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Der EURO in der Krise

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    "Dröge" ist nicht das Wort, das ich benutzen würde, jedenfalls nicht für den Anfang. Es ist ziemlich reißerisch (nicht unbedingt überraschend) und ziemlich einseitig. Ich habe mich vorher schon gewundert, wie jemand ein 400 Seiten dickes Buch nur über Target2 schreiben kann und die einfache Antwort: Redundanz. Das letzte Drittel hätte man mE fast gänzlich weglassen können, da wird einem eigentlich nur noch reingehämmert: Die Südländer saugen uns den Saft ab!

    Stellenweise war es recht interessant (z.B. die Beschreibung der US-Schuldenkrise von 1837) , aber insgesamt war ich echt beeindruckt wie scheuklappenartig alles nur auf Target fokussiert ist. Sinn ist regelrecht besessen von Target.

    Das Buch von Bofinger würde ich hingegen empfehlen. Es könnte an etlichen Stellen noch weiter in die Tiefe gehen, aber Bofinger erfasst die Tragweite und Komplexität von Bankenkrise, Staatsverschuldung und makroökonomischer Krise ("infernalisches Dreieck") insgesamt sehr gut. Es fasst sich kürzer, gibt aber einen echten Überblick, was Sinn mMn nicht schafft.

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      Mit ein Trick hat uns der Euro gefick.Mehr muss ich nicht sagen.
      Bei dem Blut unserer Väter...Bei dem Blut unserer Söhne... Schwören wir die Treue zur Allianz.

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        Es klatscht, aber keinen Beifall. Frisierte VGR-Zahlen in Spanien?

        Spanien: fragwürdige BIP-Daten mitten aus der Depression Querschuesse

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          Milliarde um Milliarde wird verheizt für nix...

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            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            Es klatscht, aber keinen Beifall. Frisierte VGR-Zahlen in Spanien?

            Spanien: fragwürdige BIP-Daten mitten aus der Depression Querschuesse
            Dieses Eindrucks kann man sich nicht ganz erwehren. Scheint Beruhigungstheater zu sein. Dann wird's in ein paar Monaten, wenn Eurostat nachrechnet, wieder "revidierte Schätzungen" geben, für die sich dann keiner mehr interessiert.

            In Sachen Griechenland wurde jetzt der Schuldenschnitt auf "frühestens 2014" verschoben, wie es gestern hieß. In der Zwischenzeit geht die Flickschusterei weiter.

            Euro-Krise: Gaga Griechenland | FTD.de

            Weil sich Deutschland nicht dazu durchringen kann, seinen Bürgern die Wahrheit zu sagen, nämlich dass es ohne einen weiteren Schuldenerlass nicht geht. Und dass dies den deutschen Steuerzahler Geld kosten wird. Stattdessen einigt man sich wieder einmal auf einen Minimalkonsens - diesmal nach dem Prinzip Klingelbeutel: Jeder gibt den armen Griechen, was er will und politisch durchsetzen kann. In der Hoffnung, dass am Ende schon irgendwie genug Kapital zusammenkommt. Das ist keine Politik, das ist absurd.
            Der Patchwork-Teppich im Detail:

            Schuldenkrise: Griechen-Problem dauert bis 2040 | FTD.de

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              Außerdem sollen alle Gewinne, die die EZB dadurch macht, dass Griechenland Anleihen zu 100 Prozent an die EZB zurückzahlt, die die EZB 2010 zu etwa 70 Prozent des Nennwertes gekauft hat, an die Griechen zurückfließen. Das geht so: Die EZB schüttet den Gewinn an die nationalen Zentralbanken aus, diese an die Staaten, diese dann an die Griechen. Deutschland allerdings bekommt ein Problem. Die Bundesbank will derzeit ihren Anteil nicht weitergeben. Schäuble hat sich aber zur Zahlung verpflichtet und muss daher das Geld aus dem Haushalt nehmen.
              Das überrascht mich etwas. Kann die Bundesbank unilateral entscheiden ob sie einen Gewinn an den Bundeshaushalt ausschüttet oder nicht?

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                Dachte eigentlich auch, dass das nicht geht. Eine andere Frage ist, ob man die Bundesbank hindern kann, den von der EZB überwiesenen Betrag einfach als Rückstellung für drohende Verluste einzubuchen.

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                  Vielleicht meinen die das so, dass die BB den Betrag auf jeden Fall an den Haushalt ausschütten müsste, egal ob sie insgesamt überhaupt einen Jahresüberschuss hat oder nicht.

                  Ich geh mal das Bundesbankgesetz suchen.

                  €: Da steht eigentlich fast nichts dazu drin:
                  § 27 Gewinnverteilung
                  Der Reingewinn ist in nachstehender Reihenfolge zu verwenden:

                  1. zwanzig vom Hundert des Gewinns, jedoch mindestens zweihundertfünfzig Millionen Euro, sind einer gesetzlichen Rücklage, soweit sie den Betrag von 2,5 Milliarden Euro unterschreitet, bis zu ihrer Auffüllung zuzuführen; die gesetzliche Rücklage darf nur zum Ausgleich von Wertminderungen und zur Deckung anderer Verluste verwendet werden;

                  2. der Restbetrag ist an den Bund abzuführen.
                  Zuletzt geändert von Gast; 27.11.2012, 12:36.

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                    Schuldenkrise: Oberstes EU-Gericht billigt ständigen ESM-Rettungsschirm | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

                    Das Haftungsverbot sieht vor, dass ein Staat nicht für die finanziellen Verbindlichkeiten eines anderen geradestehen darf. Doch die Richter erklärten, der EU-Vertrag verbiete keineswegs, dass Länder einander finanziell unterstützen. Allerdings müsse das Empfängerland im Gegenzug solide wirtschaften. Zudem hafteten die am ESM beteiligten Staaten gar nicht für die Schulden anderer Länder.
                    Absurdistan.

