Stuttgart 21 - Wie sich Politik selbst demontiert

[Chloe]

Kefer gibt zu, dass das Projekt nicht "das" Projekt ist, was Ökologie und CO2-Reduzierung betrifft, und dass es andere Projekte gibt, die da vorteilhafter sind.

Also die Bahn braucht dringend ein Marketing-Seminar. Jetzt wird die grüne Allee plötzlich zu 5 Hektar Schottergelände als ökologische Ausgleichsmaßnahme.

Und der Bräuchle zitiert ständig die Bibel, anstatt Argumente zu bringen.

[antivirus]

Schlichtung für S21. Geißler ungehalten! Bahn verschleiert!

Hier die heute Nachrichten vom 19.November 2010. Geht bitte
auf die 10.Minute:

Startseite - ZDF Mediathek

[Chloe]

Herr Geißler redet zunehmend im Konjunktiv von dem Bahnhof.

Heute war die Bahn etwas besser drauf, abgesehen von der Sicherheitsdebatte am Nachmittag. Seither ist man wieder bei Glaubensappellen angelangt: "Die Planfeststellungsbehörde hat das festgestellt, also ist es richtig."

[Kid]

Mein Gott was soll das denn...

Das nennen die Schlichtung? Stundenlang über Brandschutz in Tunneln palavern, interessiert sich doch kein Schwein dafür.

[Seether]

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es Sinn dieses Threads sein kann, jede kleine Neuigkeit mit einem Einzeiler-Kommentar zu linken und rauszuposaunen.

Leute, das hier ist immernoch ein Diskussionsboard, und keine Anzeigentafel. Ich finde es auf den letzten Seiten zunehmend ermüdend, den Thread zu lesen, weil die Zahl der qualitativ hochwerten Diskussionsbeiträge langsam gegen Null tendiert.

Könnten wir wieder ein wenig zur üblichen Forumskultur zurückkehren?

[Chloe]

Mein Gott was soll das denn...

Das nennen die Schlichtung? Stundenlang über Brandschutz in Tunneln palavern, interessiert sich doch kein Schwein dafür.

Mich hat das auch gewundert, dass Herr Geißler das solange ausgetreten hat, eigentlich sogar dafür sorgte, dass es noch weiter ausgetreten wird.

Er hat aber grade nochmal klargestellt (sie sind eben erst fertig geworden), wie wichtig ihm diese Sicherheitsfragen sind und er scheint zu glauben, dass "den Leuten" das ebenso geht. Zum Schluss hat er nochmal die Pro-Seite und im Besonderen Herrn Bitzer gerüffelt, "Sie kapieren es nicht". Nämlich dass es nicht mehr ausreicht, zu sagen, dass das mal eine Behörde genehmigt oder ein Gericht entschieden hat und das muss akzeptiert werden. "Die Leute machen das nicht mehr mit". Betretene Gesichter. Dabei hat er das mindestens schon ein halbes Dutzend Mal gesagt, aber angekommen ist es immer noch nicht.

Könnten wir wieder ein wenig zur üblichen Forumskultur zurückkehren?

Von mir aus gerne. Dann muss aber auch der Input von anderen kommen. Solche Links und Artikel kann man ja auch diskutieren. Das ist eigentlich der Grund, warum ich sie hier poste. Nicht um Anzeigetafel zu spielen

[irony]

Von mir aus gerne. Dann muss aber auch der Input von anderen kommen. Solche Links und Artikel kann man ja auch diskutieren. Das ist eigentlich der Grund, warum ich sie hier poste. Nicht um Anzeigetafel zu spielen

Gegen die Anzeigetafel habe ich nichts einzuwenden. Man muss aber auch nicht immer alles kommentieren. Die Links zu posten ist auch so sinnvoll. Das macht der oberste Forumsboss The_Sisko mit seinen "Gamers"-Posts (siehe http://www.scifi-forum.de/off-topic/...mes/gamers-de/) ja auch nicht anders, sondern im Gegenteil, noch viel extremer

[TheJoker]

