Der EURO in der Krise

[Chloe]

Ja, und die Kehrseite ist dies:

BUBA: Bilanz des Wahnsinns - Querschuesse

Ich halte das Geschrei der Regierung um die Eurobonds langsam für ein bewusst und gezielt angezetteltes Ablenkungsmanöver, um die Aufmerksamkeit vom ESM und den Fehlentwicklungen in der Geldpolitik abzuwenden.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Chloe schrieb nach 5 Stunden, 12 Minuten und 43 Sekunden:

Die Runde bei Will gestern war übrigens wieder mal eine der besseren. Gäste: Dirk Müller, Lafontaine, Kramp-Karrenbauer, ein Buchautor, dessen Namen ich vergessen habe und ein griechischer Journalist.

ARD Mediathek: Anne Will - Spar-Angie gegen Spendier-François - das letzte Euro-Gefecht? - Mittwoch, 23.05.2012 | Das Erste

Eine recht vernünftige Diskussion, kein Geschrei und Gezetere und mit wenig Nebelkerzen. Lafo und Müller ist zu verdanken, dass in vielen Punkten für Klarheit gesorgt wurde. Die erste Viertelstunde über den Stand von Lafo's Karriere kann man sich allerdings schenken.

Heute bei Illner ist David Graeber, Autor von "Debt". Der Zusammenstoß mit Markus Söder und Ex-Dresdner-Bankchef Walter könnte interessant werden.

[Eye-Q]

Die CDU Tante ist ja peinlich. Leiert die abgelutschten nichtssagenden Platitüden runter, langweilig.
Und zu Müller und Lafontaine ist nichts mehr hinzuzufügen...

[Chloe]

Es sagt vielleicht mehr über das Auftreten von Vertretern der schwarz-gelben in Griechenland- und Eurokrisen-Diskussionen ansonsten als über Kramp-Karrenbauer, aber ich fand ihren Auftritt bei Will recht angenehm. Wenn ich das mit den diversen Lindners, Kampeters, Frickes etc. vergleiche... das sind doch Welten. Sie vertritt zwar Positionen, denen ich nicht zustimme, aber sie wird zu keinem Punkt impertinent.

Interessant fand ich vor allem die Geschichte mit den neu entdeckten Gas- und Ölvorkommen vor Griechenland - und dass eine der ersten Maßnahmen der Troika war, das einzige griechische Institut, das zu entsprechenden geologischen Untersuchungen in der Lage war, zu schließen. Man fragt sich schon, was in deren Hirn eigentlich vor sich geht.

Die Sendung bei Illner war leider ein bisschen ein Reinfall. Vielleicht habe ich auch zuviel erwartet. Söder tutete wieder ins Stammtisch-Horn, ansonsten kam nicht viel interessantes, und Graeber holte Illner erst im letzten Drittel in die Runde. Das Interessanteste war noch der ökonomische Berater der griechischen Syriza, der leider viel zu wenig zu Wort kam. Via Trittin kam immerhin die Info, dass Merkel wohl mit den Projektbonds einverstanden ist.

[Eye-Q]

"Inzwischen" gehe ich persönlich davon aus, dass ALLES mit Garantie nicht (!) per Zufall geschieht! All die Empörungen und/oder Auftreten diverser Politiker sind alles nur Show.

[Area51 1/2]

Das wird der letzte Post von mir sein in dieses Thema.
Weil es sowieso zu spät ist um etwas zu ändern...die Dinge haben ihren Lauf genommen...schon vor Jahren.

Das griechische Volk hat bald nichts mehr zu essen.
Es wird in kurze keine Bildung mehr bekommen.
Die Krankenhäuser sind ohne Medikamente und Ärzte.
Die Arbeitslosigkeit steigt ins unermessliche.
Die Zahl der illegalen Einwanderer (wegen das fehlen einer Politik) steigt ins unerträgliche.
Fabriken und Geschäfte schließen eins nach dem anderen.
Mord und Überfall gehören zum Alltag.
Die jungen Griechen flüchten ins Ausland.
und und und....


Das alles hat uns eine Macht ins Haus gebracht die nicht mal mit der EU etwas gemeinsam hat.
Eine US Amerikanische PRIVATE Agentur hat Griechenland abgestuft.
Warum?

Keine Ahnung!

