Die andere Gefahr von rechts

[Rarehero]

anbelangt, so denke ich, dass der (unbefriedigende) "Ersatz" (oder Ersatzsäule, wenn man bei dem Begriff bleiben möchte), nämlich die sog. Leistungsgesellschaft, uns ins Nirvana führt.

Das sehe ich weniger als ein Problem an. Schließlich waren wir schon immer eine Leistungsgesellschaft und werden es immer sein, und würde ich sogar behaupten, dass wir es in früheren Jahrhunderten noch viel mehr als heute gewesen sind. Falls du auf das Streben anspielst, immer noch ein weniger toller, schöner, größer, wohlhabender und besser als die Nachbarn, die Arbeitskollegen oder die Mitschüler zu sein, gebe ich dir schon eher Recht, allerdings sehe ich auch hier die Bilder der Medien, die die entstandenen Vakua ausfüllen, als treibende Kraft.

Kapitalismus ist auch ein Spiel mit dem Feuer. Aus der Karotte, die uns voran treibt, kann schnell eine Spirale der Gier werden, die einstige Werte unterdrückt. Meine Antwort darauf ist aber nicht, die eine Gesellschaftsform durch eine andere zu ersetzen, sondern neue "Säulen" zu schaffen, die den Menschen Werte vermitteln, die wichtiger als die allgegenwärtige "Karotte" sind.

[Enas Yorl]

Anfeindung IST die Lösung...

Ich glaube ehrlich gesagt, das der Großteil der Menschen welche diese Anfeindung betreiben, gar nicht darüber nachgedacht hat. Viele plappern nur nach, was ihren Bauchgefühl entspricht. Das sie damit in Wirklichkeit, nicht weit von den aufgebrachten Mob entfernt sind, der mit Mistgabeln und Fackeln das vermeintliche Böse aus der Stadt jagen will, ist den meisten vermutlich gar nicht bewusst. Und wenn dann doch wieder mal ein Pogrom passiert, will es am Ende wieder keiner gewesen sein.

Da brauchen und wollen besagte Leute nicht groß rumpalavern, das muss man leider akzeptieren... "Man" muss dann eben daran arbeiten, dass es kein gesamtgesellschaftliches Problem wird, weil im Moment (!) bei den Einzelpersonen bzw. div. Gruppen Hopfen und Malz verloren ist.

Ich finde man darf diese Gruppe und ihre Parolen nicht ignorieren. Man sollte sie in einer öffentlichen Diskussion stellen, dann zeigt sich der Allgemeinheit recht schnell, was diese Gruppe für undifferenzierte Argumente und krude Lösungen zu bieten hat.

[Eye-Q]

Deswegen finde ich es interessant was in Norwegen gerade passiert. Denn medial wird ja schon propagiert, dass es eine (mehr oder weniger) breite Solidarisierungsbewegung gibt á la "wir lassen uns nicht spalten" etc. Leider bekommt man zu wenig Details mit (v.a. über die norw. Gesellschaft) bzw. müsste man sich schon ordentlich mit der Geschichte und Gesellschaft Nowegens beschäftigt haben.
Denn wie man diesem und anderen Threads entnehmen kann, sprießen und gedeihen (gesamteuropäisch?) nur so Meinungen, die die Diskussion weg vom terroristischen Attentat hin zur "wir werden überfremdet" usw führen und damit der Tat eine gewisse Akzeptanz zusprechen! Und das ist m.E. schon bedenklich.

[[OTG]Marauder]

Ich finde man darf diese Gruppe und ihre Parolen nicht ignorieren. Man sollte sie in einer öffentlichen Diskussion stellen, dann zeigt sich der Allgemeinheit recht schnell, was diese Gruppe für undifferenzierte Argumente und krude Lösungen zu bieten hat.

