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Islamismus und die Folgen

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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich habe oben aber danach gefragt ob sie des Schutzes der Kultur wegen töten sollen. Was du hier ins Spiel bringst ist im Prinzip als Antwort ein "Nein, sie sollten militärisch eingreifen um dort Menschen zu retten."
    Richtig. Ich halte es aus mehreren Gründen für notwendig und wichtig, die Existenz dieses "Kalifats" so schnell wie möglich und endgültig zu beenden.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Sowas kann man aber länger durchziehen, wenn man den Rückhalt der Eliten hat.
    Ohne Rückhalt der örtlichen Eliten wird man das Kalifat nicht zerschlagen können, das ist richtig.
    "En trollmand! Den har en trollmand!"

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      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Nochwas zum Thema Verteidigungsetat und der Bundeswehr, was ich die Tage zufällig im Radio hörte:
      MAD warnt: Bundeswehr bildet gewaltbereite Islamisten aus

      Offensichtlich lassen sich einige gewaltbereite Islamisten bei der Bundeswehr ausbilden, bevor sie für den IS in den Krieg ziehen.

      Ich vermute mal, dass das kein rein deutsches Problem ist.
      Wie will man das verhindern? Den Leuten sieht man das ja nicht an, ob sie radikal sind/werden oder nicht, es sei denn, sie äußern sich diesbezüglich. Aber so blöd sind diese Typen ja auch nicht.

      Kommentar


        Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
        Nochwas zum Thema Verteidigungsetat und der Bundeswehr, was ich die Tage zufällig im Radio hörte:
        MAD warnt: Bundeswehr bildet gewaltbereite Islamisten aus

        Offensichtlich lassen sich einige gewaltbereite Islamisten bei der Bundeswehr ausbilden, bevor sie für den IS in den Krieg ziehen.

        Ich vermute mal, dass das kein rein deutsches Problem ist.
        Ganz schlimmer Artikel. Das fängt beim Bilduntertitel an:
        Verstecken sich hinter diesen beiden Bundeswehrsoldaten gewaltbereite Islamisten oder russische Spione?
        Die Möglichkeit, dass es einfach nur Soldaten sind, wird nicht erwogen...
        Im Original sagt der MAD-Mensch dann sowas:
        Pro Jahr bearbeiten wir rund 400 Verdachtsfälle aus dem gesamten Extremismus-Bereich. Insbesondere Islamisten und Rechtsextremisten. Linksextremisten spielen in der Bundeswehr kaum eine Rolle mehr. Die meisten Überprüfungen dieser Verdachtsfälle enden mit dem Ergebnis: kein Extremist. Wir entlasten also den Betroffenen. Die Fälle, in denen der Extremismusverdacht fortbesteht, liegen im zweistelligen Bereich. Der größte Themenblock ist dabei nach wie vor der Rechtsextremismus. Aber was die Brisanz angeht, machen uns Islamisten besonders große Sorgen – weil es schwerer ist, in deren Milieus einzudringen.
        Das spricht dein Link nicht mal an.
        Dann sagt der MAD-Mensch:
        Die Welt: Die Sicherheitsbehörden sprechen von rund 600 Extremisten, die nach Syrien und in den Irak gezogen sind, um für den IS zu kämpfen. Wie viele Bundeswehr-Angehörige sind dabei?

        Gramm: Keine aktiven. Aber wir haben über 20 ehemalige Bundeswehr-Soldaten identifiziert, die nachweislich ins Kampfgebiet gereist sind.
        Deine Quelle macht daraus:
        Bereits 20 Ex-Soldaten hätten sich nachweislich dem IS angeschlossen und kämpften in Syrien.
        Falls viele Ex-BW-Soldaten zum IS gehen muss man erforschen ob viele Islamisten in die BW wollen, oder ob die BW Menschen ausbildet, die den autoritären Strukturen und der Arbeistweise des IS besonders zugetan sind. Wer nix lernt außer zu hämmern, der sucht sich halt Nägel.
        Unsere Unis scheinen den IS ja nicht signifikant mit Ingenieuren, Chemikern, Ärzten und ähnlichem Personal zu versorgen.

