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Zehn Jahre Euro - wie steht ihr noch dazu

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    Zehn Jahre Euro - wie steht ihr noch dazu

    So, anläslich des morgigen Freudentages, an dem wir feierlich auf die endgültige Einführung des Euro vor genau zehn Jahren anstoßen , möchte ich mal einen Thread dazu öffenen um zu erfragen wie hier im Forum allgemein so die Stimmung dazu ist. Im bw.de-Forum war der allgemeine Tenor überraschenderweise recht positiv: ingame.network

    Wie steht ihr nach zehn Jahren zur Gemeinschaftswähung Euro und zur EU allgemein?
    1. Auf den Scheiterhaufen damit!
    2. Eigentlich Mist, aber es gibt kein Zurück! Augen zu und durch!
    3. Prinzipiell positiv, aber es muss grundlegende Veränderungen geben!
    4. Euro? EU? Spitze! Alles wird gut! Eine Erfolgsstory aus dem Bilderbuch! Weiter so!
    5. EU hui, Euro pfui: Die EU ist gut, aber der Euro muss weg!
    6. Andere Meinung!


    Natürlich darf auch gerne das allgemeine Befinden zur Europäischen Union ausgedrückt werden, wenn wir schon dabei sind. Hier herein bitte keine dauernden Meldungen aus der Tagespresse wie fürchterbar und schecklich oder auch total phänomenal toll doch alles ist was gerade auf EU-Ebene passiert! Dazu gibt es bereits genügend Themen. Bei diesem Thread soll es sich um eine Grundsatzdebatte zum Thema "Europäische Integration" handeln.

    Ich für meinen Teil bin trotz aller Defizite und berechtigert Kritik weiterhin ganz klar pro EU und pro Euro. Die europäische Integration sollte auch in Zukunft fortgesetzt und es versucht werden, einen europäischen Bundesstaat zu etablieren. Das muss natürlich auf verfassungskonformen Weg geschehen und die Demokratiemängel (ungleiches Stimmgewicht bei EP-Wahlen; Einfluss des Ministerrates; mangelnde Kompetenzen des EP) beseitigt werden. Dabei sollte auch der Austritt des einen oder anderen Landes aus der EU kein Tabu sein. Wenn Länder wie GB nicht wollen, dann wollen sie halt nicht und sollen ihren eigenen Weg gehen.

    Was mir mE brauchen in Europa ist ein cooperative federalism nach kanadischem Vorbild: Eine Bundesregierung mit einigen wenigen, aber grundlegenden und klar definierten Kompetenzen vor allem im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik und starke Nationalstaaten.

    Auch den Euro halte ich nach wie vor für eine prinzipiell sehr gute Idee. Leider haben unsere geschätzten, von uns gewählten Politiker - Gott schütze sie - im Eifer des Gefechts ein paar minimale Konstruktionsfehler übersehen. Die müssen natürlich beseitigt werden, auch hier dürfen Austritte kein Tabu sein, ich halte sie sogar für unerlässlich.

    #2
    Ich würde 3. oder 5. ankreuzen, je nach Auslegung. Dass eine gemeinsame Währung und auch eine gemeinsame Regierung prinzipiell positiv sein könnte, stelle ich nicht in Zweifel. Das Konstrukt der EU hat nicht wenig Anteil daran, dass in Europa seit 70 Jahren Frieden vorherrscht. Allerdings hätte dazu auch das Konstrukt EG gereicht. Eine Aufwertung der EG war vielleicht durchaus angebracht, aber den von Kommissaren gelenkten Bürokratentrum namens EU empfinde ich als zuviel dessen, was angeblich gut sein soll. Auch sorgen mich die demokratieunterwandernden Ideen und Verträge, über die wir in anderen Threads schon ausgelassen geplaudert haben. Insofern bin ich inzwischen EU-Skeptiker geworden. Wenn die Souveränität der einzelnen Staaten in Gefahr ist, sollte eigentlich die EU da sein, um sich dagegen zu wehren. Stattdessen ist es die EU, die genau das vorantreibt. Mit dem ESM, dem ESFS, mit Sparauflagen usw.

