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    Verkehrsplaner machen immer alles richtig, und Kritiker wissen nie, wovon sie reden.

    Das war auch beim Neubau der Megabrücke bei Neuhausen auf den Fildern und der umliegenden Straßeninfrastruktur zum Scharnhäuser Park so. Die Projektträger sagten, die Kapazität reicht, und die Kritiker sagten ein Verkehrschaos und stundenlange Staus jeden Abend voraus.

    Das Projekt wurde wie geplant gebaut, keiner hörte auf die Kritiker, und seit ein paar Jahren ist es fertig.

    Und was ist? Jeden Abend ist ein Verkehrschaos, und die Leute stehen stundenlang im Stau.
    Zuletzt geändert von Chloe; 27.11.2010, 14:26. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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      Zitat von Nighthawk_ Beitrag anzeigen
      Sicher, die Bahn hat plötzlich verlernt Bahnhöfe zu bauen.
      Du vergisst, dass die Bahn Beschränkungen ausgesetzt ist.
      Sie könnte sicher besser, das Know-How dafür ist gewiss vorhanden, aber sie darf nicht, weil da so etwas dummes wie ein Steuerzahler ist, der auf die Straße geht und demonstriert, wenn er die Rechnung für den "perfekten" Bahnhof auf den Tisch bekommt..
      Für S21 käme man z.B. viel besser voran, wenn man mit 10 statt 8 Gleisen planen dürfte. Nur wenn man dafür die Kosten berechnet, wäre das Projekt tot.

      Darum ist die Bahn selbst ja Ende der 90er bereits einmal aus dem Projekt ausgestiegen. S21 scheint wirtschaftlich eben nicht sonderlich sinnvoll, es ist ein reines Prestigeobjekt, das aus politischen Gründen vorangetrieben wird.

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        Das Projekt wird so, wie es derzeit geplant ist, nicht gebaut werden. Das ist mein Resümee aus dem heutigen Tag. Ich halte das für praktisch ausgeschlossen, dass das Projekt so wie geplant gebaut wird, nach dem, wie der heutige Tag gelaufen ist.

        Entweder es wird optimiert und dann gebaut, oder es wird optimiert und dann abgeblasen weil zu teuer.

        In jedem Fall bleibt uns dank der Schlichtung hoffentlich ein weiteres Desaster der oben erläuterten Art "Neuhäuser Brücke-Scharnhäuser Park" erspart.
        Zuletzt geändert von Chloe; 27.11.2010, 22:14.

        Kommentar


          @Chloe: Davon gehe ich auch aus. Herr Kefer schien heute hinreichend beeindruckt, um ernsthafte pr-relevante Risikien für die Deutsche Bahn zu sehen. Zumindest nach dem Vortrag von Tübinges OB hat sich offenbar bei ihm etwas geändert, und zwar stärker, als er bereit war zuzugeben.
          Das ist unabhängig vom konkreten Ergebnis der Schlichtung schonmal ein großer Erfolg der demokratischen Hartnäckigkeit der Stuttgartschen Bevölkerung, zu dem ich nur gratulieren kann.


          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Darüber hinaus bezeichnest auch du andere fortwährend als dumm, du verpackst es nur in andere Worte.
          Deine sinnlosen Smilies sind in keinster Weise geeignet, deine unerträglichen, ausschließlich auf Formalbeleidigungen abzielenden "Beiträge" ernst zu nehmen. Gewöhn dir mal ganz schnell einen sachlichen Diskussionsstil an, und hör auf, andere zu diffamieren, weil deine Argumente keinerlei inhaltlicher Überprüfung standhalten. Es wird wirklich Zeit, dass du dich deinem Alter angemessen verhälst.
          Zuletzt geändert von Seether; 27.11.2010, 22:36.

          Kommentar


            Zitat von Seether Beitrag anzeigen
            @Chloe: Davon gehe ich auch aus. Herr Kefer schien heute hinreichend beeindruckt, um sich ernsthafte pr-relevante Risikien für die Deutsche Bahn zu sehen. Zumindest nach dem Vortrag von Tübinges OB hat sich offenbar bei ihm etwas geändert, und zwar stärker, als er bereit war zuzugeben.
            Ich stimme dir gründsätzlich zu, möchte aber hier eine Lanze für Herrn Kefer brechen, so abwegig das auf den ersten Blick auch klingen mag.

