Lebensverhältnisse verschlechtern sich konstant

[ThorKonnat]

Deutschland dürfte so ziemlich das einzige Land sein, in dem die Mittelschicht und vielleicht auch einige aus der Oberschicht neidisch auf die da unten sind. Ist das pervers!

Ich glaube kaum, dass jemand besserverdienendes auf einen H4 neidisch ist.

Nur wenige machen sich überhaupt einen Kopf darüber, auf was Leute mit H4 alles verzichten müssen. Vielleicht schon deshalb, weil einige so gewöhnt sind an Luxus im Alltag, dass sie diesen gar nicht mehr wahrnehmen.

Auf so ziemlich alles was soziale Betätigung heißt und auf einen Großteil des Nahrungsangebotes. Von Bekleidungsfragen gar nicht zu sprechen.

[Oliver Hansen]

Trotzdem hat Geld doch sicher auch bei Dir eine Rolle gespielt. Z.B. probieren Kinder verschiedene Sportarten aus, Tennis, Fußball, Kampfsport, etc.

Wie geht das denn bei H4?

Und auch die single-Hobbys kosten etwas, z.B. Musikinstrument oder Haustier.


Das sind alles in irgendeiner Art prägende Erfahrungen, und laut so gut wie aller Soziologen ist es sehr wichtig für junge Menschen unserer Gesellschaft, eben solche Erfahrungen zu sammeln.

Willst Du jetzt behaupten, Du hättest zwischen 8 und 18 nur Deine Freunde und 5 Stöcke aus einem Wald gehabt, und ihr hättet gerade mit diesem Inventar eine besonders weiterbildende Jugend erfahren? Wenn Du selbst Dich nicht mehr erinnerst, vielleicht kann sich Deine Mutter oder Dein Vater noch erinnern, was das Kind damals alles an Kosten verursacht hat.

Weißt du, ich habe damals mit meinen Freunden was in der Schulpause gemacht, und nachmittags habe ich mich in Bücher vergraben. Was anderes habe ich nicht gebraucht .


.
EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Oliver Hansen schrieb nach 4 Minuten und 3 Sekunden:

Ach, Ordnungsamt ist verbeamtet? Wusste ich gar nicht.

Natürlich gibt es im Ordnungsamt Beamte. Auch im Einwohnermeldeamt, dem Standesamt, der Führerscheinstelle, dem Sozialamt oder welchem Amt auch immer sitzt du nicht unbedingt einem Angestellten gegenüber, sondern könntest auch einen Beamten vor dir haben.

[[OTG]Marauder]

Ach, Ordnungsamt ist verbeamtet? Wusste ich gar nicht.

nicht wirklich bzw.Alle..aber ab einer gewissen Zeit der Zugehörigkeit gibts da kaum noch nen Unterschied,grade was die Kündigung angeht...das ist aber zb.bei Sparkassen genauso..nach 10 Jahren kann dich keiner mehr rauswerfen ohne das du die goldenen Löffel des Vorstands nachweislich mit absicht geklaut hast.oder man zahlt dir ne "großzügige" Abfindung..das gilt aber nur für die Angestellten..in allen "ämtern" vom Ordnungs- übers Standes bis hin zum Bürgeramt gibt es sehr viel "echte" Beamte,die zb. via "Eingliederungsschein" von der Bundeswehr kommen,oder von Bundes/Länderpolizei oder anderen "eingesparten" Ämtern,die ihren eigentlichen "Job" nicht mehr ausüben können/wollen/dürfen aber aufgrund ihres "Status" als Beamte dennoch irgendwo untergebracht werden müssen..ich selber bin zb.über besagten "Eingliederungsschein" von der Bundeswehr aus zu meinem Job gekommen...da meine 12 Jahre "Wehrdienst" in so einem Fall "angerechnet" werden ,war ich so gesehen schon ab dem ersten Tag "Unkündbar" obwohl ich "nur Angestellter im öffentlichen Dienst" bin..

[EREIGNISHORIZONT]

@ Anthea

Vollste Zustimmung für deine Ausführungen! Ich sehe das genauso und habe durch meine Tätigkeit als Pfleger in Indien und anderswo Verhältnisse gesehen, die sich nur schwer beschreiben lassen.

Dennoch, so einen Vergleich zu bemühen wie du es machst ist sicherlich redlich, aber er adressiert das Problem in der Wahrnehmung von Armut hier in Deutschland nicht. Die meisten Leute kennen diese von dir beschriebene Armut wenn überhaupt nur aus dem Fernsehen. Was soll sich da emotional aufbauen?
So blöd das nun klingen mag, relativ gesehen fühlt ein Mensch hier in Deutschland sich auch verloren oder ausgestoßen, wie vielleicht der Leprakranke in Calcutta, obwohl die Chance da hoch ist, dass dieser sich nicht mal ausgestoßen fühlt. Eher akzeptiert er sein Los und geht seinen Dingen nach wie betteln und überleben. Klingt zynisch, ist aber so.
Du musst auch verstehen, dass in wohlhabenden Ländern wie Deutschland ein höherer Grundbedarf als wenig und normal empfunden wird, als es von einem Bauern oder Wanderarbeiter in China oder Indien der Fall ist.
Ethisch berührt mich dein Vergleich mit Sicherheit, erst recht dann, wenn man Bilder aus Somalia und anderen Ländern sieht wo es wirklich schlimm für die Menschen (Kinder!!) ausschaut. Aber sachlich und rationell gesehen taugt dieser Vergleich nichts, um das hier zu diskutieren, was nun mal die Leute in diesem Lande bewegt.
Es wäre wünschenswert, wenn wir es mal schaffen würden, global für ein einheitliches Grundbedürfnis aller Menschen zu sorgen und vor allem unserem Nachwuchs.

