Der EURO in der Krise - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Der EURO in der Krise

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Henkel nochmal, mit einem Interview und einem offenen Brief an die FDP-Rebellen:

    Citizen Times: Sie sprachen von Ihrem Offenen Brief, in dem Sie gestern an die Vernunft der FDP-Mitglieder appellierten. Im Grunde ist ja die gesamte FDP-Spitze gegen Frank Schäffler…

    Hans-Olaf Henkel: …ja genau, es geht ihm jetzt so, wie mir. Und Bosbach. Wie der Profalla den Bosbach angegangen hat, das ist die deutsche Methode, Leute mundtot zu machen, die gegen angeblich politisch-korrektes Verhalten verstoßen.

    Citizen Times: Angenommen Frank Schäffler ist mit seiner Mitgliederbefragung nicht erfolgreich und führt keinen Mitgliederentscheid herbei. Was passiert dann?

    Hans-Olaf Henkel: Da gibt es verschiedene Szenarien. Das eine ist natürlich das berühmte Thema eine neue Partei zu gründen. Es gibt ja eine Menge Umfragen, die einer solchen Partei enorme Chancen einräumen. Nur ist es in Deutschland extrem schwer so etwas zu machen und wir wissen auch, dass die Partei-Apparatschiks der jetzigen Parteien sofort versuchen würden, eine solche Partei in die rechte Ecke zu drängen – Stichwort D-Mark-Chauvinisten oder was auch immer. In dem Gegenpapier des FDP-Vorstandes zu Schäffler – voller Lyrik – wird impliziert, dass man ein schlechter Europäer sei, wenn man ihm zustimmt. Dass man ein guter Europäer sein kann und trotzdem die Europolitik kritisiert, das geht denen nicht ein.
    Wie aus dem Interview hervorgeht, werden Henkels Vorschläge unabhängig von ihm in anderen Ländern bereits diskutiert.

    Ich bin übrigens sehr froh darüber, dass diese Alternative längst in Holland und Finnland diskutiert wird. Keinem Medium in Deutschland ist es ja wirklich aufgefallen, dass die finnische Regierung für ihre Zustimmung zum ESFS von Griechenland bestochen wurde, indem sie sich hat Sachwerte garantieren lassen. Die ganze Perversion dieses Systems kann man an diesem Beispiel aufzeigen: Dass eine sozialdemokratische Finanzministerin so etwas entscheidet und nicht etwa jemand von den Wahren Finnen.
    Ich kann nur jedem empfehlen, das Interview zu lesen. Der Schlüssel, Frau Merkels Kurs ebenso um 180 Grad zu drehen wie beim Atomausstieg, wäre laut Henkel Siegmar Gabriel.
    Klingt durchaus plausibel.

    LEST ES, WENN EUCH EUROPAS ZUKUNFT und WOHLSTAND was bedeuten!

    “Politiker halten sich sowieso nicht an Gesetze” | Citizen Times

    Kommentar


      Zitat von Gil Grissom Beitrag anzeigen
      Na, Henkel meint ja auch nicht, die rauswerfen, sondern dass die Nordländer austreten und sich neu formieren sollten. Ob mit Frankreich oder ohne, kann man dann immer noch ausdiskutieren.

      Wenn Deutschland, wie auch Finnland, die Niederlande und weitere Nordländer solche Parteien in die Parlamente wählen, die den Austritt aus dem Euro wollen, wer will das verhindern? Wir haben ja schließlich noch keine EU-Diktatur. Oder?

      Danach könnten sich jedenfalls die wirtschaftlich zusammenpassenden Länder neu formieren und eine Währung schaffen, die tatsächlich Kraft und Bestand hat.
      Dein romantischer Schwülst ist ja ganz nett, aber dass in diesen Ländern solche Parteien derartigen Einfluss bekommen, die Dinge dergestalt zu beeinflussen, ist absolut unwahrscheinlich. Dazu ist das Thema trotz allem zu abstrakt und weit weg. Selbst die Partei von dem Dicken da in Finnland müsste nicht zwangsläufig an der Regierung beteiligt sein und hat im Zweifelsfall nichts zu melden.

