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    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
    Die Griechen heben ihre Euros von den Banken ab, massenhaft.

    Wir nähern uns dem letzten Akt.
    Das hätten wir alles schon vor einem Jahr haben können. Es wurde alles verschoben aber nichts aufgehoben. Eine Staatspelite ließe sich zu keinem Zeitpunkt seit 2008 mehr abwenden, da Griechenland kein adäquates Wirtschaftssystem hat, welches die Schulden bedienen und gleichzeitig den Sozialstaat aufrecht erhalten kann.

    Jetzt ist natürlich die Frage, was wichtiger ist, den Sozialstaat am Leben zu erhalten und die einfachen Bürger vor Elend und Not zu schützen oder die Staatsschulden auf Teufel komm raus abzubauen.

    Die Griechen haben durch ihre Wahl eine recht eindeutige Entscheidung getroffen.

    Da es sowieso nicht mehr die geringste Chance gibt diese Schulden jemals zu tilgen, ist ein Staatsbankrott der einzige Ausweg. Lieber ein Ende mit Schrecken...
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    Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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      Zitat von McWire Beitrag anzeigen
      Jetzt ist natürlich die Frage, was wichtiger ist, den Sozialstaat am Leben zu erhalten und die einfachen Bürger vor Elend und Not zu schützen oder die Staatsschulden auf Teufel komm raus abzubauen.
      Der griechische Sozialstaat ist doch sowieso nicht zu retten. Wer soll den finanzieren?

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        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Der griechische Sozialstaat ist doch sowieso nicht zu retten. Wer soll den finanzieren?
        Die Bürger mit den Steuerabgaben. Es gibt sie ja, nur nicht in der richtigen Art und Weise und im richtigen Umfang.

        Zumindest eine Grundversorgung muss ja sichergestellt werden, man kann die Leute schließlich nicht verhungern lassen. Würde auch nicht funktionieren, da die Griechen dann einfach in die Nachbarländer der EU ausweichen würden, da jeder EU-Bürger freie Wahl des Wohnortes innerhalb der EU hat. Bevor ich hungere, haue ich dann doch lieber in ein Land meiner Wahl ab, was mich durchfüttert.
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          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
          Wer soll den finanzieren?
          Idealiter der griechische Steuerzahler. Aber wenn man das Land weiter in die braune Soße reintreibt mit Brutalo-Austerität wird's davon halt nicht mehr viele geben.

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            Zitat von McWire Beitrag anzeigen
            Zumindest eine Grundversorgung muss ja sichergestellt werden, man kann die Leute schließlich nicht verhungern lassen.
            Ja, das tut man aber. Aus Spaß an der Freude durchwühlen sie nicht die Müllkippen, und aus Spaß an der Freude geben die Frauen nicht ihre Kinder in Heimen ab.

            Der griechische Sozialstaat hat in irgendeiner mit Deutschland vergleichbaren Form nie existiert. Es gibt dort nichts Vergleichbares wie Hartz IV. Arbeitslosenunterstützung gibt es ein Jahr lang, und danach gibt es nichts mehr. Und das in einem Land, in dem jetzt jeder Fünfte arbeitslos ist.

            Das einzige, was die Leute noch rettet, sind die Familie und die Kirchen und ähnliche nicht-staatliche Organisationen.

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              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
              Ja, das tut man aber. Aus Spaß an der Freude durchwühlen sie nicht die Müllkippen, und aus Spaß an der Freude geben die Frauen nicht ihre Kinder in Heimen ab.

              Der griechische Sozialstaat hat in irgendeiner mit Deutschland vergleichbaren Form nie existiert. Es gibt dort nichts Vergleichbares wie Hartz IV. Arbeitslosenunterstützung gibt es ein Jahr lang, und danach gibt es nichts mehr. Und das in einem Land, in dem jetzt jeder Fünfte arbeitslos ist.

