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    Krise in Mali

    Frankreichs Militärintervention: Das Mali-Abenteuer | Politik | ZEIT ONLINE

    Der seit Monaten schwellende Konflikt zwischen der durch einen Militärputsch geschwächten Regierung und einem Sammelsurium an teils islamistisch motivierten kriminellen Banden in Mali ist mit dem eingreifen von französischen Truppen nun endgültig zu einer internationalen Krise geworden. Durch das zögerliche Verhalten der internationalen Staatengemeinschaft (gepaart mit der völligen Unfähigkeit der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas) hätten es die Aufständischen letzte Woche fast geschafft, den Staat endgültig auseinanderbrechen zu lassen, es hätte ein neues Somalia mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region gedroht. Man kann also nur froh sein, das Frankreich jetzt vorgeprescht ist und den Aufstand mit militärischen Mitteln eindämmt, nachdem Verhandlungsversuche mit den Rebellen in den letzten Monaten zu nichts geführt haben. Lächerlich wenn nicht gar peinlich ist allerdings mal wieder das rumlavieren der Bundesregierung, außer hohlen Phrasen und etwas symbolischer Unterstützung ist aus Berlin bislang nicht viel gekommen.

    #2
    Der Konflikt war bisher ja nur so nebenbei in unseren Medien, interessant wurde es nur wie die Islamisten in Timbuktu die Mausoleen zerstörten, aber nach ein paar Tagen verschwand Mali wiededr aus dem Blickpunkt der Medien. Erst jetzt, wo die Franzosen eingreifen hörte man wieder über diesen Konflikt.
    Aber ich denke, die Franzosen setzen hier ein deutliches Zeichen, um a) der notleidenden Bevölkerung zu helfen und b) kein neues Aufmarschgebiet für den internationalen Terrorismus entstehen zu lassen.
    Weiters muss noch gesagt werden, dass dieser Konflikt ein Produkt des Libyen-Krieges ist, denn von wo wohl haben die Islamisten die ganzen Waffen her??? Mit den Arsenalen der Gaddafi-Armee wurde ziemliches Schindluder betrieben, da sind anscheinend die meisten Waffen verschwunden und niemand weiß so recht wo sie jetzt sind.
    Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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      #3
      Was ist eigentlich mit den Tuaregs? Deren Anliegen nach einem eigenen Staat und der Versuch diesen zu errichten hat den Konflikt doch erst eskalieren lassen, doch dann wurden sie von ihren angeblichen Verbündeten betrogen, aber wie es den Tuareg jetzt ergeht, scheint ziemlich untergegangen zu sein.
      Ansonsten unterstreicht Frankreich seine Rolle als Ordnungsmacht in der Region und ich stimme Mr. Viola zu was den Einsatz angeht.
      "Denkt daran, wir sind nur dazu autorisiert Gewalt anzuwenden wenn die Erde bedroht ist"
      "Und der Mond"
      "Ja, und der Mond."

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        #4
        Also an mir ist das ziemlich spurlos vorüber gegangen und ich war dann doch über den Einsatz recht überrascht. V.a. weil er so "plötzlich" kam.(.?)
        Bin gespannt wie lange das dauern wird. Solche Einsätze sind ja recht schwer kalkulierbar.
        Und ist schon interessant, wenns nicht die Amis sind, wird der Einsatz ganz anders bewertet
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          #5
          Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
          Und ist schon interessant, wenns nicht die Amis sind, wird der Einsatz ganz anders bewertet
          Da könntest du recht behalten, auch mit Hinblick darauf wie die Berichterstattung auf den gescheiterten Alleingang der Franzosen zur Befreiung eines ihrer Agenten in Somalia reagiert haben.

          Kampfeinsatz in Mali: Warum Paris gerade jetzt zuschlägt - n-tv.de
          Ganz interessanter Artikel zu dem Thema, der aufgreift was die Beweggründe Frankreichs zu dem plötzlichen Einsatz sein könnten.
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            #6
            Das Frankreich in seinen alten Kolonien wieder aktiv Politik betreibt sollte spätestens klar sein, nachdem in Côte d’Ivoire Alassane Ouattara an die Macht kartätscht wurde.

