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    Zitat von Malle Beitrag anzeigen
    Die CDU ist derzeit für mich wie bereits erwähnt nicht wählbar. Denn die jetzige Europolitik ist zum scheitern verurteilt. Ich bin grundsätzlich für den Euro und für die EU, aber nicht mehr in dieser Form. Der Euro und die jetzige EU teilen doch Europa mehr als es verbindet. Ich denke dagegen muss dringend etwas getan werden. Auch die Flüchtlingspolitik muss vollständig überdacht werden. Wie genau das aussehen soll weiß ich allerdings auch nicht. Aber irgendwann platzen halt die Sozialsysteme und dann hat man genau das, was man verhindern wollte...
    Weißt du wie ich das sehe?:


    Stichwort: Europa

    Die sehr verschiedenen europäischen Volkswirtschaften verschmelzen nun in der gemeinsamen Währungszone und dabei rumpelt es kräftig, weil sehr verschiedene Systeme in den gleichen Takt gedrückt werden.
    Diese Entwicklung ist aus meiner Sicht alternativlos.
    Nicht die Volkswirtschaften müssen entflochten werden, sondern der politische Überbau muss sich dem gemeinsamen Wirtschaftsraum anpassen.
    Kurz: der Euro erzwingt eine sehr viel einheitlichere und auf Dauer völlig einheitliche europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik.
    Er erzwingt mehr und mehr das Ende nationaler Sonderwege in diesen zentralen Ressorts und ist insofern ein Motor der europäischen Einigung.

    Wenn wir angesichts des Rumpelns und der Härten und Konflikte nun locker lassen, kann der Euro unter den ökonomischen Kräften die dort wirken tatsächlich zerfallen.
    Wenn wir aber durchhalten, die Kämpfe ausfechten und sie positiv beenden durch die Schaffung einer einheitlichen europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik; dann hat der Euro neben seinen ganz praktischen Vorteilen aus meiner Sicht seine große historische Aufgabe erfüllt.

    Für mich - und gar nicht mal so wenige andere Leute - ist es klar, dass es in Zukunft einen europäischen Bundesstaat mit weit mehr einheitlichen Institutionen als nur einer gemeinsamen Währung geben soll.
    Das ist gut für Europa und gut für seine Menschen.
    Genau wie sich z.B. in Deutschland der Flickenteppich des Heiligen Römischen Reiches nach zähen Kämpfen zu einer einheitlichen Nation zusammengefunden hat, so soll und wird sich auch der Flickenteppich Europas zu einer einheitlichen Nation zusammenfinden, die die Lebensinteressen ihrer Bürger viel besser in der Welt vertreten kann als die gegenwärtige Kleinstaaterei.

    Und von dieser Grundsatzposition aus, lehne ich alle prinzipiell EU-kritischen Parteien ab, denen es eben nicht um eine Verbesserung der Union sondern um ihren Rückbau geht.


    Stichwort: Sozialsysteme

    Die sind in ihrer heutigen Form ohnehin am Ende, vor allem auf Grund des demographischen Wandels.

    Das ist weniger eine Frage der Einwanderung oder der Aufnahme von Flüchtlingen, obwohl es auch da aus meiner Sicht durchaus Verbesserungsbedarf hin zu einer deutlicheren Unterscheidung zwischen Asylsuchenden und Einwanderern und einer umfassenderen Integrationspolitik gibt.