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          Ich finde die Bildunterschrift auch etwas daneben:

          Verstecken sich hinter diesen beiden Bundeswehrsoldaten gewaltbereite Islamisten oder russische Spione?
          Nachdem, wie ich es sehe, versteckt sich niemand hinter diesen beiden Personen. Es sei denn, die Spione sind extrem kleinwüchsig.

          Wahrscheinlich meinte t-online "Stecken unter den Bundeswehrhelmen (...) Spione"? Naja, t-online.

          ich weiß auch nicht, ob es so glücklich ist, den Abwehrdienst wie ein mehr oder minder satirisches Comicmagazin aus den USA zu benennen.

          Aber mal ernsthaft: wenn man mit Zahlen jongliert, sollte man natürlich mal erwähnen, wie groß die Truppe wirklich ist. Man möchte das ja eigentlich auch einordnen können, ob 20 bestätigte Fälle jetzt diese oder jene Maßnahme rechtfertigen oder nicht.
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            Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
            Wie will man das verhindern? Den Leuten sieht man das ja nicht an, ob sie radikal sind/werden oder nicht, es sei denn, sie äußern sich diesbezüglich. Aber so blöd sind diese Typen ja auch nicht.
            Kann man nicht. In dem Radiobericht hieß es, dass man keine Chancen hat, da was rauszufinden, wenn die halbwegs intelligent sind. Deshalb geh ich auch davon aus, dass das kein rein deutsches Problem ist und man selbst in den USA Kandidaten findet.

            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Ganz schlimmer Artikel. Das fängt beim Bilduntertitel an:
            Meine eigentliche Quelle war ja der Radiobericht. Mir war das nur wieder eingefallen, als V-o-l-k-e-r sich über die Militärausgaben aufregte und da hab ich auf die Schnelle einfach eine Quelle gesucht, um nicht ganz ohne Quelle da zu stehen.

            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            ich weiß auch nicht, ob es so glücklich ist, den Abwehrdienst wie ein mehr oder minder satirisches Comicmagazin aus den USA zu benennen.
            Das ist nicht satirisch, das sind deren regelmäßig erscheinende Berichte
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              Zitat von endar Beitrag anzeigen
              Aber mal ernsthaft: wenn man mit Zahlen jongliert, sollte man natürlich mal erwähnen, wie groß die Truppe wirklich ist. Man möchte das ja eigentlich auch einordnen können, ob 20 bestätigte Fälle jetzt diese oder jene Maßnahme rechtfertigen oder nicht.
              Zumal es ja 20 Fälle sind in denen Ex-Soldaten ins Kampfgebiet reisen. Ob und auf welcher Seite die da kämpfen wollen sagt Herr Gramm ja gar nicht. Das weiß er doch auch gar nicht.
              Sie haben eine zweistellige Zahl von Soldaten in der Truppe (ca. 200.000 Soldaten 2010 waren ca.0,4% Muslime) bei denen nach Ermittlungen ein Extremismusverdacht nicht ausgeräumt wurde. Die meisten davon sind Rechtsextreme. Der Herr Gramm will wohl seinem Dienst mehr Befugnisse beschaffen, da bietet es sich an auf die Angst vorm Islamismus aufzuspringen. Interessante Info zum MAD: Dort hat man den mutmaßlichen NSU-Mörder Mundlos schon 1995 als einen " frustrierten jungen Mann , der langsam immer radikaler wurde" erkannt. http://www.spiegel.de/politik/deutsc...-a-855265.html


              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen

              Meine eigentliche Quelle war ja der Radiobericht. Mir war das nur wieder eingefallen, als V-o-l-k-e-r sich über die Militärausgaben aufregte und da hab ich auf die Schnelle einfach eine Quelle gesucht, um nicht ganz ohne Quelle da zu stehen.
              Will auch nicht gegen dich argumentieren. Ich wollte nur aufzeigen, dass in der Primärquelle sehr wenig Information zum Islamismus in der Truppe steckt und die zum Teil der Darstellung in zitierenden Berichten widersprechen, während andere wichitge Aspekte des Interviews komplett ausgelassen werden.
              Zuletzt geändert von Tibo; 10.03.2015, 19:14.

