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Der EURO in der Krise

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    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Da newman Wert darauf legte, dass auch "die Gegenseite" dargestellt wird - hier ist sie, aus der Feder des neuen DIW-Chefs.

    Euro-Krise: Es liegt nicht am Euro! | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

    Erst Zimmermann, jetzt das. Armes DIW.
    Habe ich irgendwas verpasst, wenn ich in der Mitte des dritten Absatzes zu lesen aufgehört habe?

    Na ja, jetzt rückt wohl erstmal Slowenien in den Mittelpunkt:
    Der nächste Crash: OECD warnt vor Banken-Risiken in Slowenien | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

    Bankenkrise: Slowenien wirbt um Euro-Hilfen

    Huiuiui, die Banken sind staatlich. Na, da haben wir doch gleich die passende Erklärung für alle Probleme gefunden. Me says: Man wird den Fall als Beweis ansehen, dass "der Staat ein schlechter Banker" (H. Seehofer) ist und jetzt mal ordentlich privatisiert werden muss. Und natürlich die Strukturreformen am Arbeitsmarkt nicht vergessen.

    Oh, und Soros wieder: Starinvestor Soros: "Falls jemand den Euro verlässt, sollte es Deutschland sein"

    Ob die Leute, die in den Kommentaren über den schimpfen dieselben sind, die sonst immer die sofortige Abschaffung des Euro verlangen?

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      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Habe ich irgendwas verpasst, wenn ich in der Mitte des dritten Absatzes zu lesen aufgehört habe?
      Ich finde den Rest auch ganz interessant. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht was er eigentlich will. Er wirft den Ländern vor, sich anreizkonform, also rational verhalten zu haben. Merkwürdige Argumentation. Normalerweise sucht man den Fehler bei den Anreizen, und nicht bei rational agierenden Akteuren. Mit "der Euro" scheint er die Münzen und Scheine zu meinen. Natürlich sind die nicht schuld, sondern schuld sind die Konstruktionsfehler der Währungsunion.

      Der Hilfsantrag von Slowenien wird kommen, darauf wartet man schon seit einem halben Jahr.

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        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
        Ich finde den Rest auch ganz interessant. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht was er eigentlich will. Er wirft den Ländern vor, sich anreizkonform, also rational verhalten zu haben. Merkwürdige Argumentation. Normalerweise sucht man den Fehler bei den Anreizen, und nicht bei rational agierenden Akteuren. Mit "der Euro" scheint er die Münzen und Scheine zu meinen. Natürlich sind die nicht schuld, sondern schuld sind die Konstruktionsfehler der Währungsunion.
        Mich hat eher die Aussage abgeschreckt, es handele sich nicht um eine Währungskrise, weil die ja mit überbewerteten Währungen einherginge. Das war mir dann doch zu viel des guten so früh am morgen.

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          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
          Er wirft den Ländern vor, sich anreizkonform, also rational verhalten zu haben. Merkwürdige Argumentation. Normalerweise sucht man den Fehler bei den Anreizen, und nicht bei rational agierenden Akteuren.
          Aber war das denn wirklich rational? Bezogen auf ein oder zwei Wahlperioden und damit leider auch den Horizont vieler Politiker wohl schon, langfristig ging es aber eben in die Hose. natürlich nicht nur weil sie Fehler gemacht haben, aber auch.

          Mit "der Euro" scheint er die Münzen und Scheine zu meinen. Natürlich sind die nicht schuld, sondern schuld sind die Konstruktionsfehler der Währungsunion.
          Ja, denn er bestreitet ja die Existenz von optimalen Währungsräumen in de Praxis und zählt Beispiele auf, wo eine Währungsunion sehr unterschiedlicher Staaten/Regionen geklappt hat (US-Bundesstaaten, BRD/DDR). Und Italien wäre wohl ein weiteres Beispiel, mit dem starken Norden und dem schwachen Süden.

