[QUOTE=Nighthawk_;2517666]
Der Friedensprozess funktioniert nicht. Hat er nie und wird er nie.
Ja, ich denke, dass es genau dieser Gedanke war, welcher die israelische Position in den Verhandlungen ausmachte.
Die PLO wurde von vielen Palaestinensern als korrupt wahrgenommen, der offizielle Fluegel der Hamas bot hier eine Alternative. Ergo wurden sie gewaehlt. Es waere wohl sinnvoller fuer Israel gewesen nicht in den Kauf der PLO Spitze zu investieren, sondern in den Bau von Krankenhaeusern und vernuenftige soziale Infrastruktur. Vermutlich waere es sogar billiger gewesen.
Die Angebote Israels wurden als nicht ernstgemeint wahrgenommen und wenn ich mir die grundsaetzliche Positionierung der US Aussenpolitik nach 2000 ansehe tendiere ich dazu, dem zu zustimmen.
Ich bin mir bewusst, dass wir da konträre Positionen einnehmen und mit Sicherheit nicht zu einer Gemeinsamkeit finden werden, allerdings, Israel hat seine gesamte Aussenpolitik nur auf militaerische Staerke ausgerichtet.
Vor dem Hintergrund der juedischen Geschichte mehr als verstaendlich.
Sicherheit hat sie aber nicht gebracht.
Waere es da nicht hoechste Zeit, jetzt in dieser Situation neues zu wagen.
Jetzt tatsaechlich den Durchbruch zu wagen und sich in einer Position der Staerke in Aegypten mit an den Tisch zu setzen, indem man zum Beispiel Studentenvertretern in Aegypten Investitionen und Handelvertraege zur Schaffung von Arbeitsplaetzen zusichert. Jetzt, ehe die Muslimbruderschaft das Heft in die Hand bekommt?
Fakt ist, Israel wird mit seinem großen Nachbarn auch in Zukunft leben muessen. Das starre festhalten an Doktrinen, welche in Diktaturen investieren, diskreditiert die große intelektuelle Moeglichkeit die das juedische Volk immer auszeichnete. In meinen Aufen waere dies schlimmer als ein Verbrechen, es waere ein Fehler.
Wollen wir jedem Volk unabhängig von seiner Kultur und Zivilisationsstand wirklich erlauben sein Schicksal selbst zu bestimmen?
Nun ja, ich musste schlucken als ich die Frage lass.
Der Glaube die Macht zu besitzen, dies zu verhindern, ist mir als Deutschem wohl zu gruendlich ausgetrieben worden.
Ich will es mal so formulieren, welche ethische Rechtfertigung kann es geben, dies einem Volk zu verweigern?
Betrachte ich mal die juedische Glaubensgeschichte so ist es ein Kernsatz, dass gerade das unfreie Sklavenvolk eben hierin Gortes Macht begreift, das er sie in die Freiheit fuehrt und ihnen das gelobte Land zusichert.
Es waere eine eigenartige Umkehrung der Geschichte verweigerte nun Israel dem aegyptischen Volk die Freiheit von den Ketten der Knechtschaft.
Aber um auf staatsrechtlicher Ebene zu argumentieren,
das Selbstbestimmungsrecht der Voelker ist die Legitimation fuer alle Staatsvertraege und die Existenz der Nationen auf welche sich der Westen immer bezieht. Dies legitimiert jedes vorgehen der UN und unterschied immer das vorgehen der NATO gegenueber dem Warschauer Pakt und der SU.
Es ist im uebrigen die voelkerrechtliche Existenzbegruendung fuer die Gruendung des juedischen Staates.
Du magst mich ja fuer naiv halten, aber ich glaube einfach das Macht nur dann legitimiert ist, wenn sie durch mehr als Gewalt und einen Gedanken der Nuetzlichkeit gestuetzt ist.
Hier bin ich wohl ethisch einfach zu sehr von Kant gepraegt.
Handle jederzeit so, dass die Maxime Deiner Handlung zugleich Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein kann.
Verwehre ich also einem Volk die Freiheit, dann schaffe ich damit zugleich die Grundlage fuer ein System, welches jedem Volk die Freiheit verwehrt.