      Kommentar


        Nunja, eine Überraschung ist es nicht: Wikileaks-Dokument: US-Papier enthüllt deutsche Euro-Fehleinschätzung - Nachrichten Politik - WELT ONLINE
        Ahnungslosigkeit und ein interessantes Politikverständnis: Als die Griechenlandkrise losbrach, war die Bundesregierung froh, den Deutschen die Wahrheit verschweigen zu können.
        Und von so was müssen wir uns noch zwei Jahre "regieren" lassen.
        I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

        - George Lucas

        Kommentar


          @SF-Junky

          Eine andere Möglichkeit zur Opposition sehe ich nicht. Denn SPD und Grüne machen keine. Also sollten andere Parteien gewählt werden. Wie aus dem Artikel von Leandertaler hervorgeht, bräuchte es für einen Austritt aus dem Euro-Raum wie Hans-Olaf Henkel ihn vorschlägt nicht mal die Unterstützung anderer Staaten. Siehe:

          Dabei bezog er sich angeblich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus den 90er-Jahren. Demnach sei ein Ausstieg Deutschlands möglich, „wenn die Währungsunion zu einer Inflationszone“ oder der deutsche Steuerzahler der „de-facto-Retter“ würde.

          Deshalb habe Mayer ein „Kapitel 11 für alle Eurozonen-Staaten“ vorgeschlagen, „das alle in Not geratenen Staaten unter wirtschaftliche Aufsicht stelle, bis deren Haus wieder in Ordnung gebracht sei“. Leider gebe es keine ernsthafte Diskussion über diesen Vorschlag, bedauerte Mayer den US-Diplomaten zufolge.
          Das gefettete ist längst eingetreten!!


          Unsere Politiker machen nichts anderes als POKERN! Mit einem schlechten Blatt auf der Hand.

          Erst ging es "nur" um Kredite und Bürgschaften bis 30 Mrd. Inzwischen sind wir bei 211 Mrd. Diese 211 von insgesamt 450 wurden jetzt auf 1.000.000.000.000 EUR gehebelt! Und jetzt versuchen sie auch noch die Goldreserven auf den Pokertisch zu legen! Das kann doch nicht sein!

          Und keine Partei hält ernsthaft dagegen! Nicht die CDU, nicht die SPD, nicht die Grünen, nicht die CSU, sondern allenfalls ein paar Widerständler in der FDP, denen man jetzt wie damals den klagenden Volkswirten und Professoren "mangelndes europäisches Denken" vorwirft. Die Piraten halten sich aus "gefährlichen" Themen feige raus, und die Linke schwadroniert lieber über alternativlosen Kommunismus und lädt Ex-Terroristen zu Vorträgen ein.

          Es gibt keine Opposition gegen den Wahnsinn, den diese Irren veranstalten.

          Kommentar


            Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es mit dem Euro langsam zu Ende geht. Nicht, dass ich was gegen den Euro hätte oder mir das Wünschen würde. Es ist meiner Meinung nach auch Unsinn, den Euro für die aktuellen Entwicklungen verantwortlich zu machen oder zu glauben, mit der DM oder einem Nord-Euro würde es besser laufen.

            Aber für mich zeichnet sich folgende Entwicklung ab: Nachdem man jetzt Griechenland erfolgreich in die totale Rezession getrieben hat und dafür gesorgt hat, dass das Land die nächsten Jahre nicht wieder auf die Beine kommt, wendet man sich jetzt größeren Ländern zu, z.B. Italien.

            Der erste Schritt ist dabei ja immer derselbe: Erst streut mann Gerüchte, dann kommen die Rating-Agenturen, die die Bonität abwerten, dann steigen die Zinsaufschläge auf die Staatsanleihen, dann kommen die ersten Sparpakete, die die Wirtschaft abwürgen, und dann bitte wieder zu Punkt 1 springen.

            Wenn man erstmal ein Land wie Italien in Richtung bankrott treibt, kann man das mit jedem Land Europas auch machen, und die immer gigantischeren Rettungspakte und die kollabierenden Volkswirtschaften sprengen den Euro irgendwann auseinander.

            Wenn man Griechenland einfach gleich am Anfang hätte bankrott gehen lassen, wäre nichts davon passiert. Das hätte Europa und den Euro genausowenig gejuckt, wie in der alten BRD eine Pleite Bremens oder des Saarlandes die DM gefährdet hätte.