Eine US Amerikanische private Agentur hat den Rest der Welt davor gewarnt griechische Staatsanleihen zu kaufen.
Eine US Amerikanische private Agentur hat (darauf hin) den Markt mit griechische Staatsanleihen überschwemmt.

Der Preis dieser Anleihe fiel ins Bodenlose.

Und was machte damals die EU? Und das ach so hilfsbereite Deutschland?

GAR NICHTS!
Warum?


Keine Ahnung!


Zwei Jahre später wollte keiner mehr etwas von gr. Staatsanleihen hören.
Griechenland war gezwungen sich einen Kredit zu nehmen.

Erst dann wachte die EU auf (vor allem Deutschland) und besorgte einen solchen Kredit.
Deutschland für 1,etwas% Zinsen und gab es weiter an Griechenland mit 5,6%...das nannte man Hilfe!
Andere Kredite folgten die aufgenommen wurden mit 1,etwas Zinsen und lagen/liegen immer noch (und hier kommt es!!!!!) als Sicherheit für Griechenland in irgend eine Bank.
Die Kredite wurden nie ausgezahlt.
Bzw. sie flossen als Zinsen wieder zurück...
In Zahlen als Beispiel:

Kredithöhe= 500
Zinsen= 20 (werden sofort abgezogen)
Rest 480 (als Sicherheit)
Verzinste Summe die zurück bleibt= 480 (die als Schulden gilt)
Neuer Kredit=500
Neue Zinsen= 20 (+die Zinsen von den 480)= 17 (macht 37 die sofort ausgezahlt werden)
Neue Restbetrag= 463 + 480= 943 (das weiterhin als Schulden gilt und weiterhin verzinnst wird)

Obwohl die Summe (943) rein logistisch ist und niemals abgehoben worden ist!
Es liegt da als Sicherheit.
Nun sagt ich am Anfang dass Deutschland (nicht nur) die Kredite mit 1,etwas Zinsen gesichert haben.
Da jedoch die Zahl des, als Sicherheit liegenden Betrages, mittlerweile sehr hoch ist sagt plötzlich Deutschland:
Griechenland muss aus dem Euro raus. Denn sie muss diesen Betrag ja auch irgendwann zurückzahlen...

Also sie zahlt (eigentlich mehr eine zurück Überweisung)1000 +1,etwas Zinsen zurück!

Sagen wir mal es waren 1,5%
Also muss Deutschland 1000 + 15 zurück zahlen...
Die Gewinne jedoch sind= 20 + 17 (+die Zeit die das Geld immer noch auf der Bank als Sicherheit liegt sagen wir mal 3).
Reiner Gewinn für die EU Staaten die sich daran beteiligt haben= 20 + 17 + 3 - 15 = 25!!!


So macht man Geschäfte in ein vereintes Europa.

Das Schlimme dabei ist dass die nächsten Opfer bereits um die Ecke warten...
Bulgarien, Kroatien, Rumänien .....u.s.w.

Oder mal anders gesagt: Warum drängt Deutschland für die Aufnahme dieser Länder in die EU?
Und dann auch in so eine Zeit wie die jetzige?


PS: Wo Deutschland steht meine ich Banken und Konzerne + Politik...nicht das deutsche Volk.
Das wird auch auf die Strecke bleiben...es fängt schon an mit Leiharbeit und Zeitarbeit und Arbeitslose...+Bildung und Soziales.

Es macht mir nichts aus dass ich das Lamm bin welches zu Schlacht geführt wird...ich will jedoch wissen wer und warum...mich zum Lamm gemacht hat.

Es stirbt sich leichter!



Danke.

[Leandertaler]

Interessant fand ich vor allem die Geschichte mit den neu entdeckten Gas- und Ölvorkommen vor Griechenland - und dass eine der ersten Maßnahmen der Troika war, das einzige griechische Institut, das zu entsprechenden geologischen Untersuchungen in der Lage war, zu schließen. Man fragt sich schon, was in deren Hirn eigentlich vor sich geht.

Allerdings stellt sich die Frage, wie relevant dieses Institut in der Praxis tatsächlich war.
Da passiert nämlich durchaus bereits etwas. Es gibt bereits ein Abkommen um die Erdgasvorkommen vor Zypern zusammen mit Israel und Zypern auszubeuten und auch Probebohrungen vor Kreta, wo Öl und Gas vermutet werden, könnten dieses Jahr noch stattfinden:
Ölkrise: Griechenland hängt an Irans Tropf - manager magazin - Politik
Gasfunde im östlichen Mittelmeer - der "dritte Korridor"? | Telepolis

Die Frage ist halt auch, wie viel Geld sich damit tatsächlich machen lässt und wann das mal soweit sein könnte.