              Das einzige, was die Leute noch rettet, sind die Familie und die Kirchen und ähnliche nicht-staatliche Organisationen.
              Wenn man bedenkt, dass Deutschland durch den demografischen Wandel in den nächsten 25 Jahren etwa soviel Einwohner verlieren wird wie Griechenland derzeit Einwohner hat, können sie ja zu uns kommen.
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                Jedenfalls werden wir in den kommenden vier Wochen eine gigantische Propaganda-Maschinerie gegen die Syriza erleben. Es geht ja schon los. Der künstlich angeheizte Bankrun, Draghis Refinanzierungsstopp an griechische Banken, der IMF legt bis zur Wahl die Gespräche mit Griechenland auf Eis. Es taucht auch schon die erste Umfrage auf, in der die ND wieder vor der Syriza liegt. Ob das nun lanciert ist oder bereits die erste Reaktion auf die Drohgebärden der Troika - man darf gespannt sein, ob die griechischen Wähler angesichts der Drohungen umfallen werden.

                Wie aus der Auslandspresse hervorgeht, wird Merkel auf dem G8-Gipfel gehörig in die Mangel genommen. Nicht nur Obama, Hollande und Monti, auch Cameron macht offenbar Front.

                Merkel faces G8 isolation on eurozone - FT.com

                Was dort Top-Thema ist, davon liest man in der deutschen Presse kaum.

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                  Hier ist eine SEHR interessante Studie des ifo zu den notwendigen Anpassungen Griechenlands, Effekten eines Austrittes bzw. einer internen Abwertung und historischen Beispiele als Vergleich: http://www.cesifo-group.de/portal/pa...ds_aus_EWU.pdf

                  Habe zwar den vierten Abschnitt noch nicht gelesen, kann das aber nur jedem empfehlen! LESENSWERT!

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                    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                    Jedenfalls werden wir in den kommenden vier Wochen eine gigantische Propaganda-Maschinerie gegen die Syriza erleben. Es geht ja schon los. Der künstlich angeheizte Bankrun, Draghis Refinanzierungsstopp an griechische Banken, der IMF legt bis zur Wahl die Gespräche mit Griechenland auf Eis. Es taucht auch schon die erste Umfrage auf, in der die ND wieder vor der Syriza liegt. Ob das nun lanciert ist oder bereits die erste Reaktion auf die Drohgebärden der Troika - man darf gespannt sein, ob die griechischen Wähler angesichts der Drohungen umfallen werden.

                    Wie aus der Auslandspresse hervorgeht, wird Merkel auf dem G8-Gipfel gehörig in die Mangel genommen. Nicht nur Obama, Hollande und Monti, auch Cameron macht offenbar Front.

                    Merkel faces G8 isolation on eurozone - FT.com

                    Was dort Top-Thema ist, davon liest man in der deutschen Presse kaum.
                    Merkel ist weder gegenüber Obama noch gegenüber Hollande, Monti oder Cameron verpflichtet, sondern gegenüber ihren Wählern. Die Wähler in Deutschland wollen nicht, dass Merkel für Griechenland den Geldbeutel aufmacht, wo sie ja schon im eigenen Land sparen muss. Es ist schlicht nicht vermittelbar, Griechenland zu refinanzieren. Das Land hat sich an die Wand gefahren mit einer völlig chaotischen Politik. Es ist nicht Deutschland, dass Europa ins Chaos stürzt, es ist die gemessen an der Volkswirtschaftsleistung völlig unrealistische Ausgabepolitik der Pleitestaaten.

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                      Vielen Dank für den zu der Studie, die ich mir in Ruhe durchlesen werde.

                      Leider hört sich, was das Problem Spanien betrifft, Sinn auch ziemlich ratlos an.

                      ifo Standpunkt Nr. 134: Alle Augen auf Spanien

                      Von Moodys wurden heute 16 spanische Banken abgestuft. Warum, ist aus diesen Charts leicht zu erkennen.

                      Charts des Grauens - Querschüsse

                      Unter den abgestuften Banken ist auch die Santander - die zweitgrößte Bank Europas. Wenn die in ernste Schwierigkeiten kommt, wird es lustig. Wie übel es um die spanischen Banken steht, zeigt auch dieses Bild:

                      Spaniens notleidende Kredite und Darlehen - Querschüsse

                      Dazu muss man eigentlich nichts mehr weiter sagen.


                      Edit: @Oliver Hansen. Dir scheint nicht klar zu sein, dass ein Zusammenbruch der Eurozone den deutschen Steuerzahler ein klein wenig teurer als Griechenlandhilfen kommen wird.

