Islamismus und die Folgen

[Kid]

Mubarak bleibt also vorerst...

[Chloe]

Suleiman fordert die Demonstranten auf, nach Hause zu gehen. Das wird wohl nicht fruchten.

Das war sehr, sehr unklug. CNN meldet,es ziehen Demonstranten zum Präsidentenpalast.

[EREIGNISHORIZONT]

Sulaimanns Aufforderung an die Bevölkerung nicht dem Satellitenfernsehen Aufmerksamkeit zu schenken, da dieses nur die Proteste anheizen würde, zeigt wie genervt das Regime über freie Berichtserstattung ist und mE auch wie aufgeheizt die Situation ist. Ich erwarte unschöne Bilder auf Al Jazeera morgen. Hoffentlich siegt die Besonnenheit und vor allem die besonnenen Köpfe im Militär.

[[OTG]Guy de Lusignan]

Widersprüchliche Meldungen über Aussagen des Militärs und des Informationsministeriums.

Könnte es sein, dass das Militär sich entschieden hat, die Angelegenheit "Rücktritt Mubaraks" selbst in die Hand zu nehmen?

Dktatoren jedwedr Art, stehen und Falln mit der Loyalität ihrr Generale... als gut möglich... Gadaffi II. lässt evtl. bald grüßen

[Sargon]

Trittin eben auf Phönix: Die Muslim-Brüder sind sowas wie die CSU in Bayern

Trittin erzählt ja öfters mal Blödsinn. Aber mit der Aussage hat er sich selbst getoppt. Das wäre so als würde man die Republikaner in den USA mit der NPD in Deutschland vergleichen.

Die CSU ist eine demokratische Partei, die sich zur Demokratie bekennt, zu den allgemeinen Menschenrechten,zur Meinungsfreiheit usw....

Und diese Partei vergleicht dieser Kerl ernsthaft mit einer Vereinigung, welche die Sharia in Ägypten einführen würde, wenn sie das alleinige Sagen hätte.Völlig absurd.

Da ist ja sogar der Westerwelle ein außenpolitisches Genie im Vergleich.

Aber auf dem muslimischen Auge ist die Politik hier sowieso blind. Je linker desto blinder. Derselbe Trittin der sonst ganz auf der feministischen Linie seiner Parteil liegt, hat aufeinmal Verständnis für Leute die Frauen diskriminieren unterdrücken und quälen.

Ein Deutscher ist für ihn und seine Partei schon frauenfeindlich, wenn er eine Frauenquote in Unternehmen für Blödsinn hält. Aber Menschen, die Frauen das Recht auf Bildung verweigern, sie zwingen Schleier zu tragen; sie als Menschen zweiter Klasse betrachten - die sind ganz in Ordnung. Natürlich nur, wenn es Muslime sind. Das also ist Multikulturelle Toleranz.

Zum Glück gibt es noch ein paar andere Politiker in der westlichen Welt.

Ich finde den Mann nun wirklich nicht großartig. Aber in dem Punkt hat er mehr Verstand als 100 Trittins zusammen. Denn er sieht die Gefahr:

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy :

Ich hoffe, dass ihnen dies dabei hilft, einen Weg zur Demokratie zu finden und nicht eine andere Form der Diktatur, eine religiöse Diktatur, wie es im Iran geschehen ist“

Enttäuschung nach Mubarak-Ansprache: Erneut heftige Proteste in Ägypten | Aufruhr in Arabien- Frankfurter Rundschau

[Eye-Q]

Dann hoffen wir, dass keine Militärdiktatur folgt.

Ich finde deren Haltung ja extrem spannend! Da muss es hinter den Kulissen bei denen ordentlich drunter und drüber gehen. Ich gehe aber aus irgendeinem Grund (Gefühl) davon aus, dass sich eher die "reformatorischen" Kräfte durchgesetzt haben...

[Chloe]

Die Generäle unterstützen Mubaraks Kurs. Jetzt werden die Leute erst recht sauer sein.

@Sargon
Einfach mal die Sendung ansehen, bevor du dich zu solch weitreichenden Interpretationen versteigst.

