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    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Der Unterschied zwischen Sinn und Bofinger ist, wenn ich das richtig erkannt habe, dass Bofinger da anscheinend keinerlei Sprengpotential erkennt und meint damit wäre das Bankensystem in diesem Ländern vor dem Zusammenbruch bewahrt worden.
    So ist es. Alles andere sind Technikalitäten. So hält man sich darüber auf, dass Sinn in einem Interview gesagt hat, die Zentralbanken im Süden "zögen das Geld aus der Druckerpresse". Natürlich stimmt das streng genommen nicht. Geld aus der Druckerpresse ziehen heißt, Kredite an Banken ohne Sicherheiten vergeben. Die Zentralbanken dort geben Kredite an Banken gegen Sicherheiten, die wertlos sind, weil sie auf Ramsch gestuft wurden und sie deshalb von keiner anderen Bank akzeptiert werden dürften, auch von der EZB übrigens nicht. Wer mag, darf jetzt gern einen durchschlagenden Unterschied darin sehen, ob es keine Sicherheiten gibt, oder ob es Sicherheiten gibt, die aber nichts wert sind. Ich sehe darin eine Technikalität, in Sinns Arbeitspapier ist das übrigens auch korrekt dargestellt.

    Genauso kann man sich darüber aufhalten, ob man es als Liquidität ansehen kann, die von der Bundesbank an die südlichen Zentralbanken fließt, obwohl die EZB mit einem Verrechnungskonto dazwischen geschaltet ist. Oder ob man die "Forderungen" der Buba (so heißt der Bilanzposten) jetzt schon als Kredit bezeichnen darf oder erst, wenn die Eurozone zusammenbricht. Das Risiko besteht. In jeder normalen Bilanz muss man für so etwas Rückstellungen bilden, weil es latente Risiken sind. Die verschwinden auch nicht dadurch, dass man die Möglichkeit ignoriert.

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      Das hier könnte interessant sein.

      In der aktuellen Ausgabe der APuZ geht es auch um das Thema, unter anderem mit Beiträgen von Voßkuhle und Renate Ohr:

      Schade... der gewünschte Inhalt wurde nicht gefunden :-(

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        Was wir hier vor uns haben, ist eine hausgemachte Krise des Banken! Der Privatbanken. Und als guter republikanischer Libertärer der ich bin, ich glaube hier ist die Lösung des Problems! Wie auch dessen Erklärung.

        The Global Debt Crisis: How We Got in It and How to Get Out

        Schon unsere Founding Fathers haben uns vor mehr als zwei Jahrhunderte,gewarnt was passieren wird, wenn wir diesen Teufel raus lassen!

        "I believe that banking institutions are more dangerous to our liberties than standing armies. If the American people ever allow private banks to control the issue of their currency, first by inflation, then by deflation, the banks and corporations that will grow up around [the banks] will deprive the people of all property until their children wake-up homeless on the continent their fathers conquered. The issuing power should be taken from the banks and restored to the people, to whom it properly belongs."

        Thomas Jefferson, 3rd president of USA.

        Mein Gott, wie Recht er hatte... Es wird an der Zeit für eine zweite Amerikanische Revolution, diesmal aber um die Privatbanken loszuwerden! Oder wie mein Vater immer zu sagen pflegt.. F*** the FED!!
        A well regulated militia being necessary to the security of a free state, the right of the people to keep and bear arms shall not be infringed!

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          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          In der aktuellen Ausgabe der APuZ geht es auch um das Thema, unter anderem mit Beiträgen von Voßkuhle und Renate Ohr
          Danke für den Link. Das von Frau Ohr ist eigentlich nichts anderes, als was sie seit 20 Jahren predigt. Muss eigentlich frustrierend sein. Und auf die BVerfG-Entscheidung zum ESM bin ich wirklich gespannt. Voßkuhle war übrigens kürzlich auch im hessischen Landtag mit einer Rede - Zusammenfassung hier.

          Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
          Was wir hier vor uns haben, ist eine hausgemachte Krise des Banken! Der Privatbanken. Und als guter republikanischer Libertärer der ich bin, ich glaube hier ist die Lösung des Problems! Wie auch dessen Erklärung.
          Man könnte leider nicht behaupten, dass sich die staatlichen Banken irgendwie besser verhalten hätten. Bayern-LB, ehemalige Sachsen-LB, Helaba, West-LB waren unter den größten Zockern. Und die HRE inklusive ihrer Bad Bank FMS Wertmanagement bekleckert sich seit der Verstaatlichung auch nicht wirklich mit Ruhm.

          Die Anreize stimmen nicht. Hat mal jemand den Kasino-Kapitalismus gelesen? Und bestimmte vollkommen absurde Produkte, die in den letzten 20 Jahren erfunden wurden, müssten einfach untersagt werden. Die Marktwirtschaft hat davor auch ohne sie gut existiert.

          ME muss man v.a. dieses Too Big To Fail-Problem in den Griff bekommen. Eine drastische Erhöhung der vorgeschriebenen Eigenkapital-Quote - kann auch größenabhängig sein, je größer die Bank, desto höher die erforderliche Quote - wäre ein wichtiger Schritt. Die 9 Prozent sind wohl nicht genug.

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            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
            Man könnte leider nicht behaupten, dass sich die staatlichen Banken irgendwie besser verhalten hätten. Bayern-LB, ehemalige Sachsen-LB, Helaba, West-LB waren unter den größten Zockern. Und die HRE inklusive ihrer Bad Bank FMS Wertmanagement bekleckert sich seit der Verstaatlichung auch nicht wirklich mit Ruhm.
            Solange, Privatbanken, die Hoheit über das Geld haben, solange wird das Problem bestehen. Das gilt als erstes zu entledigen und der Rest, ich glaube der gute alte Roosevelt, hat uns schon vorgezeigt, was zu tun ist, um diese Parasitäre Lebensform, namens Investembanken loszuwerden! Ein für alle mal!
            A well regulated militia being necessary to the security of a free state, the right of the people to keep and bear arms shall not be infringed!

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              Zitat von Chloe
              Man könnte leider nicht behaupten, dass sich die staatlichen Banken irgendwie besser verhalten hätten. Bayern-LB, ehemalige Sachsen-LB, Helaba, West-LB waren unter den größten Zockern. Und die HRE inklusive ihrer Bad Bank FMS Wertmanagement bekleckert sich seit der Verstaatlichung auch nicht wirklich mit Ruhm.
              Ich bin zwar weit davon entfernt, mich mit dem Thema auszukennen, aber waren die Landesbanken nicht mal stinklangweilige Banken, deren einzige Aufgabe es war, die Unternehmen mit günstigen Krediten zu versorgen? Was sie deshalb besonders gut konnten, weil sie schon immer staatliche Garantien hatten und sich deshalb zu günstigeren Konditionen Geld bei der Zentralbank leihen konnten? Und wurde dieses Modell nicht erst im Zuge der üblichen Liberalisierungen abgeschafft, woraufhin dann die Landesbanken auf Teufel komm raus so wie Privatbanken geführt werden mussten, mit all dem Wahnsinn, den das offensichtlich mit sich bringt? Ich meine, mal sowas gelesen zu haben.
              Zuletzt geändert von Valdorian; 24.03.2012, 16:51.
              "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
              -Cpt. Jean-Luc Picard

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                Die Rechtsträgerhaftung des deutschen Bankenwesens (Kreisspar-Genossenschafts-Landesbanken) wurde auf Betreiben der Deutschen Bank durch Druck der EU-Kommission in Deutschland ziemlich eingeschränkt, richtig.
                Und wenns nach der EU-Kommission geht, ist überhaupt das Deutsche Sondermodell mit seinen "seltsamen halb-staatlichen Banken" ein Dorn, der trotz aller Lehren aus der Finanzkrise gezogen gehört.