            Herr Kefer ist seit 2006 bei der Bahn. Er hat das Projekt nicht erfunden. Übrigens haben auch Herr Grube, Herr Schuster und Herr Mappus das Projekt nicht erfunden. Das Projekt erfunden haben die Herrn Dürr, Öttinger und Teufel, Rommel und z.T. Mehdorn. Wir "verhaften" hier Leute, die den Dreck anderer auszubaden haben.

            Soweit, so gut.

            Nun zu Herrn Kefer. Der tut mir persönlich ausgesprochen leid. Er ist wie gesagt seit 2006 bei der Bahn. Er muss hier ein Projekt verteidigen, das ihm vermutlich nie eingefallen wäre. Er tut sich schwer damit, das schließe ich aus seiner Gesichts- und Körpersprache in Reaktion auf Palmers bissig-humorvolle Kritik. Es fällt ihm schwer, da ernst zu bleiben, und das nicht, weil er die Kritik nicht ernst nimmt. Sondern weil er sehr wohl weiß, dass die Kritik berechtigt ist. Mein Gott, heute hat er allen Ernstes Palmer einen Job als Planer angeboten.

            Mein Eindruck ist und war schon länger, Herr Kefer spielt hier eine Rolle. Er erweckte mir schon viel zu lange den Eindruck, an den Auseinandersetzungen mit Herrn Palmer Spass zu haben. Das ist auch für jeden Akademiker gut nachvollziehbar. Palmer ist ein wunderbarer Diskussionspartner: Intelligent, scharfsinnig, schlagfertig, bissig, humorvoll. So wünscht man sich das in Diskussionen, in denen es um nichts geht.

            So wünscht man sich das aber nicht, wenn derjenige Diskussionsgegner ist gegen ein Projekt mit Milliardenbudget. In so einer Situation sind Leute wie Herr Palmer ein Alptraum.

            Herr Kefer ist meinem Eindruck nach nicht überzeugt von dem Projekt. Er verteidigt es, weil das sein Job ist.
            Zuletzt geändert von Chloe; 27.11.2010, 22:50.

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              Dein Lanzenbruch war eigentlich unnötig. Ich hatte bei ihm auch das Gefühl über die letzten Schlichtungstage hinweg, dass er nicht wirklich persönlich überzeugt hinter dem Projekt stand oder er zumindest anfing, für sich selbst Zweifel zu entwickeln. Es ist etwas schwer, das festzumachen; es zeigt sich aber schon am deutlichsten auf seine Reaktion auf Palmers Vortrag.
              Ich denke, wir hätten auch wesentlich ungeeignetere Vertreter der Bahn erwischen können.
              Außerdem hat Herr Kefer auf mich niemals wirklich arrogant oder übertrieben selbstsicher gewirkt, sondern war augenscheinlich um Sachlichkeit bemüht, zumindest halt in meinen Augen.

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                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Ich denke, wir hätten auch wesentlich ungeeignetere Vertreter der Bahn erwischen können.
                Außerdem hat Herr Kefer auf mich niemals wirklich arrogant oder übertrieben selbstsicher gewirkt, sondern war augenscheinlich um Sachlichkeit bemüht, zumindest halt in meinen Augen.
                Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich schätze Herrn Kefers Art im Grunde, ich denke, die Bahn hat einen guten Vertreter in ihm.

                Seine Nebelkerzen rechne ich seiner Rolle zu - er muss irgendwie dieses absurde Projekt verteidigen. Die Position hat er sich nicht ausgesucht. Man hat ihn da reingesetzt.