@ ThorKonnat

Mit neidisch meinte ich, dass die neidisch auf einen Menschen sein könnten, der trotz H4 sich erdreistet ein Smartphone zu leisten. Bitte betrachte diese Äußerung als bewusst überspitzt von mir an.

[Zocktan]

Mal wieder zur Lohnentwicklung: Lohnentwicklung: Das Erbe von Hartz IV — Der Freitag

[[OTG]Marauder]

@ Anthea

Vollste Zustimmung für deine Ausführungen! Ich sehe das genauso und habe durch meine Tätigkeit als Pfleger in Indien und anderswo Verhältnisse gesehen, die sich nur schwer beschreiben lassen.

Dennoch, so einen Vergleich zu bemühen wie du es machst ist sicherlich redlich, aber er adressiert das Problem in der Wahrnehmung von Armut hier in Deutschland nicht. Die meisten Leute kennen diese von dir beschriebene Armut wenn überhaupt nur aus dem Fernsehen. Was soll sich da emotional aufbauen?
So blöd das nun klingen mag, relativ gesehen fühlt ein Mensch hier in Deutschland sich auch verloren oder ausgestoßen, wie vielleicht der Leprakranke in Calcutta, obwohl die Chance da hoch ist, dass dieser sich nicht mal ausgestoßen fühlt. Eher akzeptiert er sein Los und geht seinen Dingen nach wie betteln und überleben. Klingt zynisch, ist aber so.
Du musst auch verstehen, dass in wohlhabenden Ländern wie Deutschland ein höherer Grundbedarf als wenig und normal empfunden wird, als es von einem Bauern oder Wanderarbeiter in China oder Indien der Fall ist.
Ethisch berührt mich dein Vergleich mit Sicherheit, erst recht dann, wenn man Bilder aus Somalia und anderen Ländern sieht wo es wirklich schlimm für die Menschen (Kinder!!) ausschaut. Aber sachlich und rationell gesehen taugt dieser Vergleich nichts, um das hier zu diskutieren, was nun mal die Leute in diesem Lande bewegt.
Es wäre wünschenswert, wenn wir es mal schaffen würden, global für ein einheitliches Grundbedürfnis aller Menschen zu sorgen und vor allem unserem Nachwuchs.

@ ThorKonnat

Mit neidisch meinte ich, dass die neidisch auf einen Menschen sein könnten, der trotz H4 sich erdreistet ein Smartphone zu leisten. Bitte betrachte diese Äußerung als bewusst überspitzt von mir an.

Mann kann das "Sachlich" wirklich nicht vergleichen. Wenn in einem der von dir genannten Länder jemand "arm" oder gar "Obdachlos" ist,heisst das ,das sich wirklich kein Arsch um ihn kümmert,es für denjenigen auch keine Chance auf Hilfe gibt,sosehr sich derjenige ggf.auch darum bemüht..
im "Vergleich" dazu hats ein "Obdachloser" hierzulande sogar relativ einfach (immer im Vergleich zu besagten Ländern)..es gibt in jeder Gemeinde Anlaufstellen,wo man was zu essen bekommt,wo man wenns draussen kalt ist auch übernachten kann,oder wo einem (aus Spenden) die Ausrüstung (Iso Matte/Schlafsack etc.) zur Verfügung gestellt wird auch bei -10° draussen übernachten zu können..
das ist für Menschen die in den erwähnten Ländern leben ein "unfassbarer" Luxus...

[prince]

@ Anthea

Vollste Zustimmung für deine Ausführungen! Ich sehe das genauso und habe durch meine Tätigkeit als Pfleger in Indien und anderswo Verhältnisse gesehen, die sich nur schwer beschreiben lassen.

Das mag sein, aber der gravierende Unterschied ist doch wohl, das die Menschen grade in Ländern wie Indien und China erleben, das es bei Ihnen bergauf geht.
Es gibt da ja wirklich eine immer breitere Mittelschicht, die Versorgung wird verbessert und so weiter.
Bei uns hingegen haben sehr viele Leute dein Eindruck, das wir den Gipfel unseres Wohlstandes überschritten haben und das es nun lange Zeit nur noch bergab gehen wird.
Das ist psychologisch was ganz anderes.
Ich habe mal mehrere Jahre über der Woche in Forst/Lausitz leben müssen, das war so eine typische sterbende ostdeutsche Stadt, wo jegliche Industrie zusammengebrochen war.
Alle jungen Leute zogen weg, ganze Strassenzüge zerfallen, es gibt da massig Alkis und alles was da so dran hängt.
Du glaubst gar nicht wie einen das psychisch fertig machen kann.
Und ähnliches geschieht ja flächendeckend in Ostdeutschland und immer sichtbarer auch im Westen.