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                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Ja, das kommt darauf an, wie man das "immer" auslegt. Natürlich kollidiert nicht jede einzelne Regel jeweils mit etwas im Rechtssystem - eine, vermutlich deine Auslegung von immer Aber im Verbund aller Regeln - auch alter, in den meisten Fällen nicht mehr befolgte oder "wahrgenommene" Regelungen - aus den maßgeblichen/"regelstiftenden" Schriften einer Religion findet sich was, das dann mit der rechtsstaatlichen Regelgebung kollidiert; wenn nicht, findet man es spätestens in den Auslegungen oder dem abgeleiteten Verhalten daraus einer "Splittergruppe". Bei den Katholen steht da jetzt die Äusserung des Papstes bezüglich Kinderschlagen im Raum, oder die weitesgehend offene Diskriminierung von Homosexuellen oder Geschiedenen usw. Ja, es ist dann nur ein Splitterteil des gesamten Spektrums der im Konflikt stehenden Religion, aber die Scharia ist eben auch nur ein Splitter - wenn im prozentualen Anteil auch vermutlich deutlich größer.
                Ein fundamentalistisches Christentum enthält sicher Konfliktpotential mit säkular-liberalen Werten. Alllerdings gibt es solches "Anecken" auch zwischen konzervativen und liberalen politischen Interessen. Ich denke hier kommt es darauf an, ob die Vertreter verschiedener Vorstellungen bereit sind, die demokratische Willensbildung und die Autorität der Verfassung als rechtlichen Rahmen anzuerkennen.
                Das christliche Spektrum ist das sehr weit gefächert. Spocky führte hier im Forum wiederholt kreationistische - und fundamentalistische christliche Splittergruppen aus den Südstaaten der USA an. Als Norddeutscher befremden mich diese Berichte, da sie so verschieden von meiner Sozialisation sind. Was hat ein liberaler evanglischer Christ aus Nordeutschland mit einem fundamentalistischen Kreationisten aus den Südstaaten der USA gemein?
                Entscheidend ist doch, ob die säkulare Staatsordnung anerkannt wird. Dies ist m. W. bei Christen und laut Scholl-Latour bei Aleviten im Allgemeinen doch der Fall.

                Der sunnitische Islam koppelt die religiöse Seite mit einer sozio-ideologischen Seite und dies erscheint mir sehr problematisch, insbesondere wenn ich folgende Hadith lese:
                Zitat aus Sahih* Bukhari:
                Ibn 'Umar berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Mir wurde befohlen, dass ich die Menschen solange bekämpfe, bis sie bezeugen, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, und bis sie das Gebet verrichten und die Zakah entrichten. Wenn sie dies tun, so bewahren sie ihr Leben und ihre Güter vor mir, es sei denn, sie begehen eine nach dem Islam strafbare Handlung und ihre Rechenschaft ist (letzten Endes) bei Allah."(Vgl. dazu Hadith Nr. 2946)
                Rotmarkierung von mir
                *"gesunde" Überlieferungskette ("autentisch")

                Wenn Du magst, kannst Du hierzu ins Video reinschauen:


