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Islamismus und die Folgen

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    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Dieser Mißstand soll weg, nicht die Religionen.
    Das verstehe ich schon. Und das kann man von mir aus tun. Ich bin da relativ indifferent.

    Historisch gesehen ging in Deutschland nur oft die Forderung nach einer Trennung nicht nur mit einer der Religion gegenüber indifferent laizistisch stehenden Mentalität einher, sondern war oft Ausdruck einer dogmatischen Religions- oder Kirchenfeindlichkeit.
    Das war ja vermutlich auch ein Grund, warum man bei der Gründung der BRD wieder auf die Rechtslange der Weimarer Republik zurückgriff, nachdem 1941 die Eintreibung der Kirchensteuer durch den Staat gestoppt wurde.

    Solange es aber nur der Wunsch nach einem neutralen Staat ist, gerne.
    Theologisch gesehen passt eine Vermischung von Staat und Religion sowieso nur schwer zumindest in die protestantische Weltanschauung.
    Nur hinter den politischen Gruppen, die sich gegenwärtig dafür stark machen, vermute ich (evtl. mit Ausnahme der Piraten) nicht nur eine neutrale Ideologie.

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      Zitat von newman Beitrag anzeigen
      Das verstehe ich schon. Und das kann man von mir aus tun. Ich bin da relativ indifferent.

      Historisch gesehen ging in Deutschland nur oft die Forderung nach einer Trennung nicht nur mit einer der Religion gegenüber indifferent laizistisch stehenden Mentalität einher, sondern war oft Ausdruck einer dogmatischen Religions- oder Kirchenfeindlichkeit.
      Das war ja vermutlich auch ein Grund, warum man bei der Gründung der BRD wieder auf die Rechtslange der Weimarer Republik zurückgriff, nachdem 1941 die Eintreibung der Kirchensteuer durch den Staat gestoppt wurde.

      Solange es aber nur der Wunsch nach einem neutralen Staat ist, gerne.
      Theologisch gesehen passt eine Vermischung von Staat und Religion sowieso nur schwer zumindest in die protestantische Weltanschauung.
      Nur hinter den politischen Gruppen, die sich gegenwärtig dafür stark machen, vermute ich (evtl. mit Ausnahme der Piraten) nicht nur eine neutrale Ideologie.
      Diesen Gruppen würde mit einer guten Umsetzung Richtung neutraler Staat ebenfalls der Nährboden bzw. die Argumentationsgrundlagen entzogen - die die momentane Vermengung ihnen immer wieder zuspielt.

      Aber mal zurück zum eigentlichen Aufhänger: Haben sich denn die hohen Damen und Herren der Politik inzwischen mal irgendwo - wenigstens Lokalmedien in den betroffenen Bundesländern - zur Kritik an den gewählten Organisation und dem Zweifel an deren Unabhängigkeiten geäussert oder sitzen die das nach der "Methode Mutti" aus?
      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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        Einiges über den Islam ...

        @ xanrof
        @Karl Ranseier
        Danke für Eure aufschlussreichen Antworten.


        Im Folgendem fasse ich mal einges zusammen, was ich bisher über den Islam in Erfahrung bringen konnte. Hoffentlich wird dieser Beitrag als informativ gewertet. Zudem hoffe ich, dass hier andere User Ergänzendes, oder falls notwendig, Korrigerendes beitragen.

        Muslime erkennen alle Offenbarungen Gottes an, die im Qur'an erwähnt werden:
        • die Thora
        • der Tanach
        • die Evangelien
        Diese Schriften werden aber nur eingeschränkt akzeptiert.

        Ein Beispiel, welches mir seit kurzem bekannt ist: Obgleich in der jüdischen Thora berichtet wird, dass Abraham Isaak opfern sollte, setzte sich bei den Muslimen in der Zeit von Umar II. (reg. 717-720) die Vorstellung durch, dass es dabei um Ismael, den Erzvater der Araber, ging. Diese Umdeutung ist für die Rückbindung und die daraus Herleitbahre Legitimation bedeutsam.

