Zitat von Kid
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Marktgleichgewicht: Eine Kapitalverteilung in der ein paar wenige Agenten das meiste Kapital besitzen und andere nahezu gar keines, wird in jeder Wirtschaftstheorie als Marktversagen betrachtet. Der Staat hat die Aufgabe, Marktversagen zu verhindern oder zu korrigieren.
Auch wenn wir ganz auf "Sollte-Land" verzichten, ist Vermögensumverteilung ökonomisch Sinnvoll.
...Und Argumente wie "aber der arme unfähige Händler würde daran scheitern" sind gerade in der rein ökonomischen Welt überhaupt nichts wert.
Eine Firma muss keinen Cent Steuern zahlen, wenn es keine Gewinne abwirft. Das einzige Kriterium was eine AG (oder andere Kapitalgesellschaft) erfüllen muss ist, dass sie eine Handelsbilanz aufstellen muss und einen Aufsichtsrat ernennt (oder eine Geschäftsführung im Falle einer GmbH).
Außerdem: Einfaches "Parken" von Privatvermögen auf Firmenkonten von Firmen, die Angestellte und Umsatz mit "Null" beziffern, ist auffällig genug um erkannt werden zu können. Um die Steuereintreiber zu täuschen, muss man schon mit komplizierteren Tricks arbeiten, und deren Umsetzung kostet natürlich auch etwas.
Dir ist die Juristenlogik einfach noch nicht zu Ohren gekommen.
Die Einkommenssteuer ist deswegen nicht willkürlich, weil bei gleich großem Einkommen gleich stark besteuert wird (eben nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip).
Bei einer Vermögenssteuer kann man das einfach sehr schlecht realisieren - und deswegen wäre nicht nur die Klagefreudigkeit sehr hoch, die Erfolgsaussichten wären ebenfalls immens.
Die Einkommenssteuer ist deswegen nicht willkürlich, weil bei gleich großem Einkommen gleich stark besteuert wird (eben nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip).
Bei einer Vermögenssteuer kann man das einfach sehr schlecht realisieren - und deswegen wäre nicht nur die Klagefreudigkeit sehr hoch, die Erfolgsaussichten wären ebenfalls immens.
Nein, Insolvenz ist die Zahlungsunfähigkeit. Du kannst eine Milliarde an Eigenkapital haben, wenn du kein Cash hast, um laufende Rechnungen zu bezahlen, bist du insolvent.
Wenn es, wie ich es unterstellt habe, um die kritischen Fälle geht, wo Insolvenz und existenzvernichtender Bankrott Hand in Hand gehen, dann: Zahlungsunfähigkeit und eine Milliarde an Eigenkapital schließen sich gegenseitig aus, gerade wenn es um Privatinsolvenz geht. Vor der Insolvenz steht immer erst eine Verschuldung, und erst wenn die Kreditwürdigkeit ruiniert ist, kann akute Zahlungsunfähigkeit überhaupt erst entstehen.
Wie kommst du darauf? Die Umsatzsteuer ist erstens eingepreist und zweitens erstattungsfähig.
Wenn der Händler an Steuern scheitert, dann muss die Mehrwertsteuer dabei gewesen sein, und die Belastung der 19% (oder von mir aus auch 9,5%, wenn man es auf Kunde und Händler aufteilt) fällt immer an, dagegen die Vermögenssteuer nur wenn er schon einige Gute Jahre hinter sich hat.
Ein Lager ist auch Vermögen. Umlaufvermögen um genau zu sein. Damit würde man, wenn man eine Steuer erheben will, die dem Gleichheitsgrundsatz treu bleibt, überhaupt nichts verringern.
"Wenn ich das Geld zur Bank bringe, kriege ich in einem Jahr 104 Euro wieder. Und das ist absolut sicher.
Wenn ich für das Geld (sagen wir mal) Baumwolle kaufe, die Baumwolle eine gewisse Zeit lang lagere und dann an irgendwen verkaufe, kriege ich - auf ein Jahr umgerechnet - 105 Euro heraus."
Würde er für die Baumwolle nur 103 Euro kriegen, würde er sein Geld auf die Bank packen. Und sogar die Bank-Lösung genügt um mit der Vermögenssteuer zurechtzukommen. -> Die Vermögenssteuer ist für den Händler nur dann ein Problem, wenn er unfähig ist. Und dann schafft er es eh nicht über die Mindestgrenze.
Und was soll erst die Metaller-Branche oder andere kapitalintensive Branchen sagen? Riesiger Kapitaleinsatz ist notwendig für relativ moderate Gewinne, wenn man bei denen die Besteuerung beim Vermögen und nicht beim Gewinn ansetzt, sind die ja gleich weg vom Fenster.
Beispiel? ThyssenKrupp, 900 Mio. Gewinn nach Steuern bei 8,5 Milliarden Eigenkapital, bei 2% Vermögenssteuer würden davon nochmal 200 Mio. abgehen.
Und dann sagt das Management dass sie nur 50% ausschütten...
Ja gute Nacht.
Beispiel? ThyssenKrupp, 900 Mio. Gewinn nach Steuern bei 8,5 Milliarden Eigenkapital, bei 2% Vermögenssteuer würden davon nochmal 200 Mio. abgehen.
Und dann sagt das Management dass sie nur 50% ausschütten...
Ja gute Nacht.
Aber, und damit ist der Rest Deines Postings meiner Meinung nach komplett beachtet, von mir aus schauen wir ruhig einmal auf den anderen Sektor unserer Wirtschaft, die Produzenten. Nehmen wir ruhig mal einen echten Mittelständler, ein Metallbauer mit einer Fertigungshalle und 5 Angestellten (oder so).
Der Chef muss irgendwann ins Berufsleben gestartet sein, sagen wir: Mit 30 Jahren und 100.000 Euro Eigenkapital. Da hat er sich selbstständig gemacht. Nun mach doch bitte mal folgendes: Überlege Dir (rechne nach), wie die nächsten 30 Jahre seines Betriebs laufen müssten, damit er tatsächlich wegen einer 2%-Vermögenssteuer irgendwann in Insolvenz gehen muss. Also: Ein Verlauf, bei dem ohne Vermögenssteuer ein schöner Ruhestand herauskommt und mit Vermögenssteuer eben der Absturz.
Dabei kannst Du von mir aus auch die Anfangswerte ändern, und auch harte Zeiten einbauen, und so weiter. Nur: rechne es einmal durch, also für jedes Jahr Gewinnbilanz und aktualisierte Vermögenssituation(Netto!!). Einfach so, wie es Deiner Meinung nach in der Realität passieren kann.
In den nächsten Wochen bin ich leider auf Reisen, daher wird das hier wohl erstmal mein letzter Beitrag zum Thema.
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