            Natürlich wird uns das Ende des Euros weder helfen noch irgendwie unseren Wohlstand retten. Alle Anleger werden sofort in die vermeintlich sicheren Währungen flüchten, das wird die Exporte abwürgen, und zusammen mit der Rezession in Resteuropa wird uns das vermutlich auch den Rest geben. Dann wird noch der letzte und dümmste Trottel in Deutschland erkennen, dass es auch nichts bringt, dem Rest von Europa die DEUTSCHE SPARSAMKEIT und GENÜGSAMKEIT und HAUSHALTSDISZIPLIN zu verordnen.
            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
            -Cpt. Jean-Luc Picard

            Kommentar


              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
              Wenn man Griechenland einfach gleich am Anfang hätte bankrott gehen lassen, wäre nichts davon passiert. Das hätte Europa und den Euro genausowenig gejuckt, wie in der alten BRD eine Pleite Bremens oder des Saarlandes die DM gefährdet hätte.
              Ich glaube, die Politiker wussten schon, warum sie das nicht machen konnten, denn dann wäre das eingetreten:


              Auch in den ersten frühen Seiten dieses Threads liest man, wie ein möglicher Austritt Griechenlands aufgenommen wurde. Die CSU legte Athen den Austritt nahe (Siehe Eröffnungspost). Leider sind sie umgefallen. Ob man ihnen das vorwerfen kann, keine Ahnung. Wahrscheinlich wäre jeder umgefallen, nachdem nur laut genug von allen Seiten "Euroverräter", "Kleinstaatler" usw. gebellt wurde. So hat man ja auch die Professoren und Volkswirte erfolgreich mundtot gemacht.

              Kommentar


                Man hätte Griechenland ja trotzdem helfen bzw. überhaupt mal helfen können, statt es mit der jetzigen Prozedur systematisch zu zerstören. Man hätte nach der Pleite eben ein europäisch finanziertes Konjunturprogramm auflegen können, das für Wirtschaftswachstum in Griechenland sorgt und gleichzeitig sinnvolle Investitionen beinhaltet wie Breitbandausbau, Infrastruktur, erneuerbare Energien.
                "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                -Cpt. Jean-Luc Picard

                Kommentar


                  Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                  Man hätte Griechenland ja trotzdem helfen bzw. überhaupt mal helfen können, statt es mit der jetzigen Prozedur systematisch zu zerstören. Man hätte nach der Pleite eben ein europäisch finanziertes Konjunturprogramm auflegen können, das für Wirtschaftswachstum in Griechenland sorgt und gleichzeitig sinnvolle Investitionen beinhaltet wie Breitbandausbau, Infrastruktur, erneuerbare Energien.
                  Wie aus dem von Wikileaks veröffentlichten Cable hervorgeht, hat sich die Bundesregierung wegen der ohnehin schon anstehenden Rekordneuverschuldung noch nicht mal getraut dem deutschen Bürger zu erklären, wie schlimm die Lage eigentlich ist, glaubst du wirklich da wäre ein Konjunkturprogramm vermittelbar gewesen?
                  I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                  - George Lucas

                  Kommentar


                    Ähm, ja? Ein Konjunkturprogramm nach einer Pleite hätte einmalig ein paar Milliarden gekostet, anstatt endlos immer weiterer Rettungsschirme, bei denen jetzt schon niemand wer weiß, für wieviele hundert Milliarden Deutschland am Ende grade steht? Die traut sich die Bundesregierung ja auch zu vermitteln...
                    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                    -Cpt. Jean-Luc Picard

                    Kommentar


                      Es geht mir nicht um Sinn oder Unsinn, ich glaube nur nicht, dass der Wähler es sonderlich gut aufnimmt, wenn man in einem Jahr, für das man eh schon 80 Milliarden neue Schulden einplant und in dem man die Hartz IV Sätze um gigantische 5€ erhöht, erst erklärt, dass nach der Griechenland-Pleite wieder Banken gerettet werden müssen und man den Griechen dann auch noch Milliarden schenken soll. Da geht dann sogar der Deutsche auf die Barrikaden.
                      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                      - George Lucas

                      Kommentar


                        Banken müssen so oder so gerettet werden. Wenn man den Wähler in diesem Falle anlügen kann, hätte man es im anderen Sicher auch getan. Ich glaube kaum, dass ein Konjunkturprogramm schlechter aufgenommen wird als ein Hilfsprogramm. Zurückgezahlt wird ja theoretisch beides.