Schalom
Lepanto
Der Friedensprozess funktioniert nicht. Hat er nie und wird er nie.
Ja, ich denke, dass es genau dieser Gedanke war, welcher die israelische Position in den Verhandlungen ausmachte.
Die PLO wurde von vielen Palaestinensern als korrupt wahrgenommen, der offizielle Fluegel der Hamas bot hier eine Alternative. Ergo wurden sie gewaehlt. Es waere wohl sinnvoller fuer Israel gewesen nicht in den Kauf der PLO Spitze zu investieren, sondern in den Bau von Krankenhaeusern und vernuenftige soziale Infrastruktur. Vermutlich waere es sogar billiger gewesen.
Die Angebote Israels wurden als nicht ernstgemeint wahrgenommen und wenn ich mir die grundsaetzliche Positionierung der US Aussenpolitik nach 2000 ansehe tendiere ich dazu, dem zu zustimmen.
Ich bin mir bewusst, dass wir da konträre Positionen einnehmen und mit Sicherheit nicht zu einer Gemeinsamkeit finden werden, allerdings, Israel hat seine gesamte Aussenpolitik nur auf militaerische Staerke ausgerichtet.
Vor dem Hintergrund der juedischen Geschichte mehr als verstaendlich.
Sicherheit hat sie aber nicht gebracht.
Waere es da nicht hoechste Zeit, jetzt in dieser Situation neues zu wagen.
Jetzt tatsaechlich den Durchbruch zu wagen und sich in einer Position der Staerke in Aegypten mit an den Tisch zu setzen, indem man zum Beispiel Studentenvertretern in Aegypten Investitionen und Handelvertraege zur Schaffung von Arbeitsplaetzen zusichert. Jetzt, ehe die Muslimbruderschaft das Heft in die Hand bekommt?
Fakt ist, Israel wird mit seinem großen Nachbarn auch in Zukunft leben muessen. Das starre festhalten an Doktrinen, welche in Diktaturen investieren, diskreditiert die große intelektuelle Moeglichkeit die das juedische Volk immer auszeichnete. In meinen Aufen waere dies schlimmer als ein Verbrechen, es waere ein Fehler.
Wollen wir jedem Volk unabhängig von seiner Kultur und Zivilisationsstand wirklich erlauben sein Schicksal selbst zu bestimmen?
Nun ja, ich musste schlucken als ich die Frage lass.
Der Glaube die Macht zu besitzen, dies zu verhindern, ist mir als Deutschem wohl zu gruendlich ausgetrieben worden.
Ich will es mal so formulieren, welche ethische Rechtfertigung kann es geben, dies einem Volk zu verweigern?
Betrachte ich mal die juedische Glaubensgeschichte so ist es ein Kernsatz, dass gerade das unfreie Sklavenvolk eben hierin Gortes Macht begreift, das er sie in die Freiheit fuehrt und ihnen das gelobte Land zusichert.
Es waere eine eigenartige Umkehrung der Geschichte verweigerte nun Israel dem aegyptischen Volk die Freiheit von den Ketten der Knechtschaft.
Aber um auf staatsrechtlicher Ebene zu argumentieren,
das Selbstbestimmungsrecht der Voelker ist die Legitimation fuer alle Staatsvertraege und die Existenz der Nationen auf welche sich der Westen immer bezieht. Dies legitimiert jedes vorgehen der UN und unterschied immer das vorgehen der NATO gegenueber dem Warschauer Pakt und der SU.
Es ist im uebrigen die voelkerrechtliche Existenzbegruendung fuer die Gruendung des juedischen Staates.
Du magst mich ja fuer naiv halten, aber ich glaube einfach das Macht nur dann legitimiert ist, wenn sie durch mehr als Gewalt und einen Gedanken der Nuetzlichkeit gestuetzt ist.
Hier bin ich wohl ethisch einfach zu sehr von Kant gepraegt.
Handle jederzeit so, dass die Maxime Deiner Handlung zugleich Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein kann.
Verwehre ich also einem Volk die Freiheit, dann schaffe ich damit zugleich die Grundlage fuer ein System, welches jedem Volk die Freiheit verwehrt.
Schalom
Lepanto
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