    Das ist jedenfalls nicht das, was ich von einer EU möchte. So wie du das Ideal beschrieben hast:
    Was mir mE brauchen in Europa ist ein cooperative federalism nach kanadischem Vorbild: Eine Bundesregierung mit einigen wenigen, aber grundlegenden und klar definierten Kompetenzen vor allem im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik und starke Nationalstaaten.
    Genauso würde ich mir das auch wünschen. Allerdings entfernen wir uns immer weiter davon, so habe ich jedenfalls den Eindruck. Durch die oben genannten Mittel zur Rettung des Euro. Damit schlägt der Bogen zum anderen Instrument dieser EU: Dem Prestigeprojekt, dem Euro. Auch der ist prinzipiell eine gute Sache, aber nicht in gegenwärtiger Form. Wir lasten uns und unseren folgenden Generationen Schulden und Sorgen auf, die nicht verantwortbar sind. Nur um dieses "Prestigeprojekt", das allmählich zum Albtraum wird, zu erhalten. Ich sage: Weg damit. Entweder zurück zur D-Mark oder zu einem Euro, in dem nur Länder mit drin sind, die wirtschaftlich zueinander passen.

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      #3
      Im Prinzip ist alles eingetroffen, wovor vor 15 oder fast 20 Jahren angesichts der Pläne einer Währungsunion gewarnt wurde, und dank der Deregulierung kommt zur Schuldenkrise noch eine Bankenkrise hinzu. Die Ungleichgewichte wurden durch die Währungsunion nicht ausgeglichen (mir konnte von der Befürworterseite damals nie jemand erklären, wie das überhaupt funktionieren solle), sondern sie haben sich im Gegenteil noch verstärkt. Die Eurozone war damals weit entfernt von einem optimalen Währungsraum, und heute ist sie weiter entfernt davon denn je.

      Ich glaube, die Entwicklung im letzten Jahr hat die schlimmsten Befürchtungen der damaligen Kritiker noch übertroffen. Ich erinnere mich, dass Starbatty in einem Interview vor ein paar Monaten so etwas zum Ausdruck brachte. Auch Frau Ohr hatte Recht mit ihrer Befürchtung, dass der Euro ein Sprengsatz für die Integration werden könne. Inzwischen schimpfen die Deutschen auf die Griechen und Italiener, die Griechen schimpfen auf die Deutschen, alle zusammen schimpfen auf England und England schimpft zurück. Die Krise hat ein halbes Dutzend vorzeitige Regierungswechsel herbeigeführt, ein paar Länder sind von Technokraten übergangs-regiert und die EU-Länder sind zerstrittener denn je. Zur Stärkung der von SF-Junky beschriebenen europäischen Idee hat die Währungsunion überhaupt nichts beigetragen, im Gegenteil.

      Wenn die Gemeinschaftswährung überhaupt noch zu retten sein soll, dann ist das mE nur durch Austritte einiger Länder zu schaffen. Die strukturellen Probleme sind für diese Länder unter den Bedingungen der Währungsunion nicht zu lösen, und wenn sie nicht austreten, werden die Zentrifugalkräfte sich weiter verstärken, bis die Union insgesamt auseinanderbricht.

      Die EU wird in absehbarer Zeit nicht zu einem optimalen Währungsraum werden. Immer noch mehr und noch unterschiedlichere Länder per Vertrag zu verpflichten, der Währungsunion beizutreten, ist angesichts der gegenwärtigen Krise der helle Wahnsinn. Es wäre besser, die Währungsunion auf eine Kernzone zurückzuführen, mit einer Gruppe von Ländern, die den Kriterien optimaler Währungsräume entsprechen, wenn man den Euro erhalten will.

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        #4
        Ich denke in ein paar Jahren wird (oder Monaten ?) wird die "Eurokrise" vorbei sein . Denn wenn der Euro und der Währungsraum das alles überleben dann kann man den euro als "Gestählt" bezeichnen .

