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    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Klar. Wäre ja blöd, wenn der auch noch einbricht.
    Ich hätte zwar gedacht mit meinem Erklärbärpost klar gemacht zu haben, dass der massive dt. Export ein wesentlicher Mitgrund für die Krise ist und ein dämpfen der dt. Exportmaschinerie eine zentrale Voraussetzung für eine Stabilisierung der Währungsunion ist, aber gut. Ich habe mich damit abgefunden, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen ist, das den Deutschen und ihren Politikern klar zu machen.


    Damit meinte ich eigentlich, dass die Summe der Bürgschaften für Deutschland schwierig aufzubringen wäre, sollten sie jemals eingefordert werden.
    Die Summe der Bürgschaften ist für Deutschland nicht schwieriger aufzubringen ist für jedes andere Land.


    Insofern ist das ein riskantes und den Griechen sehr entgegen kommendes Paket.
    Das ist kein "den Griechen" entgegen kommendes Paket, sondern ein den Banken entgegen kommendes Pakte, die inzwischen einen Großteil ihrer Engagements in Griechenland auf Europas Steuerzahler abgewälzt haben.

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      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Ich hätte zwar gedacht mit meinem Erklärbärpost klar gemacht zu haben, dass der massive dt. Export ein wesentlicher Mitgrund für die Krise ist und ein dämpfen der dt. Exportmaschinerie eine zentrale Voraussetzung für eine Stabilisierung der Währungsunion ist.
      Und wo (in welchen Bereichen) sollen dann die Menschen in Deutschland arbeiten?

      Eine unserer letzten verbliebenen Stärken ist die Industrie und deren Produkte müssen irgendwo verkauft werden.

      Ich habe Deinen Erklärungspost gelesen und - so glaube ich zumindest - auch verstanden. Allerdings möchte ich keine Lösung akzeptieren, die in unserem Land eine Abwertung der Lebens- und Arbeitsbedingungen bedeuten würde.
      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Und wo (in welchen Bereichen) sollen dann die Menschen in Deutschland arbeiten?
        Wer Exportweltmeister sein will, muss auch Importweltmeister sein. So einfach ist das. Aber nichts verdient, weil er für drei Euro die Stunde ackert, wird halt nichts importieren.

        Mal davon abgesehen, dass ein großes Flächenland wie Deutschland in keinster Weise (nur) auf den Export angewiesen ist. Eine Exportquote von 50% und mehr ist für ein Flächenland einfach nur absurd.

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          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Wer Exportweltmeister sein will, muss auch Importweltmeister sein. So einfach ist das. Aber nichts verdient, weil er für drei Euro die Stunde ackert, wird halt nichts importieren.
          Fast 100% der hierzulande gekauften Unterhaltungselektronik, Computer und Handys sind importiert, nur als ein Beispiel.

          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Mal davon abgesehen, dass ein großes Flächenland wie Deutschland in keinster Weise (nur) auf den Export angewiesen ist. Eine Exportquote von 50% und mehr ist für ein Flächenland einfach nur absurd.
          Wir könnten natürlich Industriebetriebe schließen, wenn der Export ein so großes Problem sein soll. Die Frage ist aber dann, was stattdessen kommen soll und ob man davon auch vernünftig leben kann.

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          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Eine Exportquote von 50% und mehr ist für ein Flächenland einfach nur absurd.
          Nicht, wenn man Produkte verkauft, die andere nicht oder noch nicht anbieten können. So lange es insgesamt Arbeit und Wohlstand bringt, ist Export generell zu begrüßen.

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          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Wer Exportweltmeister sein will, muss auch Importweltmeister sein. So einfach ist das. Aber nichts verdient, weil er für drei Euro die Stunde ackert, wird halt nichts importieren.
          So allgemein kannst Du das aber nicht sagen. Deutschland hat immer noch ein relativ hohes Lohnniveau. Dafür können wir aber auch mit einer guten Infrastruktur und gut ausgebildeten Fachkräften aufwarten - was wiederum gut ist für exportorientierte Firmen.

