Zwischenfazit nach dem 3 Inning:
Faszinierend wie sich der "Herminator" in den Umfragewerten an die Spitze gearbeitet hat. Da sieht man mal, was Entertainmentcharakter, politische Naivität und klassische Rednerqualitäten wert sind. Letzten Endes wird die Cain-Blase allerdings aufgrund eklatanter Inkompetenz platzen, wofür sich in der Nevada-Debatte bereits entsprechende Vorzeichen betrachten ließen. Es wirkt auch nicht sehr glaubhaft, wenn er sämtlichen Mitdiskutanten vorwirft, seine Steuerpläne nicht zu verstehen, die doch angeblich so einfach sind, dass jeder geistig gesunde Mensch für sie spontan die aktuellen Steuervorschriften aus dem Fenster schmeißen würde. Uns bleiben trotzdem die vielen spaßigen Momente mit Mr. 9-9-9.
Dass jemand wie Perry ernsthaft für ein öffentliches Amt kandidiert, ist schon faszinierend. Der Mann hat selbst ernsthafte Probleme damit, mehrere verständlichen Sätze aneinanderzureihen. Würde man Bachmanns Forderung nach Englisch als einzige offizielle Sprache der USA nachkommen, kämen Schwierigkeiten auf ihn zu. Mit seiner Fokussierung auf fossile Energieförderung wird er außerhalb von Texas auch nicht weit kommen und selbst dort muss er nicht mehr antreten, weil das Rennen zu dem Zeitpunkt entschieden sein wird. In Nevada hat er sich rhetorisch zwar etwas aus dem tiefen Tal seiner vorherigen Auftritte gearbeitet, was ihm aber nicht half, von Romney an die Wand genagelt und sogar im Testosteron-Ausschwitzwettbewerb übertroffen worden zu sein.
Romney wirkt inzwischen wie der natürliche republikanische Herausforderer (zu diesem Zeitpunkt sind solche Eindrücke allerdings mit Vorsicht zu genießen; vor 4 Jahren füllte etwa noch Giuliani diese Rolle aus). Während die anderen Phrasen gegen Obama und Bundesregierung dreschen, vergisst er nicht, bei Gelegenheit seine Konkurrenten vorzuführen, was angesichts der Karrikaturartigkeit eben dieser allerdings auch nicht so schwer fällt.
Zu den Außenseitern:
Ron Paul muss man einfach lieben. Allein die Leidenschaft mit der er jedes Mal das Wort "Federal Reserve" über die Lippen bringt, lässt mein Herz erwärmen. Ist sich nie um eine unkonventionelle Lösung zu schade. Privaten Firmen z.B ohne staatliche Aufsicht Atommüll zur Entsorgung zukommen lassen? Kein Problem!
Bachmann ist inzwischen eigentlich überflüssig geworden. Die nicht sehr gefragte wertkonservative Schiene kann Santorum auch allein abspulen und wer ernsthaft mit Erfahrungen im Kongress politisch punkten will, ist noch naiver als jemand, der glaubt, einen Wahlkampf auf 3 Ziffern herunterbrechen zu können.
Huntsman hat sich in seiner Leistung spürbar gesteigert... Ich sehe gerade, dass er gar nicht in der letzten Diskussion mitgewirkt hat, bleibe aber bei meiner Aussage.
Bei Gingrich tut es mir einfach nur noch leid, dass ein Mann seines Alters offensichtlich keine sinnvolle Beschäftigung mehr findet. Weder hat er Wahlchancen noch bringt er die unfreiwillig Komik eines Ron Paul mit.
Santorum hatte in Nevada eine sinnvolle Bemerkung über die Möglichkeit Latinowähler mit konservativen Themen zu ködern, die in dem allgemeinen "charging up the fence"-Tenor allerdings unter ging. Als er Romney konfrontieren sollte, hatte er nicht den Mumm, dessen mormonischen Kult direkt als solchen anzugreifen. Wobei das bei dem Pro-Romney-Publikum auch nicht gut angekommen wäre. Selbstgefälliges Grinsen kommt nebenbei auch selten gut an, aber so weit wird er im Rennen eh nicht kommen, als dass es sich lohnen würde, hier noch mit seinem Beraterstab dran zu arbeiten.