€: Hier habe ich noch etwas zum vermuteteten Wert der Vorkommen für den griechischen Staat gefunden:

Maniatis veranschlagt, dass die drei Vorkommen, um die es jetzt geht, über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren dem griechischen Staat Einnahmen von elf bis 15 Milliarden Euro bringen werden.

Griechenland ist nicht Saudi-Arabien - Wirtschaft - Tagesspiegel

Und ansheinend dauert es nach den Probebohrungen so ungefähr 10 Jahre, bis dann wirklich gefördert wird.

[Chloe]

"Inzwischen" gehe ich persönlich davon aus, dass ALLES mit Garantie nicht (!) per Zufall geschieht! All die Empörungen und/oder Auftreten diverser Politiker sind alles nur Show.

Glaube ich jetzt bei Kramp-Karrenbauer nicht. Die machte mir eben wegen dieses Auftretens auch vor der Saarland-Wahl schon einen recht sympathischen Eindruck.

Allerdings stellt sich die Frage, wie relevant dieses Institut in der Praxis tatsächlich war.
Da passiert nämlich durchaus bereits etwas. Es gibt bereits ein Abkommen um die Erdgasvorkommen vor Zypern zusammen mit Israel und Zypern auszubeuten und auch Probebohrungen vor Kreta, wo Öl und Gas vermutet werden, könnten dieses Jahr noch stattfinden...

Das kam gestern auch zur Sprache. Das Institut wurde aber, wenn ich das recht verstanden habe, geschlossen, bevor man dort etwas angefangen hat. Müller stellte eben zurecht die Frage, warum da alle Welt jetzt zugange ist, nur nicht Griechenland oder die EU.

Natürlich wird das nicht mit Saudi-Arabien vergleichbar sein, aber eigentlich sollte man in der Situation, in der Griechenland ist, doch meinen, dass man jede Chance nutzt.

Die Krokodilstränen der konservativen deutschen Presse darüber, dass unsere Kanzlerin ihren Status als alleiniger Superstar auf EU-Gipfeln verloren hat sind ja schon amüsant. Gleich nebenan aus Österreich habe ich eine etwas andere Perspektive gefunden:

Ein starker Auftritt von Hollande - Wiener Zeitung Online

Kanzler Werner Faymann sieht eine neue Diskussionskultur unter den EU-Regierungschefs durch Hollande. Bisher trafen sich Merkel und Nicolas Sarkozy vor EU-Gipfeln, um dem Rest Europas ihre Beschlüsse mitzuteilen. Jetzt wurde erstmals informell debattiert, wie es weitergehen soll. So sollte es bleiben.

Ich muss sagen, ich fand diesen deutsch-französischen Zweier-Klüngel, der im Vorhinein ausheckte, was die anderen dann gefälligst abnicken sollten, schon immer höchst merkwürdig und habe mich gefragt, warum es da nicht mehr Widerstand gibt. Wäre schön, wenn sich das ändern würde.

[Leandertaler]

Das kam gestern auch zur Sprache. Das Institut wurde aber, wenn ich das recht verstanden habe, geschlossen, bevor man dort etwas angefangen hat. Müller stellte eben zurecht die Frage, warum da alle Welt jetzt zugange ist, nur nicht Griechenland oder die EU.

Natürlich wird das nicht mit Saudi-Arabien vergleichbar sein, aber eigentlich sollte man in der Situation, in der Griechenland ist, doch meinen, dass man jede Chance nutzt.