                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                In einem Rechtsstaat darf die Stärke eines Verstoße wohl beim Strafmaß berücksichtigt werden; es sollte aber nicht vergessen werden: es geht hier um ein Prinzip. Wenn du bei einem Autohändler einen roten, neuen LaFerrari (F150) kaufen kannst und bei einem anderen einen fast völlig verrosteten, noch blasroten Peugeot 105, bieten dir auch beide Händler prinzipiell ein rotes Auto an Und egal, welchen du davon kaufst: Beide brauchen TÜV und Versicherung, damit du sie in Deutschland benutzen darfst - und darum geht's: das Gleichheitsprinzip vor dem Gesetz.
                Das ist richtig. Knifflig wird es, wenn Grundrechte miteinander kollidieren. Grundsätzlich gilt die Verhältnismäßigkeit bei der Rechtsabwägung.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Der Schlußsatz ist richtig. Genaus solltest du aber beim Einleitungssatz relativieren, daß am Christentum faktische Kritik geäussert wird, die sich an speziellen Einzelpunkten aufhängt - Kirchensteuer, Sonderstellungen im Rechtssystem eines Rechtsstaates (was streng genommen paradox ist), Hinweise auf "traditionelle" Sonderbehandlungen, die längst nicht mehr "ok" oder so "selbstverständlich" sind, wie die Nutznießer es gerne hinstellen. Es werden nicht dumpf Parolen der Sorte "Christen raus" gepoltert.
                Angenommen, man würde den Kirchen die Körperschaften entziehen, müssten dann nicht kirchliche Kindergärten, Krankenhäuser und die Diakonie schließen? Wie sollen die sozialen Aufgaben erfüllt werden? In direkter Trägerschaft vom Staat?
                Welche Rolle sollen die Kirchen und Gemeinden in der Gesellschaft zugewiesen bekommen?

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Im Prinzip bezahlt man mit dem, was man hier im Jahr so vertankt, mindestens ein Magazin voll Kugeln der IS oder einer anderen Terrorgruppe mit.
                Das ist leider wahr, wie Deine Quellen belegen. (Danke für die Informationen.)

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Die reformbereiten Vertreter des Islams sind häufig schon in den Westen abgewandert oder leben in "Staaten" wie Kurdistan. Der Einfluß des arabisch-staatlich geprägten Islams führt über den Geldweg bis hin zu den bewaffneten Milizin, die in Afrikas Staaten Bürgerkriege anzetteln oder am Leben halten.
                Nun kann ich mir auch langsam erklären, warum die IS-Terroristen muslimische Kurden ermordert; für sie sind sie Kuffār („Ungläubige“).

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Din Informationsstücke sind da. Es setzt sie nur auf Regierungsebene niemand zusammen bzw. man ignoriert diese Informationen lieber. In der Presse muss man schon suchen, wenn man etwas zu den Hintergründen finden will. Vordergründig wird gerne über den "fremdenfeindlichen Deutschen" auf der einen Seite und den "extremistisch-radikal islamistischen Moslem" auf der anderen Seite geschrieben und gesendet - der Rest macht keine Schlagzeilen, sondern wäre ja aufklärende Information
                Im Jahr 2000 hatte ich mal Gelegenheit in amtliche Informationen des Auswärtigen Amtes zu lesen. Dies war sehr informativ und recht verschieden von dem, was ich im TV gewohnt war und bin. An Details kann ich mich nicht mehr erinnern, dazu ist es zu lange her, aber mir war aufgefallen, dass das Ministerium sehr gut informiert war. Daher glaube ich, dass sie sehr gut bescheid wissen und uns mit dem üblichen "TV.-Blah-Blah" abspeisen.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Die Frage ist: will man als Christ, Jude, Atheist dem friedlichen Islam eine echte Chance einräumen oder jeden einzelnen Faktor soweit ausschlachten, daß die einfachste und "irgendwie ja auch gerechtfertigte" Lösung eine breite generelle Ablehnung ist?
                Dies ist eine sehr wichtige Frage. Ich bin der Meinung, dass wir den friedlichen Islam, wie den Aleviten, auf jedenfall eine echte Chance auf konstruktive Zusammenarbeit geben sollten. Allerdings befüchrte ich, dass die konzervativen Sunniten dies nicht annerkennen werden. Für sie sind Aleviten und Sufis Kuffār.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Wirtschaft und Politik unterstützen indirekt den Terror-Islam. Die reformbereiten haben praktisch nur den informierten Bürgerbestand als Rückendeckung und das Mantra "Das hat mit dem Islam nix zu tun" aus den Hälsen der political correctness. Und wie du bemerkt hast, ist der organisierte Reflex da eben nicht mehr hilfreich. Genau darum weisen die reformbereiten Muslime ja auch auf den Reformbedarf hin, genauso wie auf aus der Struktur gewachsene Probleme im "militanten" Islam.
                Aus diesem reformbereiten Flügel des Islam kommen ja auch Islamkritiker, wie Hamed Abdel-Samad, und Reformer, wie Prof. Mouhanad Khorchide. Doch scheinen ihre Stimmen in der Wüste ungehört zu verhallen.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Ja, recht wahlweise kann die "feindliche" Auslegung des Korans oder nur bestimmter Motive, wie zB dem Djihad, auch einfach als "Shirk" (Götzendienst) herabgestuft werden. Der Sufismus wird unter dieser Vorgabe zB in Saudi Arabien verfolgt.
                Ja, leider. - Trat vor kurzen nicht ein Sufi-Imam im TV auf? Die Sendung hatte ich verpasst, daher habe ich nur davon gehört.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                - die Beschneidung von Mädchen ist als Unsitte weitestgehend aus Ländern islamischen Kulturkreises verbreitet. Wieder könnte die Anwendung/juristischen Erstreitung des Gleichheitsprinzips (hier sogar doppelt, auch im geschlechtsdiskriminierenden Bereich) ganz viel Schaden anrichten; man bedenke nur, wie lange Frauenverbände dafür gekämpft haben, nur die Problematik einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen.
                Aus dem Gleichheitsgrundsatz folgt gem. der Rechtslogik das ungleiche Sachverhalte ungleich behandelt werden müssen. Die Beschneidung von Mädchen und Jungen ist ungleich. Hierbei spielt die Verhältnismäßigkeit bei der Abwägung der Rechstschutzinteresse eine entscheidene Rolle.

