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Der EURO in der Krise

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    Langsam geht mir diese Reichspropaganda der Öffentlich-rechtlichen wirklich auf die Nerven. Eben im heute-Journal stellte Sievert die Behauptung auf, das durchschnittliche Bruttoeinkommen betrage 44.000 Euro.

    Mal in die Einkommensteuerstatistik zu schauen ist wieder zuviel verlangt.



    Seite 7:
    Durchschnitt des zu versteuenden Einkommens: 35.300 Euro
    Median des zu versteuernden Einkommens: 24.900 Euro.
    Zuletzt geändert von Chloe; 29.04.2013, 21:36.

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      Das durchschnittliche Bruttoeinkommen ist aber doch was anderes als das zu versteuernde Einkommen. Der Steuerfreibetrag beläuft sich atm soweit ich weiß auf ca. 8300 Ocken oder sowas. Wenn man das zu den 35,3k dazurechnet, kommt das mit den 44k doch ganz gut hin.

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        Das Bruttoeinkommen ist für die Diskussion von Besteuerungsplänen völlig irrelevant, da für die Besteuerung das zu versteuernde Einkommen maßgeblich ist und sonst nichts.

        Aber um das nachreichen:

        Gesamtbetrag der Einkünfte
        Durchschnitt: 41.400
        Median: 29.800

        Wenn man darüber redet, "wen treffen die grünen Steuerpläne", dann ist natürlich der Median des zu versteuernden Einkommens relevant und nicht das arithmetische Mittel irgendeiner anderen Größe, die sich das ZDF aus dem Hut gezogen hat. Denn der Steuertarif knüpft am zu versteuernden Einkommen an und die Mittelschicht gruppiert sich um den Mediansteuerpflichtigen und nicht um einen fiktiven Zahler des arithmetischen Mittels. Also sind für 2008 die o.g. 25.000 Euro die maßgebliche Größe, und die dürfte sich heute trotz Finanzkrise etc. nicht auf mehr als 30.000 belaufen. Meinetwegen auch 32.000, aber jedenfalls nicht 44.000 und schon gar nicht 60.000. Wenn das ZDF seinen Bildungsauftrag als Bildungsauftrag und nicht als Verblödungsauftrag versteht, dann muss die Diskussion schon an die richtigen Größen anknüpfen. Zu suggerieren, die grünen Steuerpläne träfen "die Mittelschicht" ist Propaganda im Dienste der schwarz-gelben Koalition und hat mit den bundesdeutschen Realitäten nichts zu tun. Allerdings spricht es auch nicht für den hoffnungsvollen Kandidaten fürs Finanzministerium Trittin, dass er das nicht zurecht gerückt hat.
        Zuletzt geändert von Chloe; 30.04.2013, 06:27.

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          Gerade in den Nachrichten: In Griechenland kriegen demnächst viele 1000e Beamte ihre Kündigungen.

          Na ob das die Wirtschaft voran bringt, wenn man die Leute arbeitslos macht und ihre Kaufkraft damit mindert...

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            Recht interessantes Interview mit Sahra Wagenknecht:

            Sahra Wagenknecht über die neuen Euro-Rebellen: "Die AfD hat in vielen Punkten recht" - n-tv.de

            Gysi hingegen muss den Berichten zufolge bei Raab das HB-Männchen gegeben haben und erinnert sich ganz offenkundig nicht mehr daran, dass er vor 15 Jahren in Sachen Währungsunion dieselben Positionen vertreten hat wie heute dei AfD.

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              Egal wie man zu Frau Wagenknecht steht, die Frau ist sehr intelligent und sagt genau das, wie es in der Realität aussieht ohne drumherum zu reden oder alles schönzureden.

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                So, jetzt wird es wohl bald richtig lustig.