Bevor da nicht die genaueren Umstände bekannt sind und was dieses Institut praktisch wirklich bedeutet hat, würde ich da jetzt erstmal noch keine große Verschwörung vermuten.
Und das müsste dann ja auch schon seit längerem so sein, denn die griechische Ölwirtschaft zeichnete sich lange Jahre wohl vor allem durch Siechtum aus: Rohöl-Suche: Griechenland will Öl-Förderung ausbauen - Industrie - Unternehmen - Handelsblatt
Die EU dürfte grundsätzlich ja ein strategisches Interesse haben diese Vorkommen auszubeuten, nicht nur weil man Griechenland dann weniger zahlen müsste, sondern auch weil man weniger von Russland abhängig währe, ganz besonders wo Nabucco ja eher keine Erfolgsgeschichte zu werden scheint. Allerdings ist der EU in Sachen Geopolitik ja auch noch nie etwas zuzutrauen gewesen, weshalb es nicht verwundern würde, wenn man da gegen die eigenen Interessen arbeitet.
Bleiben, wenn man die Bösen in der Troika sucht, eigentlich nur noch die Amis über den IWF und selbst die dürften in aller Regel damit zufrieden sein, wenn sich US-Firmen da um Förderrechte bewerben können.
Zwar hat Dirk Müller beim Irak-Krieg ja unterstellt, dass es eigentlich darum ging sicherzustellen, dass das Öl auch weiterhin in Dollar gehandelt wird, aber für solhe Überlegungen dürfte Griechenland ja wohl nicht bedeutend genug sein.

Und was die Israelis angeht, die dürften ja vor allem an der Förderung zwischen Israel und Zypern arbeiten, also vor ihrer eigenen Küste. Wie Griechenland bei der ganzen Sache beteiligt ist, weiß ich nicht, vielleicht hat man da in der Ecke um Zypern irgendwelche Ansprüche oder soll vor allem Transitland sein und Pipelines nach Europa bauen.

[Chloe]

Bevor da nicht die genaueren Umstände bekannt sind und was dieses Institut praktisch wirklich bedeutet hat, würde ich da jetzt erstmal noch keine große Verschwörung vermuten.

Ich wüsste jetzt nicht, wo ich von Verschwörung gesprochen habe.

Und das müsste dann ja auch schon seit längerem so sein, denn die griechische Ölwirtschaft zeichnete sich lange Jahre wohl vor allem durch Siechtum aus: Rohöl-Suche: Griechenland will Öl-Förderung ausbauen - Industrie - Unternehmen - Handelsblatt
Die EU dürfte grundsätzlich ja ein strategisches Interesse haben diese Vorkommen auszubeuten, nicht nur weil man Griechenland dann weniger zahlen müsste, sondern auch weil man weniger von Russland abhängig währe, ganz besonders wo Nabucco ja eher keine Erfolgsgeschichte zu werden scheint.

Eben. Deshalb wird man ja fragen dürfen, woran das Desinteresse liegt. Egal wie bedeutsam dieses Institut nun war, in so einer Situation würde ich eigentlich erwarten, dass man eine solche Einrichtung fördert oder Kooperationen bildet, wenn sie alleine nicht bedeutsam genug ist, oder die Kapazitäten oder das Know-How fehlen, und nicht einfach zumacht, und das Feld irgendwem überlässt.

Allerdings ist der EU in Sachen Geopolitik ja auch noch nie etwas zuzutrauen gewesen, weshalb es nicht verwundern würde, wenn man da gegen die eigenen Interessen arbeitet.

Das vermute ich auch eher, dass die Sache schlicht verschlafen wurde.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Chloe schrieb nach 20 Minuten und 19 Sekunden:

Gestern in den Tagesthemen:

Sparzwang in Spanien - ARD Tagesschau

Das sollte auch den Letzten noch klarmachen, was das Problem mit Merkels Sparkurs ist.

Und als ob es nicht reichen würde, die bereits teilverstaatlichte und mit 4,5 Mrd "gerettete" Bankia braucht nochmal Geld - von 15 Mrd (!!) ist diesmal die Rede.

Bankia fordert Spanien neue Milliarden-Opfer ab - Reuters.de

Wo Spanien dieses Geld jetzt hernehmen soll, ist vollkommen schleierhaft.

[Gast]

Wo Spanien dieses Geld jetzt hernehmen soll, ist vollkommen schleierhaft.

Nö, wieso ist das schleierhaft? Aus dem Bildungs- und Gesundheitssektor natürlich.

[Bitte an dieser Stelle keine Hinweise zu Sinn und Unsinn diees Vorschlags]

[Chloe]

Jetzt kommt's aber wirklich knüppeldick. Katalonien ist anscheinend kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.

