Zitat von Oliver Hansen
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Nur weil es in unseren Breiten heute verfassungsrechtlich, grundrechtlich und menschenrechtlich gesicherte Religionsfreiheit gibt, sind Religionskriege in Form blutiger Auseinandersetzungen kaum noch vorstellbar. Aber es dauerte lange, bis bei uns Religionsfreiheit durchgesetzt werden konnte. Grob vereinfachend gesagt, ist sie das Ergebnis der Aufklärung.
Und damit sind wir beim Problem des Islamismus angekommen. Islamisten sind eine fundamentalistische Gruppe unter den Muslimen, die eine totale Abgrenzung von westlichen Einflüssen und Werten anstreben. Die wirkliche Konfrontation heißt demnach Islamismus gegen Aufklärung, und nicht Muslime gegen westliche Wertvorstellungen. Deshalb muss es um eine Durchsetzung der Werte der Aufklärung gegenüber dem Islamismus gehen. Verallgemeinernde Feindbilder und Hetze gegenüber Muslimen (oder deren Kleidung) sind deshalb auch so kontraproduktiv, sie verhindern die Verständigung mit liberalen Muslimen.
Den Islamismus kann man nur bekämpfen, in dem man einen aufgeklärten liberalen Islam fördert. Dafür braucht es Verständigung und nicht Zwang. Unter den Muslimen gibt es genügend Menschen, die bereit sind ihre religiösen und kulturellen Anschauungen zu öffnen, und nach und nach mit unserem Freiheits- und Toleranzdenken in Einklang zu bringen. Deshalb muss man einen offenen Dialog mit jenen Muslimen anstreben, die selbst einen liberalen Islam anstreben. Es braucht eine Strategie einer bewussten Heranführung, an die Werte der europäischen Aufklärung. Religions- oder Kulturkämpferische Parolen gegen Muslime sind dafür vollkommen ungeeignet.
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