[Eye-Q]

Dann gäbe es mE schon weit mehr Tote, mehr Einmischung mindestens während der Strassenkeilereien und v.a. klare Positionierung zu ihm. Das alles hats aber nicht gegeben.

[Chloe]

Dann gäbe es mE schon weit mehr Tote, mehr Einmischung mindestens während der Strassenkeilereien und v.a. klare Positionierung zu ihm. Das alles hats aber nicht gegeben.

Jetzt sind die Fronten klar: Ägyptens Generäle unterstützen den zaghaften Reformkurs von Diktator Mubarak. Viele Demonstranten sind schockiert, immer mehr Menschen protestieren vor dem staatlichen TV- und Radiosender - Soldaten rücken mit schweren Waffen an.
...
+++ Armee-Erklärung frustriert Demonstranten +++

[11.17 Uhr] SPIEGEL-ONLINE-Reporter Hasnain Kazim: "Das Militär hat die Menschen auf dem Tahrir-Platz mit seiner Erklärung im Staatsfernsehen tief enttäuscht. 'Das ist nicht das, was wir unter Unterstützung unserer Bewegung verstehen', schimpft Anwar Koder, ein junger Aktivist. Die Armee entpuppe sich als Erfüllungshilfe des verhassten Regimes."

+++ Enttäuschung nach Armee-Statement +++

[11.03 Uhr] Die Reaktionen nach der Erklärung der Armee sind zunächst verhalten. "Das Statement wirft mehr Fragen auf, als dass es Antworten gibt", sagt ein Kommentator des arabischen TV-Senders al-Dschasira. "Die Menschen haben mehr erwartet."

+++ Militär kündigt freie Wahlen an +++

[10.51 Uhr] Das Militär will nach eigenen Worten den Reformprozess in Ägypten garantieren. Freie und faire Wahlen sollen vorbereitet werden. Das kündigte die Armee in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung an. Millionen Ägypter dürften enttäuscht sein, denn von einem schnellen Ende der Herrschaft von Präsident Husni Mubarak ist nicht die Rede. Außerdem kündigte das Militär an, den Ausnahmezustand wieder aufzuheben, sobald die Umstände dies erlauben würden. Kein friedlicher Demonstrant müsse Strafverfolgung fürchten. Demonstranten werfen der Staatsführung vor, das Notstandsgesetz zu missbrauchen, um Protest zu ersticken.

Ägypten-Liveticker: Armee schützt Propagandazentrale - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

[Eye-Q]

A danke. Wollte e auch noch danach fragen wie du zu deiner Meinung kommst. Muss ich mir mal anschauen, weil ich die letzten Tage nicht so verfolgt habe was vor sich geht. Und der Spiegel link ist ja auch brandneu. Meine Einschätzung kommt von der Haltung der letzten Wochen.
Dennoch glaube ich, dass es innerhalb der Armee Spannungen gibt. Denn es mag sein, dass die (Alt-)Generäle hinter ihm stehen, aber die sind auch nciht alles... Aber mal abwarten.

[Chloe]

Mubarak soll sich abgesetzt haben
Freitag 11.02.2011, 13:37
AFP

Mögliche Wende: Ägyptens Präsident Husni Mubarak hat nach einem TV-Bericht das Land verlassen. Wohin, ist unklar.

13.18 Uhr: Der TV-Sender El Arabija meldet, Husni Mubarak habe mit seiner Familie das Land mit unbekanntem Ziel verlassen. Eine Bestätigung liegt bislang nicht vor. Demonstranten hatten zuvor gedroht, den Präsidentenpalast zu stürmen.

+++ Ägypten-Ticker +++: Mubarak soll sich abgesetzt haben - +++ Live-Ticker +++ - FOCUS Online

[Leandertaler]

Dennoch glaube ich, dass es innerhalb der Armee Spannungen gibt. Denn es mag sein, dass die (Alt-)Generäle hinter ihm stehen, aber die sind auch nciht alles... Aber mal abwarten.

Da würde ich nicht zu viel erwarten. Das Militär dürfte vor allem daran interessiert sein einen möglichst geordneten Übergang hinzukriegen, bei dem sie hinterher möglichst nicht schlechter dastehen als vorher. An Mubarak hängen die jedenfalls nicht, dürften mit Suleiman aber ganz gut leben können. Deswegen würde ich jetzt mal erwarten, dass man erstmal versucht die Lage mit möglichst wenig Veränderungen zu beruhigen und danach weiter sieht.