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          #5
          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Die europäische Integration sollte auch in Zukunft fortgesetzt und es versucht werden, einen europäischen Bundesstaat zu etablieren.
          Genau deswegen ist das Vertrauen in die EU und dem Euro nicht groß.
          Wer will schon den Wahnsinn eines europäischen Bundesstaates wir sehen ja schon das eine gemeinsame Währungen enorme Probleme bereitet.
          Eine gemeinsame Währung ist da eine, ein Bundesstaat und die dann nicht mehr vorhandene Souveränität eines Staates etwas anders. Ihr Deutschen habt damit natürlich keine Probleme denn Deutschland hätte auch in diesem Bundesstaat das sagen. (Bundesstaat, auf so einen Blösinn muss man mal kommen )

          Prinzipiell wäre der Euro ansich eine gute Sache, aber auch hier trifft das Sprichwort zu, eine Kette ist nur so stark wie ihr stärkstes Glied.
          Griechenland ist ein Fliegensch..... im gesamten EU-Gebilde, dennoch hats eine veritable Krise ausgelöst.
          Also irgendwas kann da nicht stimmen, man hatte ja Kriterien aber kein Schwein hat sich daran gehalten.

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            #6
            Zitat von lordhasen Beitrag anzeigen
            Ich denke in ein paar Jahren wird (oder Monaten ?) wird die "Eurokrise" vorbei sein . Denn wenn der Euro und der Währungsraum das alles überleben dann kann man den euro als "Gestählt" bezeichnen .
            LoL, klar. Und am 24. Dezember kommt dann der Weihnachtsmann oder wie?

            Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
            Genau deswegen ist das Vertrauen in die EU und dem Euro nicht groß.
            Wer will schon den Wahnsinn eines europäischen Bundesstaates wir sehen ja schon das eine gemeinsame Währungen enorme Probleme bereitet.
            Ich sehe keinerlei sachlogischen Zusammenhang, der vom schlechten Funktionieren der Währungsunion darauf schließen lassen würde, dass auch ein EU-Bundesstaat schlecht wäre. Im Gegenteil ist eine funktionierende Währungsinunion ohne Bundesstaat kaum zu haben, aber das haben wir ja schon hundertmal gehabt jetzt.

            Länder wie Österreich werden in Zukunft so oder so nichts zu melden haben, egal ob mit oder ohne EU. Also husch zurück ins Körbchen.
            Zuletzt geändert von Gast; 02.01.2012, 14:47.

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              #7
              In einen europäischen Gesamtstaat mit "Bundesländern" könnte man zumindest die deutsche Bevölkerung vor sich selbst schützen. Die Deutschen denken nie viel nach vorm Wählen und wählen immer gerade den populistischten Typen, der am lautesten schreit und zur Verfügung steht. 1933 wars Hitler. Das ging schief. Heute wählt man entweder gar nicht oder den nächstbesten, der gut aussieht oder angenehm riecht, ungeachtet ob er schwachsinnige oder gar selbstmörderische Wahlkampfthemen besetzt. Was in nächster Zeit vielleicht an Popularität gewinnt, ist das BGE. Auch hier besteht die reelle Chance, dass die Deutschen die BGE-Populisten wählen werden. In einem europäischen Gesamtstaat könnte man uns da endlich mal zur Ordnung rufen. Man könnte uns auch endlich klarmachen, dass Atomenergie Zukunft hat und unverzichtbar ist und wir gefälligst diesen blöden Atomausstieg rückggängig machen sollen. In Schweden, Frankreich, Tschechien erfährt die Atomenergie gerade eine unglaubliche Renaissance. Da können jetzt die Deutschen nicht einfach damit aufhören. Oder das tolle Mediengesetz in Ungarn. Das scheint sich zu beweisen und wird womöglich abfärben. Wenn dann eine EU-Mehrheit beschließt, dass dieses Medienzensurgesetz und außerdem die Vorratsdatenspeicherung und noch ein paar großartige Errungenschaften unverzichtbar sind, können sich auch die Deutschen usw. nicht mehr dagegen stemmen.

              Man muss die Menschen vor sich selbst schützen. Das geht nur mit einer starken Regierung, die ihre Bevölkerung mit einer Berlusconi-Propaganda-Maschinerie fest im Griff hat. Dann boxt man alles durch, was hmmmmmm ja, unverzichtbar und alternativlos ist, yey?