Gegen die Anzeigetafel habe ich nichts einzuwenden. Man muss aber auch nicht immer alles kommentieren. Die Links zu posten ist auch so sinnvoll. Das macht der oberste Forumsboss The_Sisko mit seinen "Gamers"-Posts (siehe Gamers.de - SciFi-Forum) ja auch nicht anders, sondern im Gegenteil, noch viel extremer

mach das jetzt auch mal:
Auswertung über den Gesellschaftsstand der Demonstranten (vom 18.10) im Vergleich mit zwei weiteren Demonstrationen

http://www.stuttgarter-zeitung.de/media_fast/1203/Handout_final.pdf

[antivirus]

mach das jetzt auch mal:
Auswertung über den Gesellschaftsstand der Demonstranten (vom 18.10) im Vergleich mit zwei weiteren Demonstrationen
http://www.stuttgarter-zeitung.de/me...dout_final.pdf

Hab ich es doch gesagt. Zu stoppen wäre das Projekt. Aber nein, es ist angeblich demokratisch beschlossene Sache. Naja, da waren es auch andere Vorraussetzungen. Aber dieses will offensichtlich von verantwortlicher Seite Niemand erkennen. Als privater Bauherr kann ich mir solche "Floskeln" nicht leisten.

p.s. Etwas zielgerichteter hättest schon verlinken können. Bist etwa böse?

[Sigmund]

Weil hierzulande nicht der Pöpel regieren darf sondern es soetwas wie Rechtssicherheit geben muss.

Was für ein Menschenbild müssen Sie haben, um das Volk als Pöpel zu bezeichnen? Das Volk sind wir alle, demnach sind auch Sie nach Ihrer eigenen Definition Pöpel.

[Amaranth]

Was für ein Menschenbild müssen Sie haben, um das Volk als Pöpel zu bezeichnen? Das Volk sind wir alle, demnach sind auch Sie nach Ihrer eigenen Definition Pöpel.

Wenn man jetzt noch wüsste, was "Pöbel" überhaupt ist...
Und was Nighthawk_ eigentlich meinte: Kein wütender Mob soll regieren, sondern eine sich an die Rechte haltende Instanz, durch die es möglich ist, jedem die gleichen Rechte unabhängig von der Situation zu gewährleisten. Das unterscheidet unsere Form der Demokratie von der Diktatur.

[Chloe]

Und was Nighthawk_ eigentlich meinte: Kein wütender Mob soll regieren, sondern eine sich an die Rechte haltende Instanz, durch die es möglich ist, jedem die gleichen Rechte unabhängig von der Situation zu gewährleisten.

Oh, da bin ich voll dafür. Dann fangen wir doch gleich mal bei VGH-Verfahren an, in denen Gutachter ihre eigenen Pläne begutachten, verhindern wir, dass Bundesverkehrsminister den BRH unter Druck setzen, die üblichen Verfahren außer Acht zu lassen, stellen wir sicher, dass nicht entgegen der Anordnung des EBA Baumaßnahmen angefangen werden, verlangen wir eine Wirtschaftlichkeitsrechnung ohne frei erfundene Verkehrsträger, bzw. überhaupt eine Wirtschaftlichkeitsrechnung nebst unabhängiger Prüfung, und fordern wir eine verfassungsmäßige Finanzierung für das Projekt.

Dann darf S21 nicht gebaut werden? Ja, so ein Pech.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Chloe schrieb nach 9 Stunden, 16 Minuten und 19 Sekunden:

Geißler sieht ernste Sicherheitsprobleme

Nach der Debatte hatte der Schlichter Heiner Geißler "einen zentralen Angriff auf die Existenzberechtigung des neuen Bahnhofs" festgestellt. Er monierte nicht nur, dass in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen die Bahnsteighalle im Brandfall nicht selbstständig verlassen könnten, sondern sah bei der Verkehrssicherheit auch "ernsthafte Probleme". Die Bahn solle froh sein, dass diese angesprochen wurden. Der Konzern verweist jedoch auf die von der Aufsichtsbehörde Eisenbahnbundesamt (Eba) vorgenommene Abwägung und die Genehmigung, den Bahnhof jenseits der Norm zu bauen. Genau dieses Verfahren wird nun heftig kritisiert.
...
Der neue Halt ist nicht nur ein Tief-, sondern auch ein Schrägbahnhof. Die 400 Meter lange Station fällt, um der U-Bahn nicht in die Quere und dem Mineralwasser nicht zu nahe zu kommen, in Richtung Staatsgalerie ab, und zwar um sechs Meter auf die Bahnsteiglänge gesehen. Das sind 15,143 Promille - sechsmal mehr, als die Eisenbahn-Bau-und-Betriebsordnung (Ebo) als Höchstwert empfiehlt.