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                  Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                  Ich bin zwar weit davon entfernt, mich mit dem Thema auszukennen, aber waren die Landesbanken nicht mal stinklangweilige Banken, deren einzige Aufgabe es war, die Unternehmen mit günstigen Krediten zu versorgen? Was sie deshalb besonders gut konnten, weil sie schon immer staatliche Garantien hatten und sich deshalb zu günstigeren Konditionen Geld bei der Zentralbank leihen konnten? Und wurde dieses Modell nicht erst im Zuge der üblichen Liberalisierungen abgeschafft, woraufhin dann die Landesbanken auf Teufel komm raus so wie Privatbanken geführt werden mussten, mit all dem Wahnsinn, den das offensichtlich mit sich bringt? Ich meine, mal sowas gelesen zu haben.
                  Stimmt. Nur hätten die staatlichen Garantien den "Wahnsinn" eher noch verschlimmert, denn wenn von vornherein vom Staat für Verluste garantiert wird, heißt das erst recht, Verluste werden unmittelbar sozialisiert. Bei dem Modell muss man nicht mal mehr auf staatliche Rettung warten. Ich sehe nicht, wie das die Banken hätte von der Zockerei abhalten können.

                  Ich sehe nicht in der Frage der Eigentümerschaft das größte Problem. Die Sparkassen und die Volksbanken sind nicht deshalb ein Stabilitätsfaktor gewesen, weil sie in öffentlicher oder gemeinwirtschaftlicher Hand sind, sondern weil sie zu klein sind, um auf staatliche Rettung hoffen zu können. Es gibt auch genug kleine private Banken, die keine Probleme machten. Umgekehrt sind es die Landesbanken und auch die DZ-Bank - die zentrale Genossenschaftsbank - die ganz oder beinahe durch die letzten Stresstests gefallen sind. Das Problem entsteht dann, wenn die Institute sich darauf verlassen können, dass für Bankrotte der Steuerzahler gradestehen wird.

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                    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                    Stimmt. Nur hätten die staatlichen Garantien den "Wahnsinn" eher noch verschlimmert, denn wenn von vornherein vom Staat für Verluste garantiert wird, heißt das erst recht, Verluste werden unmittelbar sozialisiert. Bei dem Modell muss man nicht mal mehr auf staatliche Rettung warten. Ich sehe nicht, wie das die Banken hätte von der Zockerei abhalten können.
                    Na, wenn eine Bank von vorn herein unter der Kontrolle des Gemeinwesens steht, dann kann das Gemeinswesen ja auch dafür sorgen, dass die Bank nicht anderes als konservative Geschäfte macht. Dafür muss dann natürlich der politische Wille vorhanden sein. Was wohl offensichtlich nicht der Fall war.
                    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                    -Cpt. Jean-Luc Picard

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                      Natürlich nicht. Auch ein staatlicher Eigentümer ist an Einnahmen interessiert, und an konservativen Geschäften ist kein Geld verdient.

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                        Nun, bei den Landesbanken sind wenigstens die Gewinne auch immer an den Staat geflossen, was bei HRE z.B. nicht der Fall war (höchstens die Steuern).

                        Man sollte die Landesbanken einfach unter Aufsicht der Parlamente plus unabhängiger Gremien stellen, anstatt sie von den Regierungen beaufsichtigen zu lassen. Bei der BayernLB will man löblicherweise diesen Ansatz verfolgen.

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                          Es geht immer anders! Dieses Beispiel zeigt wie! Und neu ist es bestimmt nicht!

                          Staatsbankeninitiative: US-Schuldenstaaten revoltieren gegen Wall Street - manager magazin - Unternehmen

                          Bank of North Dakota
                          A well regulated militia being necessary to the security of a free state, the right of the people to keep and bear arms shall not be infringed!

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                            Jetzt ist wohl Gauweiler dem Finanzministerium wegen der Target-Geschichte auf die Pelle gerückt.