Genau das empfinde ich auch..man muss den "dummen" den Boden entziehen auf denen sie andere mit ihrer "dummheit" infizieren..und das geht nur indem man denjenigen selber (und allen anderen) mit ihrer "Dummheit" konfrontiert und sie ihnen selber vor uagen hält..und das geht nunmal nicht mit ignorieren,sondern nur durch Konfrontation durch Diskussion mit sinnvoll stichhaltigen Argumenten..

[Eye-Q]

Ob bewusst oder unbewusst, Enas Yori hat den zweiten Teil meines nicht unwesenlich wichtigen Satzes weggelassen:

"Man" muss dann eben daran arbeiten, dass es kein gesamtgesellschaftliches Problem wird, weil im Moment (!) bei den Einzelpersonen bzw. div. Gruppen Hopfen und Malz verloren ist.

Damit meine ich ja, dass man nichts ignorieren soll bzw. etwas aktiv gemacht werden muss. Und das Rufzeichen nach "im Moment" soll andeuten, dass durch aktive Einflussnahme und Angstabbau, die Hoffnung besteht, dass besagte Leute doch bisschen mehr nachdenken.

[Leandertaler]

Ich glaube (wie passend) nicht, dass das Christentum an sich von den Menschen im Großen und Ganzen abgelehnt wird. Auch empfinden (kommt mir zumindest so vor) viele/die meisten (?) die Gebote etc. nicht als Last oder dergleichen, sondern interpretieren sie als durchaus als "Orientierungshilfe" (um mich weit aus dem Fenster zu lehnen) oder sehen das nicht so eng.
Es geht um die Haltung der Kirche bzw. der Institution an sich, wie sie sich bei v.a. bei Missbrauchsfällen geriert usw.

Wobei das und die die Kirchensteuer, mit der Kirchenaustritte besonders nach der Öl-, und der Wirtschaftskrise begründet wurden, dann ja wohl nurnoch das Faß zum Überlaufen bringen. Die meisten Leute, die wegen den Missbrauchsfällen austreten, dürften vorher auch nicht gerade treue Kirchgänger gewesen sein.
Und natürlich stören sich die meisten Leute im Alltag nicht am Christentum, schließlich hat man mit allem christlichen, was über unsere "abendlädische Kultur" hinausgeht, kaum etwas zu tun, wenn man das nicht aktiv anstrebt.
Und man tritt doch auch nicht dem nächsten Kegelverein bei, nur weil man das Kegeln nicht ablehnt. Der Unterschied ist nur, dass man im Christenverein schon als Baby angemeldet wird.
Mir sind die Zehn Gebote übrigens einfach egal. Da heißt nicht, dass ich da nicht hin und wieder die selbe Meinung habe, aber religiöse Schriften haben für mich einfach keine Bedeutung.

[[OTG]Guy de Lusignan]

Wobei das und die die Kirchensteuer, mit der Kirchenaustritte besonders nach der Öl-, und der Wirtschaftskrise begründet wurden, dann ja wohl nurnoch das Faß zum Überlaufen bringen.

noch besseristdie gebühr für dena ustritt, in NRW 2006 von CDU/FDP eingeführt,um dne mitgliederschwund der kirchen zu stoppen.
30Euro! gebühr
hat man als arbeitender an der gesparten steuer aber fix wieder drinne^^

[Uriel Ventris]

Ich meinte ja tatsächlich, dass man erzogen wird, mit dem Glauben an eine höhere Instanz. Das wieder abzulegen ist schwer. Man merkt es, wenn man "Oh Gott" oder so als Ausdruck verwendet, obwohl man gar nicht an so was glaubt und sich im Klaren ist, dass es sowieso eher nix bringt.

[Normandy]

Ich meinte ja tatsächlich, dass man erzogen wird, mit dem Glauben an eine höhere Instanz. Das wieder abzulegen ist schwer. Man merkt es, wenn man "Oh Gott" oder so als Ausdruck verwendet, obwohl man gar nicht an so was glaubt und sich im Klaren ist, dass es sowieso eher nix bringt.

