Islamismus und die Folgen

[Gast]

Ja, ja, genau. Eine komplette Polizeibehörde ermittelt jahrezehntelang (!) nicht gegen massiven, systematischen Kindesmissbrauch, mindestens ein Polizist steckt selber mit im Sumpf, aber natürlich ist die Erklärung dafür, dass sie sich vor irgendeiner ominösen Nazikeule gefürchtet haben bzw. "übertrieben ausländerfreundlich" waren.

Das glaube ich auch sofort.

[endar]

Ein gutes Beispiel dafür ist der Missbrauchsfall von Rotherham, wo Beamte anscheinend Scheu davor hatten, gegen pakistanische Briten zu ermitteln:
Rotherham: Missbrauchsskandal erschüttert englische Stadt - SPIEGEL ONLINE

Das ist auch wieder ein schönes Beispiel zur Quellenkritik.

Hier ist der Bericht (hat mich 2 Minuten gekostet, ihn zu finden).
Independent Inquiry into Child Sexual Exploitation in Rotherham (1997 ? 2013) | Rotherham Metropolitan Borough Council

Wenn du den jetzt aufmachst und mit strg+f "racist" suchst, dann hast du die Stelle. Der Satz geht nämlich noch weiter: andere gaben an, von ihren Vorgesetzten angewiesen worden zu sein, der Sache nicht nachzugehen: "Others rememberd clear directions from their managers not to do so"

Vor dem Hintergrund ist das wohl eine billige Ausrede, was man übrigens auch ohne die Quelle vermuten kann, wenn man sieht, dass auch ein Polizist angeklagt war oder ist, wie SF-Junky schon feststellte.

Wenn die Behörden nicht nur durch Amtsunterlassung/Untätigkeit involiviert sind, sondern ggf. auch als Täter, dann muss man die Augenbraue besonders hoch heben.

Die da hier hat sich auch nicht die Mühe gemacht, den Bericht mal aufzumachen:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/rotherham-sibylle-berg-ueber-missbrauchsskandal-a-989627.html

- - - Aktualisiert - - -

http://www.sueddeutsche.de/politik/salafist-sven-lau-vom-kiffer-zum-kopf-der-shariah-polizei-1.2120267

Nochmal was zur "Der Staat kuscht vor Ausländern und tut nix gegen radikale 'ausländische' Strömungen" Legende:

Sieht so aus, als hätte sich dieser Heini "Abu Adam", der zumal auch noch einer alteingessenen deutschen Familie zu entstammen scheint, bereits mehrere Monate in Haft befunden und hätte seinen Reisepass abgeben müssen.

Aber warscheinlich ist dieser Heini auch nur aus falsch verstandener Toleranz überhaupt erst zu den Radikalinskis gegangen.

[Machina Antarctica]

Also, da laufen jetzt ein paar Hansel in einer deutschen Stadt rum und verbreiten ihre wirren Ansichten.
Ich bin schockiert! Deutschland muss sich wappnen, sonst geht unser Abendland unter!

Ernsthaft: Was soll die Aufregung? Da gibt es doch wohl dutzendfach andere und größere Gruppen, die eine echte Gefahr darstellen. Und Leuten, die nach einer solchen Begegnung tatsächlich ihre Kinokarte wegwürfen und die Bierflasche auskippten, wäre eh nicht mehr zu helfen.

Da wäre ich schon lieber vorsichtig. In UK wollten Islamisten vor ein paar Jahren auch schon "sharia-controlled zones" einrichten und das mit Gewalt, da sind dann auch ein paar in den Bau gewandert.
Und auch wenn die sich in diesem Fall noch benommen haben mögen, dürfte sich der eine oder andere da schon eingeschüchter fühlen. Außerdem würde es mich schon interessieren, warum diese Scharia-Polizei in Wuppertal Flyer verteilt hat, auf denen von einer "Shariah Controlled Zone" die Rede ist, wenn sie doch bloß Tipps geben wollen? IMHO würden die das schon gerne erzwingen, wenn sie denn die Möglichkeit dazu hätten.

Dazu wird Sven Lau, der Organisator der ganzen Aktion, dann auch noch verdächtigt, den Islamischen Staat zu unterstützen.

