Zitat von ChronoWerx
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Jeder, der selbst kein Urheber von irgendwas ist, sondern hauptsächlich Konsument von Kultur jeglicher Art, sieht das natürlich so.
Youtube z.B. findet das total gut, daß Du das so siehst. Denn die Gema bedroht ja Deinen freien Zugang zu Information, nicht wahr ? Aber ein Musikstück stellt doch keine reine Information dar. Es ist ein Stück Kultur. Wenn Du es magst kannst Du doch dem Urheber für die Freude, die er Dir damit bereitet hat durchaus etwas geben nicht wahr ? Und wenn es nur ein Bier ist, daß Du ihm ausgibst.
Eine etwas mittelaterliche Darstellung, zugegeben. Heute sieht es natürlich etwas anders aus. Von einer CD, die Du kaufst bekommt der Künster nicht die ganzen 15€. Über den Daumen etwa nur ein Zehntel davon. Die anderen 9zehntel kassieret die Vervielfätigungsindustrie. Und wenn sie sich wieder mal aus dem Fenster lehnt, wie derzeit beim Acta-Abkommen, dann tut sie natürlich so, als täte sie das für die Kunst und die Kultur an sich oder im Namen einer freien Zugänglichkeit von Kultur und Information für Jedermann.
YT verdient übrigens durch Werbeeinnahmen an den Inhalten, die andere einstellen, nicht schlecht.
Jetzt stell Dir vor:
Du hast Morgen einen Geistesblitz. Dir fällt etwas total geniales ein. Du erzählst es Deinen Freunden. Du machst ein Video oder eine Audiodatei daraus. Allen gefällt das. Es verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Jemand anderes hat es von Dir als Kopie bekommen und setzt es bei YT rein. Es bekommt massenhaft Klicks. Jeder will es haben. Wieder jemand anderes, ein ganz schlauer, ändert es leicht ab, läßt sich die Idee offiziell sichern und verdient sich damit eine goldene Nase.
Du hättest vielleicht gerne auch etwas davon, weil es ist ja Deine Idee gewesen aber Ätschibätsch. Du kriegst NICHTS.
Das ist grob umrissen das Schicksal vieler Originalautoren in der Vergangenheit gewesen. Ihr geistiges Eigentum hat andere Leute, die einfach nur ein bischen cleverer waren reich gemacht.
Gehört auch ein wenig zum Gründungsgedanken der Gema.
Der Schutz des geistigen Eigentums. Derjenige, der sich was ausgedacht hat an dem viele ihre Freude haben und andere viele dran verdienen soll gefälligst auch etwas davon abbekommen. Darum dreht sich das ganze im Kern.
Damit der Urheber nicht verarmt und dumm dasteht.
Wohlgemerkt der Urheber. Nicht diejenigen, die das Werk vervielfältigen und massenhaft verkaufen. Auch heute noch streitet die Gema mit der Industrie um diese Pfründe (Prozente). Daher unterscheidet die Gema auch zwischen Rechteinhabern (der Künstler selbst) und Rechteverwertern (z.B. ein Plattenlabel).
Zur besseren Veranschaulichung hier mal eine Diskussion aus der näheren Vergangenheit:
Die eine Seite:
Artikel aus Konkret
Und die andere Seite:
Offener Brief von Mark Chung an den Konkret-Autor.
Das ganze entnommen aus:
Kongulas Pranke Forum
Ich hoffe, das ich hiermit dazu beitragen konnte das Thema Gema etwas differenzierter zu sehen.
Wer will kann sich ja auf www.gema.de selbst ein Bild machen.
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