Der ehemalige Bahn-Abteilungsleiter Eberhard Happe hatte dies 1992 als "kriminell" bezeichnet, weshalb Ex-Bahn-Chef Dürr vergeblich ein Disziplinarverfahren anstrengte. Am Samstag sagte Happe, er halte den Beschluss weiter für "rechtswidrig" und stellte für den Laien klar: Um zu verhindern, dass sich Kinderwagen, Trolleys und Rollstühle auf den Bahnsteigen sowie Züge auf den Schienen selbstständig machen könnten, würden überall in Europa Bahnhöfe ohne Gefälle gebaut - nur nicht in Stuttgart.

Stuttgart 21: Geißler sieht ernste Sicherheitsprobleme - Stuttgarter Zeitung online - Stuttgart, Region & Land - Stuttgart 21

Und heute gefunden:
Warum S21 unbedingt gebaut werden muss

[Slowking]

Der neue Halt ist nicht nur ein Tief-, sondern auch ein Schrägbahnhof. Die 400 Meter lange Station fällt, um der U-Bahn nicht in die Quere und dem Mineralwasser nicht zu nahe zu kommen, in Richtung Staatsgalerie ab, und zwar um sechs Meter auf die Bahnsteiglänge gesehen. Das sind 15,143 Promille - sechsmal mehr, als die Eisenbahn-Bau-und-Betriebsordnung (Ebo) als Höchstwert empfiehlt.

Hmm das dürfte in Kassel aber ähnlich sein: Datei:KS-Hbf-Regiotrambahnhof.jpg ? Wikipedia
Ich sehe damit jetzt keine sonderlichen Probleme, solange wie in Kassel, die Aufzüge am Ende des Bahnsteigs sind, wodurch auch rollsuhlfahrer im Problemfall flott dort hin kommen. Aber gut so wie man die Planungen zu S21 kennt, wird wahrscheinlich genau das nich der Fall sein.

Hmm ok nach lesen des ganzen Artikels sieht das in Stuttgart schon problematischer aus. In Kassel verkehren auf den Gleisen nur relativ leichte Regiotrams und kurz hinter dem schrägen Bahnsteig ist auch schon wieder flach und kurz dahinter gehts sogar wieder Berg auf. Ein rollender Zug kommt also nicht weit.

[Chloe]

Heimerl: Stuttgart 21 nachrüsten

Stuttgart - Am kommenden Dienstag sollen die von Heiner Geißler moderierten Schlichtungsgespräche zwischen Gegnern und Befürwortern des Bahnprojekts Stuttgart21 enden. Eine Einigung ist nicht zu erwarten. Doch der neue Bahnknoten ist noch nicht zementiert. Gerhard Heimerl, der den Durchgangsbahnhof erdacht hat, hält Verbesserungen für nötig.

Tiefbahnhof: Heimerl: Stuttgart 21 nachrüsten - Stuttgarter Nachrichten

Sieh an, sieh an ....

[Amaranth]

Oh, da bin ich voll dafür. Dann fangen wir doch gleich mal bei VGH-Verfahren an, in denen Gutachter ihre eigenen Pläne begutachten, verhindern wir, dass Bundesverkehrsminister den BRH unter Druck setzen, die üblichen Verfahren außer Acht zu lassen, stellen wir sicher, dass nicht entgegen der Anordnung des EBA Baumaßnahmen angefangen werden, verlangen wir eine Wirtschaftlichkeitsrechnung ohne frei erfundene Verkehrsträger, bzw. überhaupt eine Wirtschaftlichkeitsrechnung nebst unabhängiger Prüfung, und fordern wir eine verfassungsmäßige Finanzierung für das Projekt.

Dann darf S21 nicht gebaut werden? Ja, so ein Pech.

Dann regiert der Mob, der gerade am wütendsten schreit und wir können die Demokratie direkt über Bord werfen, klasse, danke.

Volksentscheide sollten entschieden schneller zustande kommen, da wir hier ein wirklich demokratisches Mittel haben, so lange man nicht übertreibt. Dass man aber auch dafür sorgen muss, dass die Politiker nicht so einen Unsinn verzapfen, sollte, wo mir hier sicherlich alle/die meisten zustimmen werden, besser kontrolliert und schneller abgewürgt werden, damit so etwas wie diese Vetternwirtschaft namens S 21 garnicht erst im Keim entsteht.