    In der Rentenpolitik z.B. muss ohnehin ein Umdenken her, denn der Generationenvertrag hörte mit dem Aufkommen moderner Verhütungsmethoden und der beruflichen Gleichstellung von Frauen auf eine gute Idee zu sein.
    Ich denke wir müssen wieder viel mehr dahin kommen, dass private Vorsorge und vor allem Fürsorge durch die eigenen Kinder eine größere Rolle spielt.
    Die Konsequenzen willentlicher Kinderlosigkeit müssen wirtschaftlich von denen getragen werden, die sich für diesen Lebensweg entscheiden und nicht von der Allgemeinheit.
    Was sie sonst für das Großziehen von Kindern ausgegeben hätten müssen sie eben für ihren Lebensabend zurücklegen - um mal platt zu umreißen in welche Richtung es da aus meiner Sicht fast zwingend gehen muss.
    Das ist aber ein heißes Eisen was sich im Moment noch alle Parteien anzufassen scheuen - je linker um so mehr.
    Auf keinen Fall sind solche Zukunftsfragen aus meiner Sicht in den Händen eines instabilen Unzufriedenenvereins wie der AfD gut aufgehoben.
    Eine grundlegende Reform des Sozialsystems muss meiner Meinung nach von den großen Volksparteien gemeinsam verantwortet werden.

    Ich sehe also in beiden Fällen keinen Sinn darin meine Stimme der AfD zu geben - im Gegenteil!
    Zuletzt geändert von C.Baer; 30.10.2014, 00:22.

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      Zitat von Malle Beitrag anzeigen
      Der Euro und die jetzige EU teilen doch Europa mehr als es verbindet. Ich denke dagegen muss dringend etwas getan werden.
      Nein, es sind nicht "der Euro und die jetzige EU", die Europa teilen. Es sind Menschen, die unfähig oder unwillig sind, Kompromisse einzugehen und denen es an der Bereitschaft mangelt, auch mal etwas mehr zu geben für das was sie bekommen.
      Zitat von Malle Beitrag anzeigen
      Auch die Flüchtlingspolitik muss vollständig überdacht werden. Wie genau das aussehen soll weiß ich allerdings auch nicht. Aber irgendwann platzen halt die Sozialsysteme und dann hat man genau das, was man verhindern wollte...
      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
      In Deutschland werden die Sozialsysteme ab 2020 ins Platzen kommen, weil die BabyBoomer Generation ihre Rente abgreifen will und selber vergessen hat Kinder zu kriegen.
      Eben genau das, eine Änderung der Flüchtlingspolitik, wäre eine Lösung: mehr Ausländer ins Land holen, ihnen Perspektiven und ein Willkommensgefühl bieten und Arbeit verschaffen. Dann platzen vielleicht auch nicht die Sozialsysteme.

      Solange Kinderkriegen nicht gesetzlich vorgeschrieben wird, ist das die einzige Lösung dafür.



      - - - Aktualisiert - - -




      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen

      Stichwort: Europa
      Zu diesem Absatz möchte ich dir uneingeschränkt zustimmen.
      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Stichwort: Sozialsysteme
      Zu diesem Absatz möchte ich dir nicht uneingeschränkt zustimmen.

      Selbstverständlich ist der demographische Wandel eine der dicken Säulen, auf denen das Problem mit den Sozialsystemen der Zukunft ruht. Doch hier gibt es durchaus Handlungsmöglichkeiten, zB über Einwanderung, um diesem negativen Trend zu begegnen. Eine kinderfreundlichere Gesellschaft (mit Blick auf die Arbeitswelt) wäre ein weiterer Weg.

      Eine andere Säule ist jedoch die Entwicklung der Arbeitswelt durch technischen Fortschritt. Die zunehmende Automatisierung wird für verstärkte Arbeitslosigkeit, zumindest aber für langfristig unregelmäßige Familien-Einkommen sorgen. Unternehmen werden es sich bald nicht mehr leisten können, Leute auf Dauer einzustellen, um auf dem kurzlebigen Markt reagieren und bestehen zu können.
      Diese Entwicklung hat bereits begonnen, eine bereits besonders unangenehme Variante wird hier beschrieben:
      "Standby-Verträge" / Nullstundenverträge
      (=Arbeit auf Abruf, aber ohne Garantie, dass man tatsächlich arbeiten und etwas verdienen kann, siehe auch engl Wikipedia)

      Mehr und mehr Menschen der nahen Zukunft werden einen Lebenslauf aufweisen, der von mehreren Phasen der Arbeitslosigkeit geprägt sein wird. Ich denke auch, dass dies der "Normalfall" werden wird. Und diese Menschen werden dann auch nicht für ihre Eltern sorgen können, ebensowenig wie sie sich selbst eine individuelle, nicht-staatliche Vorsorge werden leisten können.
      Hier werden ebenso die Sozialsysteme einspringen müssen.

