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Der EURO in der Krise

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    Gewusst haben wird man das schon, das Problem ist halt immer das durchsetzen von Regeln, sonst hätte sich ja auch niemand übermäßig verschulden können. Und da kleinere Geldstrafen vor der Krise keinen interessieren und in der Krise sinnlos sind, kann eine wirksamme Strafe letztendlich fast nur der Entzug von Souveränität sein. So nach dem Motto, beim zweiten verfehlen der Kriterien in Folge werden automatisch EU-Gelder gesperrt und Stimmrechte in EU-Gremien entzogen, sofern die EU/Eurogruppe nicht die Möglichkeit hat, direkt in den Haushalt einzugreifen.

    Das worüber man in der EU wohl gerade diskutiert, geht allerdings durchaus in die Richtung EU-Bundesstaat und ist sehr viel ambitionierter, auch wenn es aufgrund der Notwendigkeit von Verfassungsänderungen nur als sehr langfristiges Projekt verstnden werden kann:

    • Beim zentralen Gremium, der heutigen Euro-Gruppe, müssten künftig alle Euro-Länder ihre Finanzwünsche anmelden.
    • Dort würde dann gemeinsam entschieden, welches Land in welcher Höhe neue Schulden machen darf.
    • Im Gegenzug würden gemeinsame Euro-Anleihen ausgegeben, um mit diesen neue Schulden zu finanzieren.
    • Kontrolliert werden soll die Runde von Vertretern, die aus den nationalen Parlamenten entsandt werden.
    • Alternativ kursiert auch ein abgespecktes Modell - neue Schulden müssten erst dann genehmigt werden, wenn die Neuverschuldung über drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung liegt.


    EU-Experten suchen in Brüssel nach Weg aus der Euro-Krise - SPIEGEL ONLINE

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      @Leandertaler:
      Auch der Vorschlag krankt. Die Experten müssen einfach langsam mal einsehen, dass irgendwelche Gremien, Ausschüsse und Ähnliches keine ausreichende unmittelbare demokratische Legitimation mehr auf EU-Ebene haben.
      Sie mag mittelbar demokratisch legimiert sein, aber für derartige EIngriffe ins Haushaltsrecht der Parlamente ist zumindest mit dem derzeitigen Consens innerhalb des Bundesverfassungsgerichts kein Raum.

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        Sofern man wirklich auf die Haushalte zugreifen will ja, der Entzug vom Stimmrechten ist heute aber auch schon möglich, wenn auch in anderen Fällen.

        Und am Ende muss dann eben auch klar sein, wer nicht bereit ist Souveränität abzugeben und die Regeln nicht einhällt, hat am Ende genau so viel Hilfe zu erwarten, wie es denen nützt, die diese Hilfe dann leisten.
        Sofern die Kovergenz notfalls nicht erzwungen werden kann, hat das alles keinen Sinn.
        Zuletzt geändert von Gast; 16.06.2012, 11:33.

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          Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
          In früheren Zeiten wurde sowas meistens mit einem Krieg bereinigt oder auch mit Hyperinflation, Rezession oder allem zusammen.
          Ich sehe das genau so.
          Und wie einige andere hier hätte ich mir früher nicht vorstellen können WIE "kreativ" man wirklich bei der Konkursverschleppung sein würde.
          Wie schon mehrfach geschrieben erinnert mich das alles an das Ende des Ostblocks.
          Wie ich erst viele Jahre nach der Wende erfahren habe waren die Wirtschaftsexperten in der DDR keinesfalls so unfähig wie heute immer dargestellt.
          Ganz im Gegenteil wurde das Politbüro Jahre vorher darüber informiert wann der Laden pleite sein würde und was man tun müsste um das zu verhindern.
          Die lagen damals fast auf den Monat genau richtig.
          Wie hat die Staatsführung reagiert ?

          GAR NICHT, ein Bankrott des Systems kam in seiner inneren Logik einfach nicht vor.
          Die einzige Lösung wäre gewesen das System als solches in Frage zu stellen und das war einfach nicht vorstellbar.
          Eine solche Möglichkeit existierte einfach nicht.
          Also hat man einfach weiter gemacht bis zum bitteren Ende.

