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    Das kann ja durchaus sein... Generell sind die Lebenshaltungskosten in Griechenland wohl etwas niedriger als in Deutschland, aber die Durchschnittseinkommen und Renten eben noch viel mehr... Hier ein paar Infos von der Seite der BA:

    Lebenshaltungskosten
    Die Lebenshaltungskosten sind im Durchschnitt etwas niedriger als in Deutschland. Preiswert ist vor allem das heimische Gemüse, dafür kosten Milch, Käse und Eier ein Drittel bis doppelt so viel wie in Deutschland und das Kilo Fleisch meist mehr als 8 €. Die Telefongebühren gehören zu den höchsten in Europa. Die Lebenshaltungskosten variieren je nach Region stark. Auf den Inseln sind die Preise höher als auf dem Festland – unter anderem wegen der Transportkosten. Die Mieten liegen in der Provinz unter deutschem Niveau, sind jedoch in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In touristischen Gebieten fehlen oftmals Wohnungen; viele Vermieter ziehen es vor, Unterkünfte an Urlauber zu vermieten, und verknappen so das reguläre Angebot zusätzlich.
    Löhne und Gehälter
    Das Lohnniveau ist in Griechenland sowohl im Vergleich mit anderen westeuropäischen Staaten als auch im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten recht niedrig. Dabei gibt es regionale Unterschiede: In Thessaloniki verdient man rund ein Viertel weniger als in Athen, im übrigen Land beträgt der Unterschied sogar 35 Prozent. Angestellte erhalten für einen Vollzeitjob im Durchschnitt gerade einmal 41 Prozent des Gehalts eines Angestellten in Deutschland. Innerhalb der Eurozone sind die Einkommen nur in Portugal noch niedriger. Ein Teilzeitjob reicht daher nicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Manche Akademiker sind privilegiert: Je höher und gefragter die Qualifikation, desto mehr nähert sich das Gehalt dem an, was man in Deutschland bekommt. Internationale Unternehmen im Land zahlen für vergleichbare Positionen in der Regel etwa das Dreifache wie griechische Unternehmen, außerdem bieten sie bessere Aufstiegschancen.

    Der gesetzliche Mindestlohn beträgt rund 658 €, ab Mai 2009 740 €. Tarifverträge legen für die meisten Branchen eine Mindestvergütung fest, auf die ein Arbeitnehmer mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung Anspruch hat. Die tatsächlichen Bezüge liegen meist über dem Tarif. Leitende Angestellte verhandeln ihre Vergütung frei mit dem Arbeitgeber. Üblich sind 13 oder 14 Monatsgehälter. Gehaltserhöhungen lassen sich später oft nur schwer durchsetzen. Einige Firmen bieten stattdessen Zusatzleistungen an – etwa Boni, Prämien, Zuschüsse zu Versicherungen oder zur Miete.

    Die höchsten tariflichen Mindestlöhne werden mit 1.080 € brutto pro Monat in der Branche Finanzdienstleistungen gezahlt; am wenigsten – rund 683 € – verdient man in den Branchen Maschinenbau sowie Elektro- und Elektronikindustrie (Stand: 2007). Branchenübergreifend und mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung erhält ein Ingenieur im Durchschnitt mindestens 1.034 € brutto pro Monat, ein Programmierer 702 €, ein Sekretär mit Fremdsprachenkenntnissen 717 €, ein Buchhalter 771 € und ein Fahrer 716 €.
    Da kann man eben schnell sehen, dass das übliche Gerede von den Luxus-Griechen, die sich angeblich auf unsere Kosten ein schönes Leben gemacht haben, totaler Unsinn ist.
    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
    -Cpt. Jean-Luc Picard

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      Ich wollte den Beitrag eigentlich nicht als Griechen-Bashing verstanden wissen, sondern eher darauf hinaus, dass gemessen daran, dass Deutschland ja so eine ehrfurchtgebietende wirtschaftliche Superduperhupermacht ist, die Lebensumstände keineswegs merklich besser sind als andernEUlandes, das keine Superduperhuperwirtschaftsmacht ist.

      Darüber hinaus auf Griechenland bezogen: Auch wenn da die Renten und Löhne tendenziell niedriger sein sollten, durch bis zu 18 Monatsgehalte jährlich und dutzenden weiteren Vergütungen gleicht sich das mehr als aus, muss ich annehmen.