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                #8
                Ja, ein EU-Bundesstaat würde natürlich sofort alle nur denkbaren Kompetenzen an sich reißen und in den Mitgliedsstaaten gleich die Demokratie abschaffen. Sie wie in den USA und Kanada ja auch keinerlei Demokratie mehr zu finden ist. Hast du voll erkannt.

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                  #9
                  Als Wirtschaftler glaube ich kaum, dass der Euro unter aktuellen Bedingungen noch ne größere Zukunft vor sich hat:

                  - Da wäre einmal die Tatsache, dass Volkswirtschaften wie Griechenland, Italien, Portugal, Irland auf einmal auf einer Stufe mit Deutschland, Frankreich, Österreich und so stehen sollen. Dass dies nicht der Fall, dürfte wohl jedem klar sein.

                  - Dann die Konvergenzkriterien. Nicht nur, dass diese eher halbherzig eingehalten werden, ich halte sie auch für völlig willkürlch festgesetzt. Dazu kommt dann, dass in ener Wirtschaftskrise so dem Staat ein wichtiges Instrument, die Geldpolitik, weggenommen wird. Dass in Zeiten einer Rezession eine "Schuldenbremse" die Lösung ist, findet man auch weder in den Lehren des Keynsianismus (welche eher eine Steuersenkung zur Erhöhung der Kaufkraft empfehlen würde) noch im Neoliberalismus (empfielt eher antizyklische Investitionstätigkeit des Staates).

                  - Last but not least braucht die EU endlich eine einheitliche Wirtschaftspolitik, damit der EWR erhalten bleiben kann. Wenn ständig jeder sein eigenes Süppchen kocht ist eine gemeinsame Währung im Vorhinein zum Scheitern verurteilt.



                  Mein Worst-Case-Szenario, falls kein Umdenken passiert:

                  Die Kaufkraft geht dank den Sparmaßnahmen der Regierungen in der Bevölkerung immer weiter zurück (was nutzt es einem, wenn PCs etc. billiger werden, die Preise für Lebensmitteln in den letzten 10 Jahren aber um 30 % stiegen und weiterhin ständig nur beim kleinen Mann gespart wird). Ohne Nachfrage wird das Angebot erliegen und Arbeitsplätze gehen verloren. Gerade marode Staaten wie Griechenland oder Italien bekommen diese Teufelsspiralle in voller Wucht zu spüren. Sobald einer dieser Staaten zahlungsunfähig wird (und das wird vermutlich irgendwann einmal passieren, warum es nicht sofort einen Schuldenschnitt sondern zuerst diese schwachsinnigen Rettungsschirme gegeben hat, wird mir für immer ein Rätsel bleiben) gibt es ein unvorstellbaren Chaos an den Finanzmärkten, welches sich im Ende des Euros und des gesamten EWRs gipfelt.

                  Klar ist dieses Worst-Case-Szenario nun sehr pessimistisch, aber ich hoffe wirklich, dass bald gehandelt wird (und zwar nichtig, die aktuelle Wirtschaftspolitik ist großteils so schwachsinnig, dass das ein HAK-Schüler im 5ten Jahrgang erkennt).



                  Insgesamt bin ich also Pro-Europäische Integration und Pro-Euro. Allerdings muss das Konzept überarbetet werden: Sprich eine einheitliche Wirtschaftspolitik und nachhaltiges Handeln anstelle von blindem Sparen.

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                    #10
                    Ach ist das schön, mal einer, der geschnallt hat wo der Hund im Pfeffer begraben liegt.

                    Nur eine Anmerkung zu deinem Worst-Case-Szenario: Eine Pleite Griechenlands wird keine großen Tumulte auslösen. Die wird von den Märkten sowieso schon längst erwartet. Bei Portugal dürfte es ebenso sein und Irland wird nicht pleite gehen. Haarig wird es nur bei Spanien und Italien.

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                      #11
                      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                      . Sobald einer dieser Staaten zahlungsunfähig wird (und das wird vermutlich irgendwann einmal passieren, warum es nicht sofort einen Schuldenschnitt sondern zuerst diese schwachsinnigen Rettungsschirme gegeben hat, wird mir für immer ein Rätsel bleiben)
                      Die Diskussion über den Schuldenschnitt hat alles nur noch schlimmer gemacht. Denn natürlich wurden dadurch die Anleger nur noch mehr verschreckt und die Zinsen noch weiter in die Höhe getrieben.