      Ich denke, dass ein vielversprechender Ausweg darin bestehen könnte, die Gemeinschaft, in der man lebt, zu vergrößern, um die Probleme auf mehr Schultern zu verteilen.
      Kleinstaatliches Denken à la AfD hilft aber sicher nicht. Da hast du Recht.
      Zuletzt geändert von xanrof; 30.10.2014, 01:13.
      .

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        Zitat von Malle Beitrag anzeigen
        Du bezeichnest also den Großteil der AfD Wähler als ahnungslos?.
        Tibo schrieb "viele" und nichts von einem "Großteil". Man kann aber natürlich auch die Wahrheit verdrehen, wie sie einem passt
        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
        endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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        Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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          Der demographische Wandel lässt sich nicht einfach mit ein bisschen Zuwanderung lösen. Wenn mich meine Erinnerung über eine Analyse des statistischen Bundesamtes nicht täuscht wäre ein Zuwanderungsüberschuss ab 2025 von 450.000 Menschen pro Jahr durchgehend bis mindestens 2060 nötig, um den Verlust an Arbeitskräften auf Basis der dezeitigen Renten - und Rechtslage zu kompensieren. Das ist nicht realistisch zu schaffen, zumal der Pool an Auswanderungswilligen aus der EU und Osteuropa so langsam erschöpft ist und Deutschland immer als Einwanderugsziel interner EU-Migration hinter dem UK zurück stehen wird.
          Auch "Kinderfreundlicher" ist nur ein Ausweg für die ferne Zukunft - denn die Frauen, die in den letzten 30 Jahren nicht geboren wurden, können auch keine Kinder kriegen. Und dass deutsche Frauen pro Generation anfangen, vier bis fünf Kinder in die Welt zu setzen, darf auch bezweifelt werden.
          Man muss der AfD zu Gute halten, dass sie als bisher einzige medial ernsthaft diskutierte Partei mittlerweile darüber spricht, dass es bei Beibehaltung der derzeitigen sozialen Rahmenbedingungen nur mit mehr Kindern auf Dauer geht. Dass sie dafür von linken Kreisen als rückständige Männerpartei verschriehen wird, halte ich persönlich für falsch. Die AfD ist aus ganz vielen Gründen scheiße, aber ausnahmsweise nicht deswegen.

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            Hinzu kommt auch, dass sich Einwanderer in einem Trend auch sehr schnell den Deutschen anpassen: Auch bei Einwanderern sinkt die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Frau sehr schnell und nähert sich dem niedrigen deutschen Niveau an. Das heißt, selbst wenn man die Einwanderer irgendwo auftreiben könnte, die nötig wären, um den Rückgang der Erwerbstätigen Bevölkerung auszugleichen, verschiebt man das Problem damit auch nur ein bisschen, weil die Einwanderer natürlich die Rentner von morgen sind und selbst langfristig auch nicht mehr Kinder bekommen als die Deutschen. Ehrlich gesagt gehe ich aber ebenfalls davon aus, dass sich der Trend bezüglich Kindern nicht umkehren wird, also sollte man sich eher Gedanken machen, welche Technologien morgen nötig sein werden, um ein Land mit einer immer geringeren erwerbstätigen Bevölkerung am Laufen zu halten.
            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
            -Cpt. Jean-Luc Picard

