Das Bildungssystem der Vereinigten Staaten -
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Und deswegen glauben also 42% der Amis, dass "die Lebewesen seit Anbeginn der Zeit in ihrer heutigen Form existierten". Aha.
Das ist also das Niveau der angeblich fortschrittlichsten Nation der Welt.
Nein, das ist schon wahr. Kreationismus ist in den USA eine wahre Pest.
Warum das?
Warum was? Warum USA im Prinzip ein laizistischer Staat ist oder warum das zu einer "Politisierung der Religion" beitrug?
Weiterhin: Jeder achte Lehrer in den Staaten unterrichtet den Kreationismus, ohne dass das ach so liberale und aufgeklärte System etwas dagegen unternimmt.
In deinem Kommentar und in der Ueberschrift des Artikels heisst es: "Jeder achte Lehrer in den Staaten unterrichtet den Kreationismus".
Tatsaechlich wurden nurBiologielehrer (!) befragt. Konkret haben 939 Lehrer(innen) auf die Umfrage geantwortet, von denen 12.5% (= 1/8 = 117 Einzelpersonen) den Kreationismus als "berechtige, wissenschaftliche Alternative zur Darwinschen Evolutionstheorie" lehren. Lediglich 2% geben an, die Evolution gar nicht zu lehren.
Dass "Die Welt" so eine Ueberschrift bringt, ist nicht ueberraschend. Allerdings finden sich in dem Artikel auch keinerlei Angaben, wie repraesentativ die Umfrage war (939 von wieviel x zehntausenden Lehrern in den USA), oder z. B., wo die Umfrage durchgefuehrt wurde (es heisst zwar "landesweite Umfrage", aber vielleicht schwerpunktmaessig im tiefglaeubigen Sueden?). So gesehen: mindestens schlechter journalistischer Stil - in jedem Fall aber manipulativ und effekthaschend und -wegen fehlender Angaben zu statistischen Rahmendaten- in Wissenschaft und Diskussionen nicht zu gebrauchen, kurz: der Artikel ist nicht zitierfaehig!
Und es stellt sich die Frage, wieso du in deinem Kommentar nicht erwaehnst, dass sich dies nur auf Biologielehrer bezieht. Nur die Uerberschrift gelesen? Oder bewusstes Weglassen von Fakten?
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : xanrof schrieb nach 36 Minuten und 40 Sekunden:
Zitat von Uriel Ventris
Das ist leicht. Ich wette um eine stolze Summe, dass der durschnittliche US-Amerikaner weniger über Europa weiß als der durchschnittliche Europäer über die USA.
Da wuerdest du auch sicherlich gewinnen.
Das liegt aber daran, dass aufgrund der wirtschaftlichen + machtpolitischen Bedeutung der USA wir in Europa eben englisch lernen (muessen). Dazu gehoert auch Landeskunde. Ausserdem haben die USA bekanntermassen einen nicht unerheblichen Impakt auf die europaeischen Kulturen.
Umgekehrt ist das nicht so der Fall. Fuer Amerikaner ist die ganze Welt interessant, da bleibt natuerlich zunaechst weniger Fokussierung auf einzelne Regionen wie Europa. Das variiert allerdings mit den persoenlichen Interessen.
Nach meiner Erfahrung sind sehr viele Amerikaner sehr wohl stark interessiert an den Vorgaengen speziell in Europa. Einerseits, weil gerade die wirtschaftliche und politische Entwicklung in Europa erheblich die Wirtschaft in den USA beeinflussen koennte und andererseits, weil viele Amerikaner ihre Wurzeln in Europa haben.
Die haeufigste an den Schulen gelehrte Fremdsprache ist Spanisch (Naehe zu Mexico). Dann kommt Franzoesisch und dann schon Deutsch und Russisch (SIC!). Und selbstverstaendlich gehoert zum Fremdsprachenunterricht in US auch Landeskunde.