        Muslime glauben an Allah (Gott), Engel (Gabriel verkündete Mohammed den Qur'an), die oben erwähnten Offenbarungen Gottes, an die Propheten (vor allem an Mohammed, aber auch andere bekannte und unbekannte Propheten) und an den Tag des Gerichts. Ein Muslim glaubt also, dass es neben den biblisch bekannten und im Quran erwähnten Propheten noch weitere unbekannte Propheten und Offenbarungen vor dem Qur'an gabst. Relevant ist aber nur der Qur'an als verlässliches Wort Gottes, wenn es bspw. darum geht, etwas über Ibrāhīm (إبراهيم‎) oder Īsā ibn Maryam (عيسى بن مريم), ‚Jesus Sohn der Maria‘, zu erfahren.

        Über den muslimischen „Jesus“ wird im Qur'an (Sure 3, Vers 55) ausgesagt:
        "Als Allah sagte: O Isa, Ich werde dich (nunmehr) abberufen und dich zu mir emporheben und dich von denen, die ungläubig sind, reinigen und diejenigen, die dir folgen, bis zum Tag der Auferstehung über diejenigen stellen, die ungläubig sind. Hierauf wird eure Rückkehr zu Mir sein, und dann werde Ich zwischen euch richten über das, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet."
        In der Geschichte unter den Kalifen gab es durchaus einen weltoffenen Islam, welcher der mittelalterlichen, europäischen Kultur voraus war. Diesbezüglich verweise ich auf die sehenswerte Dokumentation Spanien unter dem Halbmond:
        Die Dokumentation erzählt die wechselvolle Geschichte der arabischen Kultur in Spanien von der Eroberung Andalusiens, al Andalus, durch den aus Damaskus geflohenen Abd ar Rahman I. im Jahre 756 bis zur Vertreibung der letzten Muslime und Juden durch Philipp III. im Jahre 1614. Dazwischen liegen zahllose Kriege und Kämpfe mit den Westgoten, die bis dahin Spanien beherrschten, den Berbern, die den arabischen Eindringlingen ihre Eroberung streitig machen wollten, und den christlichen Königen im Norden des Landes, die vom Papst aufgehetzt, nicht hinnehmen konnten, dass Mauren Spanien beherrschten.
        Doch diese aufgeklärte Zeit ist längst Vergangenheit. Im Artikel Der Mythos vom Islam als einer Religion des Friedens von Ray Harris (5. Absatz unter dem Abschnitt "Jihad") wird ausgesagt:
        Die Idee eines größeren jihad ist mit dem Sufismus verbunden, der die mystische oder innere Identifikation mit Allah betont. Die Hauptströmung des Islam ist jedoch oft feindlich gegenüber dem Sufismus gewesen und bevorzugt eine wörtliche und legalistische Interpretation des Koran und des hadith (die gesammelten Aussprüche Mohammeds). Es ist daher irgendwie verwirrend, wenn man sieht, wie orthodoxe Kleriker nun argumentieren, dass ein Sufi-Konzept die wahre Bedeutung hat.
        (Hervorhebung von mir)

        Der Sufismus ist eine spirituelle Abspaltung aus dem sunithischen Islam. Die Suftis streben danach, die Liebe Gottes zu erlangen, doch für die Mehrheit der Muslime ist laut dem Qur'an Gottergebenheit das oberste Ziel.
        Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass man im Sufismus die Erleuchtung nur mit Hilfe eines Sheikhs (Träger des Wissens, Gelehrter) erlangen kann.
        Die Mehrheit der Moslems lehnt diese Ansicht (so erklärte es mir ein Muslim) jedoch ab und vertritt die Auffassung, dass der Muslim eine direkte Verbindung zu Allah haben kann, ohne einen Mittler, Propheten, Scheikh oder Iman zu benötigen.
        Die Sufisten repräsentieren demnach nicht die wörtliche und legalistische Interpretation des Qur'an und der gesammelten Aussprüche Mohammeds.

        Übrigens gilt es als schwere Sünde, wenn ein Muslim "abtrünnig" wird. Unter dem Abschnitt "Dhimmi Und murtadd" wird im vorletzten Absatz von Ray Harris folgendes ausgesagt:
        War man einmal zum Islam übergetreten, dann durfte man nicht mehr zu einer anderen Religion wechseln. Wechsel, murtadd, oder Abtrünnigkeit ist unter der Sharia verboten, und die Bestrafung ist der Tod. Im Islam gibt es zwei Formen der Abtrünnigkeit, murtadd fitri, wenn ein als Muslim Geborener konvertiert und murtadd milli, wenn ein zum Islam Konvertierter wieder konvertiert. Die Regeln, die Abtrünnigkeit definieren, können streng sein. Gemäß einigen Juristen ist sogar das Betreten einer Kirche, Synagoge oder eines Tempels ein Akt der Abtrünnigkeit, ebenso wie das Infragestellen irgendeines Aspektes des Islam. Es ist diese letztgenannte Übertretung, die Hardlinern ermöglicht, andere Muslime als Abtrünnige zu bezeichnen, die es wagen, mit ihrer Interpretation nicht überein zu stimmen. Und vorausgesetzt, dass die Strafe für Abtrünnigkeit unter der Sharia der Tod ist, ist es erlaubt, Abtrünnige zu töten. Diese Ausrede wird benützt, um zu argumentieren, dass muslimische Opfer von Terrorattacken in unmuslimische Aktivitäten verstrickt und damit Abtrünnige waren.