            Ich bin mal gespannt, ob dieser Einsatz wirklich schnell abgeschlossen werden kann oder wie Afghanistan in einem Abnutzungskrieg endet.
            “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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              #7
              Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
              Lächerlich wenn nicht gar peinlich ist allerdings mal wieder das rumlavieren der Bundesregierung, außer hohlen Phrasen und etwas symbolischer Unterstützung ist aus Berlin bislang nicht viel gekommen.
              Was will man auch anderes erwarten, wenn in der Presse und in der breiten Öffentlichkeit jede Art von Auslandseinsatz der Bundeswehr verteufelt wird, unabhängig von den Motiven?

              War ja gestern Abend im Fernsehen noch groß zu sehen, wie Gregor Gysi mal wieder ganz grundsätzlich gegen den Einsatz in Mali gewettert hat. Auf den - nun schon x-mal wiederholten - Hilferuf der anerkannten Regierung zu reagieren sei ja nicht legitim und Frankreich habe in Mali schon gar nichts zu suchen. Da müsse man ja erst einmal den UN-Sicherheitsrat anrufen. Dessen Votum kam nun inzwischen einstimmig, aber wahrscheinlich hatte man da insgeheim auf eine Blockade wie im Falle Syriens gehofft.

              Es werden sich bestimmt noch einflussreiche Stimmen melden, die selbst einen solch eindeutigen Einsatz noch immer grundsätzlich ablehnen werden.
              Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.01.2013, 10:26.
              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                #8
                Vielleicht gilt beim Gregor auch das Motto aus Schaden wird man klug. Der Einsatz in Afghanistan wurde auch von einer breiten Mehrheit von Ländern und Parteien unterstützt und war trotzdem nichts weiter als ein Fehlschlag.

                Entsprechend ist ein wenig Skepsis, ob es mit der Verbreitung von Demokratie, Menschenrechten und Brunnen in Mali so super klappt doch durchaus angebracht.

                Dazu kommt (Ja, ich weiß es wird heutzutage nicht mehr gerne gehört), dass auch die Vergangenheit Deutschlands die allgemeine Skepsis gegenüber Militäreinsätzen begründet hat.
                “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                  #9
                  Und ich dachte immer, die Lehre aus der deutschen Vergangenheit wäre "Nie wieder Auschwitz" gewesen, statt grundsätzlich und aus Prinzip bei allen noch so verabscheuungswürdigen Kriegs- und Menschheitsverbrechen zuzusehen...
                  "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                  -Cpt. Jean-Luc Picard

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                    #10
                    Das Problem ist leider, dass man auch in der Lage sein muss, das in der Praxis durchzusetzen. Mal sehen. Ich wünsche den Franzosen jedenfalls viel Erfolg.
                    I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                    - George Lucas

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                      #11
                      Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                      Und ich dachte immer, die Lehre aus der deutschen Vergangenheit wäre "Nie wieder Auschwitz" gewesen, statt grundsätzlich und aus Prinzip bei allen noch so verabscheuungswürdigen Kriegs- und Menschheitsverbrechen zuzusehen...
                      In manchen, nicht gerade kleinen Kreisen wird dies allerdings genauso gesehen. Denn die Bösen sind immer die Deutschen, oft auch die Amerikaner, Briten, Franzosen, Russen, Chinesen - also jede größere Militärmacht, die gerade für eine Intervention in Frage käme; aber nieee die Banden von Gewehren schwingenden Kriminellen, die anderen aufgrund ihrer abweichenden Kultur, Sprache oder Bartlänge Hände und Füße abhacken.

                      Oder es kommen Argumente aus der freien Wildbahn, wo man die Löwen auch nicht daran hindert, die Antilopen zu fressen. Das ist dann eben "Natur", wenn eine Bande von Kriminellen sich eines Staates bemächtigt und einen Teil der Bevölkerung drangsaliert....
                      Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.01.2013, 14:45.
                      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                        #12
                        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                        In manchen, nicht gerade kleinen Kreisen wird dies allerdings genauso gesehen. Denn die Bösen sind immer die Deutschen, oft auch die Amerikaner, Briten, Franzosen, Russen, Chinesen - also jede größere Militärmacht, die gerade für eine Intervention in Frage käme; aber nieee die Banden von Gewehren schwingenden Kriminellen, die anderen aufgrund ihrer abweichenden Kultur, Sprache oder Bartlänge Hände und Füße abhacken.

