Ich habe mir den Artikel inzwischen besorgt; er ist erfreulich sachlich und die reisserische Überschrift der Agentur dts wird ihm überhaupt nicht gerecht. Er hat in der Printfassung den Titel "Ein Plädoyer für den Euro" und weder die AfD noch einer ihrer Vertreter wird überhaupt namentlich erwähnt.
Leider besteht er zu 75 Prozent aus Kritik an der Auflösung und dem Konzept der Parallelwährungen, zu noch einmal 10 Prozent aus Durchhalteparolen und Verbreiten von Zuversicht; die konstruktiven Vorschläge, wie das zu schaffen sein soll, beschränken sich auf ein Minimum. Was dazu zu finden ist, sei hier zitiert.
Ach Leute, Irland ist nun wirklich kein geeigneter Maßstab. Außer den beiden Finanzkrisenjahren 2007 und 2008 hatte Irland nie nennenswerte Leistungsbilanz- und damit Wettbewerbsprobleme. Und von welchen Fortschritten in anderen Peripherieländern, die nicht fast ausschließlich rezessionsbedingte Einbrüche von Importen sind, ist hier die Rede? Hoffentlich nicht diese hier:
Athen macht Fortschritte? Von wegen!: Aufschwung-Lüge und Wut-Rentner: So geht es in Griechenland wirklich zu - FOCUS Online
Quelle: Süddeutsche vom 1.6.2013, S. 26.
Es folgt dann noch die Forderung nach einer Bankenunion unter unabhängiger Aufsicht und die Ablehnung jeglicher Gemeinschaftshaftung. Die Krise sei eine große Herausforderung, aber auch die Chance, die Konstruktionsfehler der Währungsunion zu beheben. Es gäbe keine Garantie, dass das alles gut ausgeht, aber die Auflösung der Währungsunion wird als die "dramatisch schlechtere" Variante bewertet. Soweit die Ausführungen unserer fünf Top-Ökonomen zum Thema "Alternativen zur Auflösung".
Edit: Mittlerweile auch online: Plädoyer für Euro - Wirtschaft - Süddeutsche.de
Leider besteht er zu 75 Prozent aus Kritik an der Auflösung und dem Konzept der Parallelwährungen, zu noch einmal 10 Prozent aus Durchhalteparolen und Verbreiten von Zuversicht; die konstruktiven Vorschläge, wie das zu schaffen sein soll, beschränken sich auf ein Minimum. Was dazu zu finden ist, sei hier zitiert.
Die Alternative zur Auflösung der Währungsunion besteht in dem Versuch, die Krise unter Bewahrung der gemeinsamen Währung zu überwinden. Es wird langwierig und schwierig sein, und es wird eine hohe Disziplin seitens der Politik und Geduld erfordern. Von zentraler Bedeutung ist es, in den Krisenstaaten Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln, um neues Wachstum zu ermöglichen. Da Löhne und andere Preise nicht von RRegierungen, sondern nur von Tarifpartnern und an Märkten mit mehr oder weniger Flexibilität festgelegt werden, lässt sich eine Anpassung nicht verordnen und braucht Zeit. Sie ist aber möglich, wie das Beispiel irland und durchaus vorhandene Fortschritte in anderen Peripherieländern zeigen.
Athen macht Fortschritte? Von wegen!: Aufschwung-Lüge und Wut-Rentner: So geht es in Griechenland wirklich zu - FOCUS Online
Die Überwindung der hohen Verschludung bei privaten Haushalten und Unternehmen und die Sanierung der Banken werden ohne Insolvenzen und Restrukturierungen kaum erreichbar sein. Das wird an den Kapitalmäkrten für Unruhe sorgen, und Gläubiger, auch in Deutschland, werden Verluste erleichen. Die Staatsfinanzen können aber dauerhaft nur gesunden, wenn der Kurs der fiskalischen Konsolidierung nicht aufgeweicht wird un Regierungen dauerhaft vor harten Budgetrestriktionen (wie mit verfassungsrechtlichen Schuldenbremsen) stehen.
Es folgt dann noch die Forderung nach einer Bankenunion unter unabhängiger Aufsicht und die Ablehnung jeglicher Gemeinschaftshaftung. Die Krise sei eine große Herausforderung, aber auch die Chance, die Konstruktionsfehler der Währungsunion zu beheben. Es gäbe keine Garantie, dass das alles gut ausgeht, aber die Auflösung der Währungsunion wird als die "dramatisch schlechtere" Variante bewertet. Soweit die Ausführungen unserer fünf Top-Ökonomen zum Thema "Alternativen zur Auflösung".
Edit: Mittlerweile auch online: Plädoyer für Euro - Wirtschaft - Süddeutsche.de
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