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Vielleicht meinen die das so, dass die BB den Betrag auf jeden Fall an den Haushalt ausschütten müsste, egal ob sie insgesamt überhaupt einen Jahresüberschuss hat oder nicht.
                      Kommentar von Weidmann heute:

                      Griechenland : Weidmann: Keine direkten Transfers der Bundesbank an Griechenland - DIE WELT

                      "Die Einnahmen aus Beständen griechischer Staatsanleihen durchlaufen wie andere Einnahmen die Gewinn- und Verlustrechnung der Bundesbank", sagte der Notenbanker. "Über die Gewinnabführung an den Bund wird jeweils im Februar entschieden. Dabei ist auch eine angemessene Vorsorge für die Risiken in der Bilanz zu berücksichtigen."
                      Mit anderen Worten, sie werden sie in die Rückstellungen einbuchen. Finde ich richtig so, dieses ganze Konstrukt dient sowieso nur dazu, die Verluste zu verstecken. Soll doch Schäuble den Leuten erklären, dass er das Geld aus dem Haushalt nehmen muss.

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                        Ich finde, durch die Ereignisse dieser Tage wird Merkels Motivation, alles irgendwie bis zur BTWahl 2013 zu verschleppen, vollkommen offensichtlich.

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                          Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                          Ich finde, durch die Ereignisse dieser Tage wird Merkels Motivation, alles irgendwie bis zur BTWahl 2013 zu verschleppen, vollkommen offensichtlich.
                          Ja, schon witzig wie offensichtlich das die letzten Tage geworden ist. Schäuble sagt inzwischen fast rundheraus, dass es nur darum geht, Schuldenschnitt etc. auf die Zeit nach der Wahl zu verlegen. Fragt sich nur, ob das die dt. Wähler in irgendeiner Weise interessieren oder gar in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen wird.

                          I say: not!

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                            Wahrscheinlich nicht. Es wird immer offensichtlicher und dreister gelogen. Gestern sagte Schäuble, die Griechenland-Maßnahmen kosteten nichts, aber sie brächten Mindereinnahmen. So jemand gehört als Finanzminister weg.

                            Dieses ESM-Urteil hat mich gestern richtig geärgert. Natürlich war es zu erwarten, dass die Klage abgeschmettert wird, aber diese Begründung - siehe das Zitat oben - ist doch das reinste Winkeladvokatentum! Es kann doch mE nicht ernsthaft bezweifelt werden, dass die No-Bail-Out-Klausel seinerzeit von Deutschland gefordert wurde, um genau solche Situationen wie die gegenwärtige zu verhindern. Mit dieser Begründung mit juristischen Spitzfindigkeiten und Hintertüren verlieren die Leute vollends jedes Restvertrauen in die Instanzen. Es ist wirklich kein Wunder, wenn man sich da hinters Licht geführt und verarscht vorkommt.

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                              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                              Es wird immer offensichtlicher und dreister gelogen. Gestern sagte Schäuble, die Griechenland-Maßnahmen kosteten nichts, aber sie brächten Mindereinnahmen.
                              Was ist denn hierbei die Lüge? Man verzichtet auf einen Teil der Zinseinkünfte, oder? Solange die Zinseinkünfte des Kredits an Griechenland die Zinskosten der weitergereichten Kredite decken haben wir keine Kosten zu schultern, oder?

                              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                              Natürlich war es zu erwarten, dass die Klage abgeschmettert wird, aber diese Begründung - siehe das Zitat oben - ist doch das reinste Winkeladvokatentum! Es kann doch mE nicht ernsthaft bezweifelt werden, dass die No-Bail-Out-Klausel seinerzeit von Deutschland gefordert wurde, um genau solche Situationen wie die gegenwärtige zu verhindern.
                              Tja,

                              in der Wikipedia steht das ähnlich drinnen.

                              Nichtbeistands-Klausel ? Wikipedia

                              Rechtlich stützen sich die Maßnahme der EU-Mitgliedstaaten darauf, dass die Nicht-Beistands-Klausel nur automatische, aber nicht freiwillige Haftung ausschließe.
                              Es gibt keinen Grund sich verarscht vorzukommen, weil Deutschland freiwillig hilft und nicht dazu gezwungen wird.

                              Wenn die Regierung nicht wollen würde, gäbe es auch keine Hilfe und keiner der EU-Parter könnte rechtlich etwas dagegen tun. So verstehe ich das.

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                                Zitat von Hazard Beitrag anzeigen
                                Was ist denn hierbei die Lüge? Man verzichtet auf einen Teil der Zinseinkünfte, oder?
                                Aus Sicht eines Ökonomen macht es keinen Unterschied, ob etwas "etwas kostet" oder weniger Einnahmen einbringt (sog. "Opportunitätskosten").

                                Es gibt keinen Grund sich verarscht vorzukommen, weil Deutschland freiwillig hilft und nicht dazu gezwungen wird.

                                Wenn die Regierung nicht wollen würde, gäbe es auch keine Hilfe und keiner der EU-Parter könnte rechtlich etwas dagegen tun. So verstehe ich das.
                                Wie eigenartig, dass sich dann so viele verarscht vorkommen, und selbst Frau Lagarde der Meinung ist, dass die No-Bail-Out-Klausel gebrochen wurde. Könnte vielleicht daran liegen, dass die No-Bail-Out-Klausel der Bevölkerung immer ganz anders verkauft worden ist:

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