Das Interesse ist gross und nicht wenige bekannte Magazine (TheNewYorker, The Atlantic...) bringen regelmaessig fundierte Berichte ueber das was hier abgeht. Keine Yellow Press à la FOX, sondern Journalismus. Es ist vielen bewusst, dass die oekonomische Entwicklung in den USA stark mit der Entwicklung anderer Regionen zusammenhaengt.
Natuerlich gibt es auch sehr viele Leute aus bildungsferneren Schichten, die lieber FOX schauen und denen das nicht so bewusst ist. Hier offenbart sich wieder die tiefe Spaltung, die durch das Land geht.
Nachrichten, Kommentare, Liveticker, Videos und Streams sowie News aus Politik, Wirtschaft, Finanzen, Wetter, Sport, Fußball, Kultur, Reise und Internet ...
Und deswegen glauben also 42% der Amis, dass "die Lebewesen seit Anbeginn der Zeit in ihrer heutigen Form existierten". Aha.
Das ist also das Niveau der angeblich fortschrittlichsten Nation der Welt.
Du wirst polemisch, warum?
Ich glaube diese Zahlen nicht und ob die USA nun die fortschschrittlichste Nation sind, hängt da wohl auch vom Fachgebieten und anderen Leitungsparametern ab, oder?
In Wissenschaft und Forschung sind sie mit Sicherheit eine der fortschrittlichsten Nationen. In anderen Bereichen sicherlich nicht. Darüber lass ich mich hier aber nun nicht aus, da wir eh schon weit off topic sind.
Zitat von Uriel Ventris
Was interessiert mich die BRD?
OK OK, also auch den Muff der damaligen DDR. Recht so?
Zitat von Uriel Ventris
Neugier ist immer leicht, wenn man gar nichts weiß.
Oh, da täuscht du dich gewaltig!
Es gibt (leider) sehr viele Menschen, die von Unwissenheit nicht zur Neugier animiert werden. Warum das so ist, frage ich mich schon mein ganzes Leben. Jedenfalls sehe ich oft, dass Menschen sich mit "Fast Food - Wissen" schon zufrieden geben und Neugier eher als lästige und unnötige Energieverschwendung ansehen. Neugier zu pflegen und zu leben ist eine Tugend, welche wir als Kinder wunderbar anwenden konnten und vor allem wollten, als Erwachsene jedoch scheint sich das zu legen bei vielen Menschen.
Zitat von Uriel Ventris
Die USA? Seit wann denn?
Man oh man, du willst es genau haben. OK!
Ich meinte das mehr bildlich, bezogen auf die Größe des Landes.
So, ich sehe ein, es wird hier ziemlich OT. Ist auch meine Schuld. Falls noch Interesse an diesem Themenstrang besteht, sollten wir das vielleicht in einem extra Thread tun. Ist nur ein Vorschlag.
In deinem Kommentar und in der Ueberschrift des Artikels heisst es: "Jeder achte Lehrer in den Staaten unterrichtet den Kreationismus".
Tatsaechlich wurden nurBiologielehrer (!) befragt. Konkret haben 939 Lehrer(innen) auf die Umfrage geantwortet, von denen 12.5% (= 1/8 = 117 Einzelpersonen) den Kreationismus als "berechtige, wissenschaftliche Alternative zur Darwinschen Evolutionstheorie" lehren. Lediglich 2% geben an, die Evolution gar nicht zu lehren.
Dass "Die Welt" so eine Ueberschrift bringt, ist nicht ueberraschend. Allerdings finden sich in dem Artikel auch keinerlei Angaben, wie repraesentativ die Umfrage war (939 von wieviel x zehntausenden Lehrern in den USA), oder z. B., wo die Umfrage durchgefuehrt wurde (es heisst zwar "landesweite Umfrage", aber vielleicht schwerpunktmaessig im tiefglaeubigen Sueden?). So gesehen: mindestens schlechter journalistischer Stil - in jedem Fall aber manipulativ und effekthaschend und -wegen fehlender Angaben zu statistischen Rahmendaten- in Wissenschaft und Diskussionen nicht zu gebrauchen, kurz: der Artikel ist nicht zitierfaehig!