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        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
        Andererseits sind viele andere Lebenshaltungsposten in Griechenland auch billiger als in Deutschland - besonders im Bereich von Strom - und Gaskosten etwa. Ich weiss von 2007 noch, dass der gemeine Grieche im Durchschnitt nur 60% für seinen Strom bezahlt wie das, was Max Mustermann hinblättert, bei Gas sahs meiner Erinnerung nach recht ähnlich aus; wer aktuellere Zahlen hat, mag mich ja eines besseren belehren. Und das sind dann auch wiederrum ziemliche Hausnummern, über die man vielleicht mal sprechen sollte, fairer Weise.
        Wie viel deines Jahreseinkommens gibst du für Gas und Strom, und wieviel für Lebensmittel aus?
        When I feed the poor, they call me a saint.
        When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


        ~ Hélder Câmara

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          Sofern das statistische Bundesamt nicht völlig daneben liegt, fast doppelt soviel (für "Energieträger" komplett) wie für Lebensmittel exklusive Alkoholkrams.

          Wenn du schon so fragst.

          Edit: Nur, um hier eines klarzustellen: Ich beteilige mich ausdrücklich nicht an irgendeinem "Griechenland-Bashing" und bin auch meistens gegen die mitteleuropäische Kritk am "gemeinen Griechen". Nur kann man sich auch nicht so plakativ hinstellen, die verkokelten Rosinen rauspicken und behaupten, der Grieche bezahlt für viele Dinge ganz dolle viel mehr als der reiche Deutsche; tatsächlich stehen sie sich in einigen Dingen besser (Gas und Strom), in manchen schlechter (Nahrungsmittel?) und in einigen gänzlich unterschiedslos (Benzin etwa - Hier Preissprung um 50% seit Anfang 2010 in Griechenland ) zu Deutschland.

          Dass es dem "gemeinen Griechen" aber spätestens seit Occupation durch die Troika insgesamt schlechter geht als uns Deutschen, bestreitet hier wohl niemand, und ich auch nicht.
          Zuletzt geändert von Seether; 25.10.2011, 16:12.

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            Zitat von Seether Beitrag anzeigen
            Sofern das statistische Bundesamt nicht völlig daneben liegt, fast doppelt soviel (für "Energieträger" komplett) wie für Lebensmittel exklusive Alkoholkrams.

            Wenn du schon so fragst.
            Benzin ist auch ein Energieträger.

            Und ich denke dass in Griechenland vom spärlichen Gehalt viel mehr für Lebensmittel abgeht als in DE.
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            ~ Hélder Câmara

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              Obwohl ich mich mit einem süffisanten Kommentar schon fragen muss, ob du mit dem Verweis auf Benzin den Griechen (oder doch den Deutschen) das Autofahren absprechen willst oder wahlweise glaubst, Griechen fressen mehr- lies mein Edit, das irgendwie erst jetzt ins Forum gestellt wurde: Hä, was ist mit meinem Browser?

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                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Es freut mich, dass wir in der Einschätzung des europhoben bis tendenziell nationalistischen Guardian unterschiedlicher Auffassung sind.
                Europhob und Boulebard müssen jetzt aber auch nicht zwingend deckungsgleich sein.

                Wobei man natürlich davon ausgehen kann, dass auch englische Zeitungen bevorzugt die Umfragen abdrucken, die ihr Coleur sehen will.

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                  Es ist hilfreich, wenn man die Zeitungen gelegentlich auch liest, bevor man drüber stänkert. Der Guardian ist so etwas wie die Süddeutsche von Großbritannien, und diese Einschätzung kann man in jeder Übersicht über die britische Presse nachlesen. Die habe nicht ich erfunden. Ich vermute Seether verwechselt ihn mit dem Telegraph.

                  Ein Gutes hat das Ganze: Berlusconis Stuhl wackelt. Das tut er zwar nicht zum ersten Mal, aber vielleicht fällt er doch irgendwann mal um
                  Schuldenkrise: EU-Ultimatum bringt Berlusconi ins Wanken | FTD.de

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                    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                    Sofern das statistische Bundesamt nicht völlig daneben liegt, fast doppelt soviel (für "Energieträger" komplett) wie für Lebensmittel exklusive Alkoholkrams.

                    Wenn du schon so fragst.

