Wahlrecht / Größe des Bundestages - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wahlrecht / Größe des Bundestages

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #46
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Der Unterschied zwischen einer Uni-Vorlesung und einer Parlamentssitzung ist, dass ein Student nicht vom Steuerzahler bezahlt wird, ein Abgeordneter aber schon. Versuch mal, in einem Unternehmen in einer wichtigen Sitzung Sudoku zu spielen. Den Versuch machst du nur einmal. Und das Benehmen gewisser Abgeordneter in den Debatten ist eine Unverschämtheit gegenüber dem Wähler, der diese Leute bezahlt dafür, dass er von ihnen vertreten wird. Wenn man vor jeder Wahl das Ansehen einer Debatte wie der letzte Woche verpflichtend machen würde, bekämen die keinen Fuß mehr in die Tür.
    Der Unterschied zwischen einer wichtigen Sitzung in einem Unternehmen und einer Plenardebatte im Bundestag ist aber, dass in ersterer noch wirklich Informationen ausgetauscht, besprochen und entschieden wird. Im Bundestag werden einfach die verschiedenen Positionen der Fraktionen nochmal öffentlich durchgekaut.
    Wesentlich schlimmer als Sudoku finde ich, wenn die Leute den Redner sogar dann demonstrativ ignorieren, wenn der sie direkt anspricht - Madame Merkel ist da anscheinend ganz groß. Oder wenn, wie zuletzt im Falle von Gregor Gysi, Abgeordnete der Gegenseite reihenweise davon rennen, wenn ein Redner kommt, der ihnen nicht passt.

    Ich will das jetzt nicht verteidigen. Man sollte dem Wolfgang schon auf die Finger klopfen. Aber so grauenvoll war das jetzt echt nicht. Eher sollte man sich mal wirklich darüber aufregen, dass Entscheidungen, die echt richtungsweisend für die Zukunft sind, im Hopplahopp-Verfahren durchgepeitscht werden, Kritiker geradezu gewaltsam niedergemacht werden usw. Atomausstieg, ESM, etc. pp.

    € an Tibo:
    Was man von Studenten erwarten kann ist, dass sie sich auf ihren Hosenboden setzen und ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit durchziehen. Alle Veranstaltungen mit höchster Aufmerksamkeit zu verfolgen ist dazu weder hinreichend, noch notwendig, mal hübsch mathematisch gesagt.

    Kommentar


      #47
      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      € an Tibo:
      Was man von Studenten erwarten kann ist, dass sie sich auf ihren Hosenboden setzen und ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit durchziehen. Alle Veranstaltungen mit höchster Aufmerksamkeit zu verfolgen ist dazu weder hinreichend, noch notwendig, mal hübsch mathematisch gesagt.
      Das ist mir aus eigener Erfahrung durchaus bekannt. Aber auch von einem Abgeordneten kann man verlangen, dass er sich auf den Hosenboden setzt und sich über die anstehenden Abstimmungen informiert, in Ausschüssen ordentlich mitarbeitet und dann nach seinem Gewissen abstimmt. Alle Veranstaltungen mit höchster Aufmerksamkeit zu verfolgen ist dazu weder hinreichend, noch notwendig, mal hübsch mathematisch gesagt.

      Kommentar


        #48
        Dann sind wir uns ja einig, dass man in der Plenardebatte zwischendurch mal 'ne runde Sudoku zocken darf, anstatt sich genau anzuhören, wie einem ein Oppositionsabgeordneter zum 15 mal vorwirft, total doofie zu sein.

        Kommentar


          #49
          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Dann sind wir uns ja einig, dass man in der Plenardebatte zwischendurch mal 'ne runde Sudoku zocken darf, anstatt sich genau anzuhören, wie einem ein Oppositionsabgeordneter zum 15 mal vorwirft, total doofie zu sein.
          Absolut. Nur find ich Sodoku blöd. Ich whats appe in Vorlesungen!

