Wie halten wir es mit den nichtweiblichen, nichtmännlichen? Sprechen wir es neutral mit "Es" an? Die Reaktion des so Angesprochenen will ich mir gar nicht ausmalen. Warum dann nicht einen Ofen für Frauen die Ofin nennen? - Sorry, wohin soll das führen?
Unsere Sprache hat sich in Jahrtausenden entwickelt, sie ist Kulturgut. Mit dem Übergang zur Seßhaftigkeit ist aus dem ursprünglichen Matriachat der frühen Jäger und Sammler ein Patriachat entstanden. Das erklärt auch die vielen maskulinen Grundformen. Vieles hat man in der Neuzeit durch das Voransetzen des Wortes "Frau" richtig (und wichtig) ergänzt. Das es neben einem Herrn Hauptmann nur auch eine Frau Hauptmann beim Militär gibt ist folgerichtig. Jetzt aber eine Frau Hauptmännin oder gar Hauptfrau (was hier sogar zu begrifflichen Fehlinterpretationen führen könnte) abzuleiten grenzt dann schon an Schwachsinn.
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Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll?
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Ich finde gegenderte Texte einfach nicht mehr flüssig lesbar.
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Ich sehe da eine ziemlich Rosinenpickerei. Der Schwarm der Genderistinnen hat sich meines Wissens noch nicht stark dafür gemacht, dass auch Steuerhinterzieherinnen, Mörderinnen, Vergewaltigerinnen, Straftäterinnen usw. in den Sprachgebrauch übernommen werden.
Ich weigere mich auch konsequent, diese Neuschöpfungen zu verwenden, sofern die ursprünglichen Bezeichnungen als Sammelbegriffe etabliert sind.
Wo es angemessen ist, schreibe ich z. B: an "Liebe Kolleginnen und Kollegen", aber ansonsten können die mich mal mit ihrer Sprachpanscherei.
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Ich persönlich sehe die Sache mit der gender-sensiblen Schreibweise eher kritisch. Ich unterstütze alle Bemühungen, systematische Benachteiligungen von Menschen zu verhindern, sehe aber in der Veränderung der Sprache das falsche Mittel.
Aus meiner Sicht gehen Wortungetüme wie Bürger/innen-meister/in zu Lasten der Prägnanz und Ästhetik der Sprache. Die Sprache gewinnt an vielen Stellen einen eher technischen Charakter. Wenn jetzt zum Beispiel anstelle von Schauspielern von „Schauspielenden“ die Rede ist, klingt das nicht mehr nach handelnden Subjekten, sondern nach ferngesteuerten Marionetten. Ich bin mir nicht sicher, ob man unter diesen Prämissen noch mit dem Literatur-Nobelpreis rechnen kann. Ok, das war jetzt vielleicht etwas polemisch.
Ich sehe auch so etwas wie einen Überbietungswettbewerb. Um sich gesellschaftlich nicht zu diskreditieren, wird man im Zweifel über das Ziel hinausschießen und z.B. unnötigerweise von "Mitgliedern/Mitgliederinnen" oder "Katern und Katzen" sprechen. Mit der Anerkennung eines dritten Geschlechts wird sicher nochmal eine Schippe draufgelegt werden. Vielleicht ist das so eine deutsche Besonderheit, alles immer besonders gründlich und vorbildlich zu machen. Oder es ist einfach nur Gewöhnungssache.
Mir geht es jedenfalls nicht einfach nur um persönliche Befindlichkeiten, sondern ich möchte auch einige etwas handfestere Argumente zur Diskussion stellen.
Mit der sprachlichen Gleichstellung von Frauen und Männern ist beabsichtigt, ein Bewusstsein für Teilhabe von Frauen zu schaffen und so die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen zu beseitigen. Sprache beeinflusst immerhin das Denken. Demzufolge müsste es dann aber in Gesellschaften mit Sprachen, in denen es kein grammatikalisches Geschlecht gibt (z.B. Türkei, Iran, China, Korea), hinsichtlich der Inklusion der Frauen deutlich besser laufen. Tut es aber nicht. Vielleicht liegen die Ursachen für Diskriminierung von Frau woanders.