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          Dem Urteil eines Berufungsgerichtes in Malaysia zufolge ist es nur Muslimen gestattet, das Wort "Allah" für "Gott" zu verwenden:

          Malaysia: Nur Muslime dürfen "Allah" sagen | tagesschau.de

          Damit wäre auch diese wichtige Frage geklärt.
          "En trollmand! Den har en trollmand!"

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            Dies ist in der Tat ein Kritikpunkt. Im verlinkten Artikel heißt es im Absatz unter dem Bild:
            Konservative Muslime begrüßten die Entscheidung des Gerichts als notwendig, um die Heiligkeit des Islams zu schützen. Dagegen kritisierten Vertreter der katholischen Kirche das Urteil: Es verletze die Rechte religiöser Minderheiten in einem Land, in dem Behörden immer wieder islamische Angelegenheiten bevorzugt behandelten, um daraus politischen Gewinn zu schlagen.
            Die Muslime betrachten sich als Muislam, als die "Allah ergebenen". Sie allein leben den heiligen Islam, daher sind sie gem. ihrem Selbstverständnis zu bevorzugen.
            Natürlich spricht grundsätzlich nichts dagegen, wenn eine Gruppe glaubt, den richtigen Weg zu gehen. Problematisch wird es dann, wenn sie intolerant gegenüber anderen ist, wenn diese anderen Lebensentwürfen folgen.

            Das malayische Gesetz ist ein unschönes Beispiel für Intoleranz. Daraus lässt sich mMn schon ableiten, was uns blühen könnte, hätten die Muslime hier die Mehrheit.

            Im letzten Absatz heißt es:
            Etwa zwei Drittel der Malaysier sind ethnische Malaien, die die Verfassung als Muslime deklariert. Sie können ihren Glauben nicht ändern. Ethnische Chinesen und Inder können ihre Religion frei wählen. Nach offizieller Lesart der Regierung ist Malaysia "ein weltlicher Staat mit dem Islam als offizieller Religion".
            Dieser Bericht stimmt überein mit dem, was Ray Harris in seinem bereits verlinkten Artikel Der Mythos vom Islam als einer Religion des Friedens feststellt:
            War man einmal zum Islam übergetreten, dann durfte man nicht mehr zu einer anderen Religion wechseln. Wechsel, murtadd, oder Abtrünnigkeit ist unter der Sharia verboten, und die Bestrafung ist der Tod.
            (vorletzter Absatz unter dem Abschnitt "Dhimmi Und murtadd")


            Zurzeit bin ich dabei, mich über den Islam zu informieren. Zur kritischen Betrachtung gehört ja auch, erstmal Wissen über das Themenfeld zu erlangen. Ich hoffe, dass folgende Ausführungen für euch von Interesse sind.


            Im 9. Jahrhundert wurde von den islamischen Rechtsgelehrten, den Ulama (‏علماء‎), eine sehr umfangreiche Fülle von Aufzeichnungen über Mohammed zusammengetragen, die sehr viele Anekdoten, Sprüche und Geschichten über den Propheten enthalten. Diese Überlieferungen wurden in Hadithe („Erzählungen“) gegliedert und bilden in ihrer Gesamtheit die Sunna („Tradition“).

            Insgesamt gibt es rund 200 Hadith-Sammlungen (und nicht nur 200 Hadithe, wie ich hier vor kurzem irrtümlich schrieb); allerdings werden lediglich sechs davon von den Sunniten als besonders bedeutsam angesehen, wohingegen sich die Schiiten nur auf vier Sammlungen beziehen. Dies zeigt, wie umstritten die Hadithe sind. Bereits die Ulama, welche die Aufzeichnungen systematisierten, gingen davon aus, dass sehr viele Erzählungen nicht authentisch waren.