[T`Pau]

Da wäre ich schon lieber vorsichtig. In UK wollten Islamisten vor ein paar Jahren auch schon "sharia-controlled zones" einrichten und das mit Gewalt, da sind dann auch ein paar in den Bau gewandert.
Und auch wenn die sich in diesem Fall noch benommen haben mögen, dürfte sich der eine oder andere da schon eingeschüchter fühlen. Außerdem würde es mich schon interessieren, warum diese Scharia-Polizei in Wuppertal Flyer verteilt hat, auf denen von einer "Shariah Controlled Zone" die Rede ist, wenn sie doch bloß Tipps geben wollen? IMHO würden die das schon gerne erzwingen, wenn sie denn die Möglichkeit dazu hätten.

Dazu wird Sven Lau, der Organisator der ganzen Aktion, dann auch noch verdächtigt, den Islamischen Staat zu unterstützen.

In London gibts da derzeit massive Probleme.
Und ja, ich finde das sehr gefährlich.
Lieber xanrof, glaubst du wirklich, daß diese Menschen nur mit Traktaten herumreisen und lieb und nett über den Koran sprechen wollen?
Hier muß sofort Einhalt geboten werden, so zumindest sagt mir das mein Gefühl.
Und es ist auch eine Sache der Fairness. Renn mal in Syrien oder im Irak herum und mach Werbung fürs Christentum...

[Tibo]

In London gibts da derzeit massive Probleme.
Und ja, ich finde das sehr gefährlich.
Lieber xanrof, glaubst du wirklich, daß diese Menschen nur mit Traktaten herumreisen und lieb und nett über den Koran sprechen wollen?
Hier muß sofort Einhalt geboten werden, so zumindest sagt mir das mein Gefühl.
Und es ist auch eine Sache der Fairness. Renn mal in Syrien oder im Irak herum und mach Werbung fürs Christentum...

Deine Sorge in allen Ehren, aber wir sollten uns was Meinungsfreiheit nicht Syrien und Irak zum Vorbild nehmen. Moslems dürfen bei uns für ihre Religion werben und das ist auch gut so.
Bin sicher unser Rechtsstaat muss sich nicht vor der Sharia Polizei fürchten und hat schon jetzt alles was er braucht sich gegen gewalttätige Missionare oder Shariadurchsetzer zu wehren.
Ich war gestern mal wieder in einer Moschee und ich nehme diese immer als Ort des Friedens wahr. Man hat sogar extra für mich deutsch gesprochen und mir immer jemanden von der Familie zur Seite gestellt, damit ich alles mitbekomme.

[T`Pau]

DAS war keine Werbung, das weißt du sogut wie ich.

[Tibo]

DAS war keine Werbung, das weißt du sogut wie ich.

Das in London nicht. Aber in Deutschland gibt es keine systematischen Versuche die Sharia durchzuziehen. Diese Westenmänner sind im Moment lästig, wenn sie mehr machen als Werbung und evtl. mal pöbeln wird Deutschland sich wehren können.
Die Situation in England habe ich außen vorgelassen. Das will ich nicht verharmlosen. Kann letztlich aber auch nichts sinnvolles zur Situation vor Ort sagen.

[endar]

Da wäre ich schon lieber vorsichtig. In UK wollten Islamisten vor ein paar Jahren auch schon "sharia-controlled zones" einrichten und das mit Gewalt, da sind dann auch ein paar in den Bau gewandert.
Und auch wenn die sich in diesem Fall noch benommen haben mögen, dürfte sich der eine oder andere da schon eingeschüchter fühlen. Außerdem würde es mich schon interessieren, warum diese Scharia-Polizei in Wuppertal Flyer verteilt hat, auf denen von einer "Shariah Controlled Zone" die Rede ist, wenn sie doch bloß Tipps geben wollen? IMHO würden die das schon gerne erzwingen, wenn sie denn die Möglichkeit dazu hätten.

Ich könnte die Aufregung verstehen, wenn es 50 Leute wären und nicht fünf. Ich kann es auch verstehen, wenn die Wuppertaler Presse darüber berichtet. Aber fünf Leute in der Wuppertaler Innenstadt und der Bundesinnenminister gibt Interviews. Das ist doch leicht unverhältnismäßig.

[Gast]

Ich könnte die Aufregung verstehen, wenn es 50 Leute wären und nicht fünf. Ich kann es auch verstehen, wenn die Wuppertaler Presse darüber berichtet. Aber fünf Leute in der Wuppertaler Innenstadt und der Bundesinnenminister gibt Interviews. Das ist doch leicht unverhältnismäßig.