                Sollte die sozio-phsychische Seite der beschnittenen Jungen nicht mehr gewichtet werden? Tibo spricht hier immerhin als Insider.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Du hast hier selbst vor den Gefahren von islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen gewarnt. Die einfachste Lösung, diesen zu verhindern, ist: auch allen anderen Religionen den Anspruch auf Unterricht in ihren Religionen an öffentlichen Schulen zu streichen. "Der Islam" verliert dann ganz automatisch seinen Hebel - es ist nix mehr da, dem gegenüber er seine Gleichberechtigung einklagen könnte, basta. Wäre auch ein weiterer Schritt Richtung sekulärer und damit unumstrittener Rechtsstaat. Versuche? Fehlanzeige. Reaktionen auf diese Idee? siehe oben
                Den Religonsunterricht ersatzlos zu streichen halte ich für keine gute Idee. Ich denke, dass Lernende einen Anspruch darauf haben, in den Schulen etwas über Kultur und Religion zu lernen. In den Medien ist doch von Schiiten, Kreationisten usw. die Rede. Ich finde dass die Schulen schon die Pflicht haben Schülerinnen und Schülern das nötige Allgemeinwissen zu vermitteln, um die Medien überhaupt verstehen zu können. Wie will man sonst den Israel-Konflikt und die Bedeutung des Tempelberges verstehen, wenn man nichts über Religionen lernt?

                Was hälst Du von der Idee weg von der religiösen Schulerziehung zu kommen, hin zu einem neutralen Sachunterricht. Ich kann mich erinnern, im Religionsunterricht etwas über Mohammed und den Islam gelernt zu haben. Dies war eher Geschichtsunterricht, auch nichts Tiefgreifendes oder gar Missionierendes, sondern Schlicht Allgemeinwissen.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Das finde ich super. Aber bist du auch bereit, die Trennung da, wo sie noch nicht völlig vollzogen ist, voranzutreiben?
                Sofern die Trennung nicht zur Ausmerzung der Religion führt, sondern ihr ihren legitimen Platz im Privaten lässt, habe ich grundsätzlich nichts dagegen, aber mit Grenzen. Der Sonntag muss bleiben.

                Und was ist mit den Feiertagen?