          Eine Wirtschaft wie in Spanien oder in Griechenland, die sich zu einem sehr großen Anteil auf Tourismus und Landwirtschaft stützt, womöglich noch verknüpft mit den dort üblichen Löhnen, fände ich hier jetzt nicht so prickelnd.
          "En trollmand! Den har en trollmand!"

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            Also hier redet man echt gegen ne Wand.

            Der Punkt ist, dass Deutschland mehr exportiert, als es importiert. Das heißt, die dt. Volkswirtschaft verbraucht weniger als sie Einkommen generiert, das heißt sie spart gegenüber dem Rest der Welt. Das bedeutet umgekehrt, dass der Rest der Welt eine Verschuldungsposition gegenüber Dtl. aufbaut, da das deutsche Auslandsvermögen nunmal die Auslandsverschuldung von anderen Ländern darstellt. Also entweder muss Deutschland mehr importieren, oder weniger exportieren (oder etwas von beidem) oder seine Exporte ganz einfach verschenken (= einer Transferunion zustimmen, in der es dann 150-200 Milliarden pro Jahr blecht).

            In jedem Fall ist es buchhalterisch und mathematisch absolut unhaltbar, sich hinzustellen und den anderen ihre Verschuldung vorzuwerfen und gleichzeitig nichts verwerfliches am eigenen Leistungsbilanzüberschuss zu sehen!!

            Von mir aus kann die dt. Politik es gerne zum obersten Ziel erklären, eine Exportquote von 200% erreichen zu wollen, wenn das aus irgendeinem Grund so toll sein soll. Dann muss aber auch die Importquote 200% betragen. Alles andere ist mathematisch und buchhalterisch langfristig ohne Transferunion unmöglich.

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              Es ist nicht vermittelbar, dass eine Nation, die weltweit gefragte Produkte produziert, etwas Schlechtes tun soll.
              Insbesondere dann nicht, wenn neuere Studien nahe legen, dass die deutschen Lohnstückkosten im internationalen Vergleich im verarbeitenden Gewerbe (also dem, was allgemein zum Titel "Exportweltmeister" beiträgt) mit zu den höchsten weltweit gehören (z.B. höher als in UK, Frankreich oder Italien).

              Dass der gemeine Deutsche außerhalb des verarbeitenden Gewerbes aber gerne mehr Geld in der Tasche hätte, ist ja unbestritten. Und vielleicht würden weniger 400Euro - und dafür mehr Vollzeitstellen auch zu einem Anzug der Importe führen. Ich bezweifle es aber in dem Umfang, der hier suggeriert wird, eben weil die Lohnstückkosten in Deutschland verhältnismäßig und absolut hoch sind.
              Zuletzt geändert von Seether; 20.03.2013, 21:44.

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                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Es ist nicht vermittelbar, dass eine Nation, die weltweit gefragte Produkte produziert, etwas Schlechtes tun soll.
                Tja, dann wird wohl oder übel eine Transferunion vermittelbar sein müssen, oder ein Platzen der Währungsunion, infolgedessen eine saftige Aufwertung die glorreiche dt. Exportindustrie über Nacht wegspült.


                Insbesondere dann nicht, wenn neuere Studien nahe legen, dass die deutschen Lohnstückkosten im internationalen Vergleich im verarbeitenden Gewerbe (also dem, was allgemein zum Titel "Exportweltmeister" beiträgt) mit zu den höchsten weltweit gehören (z.B. höher als in UK, Frankreich oder Italien).
                Au ja, die Lohnstückkosten im verarbeitenden Gewerbe. Die "neuste" Nummer der dt. Industrie, sich arm zu rechnen. Das verarbeitende Gewerbe ist NICHT gleichzusetzen mit der Exportindustrie.