Und es stellt sich die Frage, wieso du in deinem Kommentar nicht erwaehnst, dass sich dies nur auf Biologielehrer bezieht. Nur die Uerberschrift gelesen? Oder bewusstes Weglassen von Fakten?
Wobei es allerdings gerade die Biologie-Lehrer sind, die in dieser Frage das Problem darstellen. Es hat doch keiner etwas dagegen, dass den Schülern erklärt wird, an was in bestimmten Religionen so geglaubt wird, das Problem entsteht dann, wenn der Kreationismus als gleichwertige Alternative zur Evolutionstheorie gelehrt wird und das findet dann idR nunmal im Bio-Unterricht statt.
Ob das rein formal jetzt alles korrekt ist, ist eine andere Frage, aber das Problem ist trotzdem vorhanden.
I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.
mindestens schlechter journalistischer Stil - in jedem Fall aber manipulativ und effekthaschend und -wegen fehlender Angaben zu statistischen Rahmendaten- in Wissenschaft und Diskussionen nicht zu gebrauchen, kurz: der Artikel ist nicht zitierfaehig!
Das ist ja auch nur ein Zeitungsartikel und keine wissenschaftliche Originalpublikation. Wissenschaftlich zitierfähige Studien gibt es aber auch mehr als genug.
Nach meiner Erfahrung sind sehr viele Amerikaner sehr wohl stark interessiert an den Vorgaengen speziell in Europa.
Könnte deine Erfahrung auf vorselektierte Subgruppen beruhen?
Die haeufigste an den Schulen gelehrte Fremdsprache ist Spanisch (Naehe zu Mexico). Dann kommt Franzoesisch und dann schon Deutsch und Russisch (SIC!).
Welche Anteile der Schülerschaft sind das?
In jedem Fall ist deine Aussage aber manipulativ und effekthaschend und -wegen fehlender Angaben zu statistischen Rahmendaten- in Wissenschaft und Diskussionen nicht zu gebrauchen, kurz: nicht zitierfaehig!
Das ist ja auch nur ein Zeitungsartikel und keine wissenschaftliche Originalpublikation. Wissenschaftlich zitierfähige Studien gibt es aber auch mehr als genug.
Natuerlich ist es "nur" ein Zeitungsartikel, aber er wurde zur Untermauerung einer Meinung im Rahmen einer Diskussion zitiert - und zwar nicht von mir.
Und es ist ein gigantischer Unterschied, ob man von 1/8 aller US-Lehrer redet oder von rund hundert Einzelpersonen.
Zitat von Dannyboy
Könnte deine Erfahrung auf vorselektierte Subgruppen beruhen?
Meine langjaehrige Lebensgefaehrtin ist Amerikanerin, ich bin durchschnittlich 4-5 mal pro Jahr "drueben" und habe vor einiger Zeit mit beruflichem Hintergrund auch einen laengeren Zeitraum in den USA verbracht. Ich behaupte mal, dass ich viele Amerikaner(innen) und auch viele Einzelheiten des amerikanischen Systems kenne.
In der Familie meiner Freundin finden sich Leute aus allen Schichten. Es trifft nicht zu, dass ich nur Leute mit hoeheren Bildungniveau kenne, und gerade deswegen ist es mir so wichtig, stets zu differenzieren.
Und deswegen geht mir auch das verallgemeinernde USA-Bashing so auf die Nerven. Weil es falsch ist!
Der PLOS Artikel sieht auf den ersten Blick interessant aus. Ich habe ihn mal gespeichert und werde ihn demnaechst mal in Ruhe lesen. Im Moment geht das nicht, aber Danke fuer den Link.
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : xanrof schrieb nach 22 Minuten und 50 Sekunden:
Zitat von Dannyboy
Welche Anteile der Schülerschaft sind das?
z.B. Daten von 1997: (die Daten beziehen sich aber nicht auf alle Schulen, so bieten z.B. nur rund 1/3 aller Grundschulen Fremdsprachenunterricht an)
Elementary School (=Grundschule!!!)