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                  Also wir haben damals im Reli-Unterricht auch so Sachen wie Feuerbachs Religionskritik gelernt. Von religiöser Indoktrination ist der Unterricht an staatlichen Schulen doch meilenweit entfernt. Die Lehrpläne sind doch schon so aufgebaut, dass ein möglichst breites Spektrum abgedeckt wird.

                  Kommentar


                    Zitat von newman Beitrag anzeigen
                    Also wir haben damals im Reli-Unterricht auch so Sachen wie Feuerbachs Religionskritik gelernt. Von religiöser Indoktrination ist der Unterricht an staatlichen Schulen doch meilenweit entfernt. Die Lehrpläne sind doch schon so aufgebaut, dass ein möglichst breites Spektrum abgedeckt wird.
                    Du darfst nicht vergessen, dass der katholische Religionsunterricht im Wesentlichen von der Kirchenobrigkeit kommt und der Staat da wenig Mitspracherecht hat, solange die Gesetze damit eingehalten werden.
                    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                    endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Du darfst nicht vergessen, dass der katholische Religionsunterricht im Wesentlichen von der Kirchenobrigkeit kommt und der Staat da wenig Mitspracherecht hat, solange die Gesetze damit eingehalten werden.
                      Newman vergiss es bitte doch. In Hessen (und in anderen Bundesländern wird das nicht anders sein) erstellt das Kultusministerium (HKM) die Lehrpläne. Ich nehme mal als Beispiel den Lehrplan für kath. Reli an Grundschulen in Hessen. Der ist ca. 30 Seiten lang. Hauptsächlich geht es um Kompetenzen, Leitgedanken, Beiträge des Faches zur Bildung. Die Fachinhalte werden auf 2 Seiten dargestellt. Weitere sechs Seiten haben Bildungsstandards auch im Bezug auf Lerninhalte zum Thema. Wüsste nicht wie Rom oder Mainz oder Limburg oder Fulda oder Paderborn da direkten Einfluss nehmen sollen. Aber Spocky kann das sicher genau erklären. In Bayern macht die Lehrpläne meines Wissens das ISB die Lehrpläne im Auftrag des BKM.

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                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        Angenommen, man würde den Kirchen die Körperschaften entziehen, müssten dann nicht kirchliche Kindergärten, Krankenhäuser und die Diakonie schließen? Wie sollen die sozialen Aufgaben erfüllt werden? In direkter Trägerschaft vom Staat? Welche Rolle sollen die Kirchen und Gemeinden in der Gesellschaft zugewiesen bekommen?
                        Wenn sich Kirchen weigern, in ihren Krankenhäusern Vergewaltigungsopfer zu behandeln, dann ja.

                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        Sollte die sozio-phsychische Seite der beschnittenen Jungen nicht mehr gewichtet werden?
                        Die Beschneidung bei Mädchen wiegt schwerer. Das ist ein übler Eingriff, wohingegen die Beschneidung bei Jungen wie Kinderkram wirkt.

                        IMO sollten die Betreffenden (Jungen/Männer) das aber selbst entscheiden, ob sie wollen oder nicht. Bei einem Mädchen/einer Frau ist Beschneidung ein No Go.

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                          Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                          Wenn sich Kirchen weigern, in ihren Krankenhäusern Vergewaltigungsopfer zu behandeln, dann ja.
                          Halman fragt:
                          Angenommen, man würde den Kirchen die Körperschaften entziehen, müssten dann nicht kirchliche Kindergärten, Krankenhäuser und die Diakonie schließen?
                          Wie sollen die sozialen Aufgaben erfüllt werden?
                          In direkter Trägerschaft vom Staat?
                          Welche Rolle sollen die Kirchen und Gemeinden in der Gesellschaft zugewiesen bekommen?
                          Auf welche der Fragen hast du denn geanntwortet. Wirklich Sinn ergibt das nur bei der dritten. Liege ich da richtig?

                          Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                          IMO sollten die Betreffenden (Jungen/Männer) das aber selbst entscheiden, ob sie wollen oder nicht. Bei einem Mädchen/einer Frau ist Beschneidung ein No Go.
                          Warum sollte man die Verstümmelung erwachsenen Frauen auf deren Wunsch nicht zugestehen?