            Maßgeblich ist hier ist vor Allem die Überlieferungskette, die einleitende Isnād (إسناد‎), die Teil jeder Hadīth (حديث‎) ist, worauf der eigentliche Text (Matn) folgt. Dabei spielen inhaltliche Kriterien i.d.R. kaum eine Rolle.

            Die Ismad folg in etwa folgendem Muster: Großmutter erzählte mir, dass ihr Großvater ihr sagte, er habe von jenem gehört usw. Die Ketten der Gewährsleute reichen oftmals bis zum persönlichen Umfeld des Propheten zurück, oder zumindest zu Personen, die Leute aus seinem persönlichen Umfeld kannten.
            Diese Quellketten wurden bereits von den Ulama kritischen Prüfungen unterzogen und sind bis heute ein kontroverses Feld der Islamwissenschaft. Dabei geht es um die Glaubwürdigkeit der Überlieferer, aber auch darum, ob Lücken in der Überlieferungskette vorliegen.

            Zwar kamen die Ulama verschiedener islamischer Strömungen zu unterschiedlichen Ergebnissen, doch haben sich m. W. die „schönen“ oder „gesunden“ Hadithe, die aufgrund mehrfach bezeugter Quellketten angesehener Gewährsleute als hassan („schön“) oder sahih („gesund“) gelten, im sunnitischen Islam herauskristallisiert, die von den vier großen Rechtsschulen des Islam anerkannt werden.
            Schlecht belegte Hadithe gelten hingegen als daif („schwach“). Aber auch einige dieser umstrittenen Hadithe mögen von einigen Gruppierungen innerhalb des Islam als Basis ihrer Koran-Interpretation genutzt werden.
            Aus Sicht der Schiiten sind alle Hadithe, die auf Mohammeds Lieblingsfrau Aischa zurückgehen, nicht authentisch, weil sie sich nach Mohammeds Tod gegen dessen Cousin und Schwiegersohn Ali stellte, aus dessen Partei sich die schiitische Abspaltung bildete (656 – 661 n. Chr.).


            Die Hadithen zeichnen, wie mir scheint, ein vielstimmiges Bild darüber, wie der Prophet den Quran praktisch anwandte und welche Antworten er Ratsuchenden gab. Ferner enthüllen sie viele Einzelheiten über das Leben Mohammeds, über das der Quran nicht berichtet.
            Die Hadithe sind sehr bedeutsam für die Interpretation des Qurans, aber diesem klar untergeordnet. Nur der Quran gilt als das zuverlässige, ewige und heilige Wort Allahs. Diese „Offenbarung“ dient als göttliche Weisung und nicht dazu, einen Lebensbericht zu überliefern.
            Eine Hadith berichtet z.B. davon, dass Mohammed bei der Körperpflege seinen Bart reinigte und nur den Oberlippenbart stutzte. Daraus leiten Salafisten ab, dass es für männliche Muslime Pflicht sei, einen Vollbart zu tragen. (So in etwa erzählte es mir ein Muslim.)



            Kann mir jemand was über die Aleviten sagen? Mir wurde mal zugetragen, dass es sich hierbei um eine sehr liberale Strömung des Islam handelt, die aber von den Sunniten bedrängt wird.
            Zuletzt geändert von Halman; 16.10.2013, 22:54.

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              Zitat von newman Beitrag anzeigen
              Eine Umgestaltung ist vielleicht wirklich mal an der Reihe. Die katholische Kirche kommt in anderen Ländern auch gut ohne aus. Ebenso Freie Evangelische Gemeinden. Aber die Kirchensteuer als Kritik an der Kirche greift leider etwas zu kurz:

              Denn man sollte bitte nicht vergessen zu erwähnen, dass die Kirchensteuer eine unmittelbare Folge von Säkularisierungsbewegungen war.