          Das Problem ist nur, dass sich das alles nicht mit der EU und der Eurozone vergleichen lässt, denn die EU ist eben kein Staat und war nie einer. Es ist ein Schönwetter-Experiment und mehr nicht, ein echter Zusammenhalt, wie er zwischen den US-Bundesstaaten oder eben den beiden Deutschlands existiert, gibt es nicht. Den Euro hat man in einer Phase eingeführt, in der es für die beteiligten Länder wirtschaftlich halbwegs gut lief und in der allein schon die Aussicht auf eine Beteiligung alles noch besser gemacht hat. Mit dem großen Ganzen hat sich aber nie jemand aidentifiziert, weshalb es dann auch an der Bereitschaft zur weitergehenden europäischen Integration, die für die Währungsunion eben nötig gewesen wäre, mangelte und das jetzt, wenn überhaupt, nur unter dem Zwang der Krise nachgeholt werden kann. Es dividiert sich einfach wieder auseinander, was nie richtig zusammen gewachsen ist, da es keine gemeinsame Identität gibt und damit auch nicht die Bereitschaft Lasten zu teilen.
          I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

          - George Lucas

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            So, es ist endlich fertig. Knackige 17 seiten, wie versprochen mit bunten Bildern und einigen weiterführenden Quellen:

            Ursachen und Lösungsmöglichkeiten der Eurokrise - eine keynesianische Analyse

            Evtl. werde ich das in Zukunft noch sukzessive erweitern. Fragen, Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Kritik etc. werden (vielleicht ) angenommen.

            @newman
            Kannst du das anstelle des alten "Musterposts" im Eingangspost verlinken?

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              Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
              Aber war das denn wirklich rational? Bezogen auf ein oder zwei Wahlperioden und damit leider auch den Horizont vieler Politiker wohl schon, langfristig ging es aber eben in die Hose. natürlich nicht nur weil sie Fehler gemacht haben, aber auch.
              Dass der Fehler in den Anreizstrukturen liegt, kann man ja schon daran erkennen, dass diese Prozesse durchaus vor 20 Jahren schon vorhergesehen wurden. Siehe das oben verlinkte und zitierte Manifest von 1992.

              Ja, denn er bestreitet ja die Existenz von optimalen Währungsräumen in de Praxis und zählt Beispiele auf, wo eine Währungsunion sehr unterschiedlicher Staaten/Regionen geklappt hat (US-Bundesstaaten, BRD/DDR).
              Wobei der "Erfolg" der Währungsunion BRD/DDR sehr umstritten ist. Heiner Flassbeck hat ja kürzlich mal auf die dort gemachten Fehler Bezug genommen. Von "Erfolg" kann man nur reden, wenn man damit meint, die Währungsunion ist nicht zusammengebrochen. Dass das nicht passiert ist, dafür sind aber automatische Ausgleichsmechanismen wie Bundessteuern und -Ausgaben, eine einheitliche Sozialversicherung, der Länderfinanzausgleich, und das Vorhandensein einer politischen Union verantwortlich. Alles das gibt es in der Eurozone nicht.

              Das Problem ist nur, dass sich das alles nicht mit der EU und der Eurozone vergleichen lässt, denn die EU ist eben kein Staat und war nie einer. Es ist ein Schönwetter-Experiment und mehr nicht, ein echter Zusammenhalt, wie er zwischen den US-Bundesstaaten oder eben den beiden Deutschlands existiert, gibt es nicht. Den Euro hat man in einer Phase eingeführt, in der es für die beteiligten Länder wirtschaftlich halbwegs gut lief und in der allein schon die Aussicht auf eine Beteiligung alles noch besser gemacht hat. Mit dem großen Ganzen hat sich aber nie jemand aidentifiziert, weshalb es dann auch an der Bereitschaft zur weitergehenden europäischen Integration, die für die Währungsunion eben nötig gewesen wäre, mangelte und das jetzt, wenn überhaupt, nur unter dem Zwang der Krise nachgeholt werden kann. Es dividiert sich einfach wieder auseinander, was nie richtig zusammen gewachsen ist, da es keine gemeinsame Identität gibt und damit auch nicht die Bereitschaft Lasten zu teilen.
              Das kommt noch zu den oben bereits genannten Unterschieden hinzu, und erschwert bzw. macht es unmöglich, die nötigen Ausgleichsmechanismen, die beispielsweise die Währungsunion der Wiedervereinigung zusammenhielten und die USA zusammenhalten, in relativ kurzer Zeit nachträglich einzuführen, was ohne diese Zusatzproblematik schon eine Herkules-Aufgabe wäre.