          Kommentar


            #50
            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Der Student bekommt ja ne Uni etc. dahingestellt bezahlt nicht zuletzt von Steuergeldern. Wüsste jetzt nicht warum Studenten weniger in der Pflicht der Steuerzahler stehen, wenn es um Gewissenhaftes zuhören geht als Parlamentarier.
            Studenten sind in der Pflicht, ihr Studium gewissenhaft zu absolvieren. Wie sie das tun, ist ihre Sache. Normalerweise besteht an Universitäten keine Anwesenheitspflicht. Meines Erachtens hat jemand, wenn er eine Vorlesung besucht, eine moralische Verpflichtung, sie wenigstens nicht zu stören. Abgeordnete hingegen haben bei Entscheidungen eine Anwesenheitspflicht und von denen kann man zumindest verlangen, nicht in der Debatte wie die Halbaffen herumzugröhlen.

            Kommentar


              #51
              Richtig. Das sollte man dürfen. Man darf aber nicht erwarten, dass sie bei jeder "unwichtigen" Debatte fernab eigentlicher Beschlüsse hochkonzentriert und geradesitzend ihre Rückemuskulatur trainieren und vorgeben, bei der Sache zu sein ("NEIN NEIN NEIN Herr Trittin, Sie haben in Ihrer Amtszeit nicht ein einziges Atomkraftwerk abgeschaltet!!!!" *gähn*), während sie in Wahrheit in Gedanken beim Speiseplan der BT-Mensa sind.

              Kommentar


                #52
                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                Studenten sind in der Pflicht, ihr Studium gewissenhaft zu absolvieren. Wie sie das tun, ist ihre Sache. Normalerweise besteht an Universitäten keine Anwesenheitspflicht. Meines Erachtens hat jemand, wenn er eine Vorlesung besucht, eine moralische Verpflichtung, sie wenigstens nicht zu stören. Abgeordnete hingegen haben bei Entscheidungen eine Anwesenheitspflicht und von denen kann man zumindest verlangen, nicht in der Debatte wie die Halbaffen herumzugröhlen.
                Ich sehe nicht den Zusammenhang von "wie die Halbaffen herumzugröhlen" und Sudoku spielen aber wie gesagt ich mag das Spiel nicht und habe es daher vielleicht falsch verstanden.
                Im Humboldtschen Sinne hat der Student durchaus auch die Verpflichtung mitzuarbeiten (sofern das die Vorlesungskonvention zulässt) um die Einheit von Forschung und Lehre zu sichern.

                Kommentar


                  #53
                  Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                  Richtig. Das sollte man dürfen. Man darf aber nicht erwarten, dass sie bei jeder "unwichtigen" Debatte fernab eigentlicher Beschlüsse hochkonzentriert und geradesitzend ihre Rückemuskulatur trainieren und vorgeben, bei der Sache zu sein ("NEIN NEIN NEIN Herr Trittin, Sie haben in Ihrer Amtszeit nicht ein einziges Atomkraftwerk abgeschaltet!!!!" *gähn*), während sie in Wahrheit in Gedanken beim Speiseplan der BT-Mensa sind.
                  Allerdings war die Sudoku-Geschichte in einer alles andere als unwichtigen Debatte. Es war in einer Debatte über ein Thema, das die Leute wie kaum ein anderes umtreibt, nämlich die Vergabe von Milliardenkrediten in der Eurokrise, und in dem Schäuble als Finanzminister der Hauptverantwortliche ist.

                  Zitat von Tibo
                  Ich sehe nicht den Zusammenhang von "wie die Halbaffen herumzugröhlen" und Sudoku spielen aber wie gesagt ich mag das Spiel nicht und habe es daher vielleicht falsch verstanden.
                  Es geht mir um das Benehmen im Plenum im Allgemeinen und darum, weswegen Wähler verärgert sind. Sudoku spielen während über Milliarden-Hilfspakete debattiert wird ist ein Beispiel, Herumgröhlen ein anderes, "Debatte" und Abstimmen über Verwendung von Adressdaten innerhalb von 90 Sekunden ein Drittes.

                  Am Verhalten Abgeordneter gibt es durchaus einiges zu kritisieren, und der Unmut der Wähler ist mE verständlich, auch wenn das der eine oder andere hier anders sieht.

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X