              Die Kirchensteuer wurde den Kirchen vom Staat aufgezwungen, nachdem dieser die Kirchen enteignet hatte und vormaliges Kirchenvermögen an den Staat überging. Die Fürsten haber aber in ihrer glorreichen "Weitsicht" nicht so ganz sehen wollen, dass das Personal kirchlicher Einrichtungen weiterhin bezahlt werden musste. Und da das Vermögen nun Staatsbesitz war, musste das nach der Enteignung natürlich von ihrem neuen Herrn, dem Staat, geschehen.
              Um die Staatskassen zu entlasten hat man also entschieden, dass die Kirchen eine Steuer auf ihre Mitglieder zu erheben haben. Diese Geschichte taugt wunderbar als Staatskritik und Kritik an zu kurzfristiger Haushaltspolitik, nicht so wirklich als Kirchenkritik, da die Kirchen hier eher Reagierende als Agierende waren.
              Letztendlich würde es sowieso nicht darum gehen, die Kirchensteuer abzuschaffen, sondern nur die Erhebeung durch den Staat. Und wie die aktuelle Diskussion um die Kirchenfinanzen aktuell wieder zeigt, werden die sozialen Einrichtungen sowieso fast ausschließlich vom Staat bezahlt und eben nicht aus der Kirchensteuer. Laut diesem Artikel finanziert der Staat kirchliche Schulen, Kindergärten und Fakultäten jedes Jahr mit 19 Milliarden Euro, dazu kommen dann noch mal 45 Milliarden für Diakonie und Caritas und die Gehälter der Bischöfe zahlt der Staat meist auch.

              Der kirchliche Anteil an der Finanzierung von Diakonie und Caritas war 2003 bei etwa 2%. Das ist beim Thema kirchliches Arbeitsrecht ja auch so unverständlich. Letztendlich finanziert der Staat "kirchliche" Einrichtungen praktisch alleine, tolleriert (vor allem in katholischen Einrichtungen) aber ein Arbeitsrecht, das sonst überall gerichtlich gestoppt würde und auch allem wiederspricht, wofür deutsche Politik sonst steht.
              if in doubt, throw the first punch

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                Soweit ich weiß, wurzelt das Kirchenrecht im 2. Deutschen Reich des 19. Jahrhunderts und wurde weitesgehend inhaltlich in die Weimarer Republik, dem Dritten Reich und schließlich in die Bundesrepublik übernommen (aber newman kennt sich da sicher sehr viel besser aus ). Dies ist längst reformbedürftig, allerdings wird sich dies wohl schwerlich durchsetzen lassen.
                Wie wäre es, wenn jemand hierzu einen neuen Thread aufmacht? Dies scheint doch ein Thema zu sein, welches auf Interesse stößt. Dies hier als Nebenthema zu behandeln, wird dem wohl nicht gerecht.

                Was haltet ihr von meinen letzten Posting?

                Kommentar


                  Ich denke der Staat hätte die Kontrolle über diese Einrichtungen schon längst an sich gerissen, wenn er sich davon nicht irgendeinen Vorteil erwarten würde. Wenn es um Finanzen geht ist dem Staat Religion denke ich schnurzegal. Wie bei allem dreht sich es hier ums Geld und Kosteneinsparungen. Ich gehe also davon aus, dass dieses Modell den Staat billiger kommt, während seine Abschaffung mit Mehrkosten verbunden wäre. Ich denke der Staat ändert die Gesetze nicht, weil er irgendeinen Vorteil daraus zieht.

                  Vor ein paar Monaten habe ich im Fernsehen das Beispiel einer Schule gesehen, die eigentlich geschlossen werden und die Kinder ins Nachbardorf zur Schule hätten gehen sollen. Aber dann kam die Kirche und hat die Trägerschaft übernommen. Warum kann diese Schule danach weiterexistieren? Der Staat übernimmt doch auch nach Wechsel der Trägerschaft weiterhin die Kosten zu bestimmt 98%? Irgendetwas muss an dem neuen Modell dem Staat Voteile bringen.

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                    Zum Thema Geld vom Staat für die Kirchen haben die Nachdenkseiten heute eine Anmerkung veröffentlicht, welche die Perspektive eines evangelischen Pfarrers zeigt, welcher gegen das Kostenargument anschreibt: http://www.nachdenkseiten.de/upload/...16-10-2013.pdf

                    Um auch mal die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen.