                Linke und AfD: Lafontaine spricht sich für nationale Währungen aus | Politik | ZEIT ONLINE

                Der frühere Linken-Chef und seine Lebensgefährtin Wagenknecht zeigen Sympathie für die Anti-Euro-Partei AfD: Es sollte wieder Drachme, Lira und Peseta geben, sagen sie.
                Ich bin gespannt, wie sie das Riexinger und Gysi beibringen wollen. Von diversen linken Bloggern gar nicht zu reden. Was nun, Linke - Parteiausschlussverfahren? Und wie lange dauert es wohl, bis man sie als nationalistische Sozialisten tituliert?

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                  Ich gehe davon aus, dass das Geschrei der anderen Parteien sehr viel größer sein wird als die Kritik innerhalb der Linken. Insbesondere für Trittin et al. ist das doch ein gefundenes Fressen.

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                    Zum Kaputtlachen. Bei der Zeit hyperventilieren sie schon

                    Einheitswährung: Lafontaine auf rechten Euro-Abwegen | Politik | ZEIT ONLINE

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                      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                      So, jetzt wird es wohl bald richtig lustig.



                      Ich bin gespannt, wie sie das Riexinger und Gysi beibringen wollen. Von diversen linken Bloggern gar nicht zu reden. Was nun, Linke - Parteiausschlussverfahren? Und wie lange dauert es wohl, bis man sie als nationalistische Sozialisten tituliert?
                      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                      Zum Kaputtlachen. Bei der Zeit hyperventilieren sie schon

                      Einheitswährung: Lafontaine auf rechten Euro-Abwegen | Politik | ZEIT ONLINE

                      Da verdrehen sie aber ganz schön die Aussagen bzw. biegen sie schön zurecht, wie sie es brauchen. Dass mit den Aussagen was ganz anderes gemeint war, wird unter den Tisch fallen gelassen.

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                        Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                        Da verdrehen sie aber ganz schön die Aussagen bzw. biegen sie schön zurecht, wie sie es brauchen. Dass mit den Aussagen was ganz anderes gemeint war, wird unter den Tisch fallen gelassen.
                        Das musst du verstehen, Bethany. Den Euro als "alternativlos" für den Frieden Europas und sogar die Existenz Europas zu überhöhen ist Hauptanliegen der im Hinblick auf dieses Thema fast völlig gleichgeschalteten Mainstream-Presse. Das hat schon quasi-religiöse Züge. Wenn nun Lafontaine und Wagenknecht auch nicht mehr bereit sind bedingungslos um das goldene Kalb Euro herumzutanzen, wird es deutlich schwieriger, jeden als "Rechtspopulisten" abzustempeln, der diese Fehlkonstruktion für nicht überlebensfähig hält. Also versucht man es halt jetzt auf die Tour, "der Alte spinnt".




                        - - - Aktualisiert - - -

                        Hier ist Lafontaines kompletter Beitrag:

                        Wir brauchen wieder ein europäisches Währungssystem| Oscar Lafontaine

                        Er schreibt dort, er sei in den 90ern für die Währungsunion gewesen. Ich habe das anders in Erinnerung, allenfalls hat er zähneknirschend zugestimmt. Gut, er war damals noch in der SPD, aber auch die waren skeptisch und sahen durchaus die Gefahren, wie man in den Bundestagsprotokollen nachlesen kann (21070 f.):



                        Vor allem die Position Gysis ist hier interessant. Siehe 21048:

                        Zitat von Gregor Gysi
                        [Der Euro] unterscheidet aber auch und stärker die Euroländer. Ob Frau Matthäus-Maier, ob die Sprecherin der Grünen, ob CDU/CSU oder F.D.P., alle würdigen am Euro, dass er die Exportchancen Deutschlands erhöhen würde. Wenn das dann so ist, dann müssten doch andere Produktionsunternehmen in anderen Ländern darunter leiden. Anders ginge es doch gar nicht. Das heißt, wir wollen den Export Deutschlands erhöhen und damit die Industrie in Portugal, Spanien, und anderen Ländern schwächen. Die werden verostdeutscht, weil sie diesem Export nicht standhalten können. Das ist eines der Probleme, das zu einer weiteren Spaltung Europas führt. ... Deshalb sage ich: Es ist ein Euro der Banken und der Exportkonzerne....
                        Weiter hinten, nach extensiven Ausführungen zur Notwendigkeit vertiefter Integration:

                        Deshalb sagen wir: Das ist der falsche Weg. Wir hätten hier einen anderen einschlagen müssen. Erst wenn wir die Angleichungsprozesse politisch gemeistert hätten, hätte man am Schluss der Entwicklung als Krönung die Einheitswährung einführen können. Wer aber die Angleichung über die Währung erzwingt, der erzwingt eine Angleichung nach unten mit all ihren katastrophalen sozialen Folgen. Alle Fraktionen, die heute zustimmen, haften dann auch für die Folgen, die dadurch eintreten, unabhängig davon, welche Motive sie haben.
                        Es ist merkwürdig, dass er heute davon so gar nichts mehr wissen will. Immerhin hat Lafontaines Aufruf in der Linken für Aufruhr gesorgt.

                        Riexinger: Wir sagen Ja zum Euro / Lafontaine: einheitliche Währung schrittweise aufgeben - Neues Deutschland

                        Man darf gespannt sein, wie diese Diskussionen weiter gehen. Vielleicht sollte man mal Riexinger oder Bartsch auf diese Bundestagsprotokolle hinweisen.
                        Zuletzt geändert von Chloe; 01.05.2013, 09:41.

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                          Eben bin ich auf dieses pdf gestoßen, das ich euch nicht vorenthalten möchte.

                          Die Parallelwährung - Optionen, Chancen, Risiken - Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft

                          Ich hab's noch nicht gelesen, es ist ein Sammelband mit offenbar recht allgemeinverständlichen Artikeln (aber auch Links zu wissenschaftlicher Literatur), der aus einer Konferenz im letzten Sommer hervorgegangen ist.

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                            Gestern in Monitor: Bericht zum Rogoff-Reinhart-GAU:

                            DasErste.de - Monitor - Schuldenkrise: Ein Rechenfehler, der Deutschland teuer zu stehen kommt
                            Zuletzt geändert von Chloe; 04.05.2013, 08:42.

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                              Weidmann wieder. Der Kerl topt echt alles.

                              Also mir ist das alles ein bischen suspekt. Haben denn R&R jemals selbst diese "magische Grenze" also absolut postuliert und daraus selbst ein Plädoyer für dolle Austeritätspolitik abgeleitet? Nur weil die Zeitungen das jetzt schreiben muss es ja nicht unbedingt stimmen.

                              Neues zu Erzeugerpreisen: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cac...2013-AP-DE.PDF

                              Griechenland großmächtige -1,1%, Deutschland -0,2%. Wow, in was für einem Tempo die sich aufeinander zu bewegen.

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                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Also mir ist das alles ein bischen suspekt. Haben denn R&R jemals selbst diese "magische Grenze" also absolut postuliert und daraus selbst ein Plädoyer für dolle Austeritätspolitik abgeleitet? Nur weil die Zeitungen das jetzt schreiben muss es ja nicht unbedingt stimmen.
                                Lies doch selber: http://www.nber.org/papers/w15639.pdf

                                Letztendlich finde ich das aber eh nicht so schlimm, was die da fabriziert haben. Viel erschreckender ist doch, dass man das einfach als Grundlage praktischer Politik verwendet hat, ohne das alles mal vernünftig zu überprüfen. Und angesichts dessen, was da auf dem Spiel steht, ist das der wirkliche Skandal. Letztendlich ging es aber wohl nur darum, eine wissenschaftliche Rechtfertigung für das zu haben, was man sowieso machen wollte.
                                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                                - George Lucas

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