Der EURO in der Krise

[Chloe]

Langsam ist es nur noch zum Lachen.

Neue Zahlen zum Staatsdefizit: Lage Griechenlands ist noch prekärer als erwartet - Staatsverschuldung - FOCUS Online - Nachrichten

Wie die Statistikbehörde Elstat am Montag in Athen mitteilte, lag die Neuverschuldung Griechenlands nach vorläufigen Zahlen bei 9,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und die Gesamtverschuldung bei 170,6 Prozent des BIP. Im April war Elstat für das vergangene Jahr noch von 9,1 Prozent und 165,3 Prozent ausgegangen.

Doch nicht nur für Griechenland verheißen die neuesten Schätzungen nichts Gutes: In Spanien war das Defizit von 9,4 Prozent sogar fast einen ganzen Prozentpunkt höher als die bisher angenommenen 8,5 Prozent. In Portugal gab es 4,4 statt 4,2 und in Irland 13,4 statt 13,1 Prozent Defizit.

Damit dürften die gerade erst ausgehandelten Maßnahmen schon wieder überholt sein, und den Troika-Bericht können sie auch gleich nochmal überarbeiten. Zumindest haben sie jetzt eine plausible Entschuldigung, warum die Veröffentlichung bis nach den amerikanischen Präsidentschaftswahlen hinausgezögert wird.

[Argamendon82]

Das alles ist zwar nie riesen Lachnummer. Aber bald ist uns allen nurnoch zum Weinen.

[Uriel Ventris]

Ich hege ja immer noch das kleine Pflänzchen Hoffnung, dass das Durchwurschteln irgendetwas bringt, und dass wir mit einem blauen Auge aus diesem Tegel Scheiße herauskommen. Wie realistisch das jedoch ist, mag sich jeder selbst ausmalen.

[Sinclair_]

Ich würde die Journaille ja gern mal bitten, zusammenzutragen, wie oft in den letzten 2 Jahren zu lesen sein durfte, dass "die Lage noch viel schlmmer ist als erwartet". Allein in Bezug auf Griechenland dürfte das längst zweistellig sein. Sowas ging mit jedem Troikabericht einher und jeder Meldung über Entwicklungen in Wirtschaft oder dem tatsächlichen Stand schlechter Papiere in griechischen Banken. Ob solche demnächst auch mal wieder auftauchen? Oder hütet die jetzt die währungsbewachende EZB?

Und doch werden Summen in diese bodenlosen Fässer umgeschlichtet. Während gleichzeitig der EU-Agrar-Kommissar Subventionen verteilt, wenn Griechen ihre Weinberge stilllegen und ihre Fischerboote verschrotten. Man kann es nicht fassen.

[Seether]

Heute morgen gab es auf Phoenix erstaunlich klare Worte über das "Spar"verhalten der schwarz-gelben Bundesregierung.
Mehreinnahmen von 50 Milliarden Euro, und in Bester Tradition Anti-Keynesianischer Wirtschaftspolitik wird das Geld natürlich genutzt, um nicht, wie es im Beitrag hieß, "in der Zeit zu sparen, damit man in der Not hat", sondern darauf verwendet, unsinnige Subventionen zu finanzieren.
Selbst der Bund der Steuerzahler hat in erster Linie kritisiert, dass Merkel Wasser predigt und Wein trinkt.

[Chloe]

Die korrigierte Schuldenstandsquote ist offenbar ausschließlich auf das deutlich nach unten revidierte nominale BIP zurückzuführen, nicht auf höhere Staatsverschuldung.

Nach den neuen Daten betrug die Rezession in 2011 nominal 6,1 Prozent, preisbereinigt 7,1 Prozent. Das ist nochmal deutlich schlechter als in 2010 (4,9 Prozent). Zur Erinnerung: Laut Prognose der Troika sollte die griechische Wirtschaft in 2011 schon wieder wachsen.

Bruttoanlageinvestition minus 13,8 Prozent nominal, preisbereinigt noch schlechter. Preisbereinigte Exporte plus 0,3 Prozent (soviel zu den "steigenden Exporten"), Importe minus 7,3 Prozent.

Quelle: http://www.statistics.gr/portal/page...11_02_F_EN.pdf

[Chloe]

Draghis Rede heute im Bundestag, im Wortlaut:

Treffen hinter verschlossenen Türen: Wie EZB-Chef Mario Draghi den Deutschen Bundestag umgarnte - FOCUS Online

€: Er scheint zu glauben, dass der durchschnittliche Bundestagsabgeordnete das versteht ?!

[FltCaptain]

Die Griechen wollen nicht einsehen das sie Sparen müssen. Die Bevölkerung will nicht auf ihre niedrigen Steuern verzichten die das Land langsam in den Bankrott geführt haben.
Ich finde es auch etwas frech das sie uns deutsche als Nazis beschimpfen bzw. das sie die Kanzlerin ausbuhen. Im grunde möchten wir nur helfen, aber was bringt eine Finanzspritze? Ich habe mal was interessantes gelesen und für mich sieht es auch so aus:


Ein Deutscher geht in Griechenland in ein Hotel. Aber bevor er dort ein Zimmer bucht, möchte er das Hotel und alle Zimmer erstmal besichtigen. Der Hotelbesitzer möchte 100€ als Pfand haben. Also gibt der Deutsche dem Besitzer 100€ und bekommt dafür alle Schlüssel.

Wärend der Deutsche das Hotel besichtigt, rennt der Hotelbesitzer zum Restaurant und zahlt den Koch 100€ die er ihm für das letze gelieferte Essen noch schuldet.