                    Was haltet ihr von meinen letzten Posting?
                    Ich finde deine Zusammenfassungen über den Islam sehr interessant. Vielleicht könnte dich "Why are we afraid?" von Bill Warner interessieren. Ein evangelischer Priester, welcher (erwartungsgemäß) den Islam sehr kritisch beurteilt. Ich fand seinen Vortrag sehr interessant, gerade auch die Entwicklung Mohammeds vom Prediger zum Feldherr und die daraufhin folgende "Anpassung" der Haltung gegenüber den anderen Religionen.
                    “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                      Zitat von newman Beitrag anzeigen
                      Ich denke der Staat hätte die Kontrolle über diese Einrichtungen schon längst an sich gerissen, wenn er sich davon nicht irgendeinen Vorteil erwarten würde. Wenn es um Finanzen geht ist dem Staat Religion denke ich schnurzegal. Wie bei allem dreht sich es hier ums Geld und Kosteneinsparungen. Ich gehe also davon aus, dass dieses Modell den Staat billiger kommt, während seine Abschaffung mit Mehrkosten verbunden wäre. Ich denke der Staat ändert die Gesetze nicht, weil er irgendeinen Vorteil daraus zieht.

                      Vor ein paar Monaten habe ich im Fernsehen das Beispiel einer Schule gesehen, die eigentlich geschlossen werden und die Kinder ins Nachbardorf zur Schule hätten gehen sollen. Aber dann kam die Kirche und hat die Trägerschaft übernommen. Warum kann diese Schule danach weiterexistieren? Der Staat übernimmt doch auch nach Wechsel der Trägerschaft weiterhin die Kosten zu bestimmt 98%? Irgendetwas muss an dem neuen Modell dem Staat Voteile bringen.
                      Vielleicht siehst du das zu positiv. Der einzige Vorteil kann auch Bequemlichkeit - es läuft, warum ändern - sein oder beo den Parteien und nicht beim Staat liegen: Stell dir mal den Aufschrei bei den Parteimitgliedern vor, wenn die CDU/CSU das ändern würde. Selbst die SPD muss Wählerstimmenverlust befürchten bei der Umsetzung. Religion ist einfach ein sehr persönliches Thema, und viele Menschen werten Änderungen bei persönlichen Themen als Angriff.

                      @HerrHorst: Informativer Link, aber wie du meinem Beitrag mit dem "geht auch noch auf den Deckel" vielleicht entnommen hast, geht es mir tatsächlich ums Prinzip der Trennung von Staat und Religion. Daher kritisier ich tatsächlich die Vermischung, wenn der Staat für die Kirche die Steuer "eintreibt" - egal, ob er dafür bezahlt wird oder nicht - und so nach aussen eben nicht die vollzogene Trennung darstellt. Die Mennoniten in Hamburg zB hätten meines Wissens ein Recht darauf, durch den Staat (bzw das Bundesland, um genau zu sein - die kassieren auch unterschiedlich viel für diese Dienstleistung) erheben zu lassen und ziehen direkt ein. Möglich ist es also in Deutschland.

                      Um zum Thema Islam zurückzukommen: bei dieser Recherche habe ich entdeckt, daß die Ahmadiyya Muslim Jamaat in Hessen übrigens Körperschaft öffentlichen Rechts ist und ebenso durch den Staat ihre Kirchensteuer erheben lassen könnte. Tut sie aber nicht und ist damit - witzigerweise - der Trennung von Staat und Religion äusserlich voraus. Insgesamt scheint diese Organisation mit dem offiziellen Auftritt sehr bemüht zu sein, wenig bis keine Angriffsfläche zu bieten. In Verbindung mit dem Religionsunterricht ist das verständlich, aber: Was macht man gegen so eine Organisation, wenn durch den Auftritt im Ausland und anderen Quellen die gezielte Unterwanderung befürchtet wird (siehe das von Halman verlinkte Video vorher im Thread)?

                      Die Bananenrepublik manövriert sich hier mMn aus Bequemlichkeit als Rechtsstaat in die Handlungsunfähigkeit. Gegebenenfalls wird man zusehen müssen, bis die Fassade endgültig fällt - und dann ist es vielleicht zu spät.
                      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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                        Warum wird das harte Los der Maroniten im Libanon totgeschwiegen?

                        Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                        Ich finde deine Zusammenfassungen über den Islam sehr interessant.
                        Freut mich.

                        Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                        Vielleicht könnte dich "Why are we afraid?" von Bill Warner interessieren. Ein evangelischer Priester, welcher (erwartungsgemäß) den Islam sehr kritisch beurteilt. Ich fand seinen Vortrag sehr interessant, gerade auch die Entwicklung Mohammeds vom Prediger zum Feldherr und die daraufhin folgende "Anpassung" der Haltung gegenüber den anderen Religionen.
                        Danke für den Link und die kurze Erkläuterung. Solange Mohammed mit seinen Anhängern in der Minderheit war, solange war er "tolerant". Aber als sich die Mehrheitsverhältnisse zu seinen Gunsten verschoben, wurde er zum Feldherren. Die späteren Verse des Quran sind auch als "Schwertverse" bekannt.