Faszinierend wie sich der "Herminator" in den Umfragewerten an die Spitze gearbeitet hat. Da sieht man mal, was Entertainmentcharakter, politische Naivität und klassische Rednerqualitäten wert sind. Letzten Endes wird die Cain-Blase allerdings aufgrund eklatanter Inkompetenz platzen, wofür sich in der Nevada-Debatte bereits entsprechende Vorzeichen betrachten ließen. Es wirkt auch nicht sehr glaubhaft, wenn er sämtlichen Mitdiskutanten vorwirft, seine Steuerpläne nicht zu verstehen, die doch angeblich so einfach sind, dass jeder geistig gesunde Mensch für sie spontan die aktuellen Steuervorschriften aus dem Fenster schmeißen würde. Uns bleiben trotzdem die vielen spaßigen Momente mit Mr. 9-9-9.
Dass jemand wie Perry ernsthaft für ein öffentliches Amt kandidiert, ist schon faszinierend. Der Mann hat selbst ernsthafte Probleme damit, mehrere verständlichen Sätze aneinanderzureihen. Würde man Bachmanns Forderung nach Englisch als einzige offizielle Sprache der USA nachkommen, kämen Schwierigkeiten auf ihn zu. Mit seiner Fokussierung auf fossile Energieförderung wird er außerhalb von Texas auch nicht weit kommen und selbst dort muss er nicht mehr antreten, weil das Rennen zu dem Zeitpunkt entschieden sein wird. In Nevada hat er sich rhetorisch zwar etwas aus dem tiefen Tal seiner vorherigen Auftritte gearbeitet, was ihm aber nicht half, von Romney an die Wand genagelt und sogar im Testosteron-Ausschwitzwettbewerb übertroffen worden zu sein.
Romney wirkt inzwischen wie der natürliche republikanische Herausforderer (zu diesem Zeitpunkt sind solche Eindrücke allerdings mit Vorsicht zu genießen; vor 4 Jahren füllte etwa noch Giuliani diese Rolle aus). Während die anderen Phrasen gegen Obama und Bundesregierung dreschen, vergisst er nicht, bei Gelegenheit seine Konkurrenten vorzuführen, was angesichts der Karrikaturartigkeit eben dieser allerdings auch nicht so schwer fällt.
Zu den Außenseitern:
Ron Paul muss man einfach lieben. Allein die Leidenschaft mit der er jedes Mal das Wort "Federal Reserve" über die Lippen bringt, lässt mein Herz erwärmen. Ist sich nie um eine unkonventionelle Lösung zu schade. Privaten Firmen z.B ohne staatliche Aufsicht Atommüll zur Entsorgung zukommen lassen? Kein Problem!
Bachmann ist inzwischen eigentlich überflüssig geworden. Die nicht sehr gefragte wertkonservative Schiene kann Santorum auch allein abspulen und wer ernsthaft mit Erfahrungen im Kongress politisch punkten will, ist noch naiver als jemand, der glaubt, einen Wahlkampf auf 3 Ziffern herunterbrechen zu können.
Huntsman hat sich in seiner Leistung spürbar gesteigert... Ich sehe gerade, dass er gar nicht in der letzten Diskussion mitgewirkt hat, bleibe aber bei meiner Aussage.
Bei Gingrich tut es mir einfach nur noch leid, dass ein Mann seines Alters offensichtlich keine sinnvolle Beschäftigung mehr findet. Weder hat er Wahlchancen noch bringt er die unfreiwillig Komik eines Ron Paul mit.
Santorum hatte in Nevada eine sinnvolle Bemerkung über die Möglichkeit Latinowähler mit konservativen Themen zu ködern, die in dem allgemeinen "charging up the fence"-Tenor allerdings unter ging. Als er Romney konfrontieren sollte, hatte er nicht den Mumm, dessen mormonischen Kult direkt als solchen anzugreifen. Wobei das bei dem Pro-Romney-Publikum auch nicht gut angekommen wäre. Selbstgefälliges Grinsen kommt nebenbei auch selten gut an, aber so weit wird er im Rennen eh nicht kommen, als dass es sich lohnen würde, hier noch mit seinem Beraterstab dran zu arbeiten.
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