          Und an dem Punkt sind wir jetzt wieder.
          Inzwischen glaube ich auch nicht mehr dass das alles eine riesen Verschwörung zur Errichtung eines europäischen Superstaates ist.
          Es ist einfach ein krankes System das aus sich heraus immer weiter laufen wird bis es tot ist.
          Und seine ganzen Profiteure und Ideologen werden es so lange weiter am Leben erhalten, koste es uns was es wolle.
          Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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            Die Griechen sind offensichtlich immer für ein Späßchen zu haben. Da reicht es nun für eine Koalition auf ND und Pasok und dann erklärt Pasok, dass sie sich nur an der Regierung beteiligen, wenn Syriza auch dabei ist und Syriza erklärt, dass sie sich nicht an einer Regierung beteiligen.
            Vielleicht könnte man die nächsten Wahlgänge dann in einem wöchentlichen Rythmus abhalten, damit sich nicht alles immer so lange hinzieht.

            Ansonsten kann man nur hoffen, dass es am Freitag nicht zu Verwechslungen kommt:
            Angehängte Dateien

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              Ja Gott sei Dank haben die "pro-europäischen" Kräfte gewonnen. Dann kann das Theater ja noch ein bischen weitergehen. Ich bewundere auch den Mut und die Ausdauer der Griechen, immer wieder dieselben korrupten Penner zu wählen, die das Land erst runtergewirtschaftet haben...

              Wahl in Griechenland: Euro-Freunde können Koalition bilden | FTD.de

              Kommentar


                Das Problem ist eben, dass anders nicht notwendigerweise auch besser ist. Allerdings glaube ich, dass man den Griechen früher oder später auch mit einer ND-Regierung etwas entgegen kommt, indem man ihnen für die Sparmaßnahmen mehr Zeit lässt und parallel dann irgendwann auch noch Geld schickt, dass nicht auf dem Sperrkonto liegen bleibt.

                Kommentar


                  Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                  Ja Gott sei Dank haben die "pro-europäischen" Kräfte gewonnen. Dann kann das Theater ja noch ein bischen weitergehen. Ich bewundere auch den Mut und die Ausdauer der Griechen, immer wieder dieselben korrupten Penner zu wählen, die das Land erst runtergewirtschaftet haben...

                  Wahl in Griechenland: Euro-Freunde können Koalition bilden | FTD.de
                  Ich sehe es anders...

                  Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen das die (meisten) Griechen unter Wahlen mehr ihren Spaß haben als unter Entscheidungen treffen.
                  Dennen macht es wahrscheinlich Spaß sich auf der Straße zu beschweren und zu prügeln (Demonstrationen) als regiert zu werden...

                  Deren Pech!
                  Ich wünsche mir dass es denen jetzt noch härter trifft...sie haben es ja so gewollt! Eine Partei zu wählen die, wie der ND Chef sagte: "Ich werde meine Unterschrift unter den Vertrag (Memorandum) in Ehren halten"...
                  Obwohl er eigentlich (vor den Wahlen) für eine Neu Regulierung stand!
                  Und er trotzdem das (Memorandum) so wie es war unterschrieben hat (damals). Verstehe es wer will und wie er es will.
                  Die Griechen haben ihre kleine Chance (wenn sie eine hatten) verpasst und an die Wand gespielt...
                  Es wird jetzt so weitergehen (wenn nicht sogar schlimmer) als vorher.
                  Und das Schlimme ist das die selben Griechen ab eine gewisse Zeit wieder vor dem Parlament gehen werden und "Verräter", "Angestellte der EU und Banken", "Bezahlte Mörder", "Anti-Griechen", "Aufgekaufte" schreien wird wenn sie einen Abgeordneten sehen...den sie (~50% der Wähler) vorher gewählt haben.

                  Da sage ich nur eins: Pech eben!

                  Mal sehen....

                  Die Einzigen die mir Leid tun sind die Kinder Griechenlands die keine Schuld trifft und trotzdem keine Zukunft haben...ohne Krankenhäuser, Bildung, Sozialstaat und Hoffnung...

                  Armes Europa!
                  Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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                    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                    Ja Gott sei Dank haben die "pro-europäischen" Kräfte gewonnen. Dann kann das Theater ja noch ein bischen weitergehen. Ich bewundere auch den Mut und die Ausdauer der Griechen, immer wieder dieselben korrupten Penner zu wählen, die das Land erst runtergewirtschaftet haben...

                    Wahl in Griechenland: Euro-Freunde können Koalition bilden | FTD.de
                    Wie sagte @LordPalpatine auf twitter doch so schön: "Congratulations to my apprentice, and Chancellor of Germany, Angela Merkel for winning the Greek elections."