Der Koch geht zum Metzger und zahlt ihm 100€ die er ihm für den letzten gelieferten Schweineschinken noch schuldet.

Der Metzger geht zum Bauern und zahlt ihm 100€ die er ihm für das letze gelieferte Schwein noch schuldet.

Der Bauer geht zur Prostituierten und zahlt ihr 100€ die er ihr für das letze Schäferstündchen noch schuldet.

Die Prostituierte geht zum Hotel und zahlt dem Besitzer 100€ die sie ihm für die letze "Übernachtung" noch schuldet.

Der Deutsche kommt von seinem Rundgang zurück, gibt die Schlüssel ab, bekommt seine 100€ wieder und entscheidet das er hier kein Zimmer buchen möchte.
Jeder hat seine Schulden bezahlt aber die Situation hat sich nicht geändert und keiner hat mehr Geld.

[Uriel Ventris]

Die Griechen wollen nicht einsehen das sie Sparen müssen.

Kann ich verstehen. Es ist schlicht der falsche Weg.

Die Griechen wollen nicht einsehen das sie Sparen müssen. Die Bevölkerung will nicht auf ihre niedrigen Steuern verzichten die das Land langsam in den Bankrott geführt haben.

Das "Verzichten" ist längst überschritten. Wenn Lebensmittel dreimal so teurer würden, ginge es mir auch auf die Nerven.

Ich finde es auch etwas frech das sie uns deutsche als Nazis beschimpfen bzw. das sie die Kanzlerin ausbuhen.

Dazu haben sie allen Grund. Merkel gibt im Inland die freundliche Sozialdemokratin, nach außen die knallharte Merchiavelli.

Im grunde möchten wir nur helfen,

Nein, wollt ihr nicht. Weiteres siehe unten.

Der Deutsche kommt von seinem Rundgang zurück, gibt die Schlüssel ab, bekommt seine 100€ wieder und entscheidet das er hier kein Zimmer buchen möchte.
Jeder hat seine Schulden bezahlt aber die Situation hat sich nicht geändert und keiner hat mehr Geld.

Wie sollten die dann auch mehr Geld haben, wenn es der Deutsche zurückverlangt hat?

Eben deshalb bringen die Griechenlandhilfen nix. Der Deutsche schiebt das Geld rein, aber davon muss die griechische Regierung die Schulden an die deutschen Banken zurückzahlen. Die Griechenlandhilfen sind, einfach gesehen, ein Rettungsprogramm für deutsche und französische Banken.

Außerdem ist das gängige Praxis in der Unternehmerwelt, die von Kredit lebt. Ich kann an deinen Ausführungen erkennen, dass du von BWL usw. aber wenig verstehen wirst.

[Chloe]

Die Griechen wollen nicht einsehen das sie Sparen müssen. Die Bevölkerung will nicht auf ihre niedrigen Steuern verzichten

Ah ja? Wie hoch ist denn beispielsweise die Mehrwertsteuer in Griechenland, deiner Meinung nach?

[HerrHorst]

Die Griechen wollen nicht einsehen das sie Sparen müssen. Die Bevölkerung will nicht auf ihre niedrigen Steuern verzichten die das Land langsam in den Bankrott geführt haben.
Ich finde es auch etwas frech das sie uns deutsche als Nazis beschimpfen bzw. das sie die Kanzlerin ausbuhen. Im grunde möchten wir nur helfen, aber was bringt eine Finanzspritze?

Der Sparkurs hat die griechische Wirtschaft abgewürgt und die Schuldenquote sogar erhöht. Dazu hat er eine unglaubliche Verelendung in Griechenland bewirkt.

Dazu geben wir unser Geld nicht aus Nächstenliebe, sondern das Geld wurde fast 1 zu 1 an die Banken weitergeleitet.

Die Nazi-Parolen sind natürlich primitiv, aber auch nicht schlimmer als die ewige Griechen-Hetze, welche mittlerweile so populär ist.

[Uriel Ventris]

Ich hab mal kurz nachgelesen - das mit den Steuern scheint wirklich zu stimmen, die Unternehmenssteuer ist 10% niedriger als in Deutschland (ca. 15%).

Allerdings wollen sich nicht "die" Griechen gewöhnen - die Unterschicht lebt überall gleich scheiße, ob nun in Italien, Griechenland oder Spanien.

[HerrHorst]

Ich hab mal kurz nachgelesen - das mit den Steuern scheint wirklich zu stimmen, die Unternehmenssteuer ist 10% niedriger als in Deutschland (ca. 15%).

Allerdings wollen sich nicht "die" Griechen gewöhnen - die Unterschicht lebt überall gleich scheiße, ob nun in Italien, Griechenland oder Spanien.

Die neoklassische Theorie sagt, aber das niedrige Unternehmensteuern und niedrige Löhne eine Wirtschaft total in Schwung bringen, also wird Griechenland bald das reichste Land der Eurozone

[Chloe]

Ja, erhöhen wir die Unternehmenssteuern. Am besten gleich um 10 Prozentpunkte. DAS ist das Mittel, dass ausnahmslos alle Ökonomen ungeachtet ihrer ideologischen Ausrichtung in einer Rezession empfehlen. Es wird garantiert die Rezession schlagartig beenden, und alle Einnahmenprobleme des Staats sind gelöst.

[HerrHorst]

In der Krise sicherlich nicht, aber über längere Zeit gesehen ist eine angemessene Besteuerung sicherlich effektiver als das Ausbluten des Staates.