                    Edit: Nur, um hier eines klarzustellen: Ich beteilige mich ausdrücklich nicht an irgendeinem "Griechenland-Bashing" und bin auch meistens gegen die mitteleuropäische Kritk am "gemeinen Griechen". Nur kann man sich auch nicht so plakativ hinstellen, die verkokelten Rosinen rauspicken und behaupten, der Grieche bezahlt für viele Dinge ganz dolle viel mehr als der reiche Deutsche; tatsächlich stehen sie sich in einigen Dingen besser (Gas und Strom), in manchen schlechter (Nahrungsmittel?) und in einigen gänzlich unterschiedslos (Benzin etwa - Hier Preissprung um 50% seit Anfang 2010 in Griechenland ) zu Deutschland.

                    Dass es dem "gemeinen Griechen" aber spätestens seit Occupation durch die Troika insgesamt schlechter geht als uns Deutschen, bestreitet hier wohl niemand, und ich auch nicht.
                    Ich hab diesen Sommer in Griechenland Urlaub gemacht. Es ist einfach Fakt dass die im Supermarkt blechen ohne Ende.
                    6 € für ein Shampoo das hier nichtmal 4 € kostet, ein schnöder Kaffee in der Cafeteria kostet 5 € (und das nichtmal an der Promenade) etc.pp.
                    When I feed the poor, they call me a saint.
                    When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                    ~ Hélder Câmara

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                      Hat doch hier auch niemand bestritten, oder?

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                        Hat eigentlich jemand einen Überblick darüber, wie schnell sich die für die Rettung nötigen Summen in den letzten Jahren/Monaten eigentlich verdoppelt haben ?
                        Am Anfang war doch bloß von 20..30 Milliarden die Rede für Griechenland, nun sind wir schon bei 2 BILLIONEN.
                        Kommt mir vor wie der Verlauf einer unkontrollierte Kernspaltung....oder Krebs...
                        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                          Eigentlich waren es von Anfang an 110 Mrd. für die Banken mit Umweg über Griechenland. Mittlerweile sind es offiziell 1000 Mrd., also gut zehn mal so viel.

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                            Schön langsam stellt sich doch die Frage, wäre es nicht billiger gewesen Griechenland gleich zu beginn pleite gehen zu lassen.
                            Denn ich bezweifle stark das die 1000 Mrd das Ende sein werden, da wird noch mehr gebraucht werden.
                            Abgesehen davon das man einem Staat mehr oder weniger seine Souveränität genommen hat.

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                              Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
                              Schön langsam stellt sich doch die Frage, wäre es nicht billiger gewesen Griechenland gleich zu beginn pleite gehen zu lassen.
                              Nein, das wäre absolut ausgeschlossen gewesen. Das Echo der daraufhin europaweit aufschreienden Bürger, weil wir ja sooooo unsolidarisch sind, wäre wahrscheinlich noch ein ganzes Jahrzehnt zu hören gewesen. Politiker, die verantwortet hätten, Griechenland pleite gehen zu lassen oder auch nur aus der EURO-Zone zu werfen ... die wären nie wieder gewählt worden, hätten Spott und Schande auf sich geladen. Ich bin überzeugt, es gab nur die Möglichkeit, sich gemeinsam im sinkenden Schiff einen Platz zu nehmen und Europas sozialromantischen und megasolidarischen Bürgern diese Erfahrung machen zu lassen. Und dabei noch das Beste zu hoffen. Lies dazu am besten auch mal die ersten Seiten dieses Threads. Die, die Griechenland aus der Zone haben wollten, wurde Kleinstaaterei, Kleinbürgertum und Kleinkarriertheit vorgeworfen.

                              "Wir brauchen europaweit gleiche soziale Standards" - Jürgen Trittin von den deutschen Grünen noch im September. Mal sehen wie diese sozialen Standards demnächst aussehen werden mit zunehmenden Pleitestaaten in der Gemeinschaft.

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                              Jetzt geht es also um den Hebel. Der Bundestag stimmt darüber ab, ob die Milliarden der Steuerzahler eingesetzt werden dürfen, um am Markt Billionen zu bewegen – im Kampf gegen die außer Kontrolle geratenen Staatsschulden anderer Länder.

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                                Nun heute gäbe es wohl kaum mehr aufschreiende Bürger wenn wir den Griechen net helfen würden.
                                Und mit den Europaweit gleichen sozialen Standards ist das auch so eine Sache, wer soll das bitte bezahlen?

                                Abgesehen davon werden die Standards bestimmt nicht nach den höchsten Kriterien angepasst.

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