                          Kommentar


                            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                            Warum sollte man die Verstümmelung erwachsenen Frauen auf deren Wunsch nicht zugestehen?
                            Weil die nicht ganz dicht sein können und vor sich selbst geschützt werden sollten. Lebenslange Schmerzen und die anderen Nebenwirkungen kann kein gesunder Mensch auf sich nehmen wollen.
                            BIID-Kranken wird ja auch nicht einfach so ein Körperteil abgenommen, da gibt es erst mal ordentlich Psycho-Talk. Ist auch gut so, denn einmal weg ist weg.

                            Wir hatten überhaupt mal im Abi-Jahrgang einen Film über dieses "Ritual" gesehen, da bin ich original fast vom Stuhl gekippt. Würde man kleine Jungen auf dieselbe Art und Weise beschneiden (also die Eichel mit einer rostigen Rasierklinge langsam abschneiden und dann Holzstäbchen reinstecken, damit es nicht anständig heilt), dann wäre der Aufschrei in der Welt höchstwahrscheinlich größer.
                            Und um noch mal auf Tibos Frage einzugehen: Wer sowas anstrebt, muss einfach gehörig einen an der Waffel haben und - wie ich oben schon schrieb - vor sich selbst geschützt werden.

                            Aber unabhängig davon muss dieses ganze beschissene Ritual aufhören. Denn wie ich an anderer Stelle schon schrieb, darf nichts, das mit Schmerzen, Unterdrückung usw. einhergeht, mit "Kultur" oder "Brauchtum" oder ähnlichem Mist entschuldigt werden.
                            Zuletzt geändert von Hana Soline; 11.03.2015, 15:44.
                            Pluto for Planet!

                            Kommentar


                              Zitat von Hana Soline Beitrag anzeigen
                              Und um noch mal auf Tibos Frage einzugehen: Wer sowas anstrebt, muss einfach gehörig einen an der Waffel haben und - wie ich oben schon schrieb - vor sich selbst geschützt werden.
                              Wie?

                              Zitat von Hana Soline Beitrag anzeigen

                              Aber unabhängig davon muss dieses ganze beschissene Ritual aufhören. Denn wie ich an anderer Stelle schon schrieb, darf nichts, das mit Schmerzen, Unterdrückung usw. einhergeht, mit "Kultur" oder "Brauchtum" oder ähnlichem Mist entschuldigt werden.
                              Wie soll man das umsetzen?

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                                Zitat von Hana Soline Beitrag anzeigen
                                Weil die nicht ganz dicht sein können und vor sich selbst geschützt werden sollten. Lebenslange Schmerzen und die anderen Nebenwirkungen kann kein gesunder Mensch auf sich nehmen wollen.
                                Komisch, ich nehme das als Nebenwirkung für meine Selbstverwirklichung gerne auf mich.

                                Und um noch mal auf Tibos Frage einzugehen: Wer sowas anstrebt, muss einfach gehörig einen an der Waffel haben und - wie ich oben schon schrieb - vor sich selbst geschützt werden.
                                Ich denke, dass jeder, der Religionen anhängt bzw. sich von denen etwas befehlen lässt, hat einen an der Waffel. Sollen die jetzt alle "vor sich selbst geschützt werden"? Ist übrigens ein schöner Euphemismus. Du willst einfach so Menschen gegen ihren Willen einsperren und den Schlüssel wegwerfen. Das würde ich als Folter bezeichnen.

                                Außerdem ist einer der Grundsätze dieses Landes - auch wenn die meisten das andauernd zu vergessen scheinen - dass was ein Erwachsener mit seinem Körper tut, vollkommen ihm oder ihr überlassen ist, solange Dritte nicht zu Schaden kommen. Dieses Recht der körperlichen Selbstbestimmung bin ich nicht bereit über Bord zu werfen, nur weil du anderen vorschreiben möchtest, wie sie zu leben haben.
                                "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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