                Siehe hier: Welche Preissteigerungsrate ist wirtschaftspolitisch relevant? | Flassbeck Economics | Page 2
                Denkt man das Argument zu Ende, dass es bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit um die preisliche Konkurrenzfähigkeit exportfähiger Güter geht, müsste man sich eigentlich für die Preise der hierzulande produzierten Exportgüter oder zumindest die der industriellen Erzeugnisse interessieren und nicht für die des gesamten BIP. Denn die Exportpreise müssen ja mit der internationalen Konkurrenz Schritt halten können, während etwa direkt beim Verbraucher erbrachte Dienstleistungen den internationalen Wettbewerb nicht oder nicht direkt zu spüren bekommen. Also wäre ein spezifischer Exportpreisindex noch aussagekräftiger als der umfassendere BIP-Deflator. Doch dem steht folgende Überlegung entgegen: Eigentlich interessieren im Zusammenhang mit Fragen der Wettbewerbsfähigkeit wie gesagt weniger die Preise als die Kosten der exportfähigen Güter. Denn wenn die Kosten schneller steigen als bei der internationalen Konkurrenz, müssen die Unternehmen entweder mit vergleichsweise stärkeren Preiserhöhungen reagieren oder damit, dass sie eine Verringerung ihrer Stückgewinne hinnehmen (Gewinn-Squeeze). Im ersten Fall riskieren sie Marktanteilsverluste und dadurch eine Reduktion des Gesamtgewinns, im zweiten Fall realisieren sie bei gleichbleibendem Marktanteil eine Stückgewinnreduktion und dadurch ebenfalls eine Verringerung ihres Gesamtgewinns. In beiden Fällen sinkt ihre Wettbewerbsfähigkeit, weil ja ein Gewinnrückgang die Investitionsfähigkeit schmälert, jedoch vom Investitionsverhalten die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit wesentlich abhängt. Die Stückkostenentwicklung der Exportgüter würde also besser anzeigen, wie es um die internationale Wettbewerbsfähigkeit bestellt ist, als es die Exportpreisentwicklung kann.

                Nur: Den Indikator “Stückkosten der Exportgüter” gibt es nicht. Und daher müssen wir uns auf der Kostenseite mit den gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten behelfen, denen auf der Preisseite der BIP-Deflator besser entspricht als ein Preisindex für Exportgüter oder für industrielle Erzeugnisse. Das ist der Grund, weshalb wir uns in unseren Analysen auch nicht in erster Linie auf Außenhandelspreisindizes oder Erzeugerpreise stützen, sondern den breiter angelegten BIP-Deflator heranziehen. Nun ließe sich einwenden, dass es für den Preisindex industrieller Erzeugnisse sehr wohl einen vergleichbaren Kostenindex gibt, nämlich den Index der Lohnstückkosten im Verarbeitenden Gewerbe. Und tatsächlich wird von interessierter Seite immer wieder genau dieser Index verwendet, um zu belegen, wie teuer Deutschlands Industrie produziere, wie schwer es daher deutsche Exportunternehmen hätten, im internationalen Wettbewerb zu bestehen, und wie wenig Spielraum nach oben es aus diesem Grund bei Lohnverhandlungen gäbe (iw Trends 4/2012).

                Doch dieser Einwand ist falsch. Da in die Kosten der Produktion von exportfähigen Industrieerzeugnissen nicht nur die Lohnkosten des Verarbeitenden Gewerbes eingehen sondern über die Vorleistungen auch die Lohnkosten anderer Wirtschaftszweige, spiegeln die Lohnstückkosten des Verarbeitenden Gewerbes nicht annähernd die tatsächliche Kostensituation der Exporteure wider. An dieser Stelle sind die gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten ganz eindeutig der einzig sinnvolle Maßstab. Sich auf internationale Vergleiche von industriellen Lohnstückkosten zu verlegen, bedeutet, die Industrieunternehmen in Deutschland systematisch arm zu rechnen. Denn Lohnniveau und Lohnentwicklung und mit ihnen Lohnstückkostenniveau und –entwicklung außerhalb des industriellen Sektors sind hierzulande noch deutlich schlechter als im Verarbeitenden Gewerbe. Das Armrechnen macht sich aber aus Unternehmersicht gut, wenn man in Lohnverhandlungen scheinbar glaubwürdig mit kostenbedingten Arbeitsplatzverlusten aufgrund ausländischer Konkurrenz drohen kann.
                Aber gut, wir leben in einem Land, in dem selbst die Gewerkschaften keine anderen Sorgen mehr haben als das Wohl und Wehe der Exportindustrie:
                Arbeit und Wirtschaft - Höhere Löhne: Keine Gefahr für Wettbewerbsfähigkeit

                Export als Religion.
                Zuletzt geändert von Gast; 21.03.2013, 09:30.