Sehe ich auch so. Die Polizei wird da jetzt (hoffentlich) ein Auge drauf haben und wenn das doch noch eskaliert, kann man immer noch eingreifen. Überzogenen Alarmismus und gleich mal Gesetze ändern wegen fünf Deppen halte ich jedenfalls für zu viel des Guten.

[Machina Antarctica]

Sicher muss man jetzt keine Gesetze ändern, für harmlos halte ich diese Typen aber eben nicht. Und dass sich der Bundesinnenminister nun dazu äußert, mag man für übertrieben halten, ist es sicherlich auch, aber sobald einer derartige Geschichte mal in der überregionalen Presse ist, wird der da nicht darum herumkommen, ganz besonders nicht, wenn er von der CDU ist.
Außerdem dürfte die mediale Aufmerksamkeit nun dafür gesorgt haben, dass sich das vorerst nicht wiederholt.

[xanrof]

...warum diese Scharia-Polizei in Wuppertal Flyer verteilt hat, auf denen von einer "Shariah Controlled Zone" die Rede ist, wenn sie doch bloß Tipps geben wollen?

Und ja, ich finde das sehr gefährlich.
Lieber xanrof, glaubst du wirklich, daß diese Menschen nur mit Traktaten herumreisen und lieb und nett über den Koran sprechen wollen?
Hier muß sofort Einhalt geboten werden, so zumindest sagt mir das mein Gefühl.

Natürlich war das eine Propagandaaktion, mit dem Ziel der medialen Aufmerksamkeit. Und in diesem Sinne ein voller Erfolg.
Und ganz sicher war das keine planlose Aktion, sondern wohldurchdacht von Leuten mit extremistischem Hintergrund.
Trotzdem waren das nur eine Handvoll Leute. Ähnliches, auch durch andere extreme Gruppen, passiert in Deutschland und anderen Ländern täglich und dutzendfach. Sogar vor und in Schulen. Letzteres finde ich zB sehr bedenklich.

Und es ist auch eine Sache der Fairness. Renn mal in Syrien oder im Irak herum und mach Werbung fürs Christentum...

Nun ja, der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig. Es ist ja gerade die Stärke unseres Rechtsstaates, gegenüber extremen Gruppen wehrhaft zu sein.
So darf zB eine Partei nicht einfach nur deswegen verboten werden, weil deren Vordenker die Demokratie abschaffen wollen, sondern es müssen auch Anhaltspunkte vorliegen, daß tatsächlich Maßnahmen geplant und ergriffen werden, die geeignet wären, die Demokratie als ganzes ernsthaft zu gefährden.
Bei religiösen Gruppen ist ein Verbot und dessen Durchsetzung sogar noch einfacher - und ich bin sicher, daß dieser kleine Aufmarsch von diversen Behörden aufmerksam beobachtet und notiert wurde.

Aber fünf Leute in der Wuppertaler Innenstadt und der Bundesinnenminister gibt Interviews. Das ist doch leicht unverhältnismäßig.

Sehe ich auch so. Die Polizei wird da jetzt (hoffentlich) ein Auge drauf haben und wenn das doch noch eskaliert, kann man immer noch eingreifen. Überzogenen Alarmismus und gleich mal Gesetze ändern wegen fünf Deppen halte ich jedenfalls für zu viel des Guten.

Beide:

Und dass sich der Bundesinnenminister nun dazu äußert, mag man für übertrieben halten, ist es sicherlich auch, aber sobald einer derartige Geschichte mal in der überregionalen Presse ist, wird der da nicht darum herumkommen, ganz besonders nicht, wenn er von der CDU ist.

Nachvollzieh- und vorhersehbar, aber dennoch übertrieben.

Außerdem dürfte die mediale Aufmerksamkeit nun dafür gesorgt haben, dass sich das vorerst nicht wiederholt.

Das denke ich auch.

[endar]

Sicher muss man jetzt keine Gesetze ändern, für harmlos halte ich diese Typen aber eben nicht.

Es gibt in diesem Land Gesetze. Und diese Gesetze gelten prinzipiell für jeden und jeden im gleichen Maße. Und das ist genau der Punkt beim Modell der westlichen Demokratie: Menschenrechte, Gleichheit, Grundrechte, Rechtssicherheit etc. pp. kann man nicht nach Gutdünken einer Gruppe zubilligen und der anderen nicht.