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              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
              Man muss der AfD zu Gute halten, dass sie als bisher einzige medial ernsthaft diskutierte Partei mittlerweile darüber spricht, dass es bei Beibehaltung der derzeitigen sozialen Rahmenbedingungen nur mit mehr Kindern auf Dauer geht.
              Diese Aussage ist nur dann richtig, wenn man von Produktivitätszuwachs abstrahiert. Solange die Produktivität hinreichend stark zunimmt, stellt der demographische Wandel keinerlei Problem dar. Insofern hat Valdorian vollkommen Recht: Die richtige Antwort sind kräftige Investitionen in neue Technologien, welche einen hinreichenden Produktivitätszuwachs erlauben. (*) Da muss sich keiner fürchten von einer Maschine wegrationalisiert zu werden. Da könnte ich auch jedes mal wieder mit den Augen rollen. Das hören wir jetzt seit 200 Jahren, dass die bösen Machinen uns bald alle arbeitslos machen - es hat weder in Zeiten des Bevölkerungswachstums gestimmt und in Zeiten des demographischen Wandels stimmt es schon gleich dreimal nicht.

              €: Was natürlich stimmt ist, dass bei steigendem Rentneranteil an der Bevölkerung auch der Anteil des BIP, welcher für die Rente aufgewendet wird, zunehmen muss (sofern man dem einzelnen Rentner einen nicht-sinkenden Lebensstandard zugesteht).

              (*) Überhaupt keine Antwort hingegen ist die Umstellung des Rentensystems auf Kapitaldeckung. Das ist nichts weiter als ein großer Irrtum, der wieder mal auf dem kindlichen Aberglaube basiert man könne volkswirtschaftliche Probleme mit einfacher Hausfrauenlogik ("wenn heute alle artig Geld auf's Konto legen, können morgen alle die Beine hochlegen und es sich von den Zinsen guttehen lassen") lösen.

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                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Die richtige Antwort sind kräftige Investitionen in neue Technologien, welche einen hinreichenden Produktivitätszuwachs erlauben. (*)

                (*) Überhaupt keine Antwort hingegen ist die Umstellung des Rentensystems auf Kapitaldeckung. Das ist nichts weiter als ein großer Irrtum, der wieder mal auf dem kindlichen Aberglaube basiert man könne volkswirtschaftliche Probleme mit einfacher Hausfrauenlogik ("wenn heute alle artig Geld auf's Konto legen, können morgen alle die Beine hochlegen und es sich von den Zinsen guttehen lassen") lösen.
                Das geht doch Hand in Hand. Das Geld für deine "kräftigen Investitionen" muss ja irgendwo her kommen, und wer heute in neue Technologien investiert, der kann übermorgen von der Rendite zehren.

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                  Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
                  Das geht doch Hand in Hand. Das Geld für deine "kräftigen Investitionen" muss ja irgendwo her kommen, und wer heute in neue Technologien investiert, der kann übermorgen von der Rendite zehren.
                  Ja ja, die Haushalte müssen Geld auf's Konto legen, damit die Unternehmen investieren können. Den Quatsch werden wir auch nicht mehr totkriegen.

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                    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                    (*) Überhaupt keine Antwort hingegen ist die Umstellung des Rentensystems auf Kapitaldeckung. Das ist nichts weiter als ein großer Irrtum, der wieder mal auf dem kindlichen Aberglaube basiert man könne volkswirtschaftliche Probleme mit einfacher Hausfrauenlogik ("wenn heute alle artig Geld auf's Konto legen, können morgen alle die Beine hochlegen und es sich von den Zinsen guttehen lassen") lösen.
                    Deswegen ist es letztendlich auch gut, dass zwar alle diskutieren, aber die Entscheidungen am Ende von Politikern mit einem offenen Ohr für ausgewiesene Fachleute und nicht von Populisten getroffen werden.

                    Ich behaupte von mir schon etwas mehr von VWL zu wissen als sagen wir mal 80% der Bevölkerung, bin aber weit entfernt davon in solchen Dikussionen mehr als Allgemeinplätze und grobe Denkanregungen beizusteuern zu können.
                    Lass das mal aus dem Handgelenk geschätzt 5 bis 10% der Wähler sein die eine brauchbare, kohärente Vision einer aus ihrer Sicht idealen Wirtschaftspolitik im Kopf haben und sich in der breiten Palette der Theorien und Möglichkeiten zwischen Keynes und Milton Friedman wirklich auskennen.