                    @Area51 1/2
                    Da sind wir Deutschen doch nicht anders. Da wird genörgelt und genörgelt und genörgelt, aber am Wahltag wirds dann doch wieder eine von den 4 Parteien die uns immer weiter in die Scheiße geritten haben.
                    Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                    "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                    "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                      Nachdem jetzt ja - wie schon seit einem halben Jahr rum prophezeit - die Eurkrise auf Deutschland durchschlägt und zusammen mit der Wachstumsabkühlung in China unsere Volkwirtschaft abzuwürgen droht, bin ich echt mal gespannt, wie Mutti reagiert, und auch die anderen EU-Nationen.
                      Bald könnte alles ganz, ganz schnell gehen.

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                        Joa, ich mach jetzt auch Schulden und beantrage dann Finanzhilfe bei meinem Nachbar, aber zurückzahlen dürfens dann die Banken (umgelegt auf die Eu die Steuerzahler) oder gleich einen Schuldenerlass

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                          Hervorragende Idee!

                          Meine Frau und ich bauen uns gerade ein Eigenheim, für das wir eine Menge Kohle aufnehmen mussten, sprich einen fettenfettenfetten Kredit. Den werden wir aber nicht zurückzahlen. Nein, da wären wir ja schön blöd. Wir vereinbaren stattdessen ein Treffen mit dem Bankvorstand und werden dann über einen Schuldenschnitt verhandeln.

                          Alternativ erhöhen wir einfach den Druck auf unsere Nachbarn, die Schulden doch gefälligst auf alle umzulegen, weil sie uns allein einfach zu hoch sind.

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                            Man oh man, wenn man sich hier einige Beiträge durchliest, fragt man sich wirklich, warum Doppelmoral so erstrebenswert zu sein scheint.

                            Hier wird so getan, als ob die Griechen ein Verbrechen begangen hätten und nun gefälligst die Bestrafung dafür akzeptieren sollen.
                            Das aber die meisten den Umstand griechischer Bakschis Mentalität als vorteilhaft angesehen haben, wenns in den Urlaub ging, wird gefliessentlich verschwiegen.
                            Ja und klar, das "saubere und aufrichtige" Deutschland kennt solche Mechanismen natürlich nicht. Als wenn es in den bestimmten Kreisen unserer Gesellschaft kein Beschiss gäbe! Nur dass dieser halt diskreter und teils sogar noch als normal angesehen wird. Pah, was ne widerliche Doppelmoral ist das?

                            Ich würde gerne mal sehen, was in Deutschland los wäre, würden wir auch nur einen Bruchteil der Einschnitte hinnehmen müssen, welche die Griechen gerade zu verdauen haben. Deutschland = Weltmeister im Jammern auf hohem Niveau!

                            Ich hoffe, dass Merkel und andere mal von dem hohen Ross geholt werden. Also nicht nur Politiker, sondern auch Teile unserer ach so "feinen" Gesellschaft, die mit widerlichem Voyeurismus pseudobelehrend gegenüber den notleidenden Griechen auftreten.
                            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                            DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                            ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                              Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                              Man oh man, wenn man sich hier einige Beiträge durchliest, fragt man sich wirklich, warum Doppelmoral so erstrebenswert zu sein scheint.
                              Ich frage mich zuallererst, wozu ich meinen großen, langen Musterpost eigentlich verfasst habe. Na ja, selbst Schuld, ich hätte mir eigentich denken müssen, dass es bei den entsprechenden Personen vorbei gehen würde.

                              Davon ab bin ich inhaltlich mal wieder ganz bei dir, EH. Man sollte in Deutschland mal eine Nörgelsteuer einführen. Aber dann müssen wir die Tage verlängern, 24 Stunden reichen dann nämlich nicht mehr aus um das anfallende Steueraufkommen zu erwirtschaften.

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                                Bin ich eigentlich der einzige, der tatsächlich das erste Mal in seinem Leben Angst hat, dass eine Katastrophe passieren könnte, die nicht nur abstrakt in den Medien exisitert, sondern tatsächlich auch mich und die meisten hier in diesem Forum berühren wird? Zumindest kann ich mir angesichts offener Target 2 Forderungen, angesichts der Bürgschaften von Deutschland/Österreich, angesichts der Tatsache, wie verzahnt unsere Volkswirtschaften sind, nicht vorstellen, dass das größte Problem beim auseinanderbrechen der Eurozone, die potentiell stark aufwertende D-Mark ist?! Es gibt zwar keine wirklich zuverlässigen Analysen für den Fall der Fälle, aber dass das ganze auch für Deutschland sehr sehr teuer wird, müsste jedem klar sein. Und ich sehe derzeit keine Möglichkeit diese Dynamiken aufzuhalten. Ist das irrational?
                                Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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