Wenn die Leute im Irak das Modell der parlamentarischen Demokratie für verlogen und verheuchelt halten, dann hat es vielleicht damit zu tun, dass das US-Militär systematisch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat. Oder anders: Wer Gefangene in Gefängnissen zu Pyramiden stapelt und sich lächelnd davorstellt und Fotos macht, muss sich nicht wundern, wenn die Besiegten dann radikalen Gruppen zuströmen.

Diese fünf Hansel können nur dafür zur Rechenschaft gezogen werden, was auf Strafrechts- oder Ordnungsebene vorgesehen ist. Und nichts sonst. Es ist für diese spezielle Aktion völlig unerheblich ob sie einer gefährlichen Gruppe angehören oder nicht.

Und wenn man das nicht tut, dann verliert das westliche Modell seine Attraktivität und Glaubwürdigkeit. Und das treibt radikalen Gruppen ggf. mehr Leute zu als Werbung. Deswegen muss die Frage daher lauten: Wieso wenden sich Leute von unserer Gesellschaft ab und solchen Gruppen zu? Gesetzesänderungen und der Aufbau eines Verfolgungsdrucks wird dieses Gruppen langfristig nur stärken.

Und dass sich der Bundesinnenminister nun dazu äußert, mag man für übertrieben halten, ist es sicherlich auch, aber sobald einer derartige Geschichte mal in der überregionalen Presse ist, wird der da nicht darum herumkommen, ganz besonders nicht, wenn er von der CDU ist.

Oder mit anderen Worten: Der Vorfall wird von CDU und vor allem CSU Abgeordneten für Klientelpolitik benutzt.

"Scharia-Polizei" in Wuppertal: Prediger Sven Lau: "Wir wussten, dass das Aufmerksamkeit erregt" - Politik - Tagesspiegel

Hier gibt es übrigens auch eine Äußerung des Zentralrats der Muslime, der sich ja angeblich zu solchen Dingen nicht äußern würde.

[Gast]

Nach den Islamisten sind jetzt die Glatzen auf Patroille: Nächster Wuppertaler ?Stadtschutz?: Nach Islamisten gehen jetzt auch Rechtsextreme auf Streife | Politik & Wirtschaft | EXPRESS

Vielleicht sollte man denen mal einen leeren Straßenzug oder so überlassen, wo die das dann unter sich ausmachen.

Ist allerdings kein neues Phänomen: https://www.youtube.com/watch?v=zEx4a55H8pw

Die Kommentare unter dem Video.

[Tibo]

Ich finde diesen Leitartikel aus der Rundschau sehr gut:
Salafisten: Propheten der Angst | Meinung*- Frankfurter Rundschau

Es ist verlockend, diesen Angstreflexen nachzugeben. Doch eine aufgeklärte, demokratische Gesellschaft darf genau das nicht tun, sondern muss vielmehr die Ursachen der Angst bekämpfen. Das ist keine Kuschel-Pädagogik aus der Multi-Kulti-WG, die vor der Bedrohung durch gewaltbereite Islamisten die Augen verschließt, weil sie nicht in ihr Weltbild passt. Es ist der einzige Weg, Fremdenhass und Intoleranz dauerhaft die Stirn zu bieten.
Dabei darf es nicht darum gehen, die IS-Gräuel zu verharmlosen oder die Bedrohung durch Extremisten kleinzureden. Vielmehr muss es gelingen, Jugendlichen mit oder ohne Migrationshintergrund die Werte zu vermitteln, die wir für besser als die der Salafisten erachten. Ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu geben. Das kann nur gemeinsam mit muslimischen Gemeinden geschehen, mit einem gut ausgestatteten Netz von Jugendarbeitern, Bildungsprofis, Behörden, Anti-Rassismus-Aktivisten und Religionsvertretern. Und es kann nur gelingen, wenn die Meinungsmacher, allen voran die Politiker aller Lager, jeden Tag aufs Neue deutlich machen, dass Islam und Terrorgefahr nicht zwangsläufig zusammengehören.

Und nen Witz von Singhammer haben sie auch noch eingebaut. Ja bei der CSU ist man mit Toleranz und Humor gesegnet.

[Tibo]

Weiß einer von Euch warum Aiman Mazyek heute nicht bei der Antisemitismuskundgebung reden konnte? Er wollte wohl und war auch da. Ich hätte es wichtig gefunden, ihn dort sprechen zu lassen.