                        Oder es kommen Argumente aus der freien Wildbahn, wo man die Löwen auch nicht daran hindert, die Antilopen zu fressen. Das ist dann eben "Natur", wenn eine Bande von Kriminellen sich eines Staates bemächtigt und einen Teil der Bevölkerung drangsaliert....
                        Ganz richtig, da kann ich nur zustimmen. Ich bin froh das die Franzosen die Eier haben diesen Fanatikern endlich mal einen Riegel vorzuschieben. Die Entführung in Allgerien zeigt ja mal voll und ganz das wahre Gesicht der Rebellen. Kaum können sie nicht mehr ungestört in ihrem Land wüten, entführen sie wahllos europäische Arbeiter um den Westen einzuschüchtern. MMn. sollten die Franzosen von Europa und auch Amerika volle Unterstützung bekommen.
                        Sollte es gelingen die Rebellen zu vertreiben, hoffe ich dass aus Afghanistan eine Lehre bezogen wird und sich auf die Ausbildung einheimischer Soldaten und Sicherheitskräfte anstatt auf Besatzung konzentriert wird.

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                          #13
                          Die Frage ist doch: hat die Regierung Malis um Hilfe gefragt?

                          Und die darauffolgende Frage ist: werden mit der Regierung dann nur die bösen Buben verteidigt, oder bemühen sich die Franzosen hauptsächilich, Zivilisten zu schützen?

                          Ich kann Gysi verstehen, sauber sind die alle nicht. Wenn sich der Hilfseinsatz auf den Schutz von Zivilisten und lebensnotwendige Infrastruktur beschränkt, dann okay.

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                            #14
                            Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                            Die Frage ist doch: hat die Regierung Malis um Hilfe gefragt?
                            Hat sie, sogar mehrfach. Und die ersten Anfragen wurden in Europa politisch korrekt ignoriert.

                            Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                            Und die darauffolgende Frage ist: werden mit der Regierung dann nur die bösen Buben verteidigt, oder bemühen sich die Franzosen hauptsächilich, Zivilisten zu schützen?
                            Über die Integrität der Regierung von Mali vermag ich nicht zu urteilen. Fest steht jedoch, dass die Islamisten im Norden die böseren Buben sind. Dies wird unterstrichen durch die "Abstimmung mit den Füßen" in Gestalt von mittlerweile mehr als 230.000 Flüchtlingen, die den Segnungen der Koranschwinger nicht so viel abgewinnen können.

                            Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                            Ich kann Gysi verstehen, sauber sind die alle nicht. Wenn sich der Hilfseinsatz auf den Schutz von Zivilisten und lebensnotwendige Infrastruktur beschränkt, dann okay.
                            Es geht darum, die Islamisten zu vertreiben und die Befehlsgewalt der anerkannten Regierung wieder herzustellen.
                            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                              #15
                              Ironie der Geschichte ist, dass die bösen Rebellen größtenteils aus Libyen zurückgekehrte Kämpfer sind, welche sich dort noch des westlichen Wohlwollens sicher sein durften.

                              Hat sie, sogar mehrfach. Und die ersten Anfragen wurden in Europa politisch korrekt ignoriert.
                              Wobei die Legitimität dieser Regierung angesichts der Irrungen und Wirrungen in diesem Land (inklusive Militärputsch) durchaus fraglich ist.

                              Ganz richtig, da kann ich nur zustimmen. Ich bin froh das die Franzosen die Eier haben diesen Fanatikern endlich mal einen Riegel vorzuschieben.
                              Genau, wie vor tausend Jahren die Hunnen ... sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschland in Mali in einer solchen Weise bestätigt werden, daß niemals wieder ein Islamist es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.
                              “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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