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                        Edit: @Oliver Hansen. Dir scheint nicht klar zu sein, dass ein Zusammenbruch der Eurozone den deutschen Steuerzahler ein klein wenig teurer als Griechenlandhilfen kommen wird.
                        Griechenland entwickelt sich gerade wie einst die Weimarer Republik in ihrer Todesstunde. Das sollte schon Grund genug sein, das Land abzuschreiben. Die treten aus dem Euro aus und fertig. Griechenland wird sich zur Diktatur entwickeln, und zwar wahrscheinlich zu einer sozialistischen/kommunistischen.

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                          Ich bin vollkommen dabei, dass es das Beste wäre, Griechenland würde aus der Eurozone austreten. Sowohl für die Eurozone, als auch für Griechenland.

                          Der Beitrag, auf den du geantwortet hast weiter oben, bezog sich aber nicht nur auf Griechenland, sondern auf den Austeritätskurs im Allgemeinen, der eben dabei ist, auch Portugal und vor allem Spanien und Italien in den Vortex zu ziehen. Wenn das passiert, ist es mit der Eurozone vorbei. Die deutschen Steuerzahler stehen gegenwärtig mit rund 1,1 Billionen Euro im Risiko, was Kredite, Bürgschaften, Beteiligungen an Kreditzusagen und vor allem Target-Forderungen der Bundesbank angeht.

                          Wenn Merkel tatsächlich am Wohl der deutschen Steuerzahler gelegen wäre und nicht nur daran, mit derzeit populären Sparforderungen an Rezessionsländer die Stammtische zu höchsten Höhen an Beliebtheitswerten zu bringen, dann würde sie alles anstellen, dass die Eurozone nicht auseinanderbricht (was nicht bedeuten muss, dass Griechenland oder auch ein anderes kleines Land wie Portugal nicht austreten könnte). Der Austeritätskurs bringt zwar Beliebtheit an den Stammtischen, ist aber für den Fortbestand der Währungsunion gegenwärtig die größte Gefahr, denn er führt die Rezessionsländer immer tiefer in die Rezession. Deshalb muss er schleunigst beendet werden, wenn die deutschen Steuerzahler irgendeine Chance haben wollen, wenigstens einen Teil dieses Geldes wiederzusehen.

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                            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                            Die deutschen Steuerzahler stehen gegenwärtig mit rund 1,1 Billionen Euro im Risiko, was Kredite, Bürgschaften, Beteiligungen an Kreditzusagen und vor allem Target-Forderungen der Bundesbank angeht.
                            [...] Deshalb muss er schleunigst beendet werden, wenn die deutschen Steuerzahler irgendeine Chance haben wollen, wenigstens einen Teil dieses Geldes wiederzusehen.
                            Das Geld ist weg, schlicht und einfach. Die Frage, die man sich jetzt stellen muss ist doch nur, ob man weiter dem schlechten Geld gutes Geld hinterherwirft und noch ein paar Monate oder ein paar Jahre so tun kann, als bestünde noch eine Chance, dass man das Geld wieder bekommt, oder ob man gleich den Tatsachen ins Auge blickt und es abschreibt.

                            Das ist die gleiche Situation wie vor zwei Jahren, und wir sehen ja, was die Vogel-Strauß-Taktik uns seither gebracht hat. Wir haben nunmal nur die Wahl zwischen dem großen Kollaps jetzt, und dem größeren Kollaps später.

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                              Wenn du jetzt noch ein Patentrezept hättest, wie man Risiken in Höhe von mehr als des Dreifachen des Bundeshaushaltes abschreiben will. Es wären dir sicher sämtliche Regierungs- und Bundesbankverantwortlichen sowie unzählige deutsche Ökonomen dankbar dafür.

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                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Wenn du jetzt noch ein Patentrezept hättest, wie man Risiken in Höhe von mehr als des Dreifachen des Bundeshaushaltes einfach abschreiben will.
                                Wird es einfacher, nächstes Jahr das vierfache, oder in zwei Jahren das sechsfache des Bundeshaushaltes abzuschreiben? Ich glaube nicht.

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