Spaniens Regionen und Banken brauchen noch mehr Hilfe | Ausland | Reuters

Die nächste Hiobsbotschaft für die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy kommt aus Katalonien. Ausgerechnet die reichste autonome Region bat die Zentralregierung am Freitag um rasche Finanzierungshilfe...Kataloniens Präsident Artur Mas richtete einen dramatischen Appell an die Regierung. "Uns ist es egal, wie sie es tun, aber wir müssen Zahlungen tätigen am Monatsende", mahnte er.

[Gast]

Ich bin ja gespannt was die machen, wenn Spanien das nicht in den Griff kriegt und danach sieht es im Moment stark aus. Der Rettungsschirm wird für Spanien nicht reichen, außer für ein paar Monate vielleicht. Da bleibt ihnen eigentlich nichts anderes übrig als dem ESM zu erlauben, auch Banken zu "kapitalisieren". Außer es soll doch die EZB mit der ganz dicken Keule alles richten.

[Chloe]

Oh, Gott, oh Gott... muss denn jetzt wirklich jeder ankommen und seinen mehr oder weniger qualifizierten Senf publizieren... und schon wieder muss der zweite Weltkrieg herhalten.

Gedicht von Günter Grass zur Griechenland-Krise - Europas Schande - sueddeutsche.de

19 Milliarden soll die Bankia brauchen, heißt es jetzt schon.

Es wird gar nichts übrig bleiben, als den ESM zur Bankenkapitalisierung zu nutzen... vorausgesetzt, es ist überhaupt noch bis 1. Juli Zeit. Hoffentlich kapiert Merkel und der Rest des schwarz-gelben Haufens endlich, was die Stunde geschlagen hat, die Zeit für Parteientaktieren und dogmatische Prinzipienreitereien ist jetzt definitiv vorbei.

Ob auf die Dauer der ESM aber ausreichen wird? Ewig kann die EZB auch nicht die Dicke Bertha rausholen. Inzwischen werden von Banken schon Transferrechte an spanischen Fussballern als "Sicherheit" hinterlegt, lese ich eben.

Tja, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe. Das fliegt uns alles um die Ohren, fürchte ich, und das eher früher als später.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Chloe schrieb nach 7 Stunden, 6 Minuten und 27 Sekunden:

Pünktlich zu allen Nachrichten über die desolate Lage in Spanien kommt die Meldung herein: Das Exportvolumen der deutschen Volkswirtschaft hat ein neues Allzeithoch erreicht.

Deutschland: Exportvolumen bei 51,97% des nominalen BIPs - Querschüsse

Zum Vergleich: "Exportweltmeister" China liegt bei 26 Prozent.

Diese aberwitzige Exportmaschine, extrem wettbewerbsfähig und erfolgreich am Weltmarkt ist zusammen mit völlig unterentwickelten Volkswirtschaften in einem gemeinsamen Währungsraum vereinigt, profitiert vom relativ schwachen Außenwert des Euro und befeuert mit maximaler Kraft die Ungleichgewichte innerhalb des Währungsraumes und spielt die Partner hoffnungslos an die Wand, die realistischer Weise unter dem Korsett der gemeinsamen Währung keine Chance haben an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Deutschland aufzuschließen. Die Schere der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit schließt sich deshalb auch nicht, sondern öffnet sich immer weiter! Dieser Wahnsinn kumuliert sich in einer Währungsunion der Narren, deren Ungleichgewichte zwangsläufig in einer Schuldenkrise münden musste und wo die sinkende Leistungsfähigkeit der Schuldner, eine Lösung der Probleme immer weiter erschwert und komplette Zahlungsausfälle immer wahrscheinlicher macht.
[...]
Eigentlich ist mit den Grafiken alles gesagt, aber es bleibt unfassbar das dieser offensichtliche Irrsinn, des Exportierens und Befeuerns der Ungleichgewichte und im Gegenzug des Kumulierens von uneinbringbaren Forderungen mit Vehemenz, gar Stolz und Selbstgerechtigkeit bis zum bitteren Ende, dem potentiellen Auseinanderbrechen der Eurozone durchgezogen wird, ohne zu reflektieren, dass dies ökonomische Pyrrhussiege sind.

Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Ermöglicht und befördert wird dies durch Lohndumping und eine künstlich unterbewertete Währung als Resultat der Währungsunion - in der Volkswirtschaftslehre gibt es dafür einen Begriff: "beggar my neighbour policy". Und finanziert werden diese Exportüberschüsse, soweit sie innerhalb der Eurozone anfallen, nicht etwa durch die importierenden Länder, sondern durch den deutschen Steuerzahler, via Target2.