Weiterhin stelle ich infrage, dass zentrale gesellschaftliche Konflikt wirklich zwischen und Frauen und Männern verläuft. Wenn wir Determinanten ökonomischer Ungleichheit untersuchen, stellen wir zwar fest, dass das Geschlecht einen signifikanten Einfluss hat, aber tatsächlich steckt da eher so etwas wie der Beruf dahinter. D.h. unter Berücksichtigung des Berufs verringert sich der Effekt des Geschlechts deutlich. Frauen arbeiten z.B. überproportional häufig in Pflegeberufen. Wie wäre es, wenn man diese Berufe besser entlohnen würde? Die treibende Kraft hinter vielen Problemen in unserer Gesellschaft ist eher der Markt, der aufgrund von bestimmten Angebot/Nachfrage-Relationen zu einem Ergebnis führt, das für einige Personen halt unvorteilhaft ist. Und das geschieht, obwohl Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen und Altenpflegerinnen schon immer sprachlich inkludiert gewesen sind.
Es macht ein bisschen den Anschein für mich, als ob man sich primär um Frauen kümmert, die auch ohne fremde Hilfe auf der Überholspur sind, z.B. Professorinnen, Politikerinnen, Studentinnen. Frauen, denen es wirklich schlecht geht, sehe ich dadurch nicht geholfen. Das Gender-Mainstreaming ist für mich eher so eine Sache, wo sich Menschen aus der oberen Mittelschicht zufrieden auf die Schulter klopfen.
Ich empfinde die sprachliche Gleichstellung von Männern und Frauen eher als eine Art Nebenkriegsschauplatz. Damit wird ein bisschen davon abgelenkt, dass es weitere relevante Merkmale gibt, die den Zugang bestimmten gesellschaftlichen Positionen erschweren, beispielsweise die soziokulturelle Herkunft. Mein Plädoyer wäre daher, die Probleme von Frauen mit handfesten Maßnahmen zu verringern (z.B. berufliche Teilhabe von Müttern verbessern durch ausreichende Bereitstellung von Kindergartenplätzen, Erhöhung der Kapazitäten in Frauenhäusern usw.) und dabei nicht vergessen, dass es auch noch andere Menschen mit Problemen gibt.
Edit:
Zwei kleinere Ergänzungen noch:
Seit 2015 hat sich einiges getan. Einige Besonderheiten der geschlechter-neutralen Sprache wurden inzwischen auch in die mündliche Sprache übernommen. Man hört jetzt tatsächlich, dass bei vielen Sprechakten z.B. beim Wort Student*innen wirklich eine Lücke zwischen "Student" und "innen" gelassen wird. Vielleicht ist das ganze doch nicht nur eine Modeerscheinungen, wie es einige Seiten zuvor diskutiert wurde.
Es wird ja immer wieder diskutiert, dass mit Hilfe der Sprache unzulässige Assoziationen erzeugt werden. Beispielsweise denkt man beim Begriff "Professoren" an ältere, graue Herren mit Bart. Die Frage ist aber, ob alle unzulässigen Assoziationen beseitigt werden, indem man auch "Professorinnen" sprachlich inkludiert. Wenn jemand z.B. das Wort "Professorin" hört, denkt man dann an eine Frau mit Kopftuch oder an eine Frau mit sächsischem Dialekt? Anscheinend gibt es so etwas wie Rollenerwartungen, die unabhängig von der Sprache funktionieren. Wir haben z.B. eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie ein Arzt aussieht und redet … und die Ärzte erfüllen diese Erwartung tatsächlich sehr gut. Ist fast so wie bei McDonalds, wo der Big Mac in jeder Filiale weltweit gleich schmeckt.Zuletzt geändert von Largo; 10.03.2020, 06:54.
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Zitat von Halman Beitrag anzeigenAber, aber, diese geschlechts-binäre Form ist doch nicht mehr Zeitgemäß. Da werden ja ganz viele soziale Geschlechtsindentistäten nicht berücksichtigt:
Ach und Thema Feministin: Jeden ankeifen der sexistisch wirkt, aber sofort auf 180 sein wenn Mann ihr nicht galant die Tür aufhält....
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Zitat von Halman Beitrag anzeigenAber, aber, diese geschlechts-binäre Form ist doch nicht mehr Zeitgemäß. Da werden ja ganz viele soziale Geschlechtsindentistäten nicht berücksichtigt:
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Zitat von [OTG]Guy de Lusignan Beitrag anzeigenich glaub, darüber sind die Vögel sich nichtmal selber einig^^
meine Nationalhymne wird jedenfalls nicht von irgendwelchen FeminInninen versaut. Basta!