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                  Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                  Nein, damit sage ich, dass die Bahn den Bahnhof samt Fahrplan in ein Korsett zwängt, um Kosten und sparen und damit die Akzeptanz des Projekts gegenüber den Geldgebern (=den Steuerzahlern) zu erhöhen. Das ist alles. Du bist nur intellektuell damit überfordert, diese Sachzusammenhang zu erfassen.
                  Du das hab ich auch schon drei mal versucht ihm klar zu machen. Das ist vergebene Liebesmühe.
                  Nighthawk will infach nicht kapieren, dass die Bahn eben noch nie einen unterirdischen Bahnhof gebaut hat und das man diesen nicht noch nachbessern kann wie das bei oberirdischen schonmal nötig ist und ihn auch nicht von vornherein großzügiger bauen kann, wie das bei oberirdischen gern gemacht wird, weil dann die Kosten explodieren würden. Mal abgesehen davon, dass er ja schon von 10 auf 8 Gleise abgespeckt wurde, weil die Kosten zu hoch wurden und diese 8 zu wenig sind.
                  Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                  "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                  "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                    Das Projekt wird so, wie es derzeit geplant ist, nicht gebaut werden. Das ist mein Resümee aus dem heutigen Tag. Ich halte das für praktisch ausgeschlossen, dass das Projekt so wie geplant gebaut wird, nach dem, wie der heutige Tag gelaufen ist.

                    Entweder es wird optimiert und dann gebaut, oder es wird optimiert und dann abgeblasen weil zu teuer.

                    In jedem Fall bleibt uns dank der Schlichtung hoffentlich ein weiteres Desaster der oben erläuterten Art "Neuhäuser Brücke-Scharnhäuser Park" erspart.
                    Ich bin ja schon tierisch auf Geißlers Schlichterspruch gespannt.


                    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                    deine unerträglichen, ausschließlich auf Formalbeleidigungen abzielenden "Beiträge" ernst zu nehmen. Gewöhn dir mal ganz schnell einen sachlichen Diskussionsstil an, und hör auf, andere zu diffamieren, weil deine Argumente keinerlei inhaltlicher Überprüfung standhalten.
                    Seltsam, als ich das gelesen habe, musste ich sofort an Posts wie diesen hier:
                    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                    Trotz seiner Kürze lässt sich schon jetzt in diesem Thread exemplarisch ablesen, zu welcher linksradikalen Sickergrube der politische Teil dieses einst so ausgeglichenen Forums unlängst verkommen ist.
                    Es ist nicht möglich, eine einzige Seite inhaltlich zum Thema Stellung zu beziehen, ohne, dass die üblichen, sich in der Anonymität des Internets ergötzenden jugendlichen Heißsporne ihre linksradikal motivierten Anschuldigungen raushauen müssen.
                    oder den hier:
                    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                    Du redest kapitalistischen Unsinn. Komm mal in der harten Wirklichkeit an. Ohne den Staat wäre deine geliebte Spekulationsbank schon längst kollabiert.
                    Kann es sein, dass du einfach nur ein ziemlich offensichtlicher Troll bist?
                    denken.

                    Geh doch erst mal selbst mit gutem Beispiel voran, bevor du dich als Aushilfsmoderator aufspielst. Du hast mir hier überhaupt nichts zu sagen. Ich verfasse meine Posts, wie ich es für richtig halte. Wenn dir was nicht passt, nutze die Beitrag-melden-Funktion oder setz mich auf deine Ignorierliste.

                    Oh, und es ist natürlich nicht verboten, dass du eigene Argumente dagegen setzt. Das tust du aber komischerweise auch nicht. Warum nur?

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Ich bin ja schon tierisch auf Geißlers Schlichterspruch gespannt.
                      Ich auch. Ich bin wirklich gespannt, wie das jetzt weitergeht. Ich habe grade nochmal mit Freunden darüber diskutiert.

                      In die Nachbesserungen hat Mappus ja prinzipiell eingewilligt, das Problem ist halt nur, dass das Projekt jetzt schon an der Kostengrenze ist. Wenn die Nachbesserungen mehr als eine halbe Milliarde kosten, ist die NKV-Schwelle überschritten und es darf nicht gebaut werden. Bei einer halben Milliarde ist man schnell.