                        Diesbezüglich möchte ich an die Entwicklung in Libanon erinnern. Im Nachbar-Thread "Koran, Muslime, Terroristen, Rassismus usw." berichtete Space Girl über Die Geschichte des Libanon.Oder wie man ein Land islamisiert und ins Chaos stürzt.: ... Bis dahin wusste ich nichts davon, dass der Libanon bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein ehemahliger Kreuzfahrerstaat war, auch wusste ich nichts über die Maroniten und deren Schicksal:
                        Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                        Im Libanon leben 1,5 Millionen Christen(die oft keine Araber sind,sondern Nachfahren der Kreuzfahrer oder Nachfahren der Französichen Zeit)sie bilden etwa 30-40 Prozent der Gesamtbevölkerung.Noch vor nicht allzulanger Zeit bildeten sie die Mehrheit in diesem Land.Der Libanon war bis 1948 wohlhabend und tolerant.Die Schweiz des Nahen Ostens.Weil die christliche(maronitische) Mehrheit prowestlich, gebildete und tolerant war.
                        Sehr tragisch, dass die "Schweiz des nahen Ostens" in den israelisch/arabischen Konflikt geriet und so ins Chaos gestürzt wurde.
                        Offengestanden blicke ich bei dieser komplexen Geschichte des nahen Ostens nicht durch, da spielen sicher viele Faktoren eine Rolle. Politik scheint mir dort untrennbar mit religiösen Motivationen verquickt zu sein. Dass ich so wenig darüber weiß, liegt mMn auch daran, dass es in den Medien höchstens peripher thematisiert wird. (Und nein, in der Schule erfuhr ich darüber auch nichts. Hätte Space Girl es nicht thematisiert, wüsste ich heute noch nichts davon).
                        Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                        1948 geriet das Land (trotz immenser Versuche der damaligen christlichen Mehrheit neutral zu bleiben)in den Strudel des israelisch/arabischen Konflikt.Hunderttausende Palästinenser (von den Israelis vertrieben)kamen in den Libanon und sie verschoben die Bevölkerungsstruktur zugunsten des islamischen Anteils. ...
                        Was würde passieren, wenn sich bei uns (hypothetisch) der islamische Anteil so verschieben würde, wie im Libanon? Würde dadurch jemand, wie Pierre Vogel, nicht immens an Einfluss gewinnen?

                        Aber zurück zum Libanon. Ich stimme Space Girl zu, wenn sie die allgemeine Ignoranz des Westens für dass harte Los der Maroniten beklagt:
                        Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                        Weder die Politker im Westen noch die Menschen im Westen interessierte das Schicksal der Maroniten.
                        Ein Artikel von 1981: Wir sind so schrecklich allein
                        Warum sind sie so schrecklich allein?

                        In Wikipedia wird zur Lage der Christen im Libanon ausgeführt:
                        Durch die vielen kriegerischen Konflikte mit Israel (Libanonkrieg 1982, Libanonkrieg 2006 sowie der Konflikt um die Schebaa-Farmen), die meist von muslimischen Extremisten, ohne innenpolitischen Konsens, verursacht werden, ist das politische wirtschaftliche Leben sowie die Sicherheitslage im Land für die Libanesen sehr schwierig geworden. Dadurch haben sich vor allem bei jungen Libanesen die Gründe für eine Auswanderung verstärkt. Im Vergleich zu den muslimischen Auswanderungswilligen gibt es bei den christlichen Libanesen immer noch einen Grund mehr, auszuwandern, und dies ist der zunehmende Druck sowie die Einschränkung ihrer Freiheiten. Es gibt keinen vergleichbaren Druck oder Einschränkung der Freiheit von der christlichen auf die muslimische Seite.
                        (Fettmarkierung von mir)

                        Gilt es bereits als "politisch inkorrekt", wenn ich auf diese Situation hinweise? Fast habe ich den Eindruck. Oder warum wird das Schicksal der Maroniten totgeschwiegen?
                        Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                        Und weil der Westen tatenlos zuschaut sind die christlichen Maroniten im Libanon gezwungen ihr eigenes Land zu verlassen.Sie verlassen es in Scharen.Allein 300 000 in den letzten 3-4 Jahren.Nach sechzig Jahren aufgezwungen Krieg.Allein gegen einen übermachtigen Feind,der sie hasst,nur weil sie sind,wer sie sind,ohne nennenswerte Hilfe,sind sie schlicht nicht mehr in der Lage sich wirklich zu wehren. [...]