FeminInninen... das Wort sieht komisch aus, was?
androgyner Mensch, androgyn, bigender, weiblich, Frau zu Mann (FzM), gender variabel, genderqueer, intersexuell (auch inter*), männlich, Mann zu Frau (MzF), weder noch, geschlechtslos, nicht-binär, weitere, Pangender, Pangeschlecht, trans, transweiblich, transmännlich, Transmann, Transmensch, Transfrau, trans*, trans* weiblich, trans* männlich, Trans* Mann, Trans* Mensch, Trans* Frau, transfeminin, Transgender, transgender weiblich, transgender männlich, Transgender Mann, Transgender Mensch, Transgender Frau, transmaskulin, transsexuell, weiblich-transsexuell, männlich-transsexuell, transsexueller Mann, transsexuelle Person, transsexuelle Frau, Inter*, Inter* weiblich, Inter* männlich, Inter* Mann, Inter* Frau, Inter* Mensch, intergender, intergeschlechtlich, zweigeschlechtlich, Zwitter, Hermaphrodit, Two Spirit drittes Geschlecht, Viertes Geschlecht, XY-Frau, Butch, Femme, Drag, Transvestit, Cross-Gender.Bei Facebook jetzt 60 Geschlechts*optionen
Zitat von [OTG]Guy de Lusignan Beitrag anzeigenPolizistenInnen...
ZugführerInnen
Was haben die nur alle mit ihrem inneren, das das überall dran muss?
Polizist_innen
Zugführer_innen
Alternativ geht auch: Polizistx und Zugführa. Diese Sprache hat Kultur: "Hey Alda, hast den Zugführa gesehn?"
Profx. Lann Hornscheidt hilft weiter:
https://www.gender.hu-berlin.de/de/z...nen/ma/1682130
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Zitat von OliverE Beitrag anzeigenWäre der korrekte Ausdruck nicht das Elternland ?
meine Nationalhymne wird jedenfalls nicht von irgendwelchen FeminInninen versaut. Basta!
FeminInninen... das Wort sieht komisch aus, was?
PolizistenInnen...
ZugführerInnen
Was haben die nur alle mit ihrem inneren, das das überall dran muss?
Verdammt, um das zu verstehen, muss ich mir erstmal die brien zukippen.. aber das darf ich ja wegen meiner PillInnen, welche mir von meinem NeurlogenInnen verschrieben worden sind, nicht mehr.
Da, beim schreiben bekomm ich schon Kopfschmerzen.
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Zitat von [OTG]Guy de Lusignan Beitrag anzeigenok,Ascheauf mein haupt, ich war nicht 100% politischschwachsinnig korrekt.
Ich läute also in unserem Vater-Mütterland das apokalyptische Finale ein.
Wir wollen ja wirklich alle mit einbeziehen, die evtl. Sonderwünsche haben, die völlig schwachsinnig oder nutzlos sind, also die Sonderwünsche.
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Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigenWann? Wann? Ich muss doch wissen ob nur Popcorn und Couch mit Weltblick oder nochmal ne große Party organisieren angesagt bzw. möglich ist! Und würde es dir was ausmachen, statt "der" Weltuntergang lieber "das" apokalyptische Finale zu verwenden? Nur, damit sich die FeministInnen dabei mit einbezogen fühlen
Ich läute also in unserem Vater-Mütterland das apokalyptische Finale ein.
Wir wollen ja wirklich alle mit einbeziehen, die evtl. Sonderwünsche haben, die völlig schwachsinnig oder nutzlos sind, also die Sonderwünsche.
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Zitat von [OTG]Guy de Lusignan Beitrag anzeigenDen hinterlässt du, seit du hier im Forum aktiv bist.
Tibo hat völlig recht.
igitt.. ich bin me dem eienr meinung.. nasuper... zeit, den Weltungergang einzuläuten^^
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Zitat von Dessler Beitrag anzeigenWann habe ich den Eindruck hinterlassen, ich sei zartbesaitet?
Tibo hat völlig recht.
igitt.. ich bin me dem eienr meinung.. nasuper... zeit, den Weltungergang einzuläuten^^
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Zitat von Dessler Beitrag anzeigenWann habe ich den Eindruck hinterlassen, ich sei zartbesaitet?
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Zitat von Imperialist Beitrag anzeigenDa sich einige Menschen hier im Forum scheinbar sehr an meiner Gender-sensible Schreibweise stören (d. h. statt Bürger schreibt man Bürger_innen oder Bürger*innen) würde ich gerne eure Meinung zu dem Thema hören.
Als kleine Erläuterung was es den mit dem Gendergap auf sich hat:
Das Gendergap versucht anders als das Binnen - I (BürgerInnen), auch Menschen sprachlich zu erfassen, welche sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordenen wollen oder können (Intersexuelle/Transgender).
In der deutschen Sprache wäre die Einbeziehung dieser Menschen nur mit einer Umschreibung möglich.
Also so wie du es machst.
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