              - - - Aktualisiert - - -

              Was ist mit den SPIEGEL los?

              Starinvestor Soros: "Falls jemand den Euro verlässt, sollte es Deutschland sein" - SPIEGEL ONLINE

              Münchau über Soros: Mit Deutschland ist kein Euro-Staat zu machen - SPIEGEL ONLINE

              Portugal ärgert sich über arrogante deutsche Regierung - SPIEGEL ONLINE

              Die Wut des Auslands auf Angela Merkel - SPIEGEL ONLINE

              Man wird doch nicht aus der Mainstream-Phalanx ausscheren? Ich kann mir kaum vorstellen, dass das schon Auswirkungen der Ablösungen an der Redaktionsspitze sind.

              Zitat von Münchau
              Man kann die notwendige Anpassung durchaus innerhalb der Währungsunion schaffen, aber das bedarf einer fast totalen Zentralisierung der gesamten Wirtschaftspolitik. Euro-Bonds wären hier nur der Anfang. Ich sehe dafür keine realistische politische Chance. Wenn wir diesen Weg aber klar ablehnen, dann sollte man auch ehrlich sein und sagen: Jetzt ist Schluss mit der Währungsunion.
              Ich begrüße die Etablierung der Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland". Ich teile nicht deren Position. Aber sie sind kohärent. Allein das kann man nicht hoch genug bewerten. Die Position der CDU oder FDP - pro Euro, aber gegen Euro-Bonds - ist in sich widersprüchlich. Es gibt zwei logisch kohärente Positionen zum Euro. Die AfD vertritt die eine. Vor der anderen haben die meisten Politiker Angst.
              Das ist mE die Situation auf den Punkt gebracht. Zu ergänzen wäre, die Position der überwiegenden Zahl der bundesdeutschen Wähler ist damit natürlich ebenso wenig kohärent.
              Zuletzt geändert von Chloe; 10.04.2013, 13:32.

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                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                Dass der Fehler in den Anreizstrukturen liegt, kann man ja schon daran erkennen, dass diese Prozesse durchaus vor 20 Jahren schon vorhergesehen wurden. Siehe das oben verlinkte und zitierte Manifest von 1992.
                Was aber nur bedeuten würde, dass es eben doch nicht sonderlich rational sein muss, entsprechenden Anreizen zu folgen, ganz besonders wenn andere doch vorhergesehen haben, dass genau das in der Katastrophe endet.

                Wobei der "Erfolg" der Währungsunion BRD/DDR sehr umstritten ist. Heiner Flassbeck hat ja kürzlich mal auf die dort gemachten Fehler Bezug genommen. Von "Erfolg" kann man nur reden, wenn man damit meint, die Währungsunion ist nicht zusammengebrochen. Dass das nicht passiert ist, dafür sind aber automatische Ausgleichsmechanismen wie Bundessteuern und -Ausgaben, eine einheitliche Sozialversicherung, der Länderfinanzausgleich, und das Vorhandensein einer politischen Union verantwortlich. Alles das gibt es in der Eurozone nicht.
                Aus ökonomischer Sicht mag das sein, aber ein Staat entsteht eben normalerweise nicht, weil es ökonomisch gerade vorteilhaft wäre. Dafür ist dann aber eben die Bereitschaft da, bestimmte Anpassungsprozesse zu durchleiden. Die fehlt in der Eurozone natürlich aber auch.
                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                - George Lucas

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                  Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                  Was aber nur bedeuten würde, dass es eben doch nicht sonderlich rational sein muss, entsprechenden Anreizen zu folgen, ganz besonders wenn andere doch vorhergesehen haben, dass genau das in der Katastrophe endet.
                  Individuell rationales Verhalten muss nicht kollektiv rational sein (Gefangenendilemma).