Spanisch 79%
Franzoesisch 27%
Deutsch 5%
Ich will mit den Zahlen nur zeigen, dass es durchaus signifikant Fremdsprachenunterricht in den USA gibt, auch wenn normalerweise nur eine Fremdsprache gelehrt wird (im Vgl z.B. zu Deutschland, wo es 2 oder gar 3 sein koennen.
Natuerlich ist es "nur" ein Zeitungsartikel, aber er wurde zur Untermauerung einer Meinung im Rahmen einer Diskussion zitiert - und zwar nicht von mir.
Und es ist ein gigantischer Unterschied, ob man von 1/8 aller US-Lehrer redet oder von rund hundert Einzelpersonen.
Nein, ist es nicht. Nicht wenn die rund hundert Einzelpersonen Teil einer Stichprobe von knapp 1000 sind und nicht der Grundgesamtheit.
Und deswegen geht mir auch das verallgemeinernde USA-Bashing so auf die Nerven. Weil es falsch ist!
Na klar ist das falsch.
z.B. Daten von 1997:
Spanisch 79%
Franzoesisch 27%
Deutsch 5%
u.A.
Nett, aber da heißt es auch:
At the junior high/middle school level, about three million students (out of 8.2 million)
were studying foreign languages in 1997. Over seven million high school students (out of
13.5 million) were studying foreign languages. Private enrollments represented 12% of
the junior high/middle school and high school totals. Those students studying languages
represented over half the students in a school (51% at public schools and 78% at private
schools).
Knapp die Hälfte der US-Schüler hat 1997 also überhaupt keine Fremdsprache gelernt. Und beim Rest dominiert Spanisch bestimmt nicht, um die große, weite Welt kennen zu lernen.
Tatsaechlich wurden nurBiologielehrer (!) befragt.
Wenn soll man sonst befragen? Die Sportlehrer auch noch? Die Mathematiklehrer? Wo wird denn Evolution eher unterrichtet? Wenn man alle Lehrer hineingezogen hätte, hätte das die Studie wieder verfälscht.
Zitat von xanrof
Und es stellt sich die Frage, wieso du in deinem Kommentar nicht erwaehnst, dass sich dies nur auf Biologielehrer bezieht. Nur die Uerberschrift gelesen? Oder bewusstes Weglassen von Fakten?
Nein, ich verließ micht auf eure Intelligenz. Als ich las "Jeder achte Lehrer unterrichtet Kreationismus blablabla", dachte ich automatisch, das müssen Biologielehrer sein.
Zitat von xanrof
So gesehen: mindestens schlechter journalistischer Stil - in jedem Fall aber manipulativ und effekthaschend und -wegen fehlender Angaben zu statistischen Rahmendaten- in Wissenschaft und Diskussionen nicht zu gebrauchen, kurz: der Artikel ist nicht zitierfaehig!
Das kannst du jetzt verreißen, wie du willst, aber an den Haaren herbeigezogen sind diese Daten sicher nicht.
Zitat von xanrof
Natuerlich gibt es auch sehr viele Leute aus bildungsferneren Schichten, die lieber FOX schauen und denen das nicht so bewusst ist. Hier offenbart sich wieder die tiefe Spaltung, die durch das Land geht.
Und natürlich sorgt das System dafür, dass die Bildungsfernen bildungsfern bleiben und der Mittelstand noch weiter absäuft, damit auch die ungebildet werden.
Da helfen auch alle Friedensnobelpreise der Welt nicht.
Zitat von EREIGNISHORIZONT
Du wirst polemisch, warum?
Lass diese Polemiken weg, bitte.
Zitat von EREIGNISHORIZONT
Ich glaube diese Zahlen nicht und ob die USA nun die fortschschrittlichste Nation sind, hängt da wohl auch vom Fachgebieten und anderen Leitungsparametern ab, oder?
Dann glaubst du diese Zahlen nicht, dein Problem. Wie ich xanrof schob sage: Ganz an den Haaren herbeigezogen werden sie auch nicht sein.
Und das mit der fortschrittlichsten Nation war ironisch gemeint. Das glauben die Amis nur, und das werden sie auch weiterhin glauben.