                        Kommentar


                          Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                          Es geht mir nicht um Sinn oder Unsinn, ich glaube nur nicht, dass der Wähler es sonderlich gut aufnimmt, wenn man in einem Jahr, für das man eh schon 80 Milliarden neue Schulden einplant und in dem man die Hartz IV Sätze um gigantische 5€ erhöht, erst erklärt, dass nach der Griechenland-Pleite wieder Banken gerettet werden müssen und man den Griechen dann auch noch Milliarden schenken soll. Da geht dann sogar der Deutsche auf die Barrikaden.
                          Ich finde es sinnfrei, davon auszugehen, dass der Deutsche ein hundert Milliarden Rettungspaket nach dem anderen hinnimmt, was er ja erwiesendermaßen tut, dann aber plötzlich auf die Barrikaden gehen soll, wenn für Griechenland ein Konjunkturpaket aufgelegt werden soll, das nur einen Bruchteil dessen kostet.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

                          Kommentar


                            Zitat von Gil Grissom Beitrag anzeigen
                            Auch in den ersten frühen Seiten dieses Threads liest man, wie ein möglicher Austritt Griechenlands aufgenommen wurde. Die CSU legte Athen den Austritt nahe (Siehe Eröffnungspost). Leider sind sie umgefallen. Ob man ihnen das vorwerfen kann, keine Ahnung. Wahrscheinlich wäre jeder umgefallen, nachdem nur laut genug von allen Seiten "Euroverräter", "Kleinstaatler" usw. gebellt wurde. So hat man ja auch die Professoren und Volkswirte erfolgreich mundtot gemacht.
                            Ist ja schön, dass du das dauernd wiederholst, aber wie ich bereits schrieb hat die CSU nicht ein einziges ökonomisches, belastbares Argument gebracht sondern nur irgendein dummes Geprolle, dass man nicht für faule Gammelgriechen zahlen will. Jedenfalls kann ich mich nicht entsinnen, mal irgendeinen dieser vielen "wirtschaftskompetenten" CSU-Heinis über die Gefahren eines festen Wechselkursregimes, Geldpolitik oder die Vorteile einer Abwertung reden zu hören. Stattdessen kommt immer nur dasselbe dumme Blahblah von wegen "die sollen mehr sparen".

                            Kommentar


                              Das mag ich nicht beurteilen. Aber auch wenns nur Geprolle war, in dem Fall wäre der effecktive Inhalt dieses Geprolles das Richtige gewesen. Stammtische liegen nicht grundsätzlich falsch, eher im Gegenteil. Das Gespür des gesunden Menschenverstands sollte man vielleicht öfters berücksichtigen.

                              Manchmal sind die einfachsten Lösungen halt doch die besten. Auch wenn sie manchen "politisch inkorrekt" erscheinen.

                              Aber das brauchen wir jetzt nicht auszuwalzen. Die CSU ist ja schließlich umgekippt und hat sich Merkels Dekret unterworfen. Leider. Wenn die FDP nicht effektiv revoltiert, sehe ich nur zwei Wege, Merkel von ihrem Kurs abzubringen: Entweder machen die SPD und die Grünen endlich Opposition, wie es ihre Aufgabe wäre. ODER: Es kommt bei Neuwahlen eine Partei in den Bundestag, die sich klar GEGEN den Wahnsinn ausspricht. Die Piraten sind da (bislang) die falschen, weil sie bei wichtigen Punkten noch keine klare Linie vorgeben. Ich wette, die würden sich auf 20% hochschrauben, würden sie auf Hans-Olaf Henkel hören und ihr Programm entsprechend eichen.

                              Kommentar


                                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                                Ähm, ja? Ein Konjunkturprogramm nach einer Pleite hätte einmalig ein paar Milliarden gekostet, anstatt endlos immer weiterer Rettungsschirme, bei denen jetzt schon niemand wer weiß, für wieviele hundert Milliarden Deutschland am Ende grade steht? Die traut sich die Bundesregierung ja auch zu vermitteln...
                                Wie kommst du darauf, dass ein Konjunkturprogramm einmal ein paar Millarden gekostet hätte?

                                Das Projekt "Aufbau Ost" hat bisher geschätzt 1,2 bis 1,5 Billionen gekostet (was übrigens an unserer Uni damals in etwa dieser Höhe prognostiziert wurde). Wenn man eine analoge Rechnung überschlägig für Griechenland anstellt, dann kommt man in etwa auf einen ähnlichen Betrag (größenordnungsmäßig).

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X