                      Aber was dann? Irgendetwas muss passieren und ich könnte nach dieser Schlichtung nicht sagen, ob jetzt K21 eine sinnvolle Alternative ist. Das war in den beiden Nachmittagen nicht herauszufinden, vor allem, weil die Bahner Palmer einfach nicht gewachsen sind und sich immer wieder ausmanövrieren lassen. Eigentlich müsste man jetzt zwei Sitzungen ansetzen, um K21 detailliert zu diskutieren und wirklich die Schwachstellen und die Kosten herauszufinden. Aber die ohne Palmer, denn solange das so abläuft wie gestern nachmittag, hat das einfach keinen Sinn.

                      Und dann ist natürlich auch noch die Frage, wie das jetzt mit den Protesten weitergeht.
                      Zuletzt geändert von Chloe; 28.11.2010, 12:15.

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                        Was mich jetzt aber wirklich mal interessiert ist, wie verbindlich ist der Schiedsspruch von Geißler für alle Beteiligten? Wenn Geißler jetzt sagen würde, dass das ganze Projekt gestoppt wird, müsste die Bahn dann auch wirklich auf ihn hören? Oder können die einfach weitermachen?

                        MfG Marpfel
                        "<Wretched> Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat"
                        "Ich habe es schon häufig als bedauerlich empfunden, dass Noah und seine Sippe das Boot nicht verpasst haben." - Mark Twain

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                          Zitat von Marpfel Beitrag anzeigen
                          Was mich jetzt aber wirklich mal interessiert ist, wie verbindlich ist der Schiedsspruch von Geißler für alle Beteiligten? Wenn Geißler jetzt sagen würde, dass das ganze Projekt gestoppt wird, müsste die Bahn dann auch wirklich auf ihn hören? Oder können die einfach weitermachen?
                          Nein, alles unverbindlich.

                          Nach dem Schiedsspruch wird es weitergehen wie bisher, nur dass die Demonstranten jetzt noch bessere Argumente auf der Hand haben

                          Kommentar


                            Zitat von newman Beitrag anzeigen
                            Nein, alles unverbindlich.

                            Nach dem Schiedsspruch wird es weitergehen wie bisher, nur dass die Demonstranten jetzt noch bessere Argumente auf der Hand haben
                            Nein, daran kann die Landesregierung kein Interesse haben. Wenn sie einfach weitermachen wie bisher, haben sie den Volksaufstand hier. Deshalb hat Mappus auch in Nachbesserungen eingewilligt.

                            Kommentar


                              Die Leute wollen doch aber keinen zerstörten Schlosspark und keine Grundstücksspekulatios, keinen Abriss des alten Kopfbahnhofes und keinen S21 Bahnhof. Sie wollen den K21. Und wenn nur nachgebessert wird, heißt es ja, dass der S21 trotzdem gebaut wird und Millionen von Steuergeldern verschlingt, was die Leute ja nicht wollen.

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                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Nein, daran kann die Landesregierung kein Interesse haben. Wenn sie einfach weitermachen wie bisher, haben sie den Volksaufstand hier. Deshalb hat Mappus auch in Nachbesserungen eingewilligt.
                                Ich glaube nicht, dass man sich mit bloßen Nachbesserungen zufrieden gibt.

                                Die Schlichtung war von Anfang an nur eine Aufklärungssendung, um das nachzuholen, was eigentlich schon vor 10 Jahren hätte passieren sollen. Alle Informationen auf den Tisch bringen, das Volk aufklären und ins Boot holen, so dass der Bürger im Frühjahr eine Faktenbasis für seine Wahlentscheidung hat.

                                Aber es war klar, dass es bei nur zwei Positionen "Ja" und "Nein" nie einen Verhandlungsspielraum gab.


                                Da kein nachträglicher Volksentscheid möglich zu sein scheint, sehe ich keine Perspektive wie der Konflikt verschwindet. Eigentlich hätte die Reihenfolge sein müssen Planung - Aufklärung durch eine Diskussion von Pro- und Kontra - Volksentscheid - Bauprojekt rechtstaatlich absichern - Baubeginn. So aber hat man sich aber mit veralteten Demokratiestrukturen selbst ins Aus manövriert.

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