                  Aus ökonomischer Sicht mag das sein, aber ein Staat entsteht eben normalerweise nicht, weil es ökonomisch gerade vorteilhaft wäre. Dafür ist dann aber eben die Bereitschaft da, bestimmte Anpassungsprozesse zu durchleiden. Die fehlt in der Eurozone natürlich aber auch.
                  Ich habe nicht vom Entstehen des Staats gesprochen, sondern vom Management der Währungsunion bei der Wiedervereinigung. Das hätte man durchaus auch anders machen können, Vorschläge und Szenarien gab es genug. Der "Erfolg" der Art und Weise, wie das gehandhabt wurde ist, dass im Osten 20 Jahre danach immer noch die Arbeitslosenquote durchweg höher ist und man in weiten Teilen von einem strukturellen Aufholen weit entfernt ist - teilweise findet das Gegenteil statt.

                  Wird nur Zufall sein, aber die haben gerade ihre Chefredakteure rausgeworfen.
                  Wie ich schon geschrieben habe, kann ich mir kaum vorstellen, dass sich das bereits am nächsten Tag auswirkt.

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                    Nachtrag zur Zypern-Rettung:

                    Betrug an Zypern: EU half Euro-Banken, ihr Geld vor Abgabe zu retten | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

                    Wie es außerdem heißt, hat man sich im Hinblick auf den Finanzbedarf wieder einmal verrechnet, es werden nicht 17, sondern 23 Milliarden gebraucht. Der IMF / die Troika sollen doch endlich ihre Modelle in die Tonne treten. Die zusätzlichen 6 Milliarden soll Zypern selber aufbringen, etwa ein Drittel des BIP, wie das funktionieren soll und woher das Geld kommen soll, weiß kein Mensch.

                    Arbeitslosenquote auf neuer Rekordhöhe in Griechenland.
                    Griechenland: Paukenschlag ? die Arbeitslosenquote klettert auf 27,2% » Querschuesse

                    Wie das griechische Statistikamt (ELSTAT) heute berichtete, stieg die saisonbereinigte offizielle Arbeitslosenquote im Januar 2013 in Griechenland um +1,5 Prozentpunkte zum Vormonat, auf 27,2%. Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit kletterte auf 59,3%
                    In Portugal versucht man sich an neuen Sparmaßnahmen.

                    Sparmaßnahmen : Portugals Beamte müssen Klopapier selbst mitbringen - Nachrichten Wirtschaft - DIE WELT

                    Wie gestern im heute-Journal verlautete, waren die Portugiesen bisher "sehr duldsam in der Krise". Es habe keine Massendemonstrationen gegeben. Dann frage ich mich, was das mit den 1 bis 1,5 Millionen Demonstranten (in einem Land mit 10 Millionen Einwohnern) anfang März gewesen ist. Neusprech, Doppeldenk, Miniwahr.

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                      In der FAZ ist heute ein Artikel, der einen fast hoffen lassen kann, wir bekämen vielleicht doch endlich eine halbwegs vernünftige Ausstiegsdiskussion, wenigstens unter den Fachleuten.

                      AFD fordert neue Währung: Euro-Ausstieg birgt große Risiken - FAZ.net


                      Die Berliner Euroretter hingegen tun grade alles, um mich ernsthaft in Betracht ziehen zu lassen, die neue Partei zu wählen, auch wenn ich mir über die Verträglichkeit von deren Positionen in anderen Fragen mit meinen eigenen alles andere als sicher bin. Vor allem die Regierungsfraktionen, die schon wieder der Exportindustrie in den Arsch kriechen und den Untergang Deutschlands beschwören wegen der zu erwartenden DM-Aufwertung, ohne endlich einmal zu konzedieren, dass genau diese Unterbewertung des Euro für Deutschland eine der Hauptwurzeln allen Übels ist. Noch dazu haben sie die Unverfrorenheit zu behaupten, dass bei einer Auflösung des Währungsgebiets die deutschen Sparkonten nicht sicher seien. Das, nachdem die EZB und die EU-Kommission Schäuble und Merkel offiziell Lügen gestraft haben, wie sicher die Sparkonten sind.