[Eye-Q]

Per Zufall bin ich darüber gestolpert, dass es angeblich auch in Indien Unruhen gibt, die mit Nordafrika im Zusammenhang stehen könnten, aber die steigenden Nahrungsmittelpreise und die Korruption im Vordergrund stehen. Habe aber bisher nur über ria was gefunden:
Nach Tunesien und Ägypten: Massenproteste auch in Indien | Politik | RIA Novosti

[Leandertaler]

Angeblich ist Mubarak doch nur nach Scharm al-Scheich geflogen:

+++ Mubarak angeblich in Scharm al-Scheich +++

[14.42 Uhr] Husni Mubarak sucht offenbar deutlichen räumlichen Abstand zu den Massenprotesten in Ägyptens Hauptstadt Kairo: Der BBC und dem arabischen Nachrichtensender al-Arabija zufolge ist der Präsident zusammen mit seiner Familie im Badeort Scharm al-Scheich am Roten Meer eingetroffen. Mubarak hat dort eine Ferienvilla. Zuvor hatte es bereits geheißen, dass die Polizeipräsenz am Flughafen des Badeorts erhöht worden sei.

Nach den anstrengenden Wochen tut etwas Urlaub sicherlich gut

[Gast]

Trittin erzählt ja öfters mal Blödsinn. Aber mit der Aussage hat er sich selbst getoppt. Das wäre so als würde man die Republikaner in den USA mit der NPD in Deutschland vergleichen.

Die CSU ist eine demokratische Partei, die sich zur Demokratie bekennt, zu den allgemeinen Menschenrechten,zur Meinungsfreiheit usw....

Und diese Partei vergleicht dieser Kerl ernsthaft mit einer Vereinigung, welche die Sharia in Ägypten einführen würde, wenn sie das alleinige Sagen hätte.Völlig absurd.

Da ist ja sogar der Westerwelle ein außenpolitisches Genie im Vergleich.

Aber auf dem muslimischen Auge ist die Politik hier sowieso blind. Je linker desto blinder. Derselbe Trittin der sonst ganz auf der feministischen Linie seiner Parteil liegt, hat aufeinmal Verständnis für Leute die Frauen diskriminieren unterdrücken und quälen.

Ein Deutscher ist für ihn und seine Partei schon frauenfeindlich, wenn er eine Frauenquote in Unternehmen für Blödsinn hält. Aber Menschen, die Frauen das Recht auf Bildung verweigern, sie zwingen Schleier zu tragen; sie als Menschen zweiter Klasse betrachten - die sind ganz in Ordnung. Natürlich nur, wenn es Muslime sind. Das also ist Multikulturelle Toleranz.

Zum Glück gibt es noch ein paar andere Politiker in der westlichen Welt.

Ich finde den Mann nun wirklich nicht großartig. Aber in dem Punkt hat er mehr Verstand als 100 Trittins zusammen. Denn er sieht die Gefahr:

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy :

Ich hoffe, dass ihnen dies dabei hilft, einen Weg zur Demokratie zu finden und nicht eine andere Form der Diktatur, eine religiöse Diktatur, wie es im Iran geschehen ist“

Enttäuschung nach Mubarak-Ansprache: Erneut heftige Proteste in Ägypten | Aufruhr in Arabien- Frankfurter Rundschau

Vielleicht schaust du ja erstmal nach, was er überhaupt genau gesagt hat?


Was die Armee angeht, so ist da übrigens auch nicht alles so koscher, wie es auf den ersten Blick scheint: http://www.sueddeutsche.de/politik/a...gner-1.1058112

Wobei man nicht sicher sein darf, dass das Militär ein homogener Akteur ist. Insgesamt sehe ich das so wie Leandertaler: Die Armee dürfte vor allem daran interessiert sein, ihre eigene Stellung zu wahren. Ob da nun ein Diktator sitzt oder ein demokratisch gewählter Präsident, der letztlich auch von der Zustimmung der Generäle abhängt, kann denen ja letztlich wurscht sein.