Zitat von EREIGNISHORIZONT
OK OK, also auch den Muff der damaligen DDR. Recht so?
Interessiert mich auch nicht. Dein "Die frühe BRD war auch nicht perfekt" geht mal wieder in die Richtung "Deutschland = Europa".
Zitat von EREIGNISHORIZONT
Oh, da täuscht du dich gewaltig!
Es gibt (leider) sehr viele Menschen, die von Unwissenheit nicht zur Neugier animiert werden. Warum das so ist, frage ich mich schon mein ganzes Leben. Jedenfalls sehe ich oft, dass Menschen sich mit "Fast Food - Wissen" schon zufrieden geben und Neugier eher als lästige und unnötige Energieverschwendung ansehen. Neugier zu pflegen und zu leben ist eine Tugend, welche wir als Kinder wunderbar anwenden konnten und vor allem wollten, als Erwachsene jedoch scheint sich das zu legen bei vielen Menschen.
Und dagegen hilft sicher nicht die Kürzung aller Sozialprogramme. Wollen die Amis aber augenscheinlich, sonst würden sie nicht dem entsprechend wählen.
Zitat von EREIGNISHORIZONT
So, ich sehe ein, es wird hier ziemlich OT. Ist auch meine Schuld. Falls noch Interesse an diesem Themenstrang besteht, sollten wir das vielleicht in einem extra Thread tun. Ist nur ein Vorschlag.
Wenn man alle Lehrer hineingezogen hätte, hätte das die Studie wieder verfälscht.
Nicht, wenn man es dazu schreibt. Natuerlich muesste man sich dann Gedanken machen, ob die Studie in Bezug zur Fragestellung noch Sinn macht. Aber per se ist es erstmal nicht "verfälscht".
Zitat von Uriel Ventris
Nein, ich verließ micht auf eure Intelligenz. Als ich las "Jeder achte Lehrer unterrichtet Kreationismus blablabla", dachte ich automatisch, das müssen Biologielehrer sein.
* Biologie
* Geographie/Geologie/Erdkunde
* Heimatkunde/Sachkunde (das hatten wir in der dritten Klasse, da gab es auch schon etwas Erdgeschichte, auf niedrigem Level natuerlich)
* Religion ! (Wenn der Reli-Lehrer einem die Gottesgeschichte schmackhaft macht, ohne zu erwaehnen, dass es noch was anderes gibt UND wenn die Kids vorher von der Evolution noch nichts gehoert haben, kann das schon praegen.
Nachtrag/EDIT: habe mich gerade erinnert, dass es Religionsunterricht an den staatlichen Schulen dort nicht gibt! Trotzdem umfasst die Liste nicht nur Biologielehrer. Gerade an den Grundschulen gibt es bereits so etwas wie Naturkunde, Heimatkunde, etc. Das sind nicht nur Biologielehrer. Das variiert aber stark von Schule zu Schule.
Zitat von Uriel Ventris
aber an den Haaren herbeigezogen sind diese Daten sicher nicht.
Nein, sie stammen von einer Umfrage. Da aber der Hintergrund der Umfrage nicht ausreichend erklaert wird (zumindest nicht in dem "Welt"-Artikel), ist es schwierig, diese Daten zu bewerten.
Das kann dir auch in Deutschland passieren, sogar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Ich habe noch nie erlebt, dass ein Studiogast, der eine differenzierte Meinung vertritt, die vl nicht gerade Mainstream ist, aber weder hetzend noch unsachlich vorgetragen wird, mit den Worten er soll sein Maul halten aus einer deutschen Sendung rausgeschmissen wird. Und wenn so etwas in der Hitze einer Debatte einmal passieren sollte, dann wird man sich hinterher entschuldigen, weil hier von Moderatoren erwartet wird, dass sie nicht völlig ausflippen.