                    Kommentar


                      Ich habe auch keine Ahnung von VWL, BWL. Ich kann nicht mal sonderlich gut rechnen.
                      Als vor zehn Jahren oder wann diese Riester-Rente groß rauskam, erschien mir das irgendwie als ziemlich seltsam. Ich hatte von Anfang an den (Auf Schätzungen basierenden) Verdacht, dass sich mehr Geld fürs Alter zurück legen ließe, wenn man es einfach mit langer Laufzeit auf der Bank parkt.
                      Mittlerweile wissen wir alle, dass der Quatsch ausschießlich die Versicherungswirtschaft beschäftigt und alle finanziellen Mehrgewinne gegenüber anderen privaten Anlagevariationen durch die Provisionsleistungen aufgefressen werden.

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                        Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                        Deswegen ist es letztendlich auch gut, dass zwar alle diskutieren, aber die Entscheidungen am Ende von Politikern mit einem offenen Ohr für ausgewiesene Fachleute und nicht von Populisten getroffen werden.

                        Ich behaupte von mir schon etwas mehr von VWL zu wissen als sagen wir mal 80% der Bevölkerung, bin aber weit entfernt davon in solchen Dikussionen mehr als Allgemeinplätze und grobe Denkanregungen beizusteuern zu können.
                        Lass das mal aus dem Handgelenk geschätzt 5 bis 10% der Wähler sein die eine brauchbare, kohärente Vision einer aus ihrer Sicht idealen Wirtschaftspolitik im Kopf haben und sich in der breiten Palette der Theorien und Möglichkeiten zwischen Keynes und Milton Friedman wirklich auskennen.
                        Weißt du, wenn man eh nichts zu sagen hat, außer "ich habe nichts zu sagen" dann muss man auch nicht auf "antworten" klicken.


                        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                        Ich habe auch keine Ahnung von VWL, BWL. Ich kann nicht mal sonderlich gut rechnen.
                        Als vor zehn Jahren oder wann diese Riester-Rente groß rauskam, erschien mir das irgendwie als ziemlich seltsam. Ich hatte von Anfang an den (Auf Schätzungen basierenden) Verdacht, dass sich mehr Geld fürs Alter zurück legen ließe, wenn man es einfach mit langer Laufzeit auf der Bank parkt.
                        Mittlerweile wissen wir alle, dass der Quatsch ausschießlich die Versicherungswirtschaft beschäftigt und alle finanziellen Mehrgewinne gegenüber anderen privaten Anlagevariationen durch die Provisionsleistungen aufgefressen werden.
                        Ja, das kommt noch dazu. Im Endeffekt ist die Riester-Rente nur eine Rentenkürzung und nebenbei noch Geldbeschaffungs-Maschine für Maschmeyer und Co.

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                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Ja ja, die Haushalte müssen Geld auf's Konto legen, damit die Unternehmen investieren können. Den Quatsch werden wir auch nicht mehr totkriegen.
                          Warum druckt die Bundesbank eigentlich nicht einfach jeden Monat 5.000 Euro für jeden Bundesbürger, so dass keiner mehr arbeiten muss?

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                            Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
                            Warum druckt die Bundesbank eigentlich nicht einfach jeden Monat 5.000 Euro für jeden Bundesbürger, so dass keiner mehr arbeiten muss?
                            Weil das dieselbe Schwachsinnslogik ist, der die Hausfrau dauernd unterliegt? ("Wenn heute alle schön sparen, dann können morgen alle die Füße hochlegen")

                            Kauf dir doch einfach mal ein gutes Wirtschaftsbuch und lies ein wenig darin. Das von Peter Bofinger ist z.B. recht gut, aber bei den Grundlagen macht es keinen so riesen Unterschied. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist eigentlich ziemlich unideologisch.