Ich denke was hat das damit zu tun ob man "Oh Gott" sagt? Ich könnte auch einfach "Scheiße" sagen, aber das ist ein wenig vulgär oder "Ach du meine Güte", aber das ist ein wenig zu lang. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass mir das anerzogen wurde, schließlich verwendet so gut wie niemand diesen Ausspruch in meiner Familie.

Oder wie meinst du das genau?

[Uriel Ventris]

Ich denke was hat das damit zu tun ob man "Oh Gott" sagt? Ich könnte auch einfach "Scheiße" sagen, aber das ist ein wenig vulgär oder "Ach du meine Güte", aber das ist ein wenig zu lang. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass mir das anerzogen wurde, schließlich verwendet so gut wie niemand diesen Ausspruch in meiner Familie.

Oder wie meinst du das genau?

Das man trotzdem im Hinterkopf den Gedanken hat, dass irgendetwas Übernatürliches seine Finger im Spiel hat.

hat man als arbeitender an der gesparten steuer aber fix wieder drinne^^

Warum? Ich dachte, diese Promille oder Prozent werden von der Steuer abgezweigt, die du sowieso zahlen musst?

[[OTG]Guy de Lusignan]

Warum? Ich dachte, diese Promille oder Prozent werden von der Steuer abgezweigt, die du sowieso zahlen musst?

ja, von der einkommenssteuer.
ich weiß jetzt aber nicht mehr, ob es nun eifnahc nur ei nteil der einkommenssteur abgezwackt wird oder ob man die extra zahlt.. hab ich total vergessen
ist eh ein witz, diese steuer. du wirst getauft und bezahlst ,sobald du arbeitest...

[Normandy]

Das man trotzdem im Hinterkopf den Gedanken hat, dass irgendetwas Übernatürliches seine Finger im Spiel hat.

Das habe ich aber nie :|. Es ist einfach nur ein Ausdruck für mich, so wie auch "kerchern" sage anstatt "etwas Hochdruckreinigen". Und da habe ich nicht automatisch die Firma im Kopf. so wie ich bei "Tempo" nicht an die Marke sondern an ein Papiertaschentuch denke.

[Enas Yorl]

Warum? Ich dachte, diese Promille oder Prozent werden von der Steuer abgezweigt, die du sowieso zahlen musst?

Das wird häufig falsch verstanden, die Kirchensteuer ist eine Zuschlagsteuer. Also eine Steuer, deren Höhe sich nach der Steuerschuld einer anderen Steuer bemisst. In Bayern und Baden-Württemberg 8 %, in den übrigen Bundesländern 9 %, wird die Kirchensteuer als Zuschlag auf die festgesetzte Einkommenssteuer erhoben.

[newman]

Das man trotzdem im Hinterkopf den Gedanken hat, dass irgendetwas Übernatürliches seine Finger im Spiel hat.

Und wenn du spartanisch haust denkst du auch ständig an die Spartaner?

Das sind bloße sprachliche Traditionen. Das heißt nicht, dass der Ursprung eines Worts in der heutigen Verwendung noch eine tiefere Bedeutung hat.

[Eye-Q]

Glaubt ihr das wirklich, was ihr da schreibt? Sprache wird nicht einfach hirn- und sinnfrei verwendet. Wenn man Wendungen benutzt wie "Grüß Gott" und/oder "spartanische Ausstattung" (hauen kenne ich in dem Zusammenhang nicht), dann hat das natürlich einen Hintergrund, eine Entstehungsgeschichte und jeder (bzw die Meisten) kennen den Zusammenhang, weil sonst kaum die Wendung benutzt werden würde. Egal ob "kerchern", "Tempo" uswusf - egal wie "bewusst" man nicht an die Marke denkt, so wissen vielleicht so hie und da einige Leute, dass 80% (oder mehr) menschlicher Handlungs- und Denkweisen unterbewusst ablaufen