                      Geholfen hätte eigentlich nur ein großzügiger Akt der Solidarität gepaart mit Umdenken und Wirtschaftsreformen.

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                        #12
                        Ich bleibe einfach mal Optimist und halte am Euro fest: die Euro-Länder werden sich nach langen Verhandlungen dazu durchringen, einen guten Mischmasch aus Transfer-Union und echten Haushaltsregeln zu etablieren.
                        Und so ist am Ende die staatliche Souveränität derart eingeschränkt, dass endlich eine Regierung nicht mehr haushalten kann als gäbe es kein morgen mehr, und Euro-Land wird die erste Region der Welt, die sich keine weitere Wahlversprechen-Schuldengrube graben wird.

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                          #13
                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Die Diskussion über den Schuldenschnitt hat alles nur noch schlimmer gemacht.
                          Nee, hat sie gar nicht, da sowieso jedem, der ein bischen was von der Materie versteht, inklusive der Anleger, ziemlich schnell kapiert hat, dass da ohne Schuldenerlass nichts zu machen ist.

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                            #14
                            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                            Nee, hat sie gar nicht, da sowieso jedem, der ein bischen was von der Materie versteht, inklusive der Anleger, ziemlich schnell kapiert hat, dass da ohne Schuldenerlass nichts zu machen ist.
                            So ist es. Da waren die ganzen Rettungspakete eher ein Schuss nach hinten. Da fragte man sich wirklich schon, wie lange dass man noch an dieser offensichtlich nicht funktionierenden Methode festhalten will. Der Schuldenschnitt kam IMO viel zu spät, was die Mitgliedsstaaten Milliarden gekostet hat.

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                              #15
                              Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
                              Und so ist am Ende die staatliche Souveränität derart eingeschränkt, dass endlich eine Regierung nicht mehr haushalten kann als gäbe es kein morgen mehr, und Euro-Land wird die erste Region der Welt, die sich keine weitere Wahlversprechen-Schuldengrube graben wird.
                              Fassen wir mal zusammen, du willst das die Reste der noch existierenden Demokratie auch noch begraben werden, weil Demokratien ganz offensichtlich systembedingt nicht in der Lage sind mit ihren Einnahmen auszukommen.
                              Eine Diktatur wäre da also viel besser.....das sind ja tolle Aussichten und wie ich weiß ist diese Ansicht inzwischen recht verbreitet.

                              Was mich bei der Argumentation von vielen hier im Forum immer wieder wundert ist dieser völlig einseitige Blick auf die Sache.
                              Da führt man wirtschaftliche Argumente ins Feld, irgendwelche Gesetze und Regeln, dank denen diesmal aber ganz bestimmt alles besser wird und und und.
                              Aber wo bleiben da die Menschen und ihr Handeln ?
                              Der nordeutsche Bauer will nicht auf Gedeih und Verderb mit dem spanischen Maurer und dem griechischen Lokführer zusammengeschweißt werden.
                              Die Menschen nehmen das hin so lange es ihnen gut geht, aber wenn sich das spürbar und für die Masse ändern dann wird die Stimmung ganz schnell umschlagen und jeder ist sich selbst der Nächste.
                              Man kann nicht auf Dauer 20 Länder und mehr unter eine Führung zwingen, der Freiheitsdrang der Vöker sprengt solche Gebilde immer auseinander.
                              Die Geschichte beweist dass und es wird diesmal nicht anders laufen.
                              Inzwischen führen doch grade der Euro und die EU zu immer größeren Spannungen der Länder untereinander.
                              Und wer kann den ernsthaft einen europäischen Superstaat wollen, der noch viel weniger kontrollierbar ist als die Nationalstaaten es ohnehin schon sind.
                              Die wirklich Reichen kaufen sich doch heute schon die Gesetze die sie wollen, das können sie dann viel billiger zentral in Brüssel machen.
                              Und der einzelne Bürger geht dann in einer noch viel größeren Masse und inhomogeneren Gruppe unter als bisher.
                              Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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