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                  Das ist sehr wohl vermittelbar, was gegen das permanente Produzieren exorbitanter Exportüberschüsse einzuwenden ist. Dazu braucht man nur unter "magisches Viereck" nachzuschlagen. Das wird nach meiner Erinnerung bereits im Gemeinschaftskundeunterricht vermittelt - jedenfalls wurde es das, als ich zur Schule ging, möglicherweise ist es inzwischen Lehrplanentrümplern und Schulzeitverkürzern zum Opfer gefallen. Da heißt es: Wikipedia:

                  Das Magische Viereck ist ein volkswirtschaftliches System der folgenden vier wirtschaftspolitischen Ziele:

                  - angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum
                  - Preisniveaustabilität
                  - hoher Beschäftigungsstand
                  - außenwirtschaftliches Gleichgewicht

                  Hervorhebung von mir. Das heißt: Permanente exorbitante Exportüberschüsse sind mit den Grundzielen vernünftiger Wirtschftspolitik nicht kompatibel.

                  Deutschland treibt dies aber voran, u.a. mit Hilfe von Hartz-IV-subventioniertem Lohndumping, und mit Hilfe einer gegenüber den Handelspartnern außerhalb der Eurozone unterbewerteten Währung. Auch dafür gibt es einen Namen, der heißt "merkantilistische Handelspolitik" oder man nennt es auch auch "Beggar Thy Neighbor"-Policy. Da Exportüberschüsse des einen Landes aus simplen Buchhaltungsgründen Importüberschüsse eines anderen Landes sind - die Summe aller Exportüberschüsse auf der ganzen Welt ist immer Null, wie Roubini so schön sagte, mit dem Mars handeln wir nicht - schadet einem anderen Land, was dem Exportweltmeister hilft. Beliebt machte man sich mit einer solchen Politik schon zu Zeiten des Merkantilismus nicht.

                  Hinzu kommen kontraproduktive Forderungen, die deutsche Bundesregierung in schöner Regelmäßigkeit durchdrückt, die Liste wird immer länger, weil ohne Deutschland nichts geht, Falschdarstellungen in der Presse, die den Eindruck erwecken, die Deutschen würden am längsten und am meisten arbeiten und am meisten zahlen (stimmt nur aufgrund der schieren Größe von Deutschland, pro Kopf haften andere deutlich höher), was besonders den Italienern, die keine Hilfen aus Deutschland erhalten und trotz ihrer eigenen Probleme ebenfalls haften, sehr unfair ist. Wenn man seine eigenen Vorstellungen durchdrückt, weil es nur wegen der schieren Größe Deutschlands ohne die Zustimmung der Deutschen nicht geht, obwohl man bezogen auf den einzelnen Bürger nicht mehr tut als andere und es gute ökonomische Gründe gibt, diese Vorstellungen zu kritisieren, dann macht man sich halt nicht sonderlich beliebt.

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                  Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                  l.
                  Insbesondere dann nicht, wenn neuere Studien nahe legen, dass die deutschen Lohnstückkosten im internationalen Vergleich im verarbeitenden Gewerbe (also dem, was allgemein zum Titel "Exportweltmeister" beiträgt) mit zu den höchsten weltweit gehören (z.B. höher als in UK, Frankreich oder Italien).
                  Die Lohnkosten sind nicht die entscheidende Größe. Die entscheidende Größe ist das Verhältnis von Lohnkosten und Arbeitsstundenproduktivität.
                  Zuletzt geändert von Chloe; 21.03.2013, 10:24.

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                    Ich kann mich nicht entsinnen im Sozialkundeunterricht oder sogar im VWL-Unterricht jemals was vom magischen Viereck gehört zu haben. Und Sozialkunde war eines der wenigen Fächer am Gymnasium, wo ich wirklich aufgepasst habe.

