Zitat von Enti
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Was ich gesagt habe war, dass keine "Privatleute" (in keinster Weise vom Volk [aus]gewählte Menschen) diese weitreichenden Entscheidungen treffen sollten, sondern gewählte Abgeordnete. Wie du schon sagst, es kann einen großen Einfluss auf die Staatsfinanzen haben, und diese Budgethoheit liegt nunmal beim Bundestat. Oder sollte sie zumindest liegen. Tut sie ja nicht -.
Runtergebrochen auf einen Satz:
Ich lasse mich lieber von Politikern regieren als von Wirtschaftsexperten.
Ich lasse mich lieber von Politikern regieren als von Wirtschaftsexperten.
Politiker haben schon den Ruf, dass sie sich zu wenig um die Nöte der Menschen kümmern. Zu viel unsoziale Politik machen, manchmal sogar in ihre eigene Tasche wirtschaften. Und jetzt wird das den Bänkern und ehmaligen Hedgefondmanagern überlassen. Klar, die wissen bestimmt was das beste für Europa ist. DIE werden bestimmt nicht in die eigene Tasche wirtschaften. Kannst du kein bisschen verstehen, wieso einem das missfallen könnte?
Die Krise und der Umgang damit ist für mich - leider! - ein Beispiel des Versagens der Demokratie. Politiker, die nicht wissen, was sie tun, eine Wahlbevölkerung, die nicht im Ansatz versteht, was abläuft (man braucht nur in Foren der großen Publikationen reinsehen, Diskussionen auf dem Niveau Fünfjähriger, "die bööösen Südländer wollen alle den aaaarmen deutschen Michel ausrauben" oder auf der anderen politischen Seite "Draghi war mal bei Goldman-Sachs (vor sechs Jahren, für etwas mehr als ein Jahr), Goldman-Sachs ist bööööse, also ist Draghi böööööse und alle wollen nur den aaaarmen deutschen Michel ausrauben" - so läuft das nicht nur bei Welt und SPON, sondern sogar im Handelsblatt und in der Zeit), Parlamentarier, die nicht wesentlich besser sind, und dieser inkompetente und unreife Haufen soll per Mehrheitsentscheid die schwerste Krise seit WWII lösen, die noch dazu wegen der Rahmenbedingungen der Währungsunioin komplexer als alles bisher Dagewesene ist? Wundert es dich, dass ich irgendwie bezweifle, dass die dazu imstande sind?
Staatsanleihenaufkäufe können doch nicht die Lösung sein, sonst hätte Amerika doch keine 13 Billionen Euro Staatsverschuldung -.-
Merkel weiß ganz gut, dass Draghi ihr und uns allen für den Moment den Allerwertesten gerettet hat, und sich deshalb vom Dummpöbel zum Dank mit Dreck bewerfen lassen darf. Wie auch schon letztes Jahr vor Weihnachten. Es ist der EZB zu verdanken, dass wir jetzt eine halbwegs stabile Konjunktur haben in Deutschland und nicht damit beschäftigt sind, ein Finanzchaos der Größenordnung "Lehman hoch vier" zusammenzukehren. Deshalb ist Merkel einverstanden mit Draghis Entscheidung, wie sie sie auch letztes Jahr vor Weihnachten ausdrückklich begrüßte, und deshalb pfeift sie auch ihre Schergen zurück.
Die Lösung ist so einfach und doch gleichzeitig so hart:
Wir müssen aufhören mehr auszugeben als wir einnehmen.
Wir müssen aufhören mehr auszugeben als wir einnehmen.
Man muss doch kein Experte sein um zu sehen, wo das eigentliche Problem liegt: Wir wollen unseren Lebensstandard nicht vermindern. Wir zögern das so lange hinaus, bis wir keine andere Wahl mehr haben (siehe Griechenland, die verändern ihre Lebensqualität gerade gezwungener Maßen stark nach unten). Die Ankäufe geben uns wieder ein paar Jahre, aber das Problem wird dadurch doch nicht gelöst?
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