die District und State Delegierten.
Diese Delegierte sind im ersten Wahlgang verpflichtet ihren Kandidaten zu wählen,
können später wechseln.


Merke, die USA ist ein dezentrales Land, in dem der Bund sehr wenig zu melden hat.
Er Kümmert sich um Außenpolitik und einige länderübergreifende Dinge.
Die EU hat in Deutschland deutlich mehr zu sagen.
Um die meisten Sachen kümmert sich die Bundesstaaten
Daher ist Landes- und Kommunalrecht in den USA ungleich wichtiger als in Deutschland,
wo die meisten zentralen Fragen auf Bundesebene entschieden werden.
Die Kommunen selbst haben auch sehr hohe Autonomie.
(Disclaimer: sehr grob und vereinfacht dargestellt, in Wirklichkeit ist es viel, viel komplizierter)

[Spocky]

Merke, die USA ist ein dezentrales Land, in dem der Bund sehr wenig zu melden hat.
Er Kümmert sich um Außenpolitik und einige länderübergreifende Dinge.
Die EU hat in Deutschland deutlich mehr zu sagen.
Um die meisten Sachen kümmert sich die Bundesstaaten
Daher ist Landes- und Kommunalrecht in den USA ungleich wichtiger als in Deutschland,
wo die meisten zentralen Fragen auf Bundesebene entschieden werden.
Die Kommunen selbst haben auch sehr hohe Autonomie.
(Disclaimer: sehr grob und vereinfacht dargestellt, in Wirklichkeit ist es viel, viel komplizierter)

Das war in den CSA, also bei den Konföderierten, noch mal ein Stück extremer. Die hatten nicht einmal einheitliche Spurbreiten bei den Bahnlinien. Dies sollte sich später im Bürgerkrieg als eines der entscheidenden Mankos herausstellen, denn während der Norden seinen Nachschub direkt zur Front durchbrachte, musste im Süden an jeder Grenze umständlich umgeladen werden.

Solche Dinge können also auch ordentliche Nachteile mit sich bringen.

[Karl Ranseier]

Wer den alltäglichen Wahnsinn in seiner Essenz unterhaltsam aufgefrischt konsumieren möchte, kann sich an die Daily Show mit Jon Stewart halten. Unter dem Titel "Democalypse 2016" erfährt man dann zB, welcher Kandidat im Elefantenrennen üben muss, wie er seine Frau auf Wahlveranstaltung küsst (Ted Cruz) oder ab wann die Übersicht über die "wichtigsten" Vorkandidaten eben nicht mehr "übersichtlich" ist:

17 candidates! Only two more and we unlock Sub-Zero!"

(Als Referenz an die überladen Figurenauswahl-Schirme in den neueren Teilen der Mortal Kombat Videospiel-Reihe gerichtet )

[Feydaykin]

Das war in den CSA, also bei den Konföderierten, noch mal ein Stück extremer. Die hatten nicht einmal einheitliche Spurbreiten bei den Bahnlinien.

Da hat mit der Föderalisierung der CSA wenig zu tun, die kamen ja nicht wirklich zu großartigen Ausbau und co, man war ja qausi sofort im Krieg

Die Spurweiten sind wohl eher Geschuldet das es alles Privatbahnen waren.

[QUOTE][Dies sollte sich später im Bürgerkrieg als eines der entscheidenden Mankos herausstellen, denn während der Norden seinen Nachschub direkt zur Front durchbrachte, musste im Süden an jeder Grenze umständlich umgeladen werden.
/QUOTE]

oh da könnten wir einen Bürgerkriegsthread aufmachen, aber Tatsache ist die Armeen versorgten sich eh zu 98% vom "Feld"

Die Bedeutung der Eisenbahn bzgl Nachschub ist übertrieben.

Aber für die ganze Komplexität wäre ein eigener Thred interssant.

[KennerderEpisoden]

Trump hat nun doch das Verssprechen unterzeichnet, nicht als Unabhängiger zu kandidieren. Falls er die republikanische Nominierung nicht erhält und wütend genug ist, wird ihn dies aber kaum davon abhalten, es sich anders zu überlegen. Und wütend scheint er permanent zu sein; schon komisch für jemanden, der genug Geld haben sollte, die Seele mit Nutten, Drogen und Vergnügungsfahrten zu beruhigen.

[KennerderEpisoden]

Rick Perry steigt aus dem Wahlkampf aus. Aus drei Gründen war das zu erwarten: 1. kein Geld, 2. keine Umfrageerfolge, 3. habe ich vergessen.

Trump ist indessen weiter im Aufwind und hat in der jüngsten CNN-Umfrage inzwischen die 30 % Marke geknackt: Donald Trump Tops 30% in CNN/ORC poll - CNNPolitics.com. Auch wenn es noch 5 Monate bis zu den ersten Vorwahlen sind, wird die Angst in der republikanischen Parteiführung bereits jetzt um sich greifen.

[Karl Ranseier]

Rick Perry steigt aus dem Wahlkampf aus. Aus drei Gründen war das zu erwarten: 1. kein Geld, 2. keine Umfrageerfolge, 3. habe ich vergessen.

Trump ist indessen weiter im Aufwind und hat in der jüngsten CNN-Umfrage inzwischen die 30 % Marke geknackt: Donald Trump Tops 30% in CNN/ORC poll - CNNPolitics.com. Auch wenn es noch 5 Monate bis zu den ersten Vorwahlen sind, wird die Angst in der republikanischen Parteiführung bereits jetzt um sich greifen.

Ja, die haben ja vor nichts mehr Angst als vor einem Kandidaten, der seine Kampagne selbst finanzieren kann - das wäre der SuperGAU

[xanrof]

Ja, die haben ja vor nichts mehr Angst als vor einem Kandidaten, der seine Kampagne selbst finanzieren kann - das wäre der SuperGAU

Tja, Super-PAC oder Super-GAU

Nebenbei: Perry ist auf der Gehaltsliste der Company, die am meisten für ihn gespendet hatte. Ausnahme? Sicher nicht.

Rick Perry Is on the Payroll of His Super-PAC's Biggest Sugar Daddy | Mother Jones

[KennerderEpisoden]

Lange war es stil um ihn, doch jetzt ist Bobby (Jindal) "on the move": https://twitter.com/BobbyJindal/stat...09764916707328

Damit dürfte er sich als heißerster Kandidat für den dritten Aussteiger anbieten.

[xanrof]

Ich kann ja verstehen, dass die GOP-Anhimmler () jetzt kopflos rotieren, nachdem McCarthy die Haus-Führung hingeschmissen bzw erst gar angenommen hat. Da komt es zu manch lustiger Reaktion in eigenen Reihen:

Rep. Mark Takano (D-Calif.) and his staff went ahead and wrote up a fake "Speaker of the House" ad, poking fun at the GOP's woes: "Are you an American citizen? Do you have experience negotiating hostage situations? Are you ready for the challenge of a lifetime? Then this job is for you!" (...)Requirements are similarly cheeky: "Babysitting experience STRONGLY PREFERRED."

https://theweek.com/speedreads/58235...ngly-preferred. Aber bei so einigen scheinen die Gehirnwindungen einfach nur rettungslos verbogen. Anders kann man sich so eine gequirlte Scheisse nicht erklären:

Ben Carson, the retired neurosurgeon who is behind only Donald Trump in the race for the Republican presidential nomination, is sticking to his argument that the Holocaust might have been prevented if Germany's Jews had been armed.

https://theweek.com/speedreads/58237...ntrol-argument