                        ... Müssen die christlichen Libanesen für die Taten der Kreuzritter bezahlen,die 1000 Jahre her sind?Sie haben genug unter der "Toleranz" ihrer islamisch/arabischen Nachbarn gelitten.
                        Doch das Leiden geht - weitesgehend ignoriert von der westlichen Welt - weiter.
                        Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                        Vielleicht sollte sich auch manch einer hier,der den Islam allzu naiv betrachtet sich die Geschichte des Libanon mal genauer anschauen.Es ist eine Sache,wie sich Moslems verhalten,wenn sie in der Minderheit sind - eine ganz andere,wie sie sich verhalten,wenn sie in der Mehrheit sind. ...
                        Was würde wirklich passieren, wenn sie unserem Land die Mehrheit bilden würden? (Mir ist schon bewusst, dass sich die besondere Situation vom Libanon, welches in einem Krisenherd liegt, nicht 1:1 auf Mitteleuropa übertragen lässt.)

                        Space Girl konnte [OTG]Marauder und mir (über PN-Gespräche) glaubhaft machen, dass sie involviert ist.

                        Zur weiteren Information noch drei Links:

                        Religion: Stille Unterdrückung | ZEIT ONLINE

                        Open Doors Deutschland - Im Dienst der verfolgten Christen weltweit

                        Assyrian International News Agency

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                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          Soweit ich weiß, wurzelt das Kirchenrecht im 2. Deutschen Reich des 19. Jahrhunderts und wurde weitesgehend inhaltlich in die Weimarer Republik, dem Dritten Reich und schließlich in die Bundesrepublik übernommen (aber newman kennt sich da sicher sehr viel besser aus ). Dies ist längst reformbedürftig, allerdings wird sich dies wohl schwerlich durchsetzen lassen.
                          Wie wäre es, wenn jemand hierzu einen neuen Thread aufmacht? Dies scheint doch ein Thema zu sein, welches auf Interesse stößt. Dies hier als Nebenthema zu behandeln, wird dem wohl nicht gerecht.

                          Was haltet ihr von meinen letzten Posting?
                          Viele Grundlagen sind deutlich älter:
                          1803 Reichsdeputations-Hauptschluß
                          Darauf beruhen viele Ausgleichszahlungen, u.a. die Bischofsgehälter.
                          Slawa Ukrajini!

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                            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                            Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich gibt es Millionen (zahlungskräftiger) Muslime, die das anders sehen.
                            Es gibt in Deutschland insgesamt 4 Mio und in Frankreich 5,8 Mio Muslime. Dabei sind Kinder schon eingerechnet. Wie viele davon sollen bitte wie zahlungskräftig sein?
                            Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                            endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                            Klickt für Bananen!
                            Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                              Salafisten in Deutschland: Islamisten ziehen als ?Scharia-Polizei? durch Wuppertal - Inland - FAZ

                              Wenn wir nicht bald auffhören, den Menschen ständig einzureden, Multikulti sei cool, es gäbe keine Leitkultur, Patriotismus sei sowieso out und wir müssten alles und jeden auf Basis unseres Grundgesetzes tolerieren, solange er nur nett und nicht handgreiflich ist, geben wir nicht nur Parteien wie der AfD und der NPD zu recht auftrieb.
                              Wir werden auch erleben, wie private Gruppen unter dem Beifall einer entnervten Mehrheit das staatliche Gewaltmonopel außer Kraft setzen werden. Und dann steht die Politik daneben, inklusive einer "bestürzten" Frau Roth, und versteht die Welt nicht mehr.

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                                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                                Wenn wir nicht bald auffhören, den Menschen ständig einzureden, Multikulti sei cool
                                Dann erinner dich auch bitte dran, wenn du das nächste Mal zum Italiener, Griechen, Türken Asiaten oder sonstwas essen gehst und bestell bitte immer schon deine deutsche Currywurst mit Pommes. Danke.
                                Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                                endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                                Klickt für Bananen!
                                Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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