                      „Millionen von Arbeitsplätzen sind sicher, weil wir als Exportland in dieser Währungsgemeinschaft und in diesem Binnenmarkt sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Wer das gefährdet, der gefährdet Wohlstand, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit.“

                      Der Gründer und Sprecher der AfD, Bernd Lucke, weist den Vorwurf zurück, dass die Auflösung des Euro deutsche Arbeitsplätze kosten würde. „Das ist falsch. Man kann deutsche Arbeitsplätze nicht mit einer Währung sichern, die Arbeitsplätze in den europäischen Partnerstaaten zerstört.“

                      Seiberts Position sei „egoistisch und nationalistisch“, sagte Lucke der F.A.Z. Südeuropa verarme, weil die Länder nicht wettbewerbsfähig seien und nicht abwerten könnten, erläutert Lucke, der an der Universität Hamburg das Institut für Konjunktur und Wachstum leitet.
                      Super! Weiter so.

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                        Wie stark soll die AfD eigentlich werden, damit sie irgendwas bewirkt?
                        In der momentanen politischen und wirtschaftlichen Lage wird keine der etablierten Parteien mit ihr koalieren. Soll sie also 50%+1 der Sitze im Bundestag ergattern?
                        Außerdem: CDU, SPD und Grüne sind derart pro-Euro, dass sie in ihren Positionen auch nicht weich werden, weil die AfD 5-20% erreicht und in der Opposition rumplärrt. Ich bezweifle ganz einfach, dass sich einer aus der Führungsriege der etablierten Parteien denkt: "Uh, AfD mit 15,7% im Bundestag. Gut, ab jetzt machen wir alles anders!". Da muss sich schon die derzeitige Lage massiv verschlechtern, dass dahingehend ein Umdenken stattfindet.

                        Edit: Ein Gutes hat der mediale Hype um die AfD: Die überflüssigen Piraten werden im September endgültig kielgeholt!
                        Zuletzt geändert von Seether; 17.04.2013, 12:59.

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                          Natürlich wird sie kein Umdenken bewirken. Ich bitte aber um Verständnis, dass ich mich etwas schwer tue, eine Partei zu wählen, die für den ESM gestimmt hat, da ich mich selber der Klage dagegen angeschlossen habe. Außerdem regt mich diese verlogene Argumentation dieser Eurorettungsparteien, von wegen "Solidarität mit den Südländern" maßlos auf. Hedgefonds, Großbanken und die Exportindustrie sind die Einzigen, mit denen die solidarisch sind. Es ist mir auch egal, ob das vielleicht nicht verlogen ist, sondern sie es tatsächlich nicht kapieren, weil sie einfach zu dämlich sind. Mir ist lieber, es ist jemand im Parlament, der weiß wovon er redet und diese Volksverdummung nicht mitmacht. Gysi und Wagenknecht nimmt außer den Linken selber leider kaum einer ernst. Ich glaube auch nicht, dass deren Vorschläge die Lösung in Sachen Eurokrise sind.

                          Was die Chancen der AfD angeht, mir persönlich reicht es völlig, wenn die AfD die FDP aus dem Parlament schießt.
                          Umfrage: Viele AfD-Anhänger wählten früher Linke und FDP | Politik | ZEIT ONLINE

                          35 Prozent derjenigen, die bei der Bundestagswahl 2009 die Linkspartei gewählt haben und 33 Prozent derjenigen, die 2009 FDP wählten, könnten sich vorstellen, ihre Stimme der AfD zu geben. Eine Stimme für die AfD zogen hingegen nur 18 Prozent derjenigen in Betracht, die 2009 SPD oder Union gewählt hatten. Von den früheren Grünen-Wählern könnten sich 16 Prozent vorstellen, die AfD zu wählen.
                          Die Linke kann sie meinetwegen gleich mitnehmen. Das ist im gegenwärtigen Zustand ein völlig nutzloser Verein. Dann sieht es nicht mal schlecht aus für rot-grün. So ärgerlich deren Verhalten in Sachen Eurokrise ist, ist ihre Strategie immer noch besser als die der Koalition.



                          - - - Aktualisiert - - -

                          Heiliger Himmel. Es wird immer besser, als ob es nicht reichte, dass sich der IMF verrechnet hat und deshalb die Troika-Prognosen alle falsch sind.