                    Nein, das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schlichtweg nicht vermittelbar. Das sieht man doch an den jüngsten Veröffentlichungen der Gewerkschaften. Das ganze Land ist besessen vom Export. Und jedwede Kritik am exorbitanten Exportüberschuss wird sofort von allen Seiten in ein "man kann doch nicht die Erfolgreichen bestrafen dafür, dass sie erfolgreich sind" umgedeutet. Söder hat entsprechendes Gejammer perfektioniert. Und die Medienlandschaft plus Wähler rennt ihm hinterher.

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                      Erfolgreich, indem man Billiglöhne durch Sozialsysteme subventioniert - obwohl eigentlich in der EU Lohnsubventionen verboten sind - und dann anderen Ländern sagt, sie sollen die Sozialsysteme zusammenstreichen und ihnen Vorwürfe macht, dass sie nicht wettbewerbsfähig sind. Und dann ist es noch "unverständlich", warum so ein Verhalten auf Ablehnung stößt.

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                        Chloe, du bestätigst hier doch nur, was ich sage. Es ist nicht vermittelbar. Du brauchst einen intellektuell sehr erschöpfenden Ausflug in die VWL, um die einfache These (die einsehbaren Statistiken), dass die Lohnstückkosten in Deutschland nicht so sehr das Problem seien, zu widerlegen.
                        Wem sollen da die Augen aufgehen? Ich mag das ja vielleicht noch nachvollziehen können oder nicht, aber ich bezweifle, dass es den gut verdienenden Automonteur bei VW sonderlich interessiert.
                        Ne. Der kennt vielleicht seinen Lohn, den in der Branche, weiß, wie das international aussieht, und weiß auch, welche sonstigen Produktionskosten VW zu berücksichtigen hat ("Schwacher Euro" hinsichtlich Rohstoffimport, hohe Elektrizitätspreise in Deutschland, etc.pp.). Käme ihm das nicht seltsam vor? Ich denke doch.
                        Siehst du das anders?
                        Hälst du deinen lesenswerten Ausflug für vermittelbar in einem Land, das konsequent 40% Merkel wählt?
                        Naaaaa.

                        Edit@SFJunky,
                        wenn deinem Zitat nach keine der gängigen Statistiken einen aussagekräftigen Inhalt hat, hast du dann einen auf die schnelle nachprüfbare Quelle aus der neueren Zeit mit entsprechenden Daten?

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                          Wem das vermittelbar ist oder wäre oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber eines weiß ich: Es wird gar nicht erst versucht, es zu vermitteln, nicht seitens der Mainstream-Medien und nicht seitens der Politik. Ich glaube schon, dass man einem durchschnittlich intelligenten Menschen zumindest diese Zusammenhänge begreiflich machen kann. So schwer verständlich ist das ja nun nicht. Aber es wird eben weiter die Bild-Zeitungsvariante propagiert, Deutschland fährt seine kontraproduktive Politik weiter, und jammert, es fühle sich ungerecht behandelt, weil es so unbeliebt ist.

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                          Noch ein lesenswerter Artikel von Münchau:

                          S.P.O.N. - Die Spur des Geldes: Hilfe durch Staatsbankrott - SPIEGEL ONLINE

                          Auszug:

                          In Deutschland ist die Zypern-Krise der ideale Nährboden für die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland". Ich teile deren Positionen nicht - im Gegenteil. Aber die Positionen sind zumindest in sich konsistent. Der von der Partei anvisierte Austritt ist eine konsequente Folge der von Angela Merkel aufgezeichneten Grenzen der Solidarität. Was nicht in sich konsistent ist, ist die Kombination von Merkels Euro-Politik und dem Versprechen, den Euro um jeden Preis zu erhalten.
                          Genauso ist es! Und da hilft auch alles Gezetere und Gejammere und alle Polemik - siehe Stoiber gestern abend wieder bei Anne Will - nichts. Da die Bereitschaft zur Transferunion nicht da ist, wird wohl früher oder später rückabgewickelt werden müssen. Die Frage ist eher wann, als ob, und eher ob das geordnet oder ungeordnet geschehen wird. So wie unsere Euro-Retter sich verhalten, siehe das jüngste leuchtende Beispiel, steht zu befürchten, dass es ungeordnet geschehen wird.