                            Jedenfalls: Weder ist ein Unternehmen per se auf Kredite angewiesen damit es eine Investition in den realen Kapitalstock durchführend kann, noch ist für die Vergabe von Krediten ein vorheriges Einzahlen von Geld auf ein Sparkonto notwendig. (Allerdings ist es umgekehrt zwingend erfoderlich, dass sich jemand verschuldet, damit ein anderer sparen kann.) Das findet man im Wirtschaftslexikon unter dem Stichwort "Giralgeld" (Ich habe direkt den Verdacht, dass du mir jetzt gleich erzählst, dass Giralgeld - das große Reizwort lautet "fiat money" - super gefährlich ist, aber ich liefere die Vorlage einfach mal). Die Bank of England soll da ja neuerdings so 'ne famose Veröffentlichung dazu gehabt haben. Aber man findet das auch in den lustigen Erklärbär-Büchern, die die Bundesbank so rausgibt.
                            Zuletzt geändert von Gast; 30.10.2014, 17:23.

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                              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                              Weil das dieselbe Schwachsinnslogik ist, der die Hausfrau dauernd unterliegt? ("Wenn heute alle schön sparen, dann können morgen alle die Füße hochlegen")

                              Kauf dir doch einfach mal ein gutes Wirtschaftsbuch und lies ein wenig darin. Das von Peter Bofinger ist z.B. recht gut, aber bei den Grundlagen macht es keinen so riesen Unterschied. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist eigentlich ziemlich unideologisch.
                              Ich betrachte das aus der umgekehrten Perspektive:

                              Wenn ich heute mein Geld in neue, innovative Technologien anlege, in dem ich z.B. Anteile an entsprechenden Unternehmen erwerbe, und diese Unternehmen in 30 Jahren Gewinne erwirtschaften, und ich, weil ich Anteile an diesen Unternehmen habe, Geld bekomme, und von diesem Geld dann leben kann, dann ist doch alles gut. Oder?

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                                Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
                                Ich betrachte das aus der umgekehrten Perspektive:

                                Wenn ich heute mein Geld in neue, innovative Technologien anlege, in dem ich z.B. Anteile an entsprechenden Unternehmen erwerbe, und diese Unternehmen in 30 Jahren Gewinne erwirtschaften, und ich, weil ich Anteile an diesen Unternehmen habe, Geld bekomme, und von diesem Geld dann leben kann, dann ist doch alles gut. Oder?
                                Ja, das ist ja okay, aber setzt zwei bzw. drei Dinge voraus:
                                1. Das Unternehmen nimmt dein Geld heute an (=verschuldet sich bei dir).
                                2. Das Unternehmen stellt mit deinem Geld auch wirklich was Produktives an.
                                3. Das Unternehmen existiert in 30 Jahren noch und kann dir dementsprechend einen Teil seiner Produktion überlassen.

                                Und gerade der dritte Punkt ist eben der Knackpunkt. Es kommt am Ende immer auf die reale Güterproduktion an und diese kann nicht, oder nur sehr begrenzt, gespart werden. Wir können nicht heute die Semmeln backen, die wir in 50 Jahren essen. Das funktioniert vielleicht bei langlebigen Konsumgütern wie z.B. Autos (sofern wir den Wunsch hegen als Rentner irgendwelche uralten Kraxen zu fahren), aber nicht bei dem, was wir täglich so konsumieren (Essen, Trinken, alle möglichen Dienstleistungen). Die Volkswirtschaft als ganzes kann nicht sparen im Sinne von "Geld auf's Konto legen", es wird immer das verbraucht was zeitnah herstellt wird und es wird das hergestellt, was zeitnah verbraucht wird. Wenn in 50 (oder 30 ) Jahren keiner mehr da ist, um irgendwas herzustellen, dann werden diejenigen, die nicht arbeiten, einfach verhungern. Da ändert auch die tolle Kapitaldeckungsrente nichts dran.

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