                          Panne mit Excel-Tabelle: Rogoff und Reinhart haben sich verrechnet - SPIEGEL ONLINE

                          Holy Coding Error, Batman - NYTimes.com

                          Das darf echt nicht wahr sein. Da kommen sie jetzt nach DREI JAHREN dahinter. Ich frage mich, wie arbeiten die denn alle? Normalerweise wird so etwas doch x-mal gecheckt, bevor man es veröffentlicht, geschweige denn implementiert.
                          Zuletzt geändert von Chloe; 17.04.2013, 15:36.

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                            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                            Die Linke kann sie meinetwegen gleich mitnehmen. Das ist im gegenwärtigen Zustand ein völlig nutzloser Verein. Dann sieht es nicht mal schlecht aus für rot-grün. So ärgerlich deren Verhalten in Sachen Eurokrise ist, ist ihre Strategie immer noch besser als die der Koalition.
                            Also ich muss sagen, dass ich mit den Positionen der Grünen zur Krise im Moment (wieder) halbwegs einverstanden bin. Die Linke würde ich aber trotzdem im Bundestag vermissen, die ist mE nämlich der beste Garant, dass die SPD mal ihr Programm umsetzt.

                            Kommentar


                              Warum sollte das so sein? Die Linke hat die letzten acht Jahre nicht bewirkt, dass die SPD ihr Programm umsetzt. mE täte denen eine Auszeit gut. Was sich an der Position der Grünen geändert haben soll, sehe ich nicht. Auch die werden das Zypern-Paket durchwinken, genau wie die SPD, so vernichtend es auch ist und so schleierhaft es bleibt, woher die 6 zusätzlichen Milliarden, die Zypern nun auch noch aufbringen soll, kommen sollen.


                              Noch ausführlicher zu Rogoff-Reinhart:

                              Forscher attackieren goldene Schuldenregel - Wirtschaft - Süddeutsche.de

                              Unbegreifliche Fehler. Zusammen mit Blanchards Multiplikatordesaster ist damit die zweite Säule der Rettungspläne perdu, was bedeutet, dass sämtliche Berechnungen der Troika für die Eurozone eigentlich für die Tonne sind.

                              Troika-Prognosen und Realität für Griechenland:



                              Quelle: zerohedge via Planwirtschaft gescheitert: Die Falsch-Prognosen der Troika | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

                              Da nunmehr alle wichtigen Grundlagen der Sparpaket-Berechnungen nachweislich fehlerhaft sind, glaubt jemand, dass unsere ach so wissenschaftlich vorgebildete Kanzlerin ihren Kurs ändert? Oder dass SPD und Grüne aufhören, die Pakete durchzuwinken? Ich nicht. Es wird weitergemacht wie bisher, weil zwar die Berechnungen grottenfalsch, die Maßnahmen aber trotzdem "alternativlos" sind.
                              Zuletzt geändert von Chloe; 18.04.2013, 09:34.

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                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Warum sollte das so sein? Die Linke hat die letzten acht Jahre nicht bewirkt, dass die SPD ihr Programm umsetzt. mE täte denen eine Auszeit gut. Was sich an der Position der Grünen geändert haben soll, sehe ich nicht. Auch die werden das Zypern-Paket durchwinken, genau wie die SPD, so vernichtend es auch ist und so schleierhaft es bleibt, woher die 7 zusätzlichen Milliarden, die Zypern nun auch noch aufbringen soll, kommen sollen.
                                Das stimmt zwar alles und für mich ist auch noch längst nicht in Stein gemeißelt, dass ich bei der BT-Wahl meine Stimme den Grünen gebe, aber bei denen ist immerhin mal von Koordinierung der Lohnpolitik die Rede, man hat kapiert, dass an den Leistungsbilanzungleichgewichten auch Deutschland mit Schuld ist und dass diese ein zentrales Problem darstellen. Das ist schonmal erheblich mehr Sachverstand als ich bei der CSU und FDP entdecken kann.

                                Und was die Linke angeht: Die werden allem Anschein nach saftig verlieren und können froh sein, wenn sie sieben bis acht Prozent kriegen. Nicht immer müssen Parteien gleich aus dem Bundestag fliegen, damit sie merken, dass sie irgendwas falsch machen.

                                Kommentar

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