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                            Tauschen die Zyprioten gerade mit diesem Kriegs-äääh Staatsfonds eine 6,7%ige Einlagenabgabe (bzw. 10% für Russen) gegen das Plündern von rein zypriotischen Rentenkassen? Und wer soll den denn zeichnen?

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                              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                              Also hier redet man echt gegen ne Wand.
                              Nein, es ist nur nicht jeder Lehrer für Wirtschaft. Dennoch Danke für Deine ausführlichen und geduldigen Erklärungen.

                              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                              Der Punkt ist, dass Deutschland mehr exportiert, als es importiert. Das heißt, die dt. Volkswirtschaft verbraucht weniger als sie Einkommen generiert, das heißt sie spart gegenüber dem Rest der Welt. Das bedeutet umgekehrt, dass der Rest der Welt eine Verschuldungsposition gegenüber Dtl. aufbaut, da das deutsche Auslandsvermögen nunmal die Auslandsverschuldung von anderen Ländern darstellt. Also entweder muss Deutschland mehr importieren, oder weniger exportieren (oder etwas von beidem)
                              Ich frage mich nur, wie das denn praktisch aussehen soll. Die deutschen Exporte beruhen ja darauf, dass hier Produkte hergestellt werden, die der Rest der Welt gerne kauft. Das hat also etwas mit Wertschöpfung zu tun.

                              Wir könnten natürlich mehr Schrott importieren, nur um die Handelsbilanz zu ändern, aber was soll das?

                              Oder es werden Produktion und damit auch Arbeitsplätze ins Ausland verlagert und innerhalb Europas nach einem politischen Schlüssel verteilt, damit niemand zu kurz kommt. Die Auslagerung läuft allerdings schon und die Uhr tickt gegen uns, diesen Trend müssen wir nicht unbedingt noch fördern.

                              Das europäische Ideal mit den gleichen Lebensverhältnissen ist ja schön und gut, aber das heißt doch noch lange nicht, dass wir uns alle auf einem niedrigen Mittelwert einpendeln müssen.

                              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                              oder seine Exporte ganz einfach verschenken (= einer Transferunion zustimmen, in der es dann 150-200 Milliarden pro Jahr blecht).
                              Das wäre jetzt keine inakzeptable Lösung. Immerhin würde das unseren europolitischen Einfluss stärken.
                              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                                wenn deinem Zitat nach keine der gängigen Statistiken einen aussagekräftigen Inhalt hat, hast du dann einen auf die schnelle nachprüfbare Quelle aus der neueren Zeit mit entsprechenden Daten?
                                In dem Zitat wird überhaupt nicht behauptet, dass "keine der gängigen Statistiken einen aussagekräftigen Inhalt hat", sondern dass ein reiner Stückkostenvergleich im verarbeitenden Gewerbe nicht weit trägt und es wird erklärt warum das so ist. Ebenso wird erklärt, welcher Indikator sinnvoll ist: Der BIP-Deflator. Der sieht (zumindest für Deutschland, Spanien, Frankreich) so aus: http://graphics8.nytimes.com/images/...n1-blog480.jpg


                                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                                Wir könnten natürlich mehr Schrott importieren, nur um die Handelsbilanz zu ändern, aber was soll das?
                                Wir könnten auch mehr Urlaubsdienstleistungen importieren, oder mehr Autos im Inland verkaufen, statt ans Ausland.

                                Aber ja, es könnte natürlich auch sein, dass man feststellt, dass der Rest der Welt gar nichts hat, was er uns anbieten kann im Austausch gegen unsere ach so tollen Industriegüter, weil dort alle nur auf der faulen Haut liegen und Sirtaki tanzen. Auch dan ist der Fall klar: Wer nichts zu verkaufen hat, kann auch mittel- bis langfristig nichts einkaufen (= Deutschland kann dann einfach nicht mehr so viel exportieren, wenn die anderen keine Gegenleistung bringen können, warum auch immer).

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