Allgemein ist das hier immer wieder die Verteidigung: In Deutschland gibt es auch religiöse Fundamentalisten Ja, so etwas gibt es überall. Aber in keiner westlichen Demokratie wird diesen Menschen so viel politisches Gehör geschenkt wie in den USA. Ich kennen keinen Kanzler der ernsthaft gefordert hat, dass Kreationismus neben Evolutionstheorie in den Schulen unterrichtet werden soll(ich rede vom Biologieunterricht, falls das der nächste Einwand werden sollte), so wie das Geroge W. Bush angedacht hätte.
Ich habe auch noch nie gesehen, dass es in Deutschland eine nennenswerte Demonstration unter dem Motto: Gott hasst Schwule gegeben hat.
Man könnte jetzt noch die auch relativ zur Bevölkerungsanzahl häufigen Amokläufe erwähnen, die teilweise privatisierten Gefägnisse, oder dass in es keinem anderen Staat, als im Land der Freiheit mehr Gefängnisinsassen pro 100 000 Einwohner gibt, etc...
Die Beweislast ist hier einfach erdrückend. Mit langem hin und her Relativieren mache ich irgendwann auch noch aus dem Iran ein vergleichsweise progressives System.
Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.
.
* Biologie
* Geographie/Geologie/Erdkunde
* Heimatkunde/Sachkunde (das hatten wir in der dritten Klasse, da gab es auch schon etwas Erdgeschichte, auf niedrigem Level natuerlich)
* Religion ! (Wenn der Reli-Lehrer einem die Gottesgeschichte schmackhaft macht, ohne zu erwaehnen, dass es noch was anderes gibt UND wenn die Kids vorher von der Evolution noch nichts gehoert haben, kann das schon praegen.
Nachtrag/EDIT: habe mich gerade erinnert, dass es Religionsunterricht an den staatlichen Schulen dort nicht gibt! Trotzdem umfasst die Liste nicht nur Biologielehrer. Gerade an den Grundschulen gibt es bereits so etwas wie Naturkunde, Heimatkunde, etc. Das sind nicht nur Biologielehrer. Das variiert aber stark von Schule zu Schule.
Schon klar. Es ist aber wohl ziemlich unplausibel, davon auszugehen, dass außerhalb des echten Biologieunterrichts häufiger Evolutionstheorie statt Kreationismus von den Lehrern gelehrt wird.
(Wo weder das eine noch das andere gelehrt wird, spielt das Thema ja keine Rolle)
Aber in keiner westlichen Demokratie wird diesen Menschen so viel politisches Gehör geschenkt wie in den USA. Ich kennen keinen Kanzler der ernsthaft gefordert hat, dass Kreationismus neben Evolutionstheorie in den Schulen unterrichtet werden soll(ich rede vom Biologieunterricht, falls das der nächste Einwand werden sollte), so wie das Geroge W. Bush angedacht hätte.
Ich habe auch noch nie gesehen, dass es in Deutschland eine nennenswerte Demonstration unter dem Motto: Gott hasst Schwule gegeben hat.
Ja, das sind alles Beispiele, die eine wichtigen Unterschied aufzeigen:
Im Grundgesetz der BRD steht im ersten Artikel gleich an erster Stelle, dass die Wuerde des Menschen unantastbar ist. Im amerikanischen Pendant, dem 1.Zusatzartikel der Verfassung, steht an erster Stelle die Meinungsfreiheit. Dann kommen erst die anderen Grundrechte.
Das war von den amerikanischen Gruendungsvaetern so gewollt und die Rechtsprechung ist auch heute entsprechend.
Daher kann man in Deutschland eben nicht alles frei sagen (zumindest nicht, wenn man damit die Wuerde/Ehre eines Menschen verletzt), waehrend man in den USA sogar den Holocaust leugnen darf.
Das erste folgende westliche Land ist Neuseeland auf Platz 55, europäisch-westlich Spanien Platz 66 (Puerto Rico auf Platz 12 zähle ich noch zu den USA).
Daran kann man mal wieder sehen, wie es mit dem besten Land der Welt bestellt ist. Ein krankes System, das zerbrechen wird. Hoffentlich bald und lokal begrenzt.
So, und jetzt bin ich gespannt, mit welchen lächerlichen Versuchen die Amerikanisten das jetzt wieder relativieren wollen.
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