Zitat von Jobe
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Meine Kritik richtet sich gegen eine Quote im AR. Das ist populistische Symbolpolitik.
Man wählt sich ein Organ, das mit einer Größe von max 20 Personen, die Verhältnisse für so gut wie keine Frau in der Praxis wirklich verändert. Man wählt sich ein Organ, das nach viel Autorität klingt, de facto aber kein Führungs- sondern nur ein Kontrollorgan ist. Und man bedenkt gar nicht, dass historisch gesehen der AR in Deutschland vom Konflikt Arbeitgeber/Kapital vs. Arbeitnehmer geprägt ist. Das ist und war das vorrangige Anliegen. Und jetzt packt man da noch zusäzlich den Konflikt Mann vs. Frau oben drauf. Am Ende überfrachtet man dieses eine Organ politisch viel zu sehr, dass es keinem seiner Ziele mehr gerecht wird und der AR seine eigentliche Aufgabe, den Vorstand zu überwachen, gar nicht mehr zufriedenstellend erfüllen kann. Der Vorstand lacht sich jedenfalls ins Fäustchen.
Eine Quote bei den Abteilungsleitern und den leitenden Angestellten wäre eine echte Revolution. Aber das wird definitiv in die Hose gehen, wenn man den Unternehmen nicht Fristen weit jenseits der Legislaturperiode gäbe. Gerade manch mittelständisches Technikunternehmen bei mir im Ländle hat teilweise gar nicht genug Frauen, um eine Quote auf dieser Ebene zu erfüllen. Da müsste jede neu eingestellte Frau direkt eine Leitungsposition bekommen. Aber an der Stelle hätte eine Quote echte Wirkung auf sehr viele Frauen. Aber echte Wirkung will man ja nicht, man will nur Assoziationen verändern und Symbole setzen.
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