                            Schuldenkrise: Schwierige Suche nach den versteckten Euro-Risiken - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

                            Die Wortklauberei und die Ausflüchte sind herrlich. Reine Verrechnungspositionen also. Seit wann werden Verrechnungspositionen verzinst? Das ist nur übertroffen von Seehofers Erklärung, warum er plötzlich für die ESM-Ausweitung ist:

                            CSU-Chef Seehofer stellte sich bei einer Sondersitzung des erweiterten Parteivorstands hinter Merkel und wies gleichzeitig Kritik zurück, er habe die eigenen roten Linien "klar überschritten". Es gebe einen Unterschied zwischen Bürgschaften und tatsächlichem Ausfallrisiko, argumentierte Seehofer. Das Limit von 211 Milliarden Euro sei längst nicht erreicht, deshalb sei noch nicht einmal eine "blassrote" Linie überquert.
                            Schutzschirm gegen Finanzkrisen - Deutschland haftet 30 Jahre für Schuldenländer - Wirtschaft - sueddeutsche.de

                            Eigentlich kann man, wenn man gegen Merkels politische Vorhaben ist, nur hoffen, dass sie möglichst lange an der Regierung bleibt. Sie tut ja am Ende praktisch immer das Gegenteil dessen, was sie zu Anfang vor hatte. Vielleicht ist das das Geheimnis der hohen Sympathiewerte.


                            .
                            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                            Chloe schrieb nach 18 Minuten und 52 Sekunden:

                            Also das ist ja schon dreist.

                            In der Antwort auf die Anfrage von Peter Gauweiler heißt es, die Target 2 Salden dienten lediglich der Bilanzierung. „Target-Kredite“, wie sie der Chef des ifo-Instituts kritisiere, seien schlicht nicht existent. Bei den Forderungen und Verbindlichkeiten des Targetsystems handle es sich um „Verrechnungspositionen“, um die separaten Bilanzen nationaler Zentralbanken wieder auszugleichen.
                            Bundesregierung: Target-Kredite existieren nicht | DEUTSCHE MITTELSTANDS NACHRICHTEN

                            Dann überziehe ich jetzt mein Girokonto und sage meiner Bank, das sei kein Kredit, sondern nur eine "Verrechnungsposition", die entsteht, damit die Bilanzen wieder ausgeglichen sind. Für wie blöd halten die die Leute eigentlich?
                            Zuletzt geändert von Chloe; 26.03.2012, 17:59. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                              Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                              Was wir hier vor uns haben, ist eine hausgemachte Krise des Banken! Der Privatbanken. Und als guter republikanischer Libertärer der ich bin, ich glaube hier ist die Lösung des Problems! Wie auch dessen Erklärung.
                              Wenn du ein Libertàrer bist, wie kannst du dann fùr Regulierungen sein?

                              Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                              Mein Gott, wie Recht er hatte... Es wird an der Zeit für eine zweite Amerikanische Revolution, diesmal aber um die Privatbanken loszuwerden! Oder wie mein Vater immer zu sagen pflegt.. F*** the FED!!
                              Ist die FED nicht die US-Zentralbank? Seit wann ist die eine Privatbank?

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                                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                                Wenn du ein Libertàrer bist, wie kannst du dann fùr Regulierungen sein?
                                Warum sollte er nicht? Nur weil einige Schreihälse aus der Teebeutelbewegung oder hierzulande FDP und Co. den Liberalismus als möglichst wenig Regulierung und möglichst wenig Sozialstaat interpretieren, muss das ja nicht richtig oder die einzige Interpretationsmöglichkeit sein. Der Liberalismus hat viele Facetten. Ich glaube es hat im 19. Jahrhundert schon Frühliberale gegeben, die z.B. für ein staatliches Grundeinkommen plädiert haben, um die freie Persönlichkeitsentfaltung und die Unahängigkeit des Individuums zu garantieren.

                                Liberalismus heißt nicht, dass jeder alles darf. Das wäre Anarchie.


                                Ist die FED nicht die US-Zentralbank? Seit wann ist die eine Privatbank?
                                Die FED ist an sich - ähnlich wie die EZB - letztlich ein Briefkastenladen, der sich zwölf regionalen Notenbanken zusammensetzt. Diese wiederum befinden sich z.T. im Privatbesitz bzw. es ist gar nicht so genau bekannt, wer da so alles mitredet. Klar ist jedenfalls dass die amerikanische Großfinanz sehr großen Einfluss auf das Zentralbanksystem in den USA hat.
                                Des weiteren steht die FED immer wieder mal in der Kritik, nachhaltige Fehlentscheidungen getroffen zu haben und damit etwa die Great Depression oder die Finanzkrise von 2007/08 mitverursacht zu haben.

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