Das alles wird Merkel aller Voraussicht nach nicht davon abhalten, weiter das deutsche Erfolgsmodell hochzuhalten und zu promoten - ungeachtet der Situation in den Krisenländern, und mit allen Konsequenzen. Also, bitte anschnallen und sicherstellen, dass die Airbags funktionieren, denn es geht mit Vollgas frontal gegen die Wand.

[HMS Fearless]

[/color][/size]Pünktlich zu allen Nachrichten über die desolate Lage in Spanien kommt die Meldung herein: Das Exportvolumen der deutschen Volkswirtschaft hat ein neues Allzeithoch erreicht.

Deutschland: Exportvolumen bei 51,97% des nominalen BIPs - Querschüsse

Zum Vergleich: "Exportweltmeister" China liegt bei 26 Prozent.



Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Ermöglicht und befördert wird dies durch Lohndumping und eine künstlich unterbewertete Währung als Resultat der Währungsunion - in der Volkswirtschaftslehre gibt es dafür einen Begriff: "beggar my neighbour policy". Und finanziert werden diese Exportüberschüsse, soweit sie innerhalb der Eurozone anfallen, nicht etwa durch die importierenden Länder, sondern durch den deutschen Steuerzahler, via Target2.

Das alles wird Merkel aller Voraussicht nach nicht davon abhalten, weiter das deutsche Erfolgsmodell hochzuhalten und zu promoten - ungeachtet der Situation in den Krisenländern, und mit allen Konsequenzen. Also, bitte anschnallen und sicherstellen, dass die Airbags funktionieren, denn es geht mit Vollgas frontal gegen die Wand.

Was wäre die Lösung?
Die wirtschaftlich schwachen EU-Länder aus dem Euro zu lösen und ihnen ihre eigene (tief bewertete) Währung zu geben und den Wechselkurs des Euros anheben?
Das würde in Ländern wie Griechenland Export und Turismus begünstigen.
Ich persönlich hätte garnichts gegen einen höher bewerteten Euro, aber wie sinnvoll wäre das für Europa als ganzes?

[Gast]

Was wäre die Lösung?
Die wirtschaftlich schwachen EU-Länder aus dem Euro zu lösen und ihnen ihre eigene (tief bewertete) Währung zu geben und den Wechselkurs des Euros anheben?
Das würde in Ländern wie Griechenland Export und Turismus begünstigen.
Ich persönlich hätte garnichts gegen einen höher bewerteten Euro, aber wie sinnvoll wäre das für Europa als ganzes?

Es ist natürlich hochgradigst sinnvoll für Europa wenn nicht dauernd der halbe Kontinent vor der Totalpleite bewahrt werden muss. Es ist ja nicht so, dass man mit dreistelligen Milliardenbeträgen nichts besseres tun könnte als Handelsdefizite zu finanzieren.

Fragt sich halt welche Länder raus müssen und welche Länder drinbleiben können. Hätten wir das EWS noch, hätten alle vier südeuropäischen Währungen längst abgewertet. Problem heute: Spätestens wenn Italien rausgeht, könnte der Euro tatsächlich im Arsch sein und zumindest ich fände das weder wünschenswert noch sinnvoll, sowohl politisch als auch ökonomisch. Spanien könnte er vielleicht gerade noch verkraften.

Ich denke, dass zumindest Griechenland und Portugal austreten müssen. Deutschland muss endlich das sinken der Reallöhne stoppen, damit Länder wie Italien überhaupt mal die Chance haben, wieder aufzuholen. Und komme mir bloß keiner mit dieser depperten Fußballspiel-Analogie. Diese Länder sind nicht die "gegnerische Mannschaft", sondern unsere Mitspieler, die wir dauernd niederkrätschen um dann rumzumaulen, dass sie nicht auf die Beine kommen.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
SF-Junky schrieb nach 2 Stunden, 9 Minuten und 44 Sekunden:

Inzwischen sind wir bei 23,5 Milliarden für Bankia: Spanische Bank in Not - Bankia-Rettung soll Madrid mehr als 23 Milliarden Euro kosten - Wirtschaft - sueddeutsche.de